Notizen und Aufzeichnungen

Hier finden Sie Notizen, die für mich als Gedächtnisstütze gedacht sind. Die Aufzeichnungen tauchen deshalb an dieser Stellen auf, damit einige, mit den Notizen vertraute, Personen Zugriff darauf haben. Aus diesen Notizen sollen später allgemein verständliche Texte entstehen, die ich hier veröffentlichen werde. Momentan sind die Aufzeichnungen oft schwer oder gar nicht verständlich. Ich bitte dies zu beachten.

 

Werner Fischer

 

 

© Copyright 2012. All Rights Reserved.

Sehr geehrter Herr Dr. Lange,

 

ich erlaube mir, einige Anmerkungen in Ihr Schreiben einzufügen.

 

Mit den besten Grüßen

Werner Fischer

 

 

Am 21.08.2013 10:10, schrieb Dr. Benjamin P. Lange:

 

Sehr geehrter Herr Fischer,

 

vielen Dank für die Anmerkungen. Nein, es stört mich nicht, dass Sie nicht bei Allem sofort zustimmen - im Gegenteil.

 

Schreiben ist ja schon ein Handicap, jedenfalls insofern, als man die Zeit des Schreibens nicht für reines Überleben nutzen kann./*Ich habe mich weitgehend an Zahavi orientiert. Handicap als Überlebensrisiko. Sicher kann man Handicap, so wie Sie das sehen (wenn ich mich nicht irre) als einen Aufwand mit möglicherweise ausbleibender Belohnung sehen.*/  Rauchen: gutes Stichwort. Vermutlich kein Zufall, dass Männer mehr rauchen als Frauen (meines Wissens jedenfalls)./*Das Rauchen und vielleicht noch übermäßiger Alkoholgenuss entspricht jedoch besser meiner Vorstellung von Handicap. Piercings kann man, so wie ich das sehe, auch als Handicap sehen, denn Naturvölker konnten ein gutes Immunsystem demonstrieren (wenn die oder der Betreffende nicht an einer Infektion starb.*/

 

Religion ist nicht einfach nur sexuell selektiert, sondern auch natürlich selektiert und darüber hinaus ein Zusammenspiel verschiedener natürlich selektierter Mechanismen. In "The sexual nature of human culture" haben wir dies ja auch so ausgeführt. Aber wenn Religion erstmal da ist (aufgrund natürlicher Selektion), kann sexuelle Selektion aktiv werden. Zeitaufwändig ist Religion allemal. Und man findet klare Geschlechterunterschiede. Und hier gilt das Gleiche wie beim Schreiben: man kann die Zeit fürs Religion-Ausüben nicht für reines Überleben nutzen./*Ich*//*kann*//*Ihnen nicht widersprechen.*//*  In Bezug auf Handicap kann man Religion gut mit dem Schreiben vergleichen.*/

 

/*Viele weitere Gedanken in Bezug auf Religion werde ich Ihnen später in einem Artikel zukommen lassen, denn hier muss ich weiter ausholen.*/

 

Wenn man das Handicap-Prinzip von Zahavi ganz streng auslegt, meint es in der Tat einen Test des Überlebens. Und dann sind manche meiner / unserer Ideen womöglich etwas um die Ecke herum gedacht. Neu sind die Ideen allerdings nicht. Geoffrey Miller hat sie vor mehr als einem Jahrzehnt schon geäußert./*Das Buch von*//*Geoffrey Miller*//*  habe ich mir schon vor vielen Jahren besorgt. Leider habe ich wegen Zeitmangel nur einige Kapitel, jedoch nicht das ganze Buch, gelesen.*/  /*Ich kann mich erinnern, dass mir viele zu kritisierende Aussagen aufgefallen sind.*/ 

/*Ich möchte Sie bitten, meine Gedanken, solange ich diese noch nicht veröffentlicht habe bzw. noch nicht veröffentlicht wurden, vertraulich zu behandeln.*/

 

 

_____________________________________________

 

 

 

 

 

 

Sehr geehrter Herr Dr. Lange,

 

bitte entschuldigen Sie meine späte Reaktion. Wegen Arbeitsüberlastung

bleibt zurzeit so manches liegen. Ab Mitte September dürfte sich die

Lage entspannen.

 

Nun einige kurze Anmerkungen.

 

Das Schreiben ist zeitaufwändig, der Autor braucht Energie, Motivation,

Ausdauer, um seine Werke zu vollenden. Sie sehen diese Tätigkeit als

Handicap. Darauf wäre ich nie gekommen. Das werde ich mir noch einmal

durch den Kopf gehen lassen.Ich fürchte, ich kann mich dieser

Interpretation nicht ganz anschließen. Wie wäre es mit

gesundheitsschädlichem Rauchen?

 

Religion ist zeitaufwändig. Ohne direkten Überlebensvorteil? Ich denke,

Religion hatte in der Steinzeit zumindest einen indirekten

Überlebensvorteil. Für einen Schamanen einen direkten.Dies habe ich in

Nürnberg angedeutet.

 

Männer sollen mit einer Religionsgründung ihre Fitness beweisen?

Aufdiese Interpretation wäre ich nie gekommen. Lebt heute ein Mensch,

der eine Religion gründet, gefährlicher, um somit seine Fitness zu

beweisen? Ich fürchte, ich kann mich auch hier nicht sofort

anschließen.Leider muss ich meinen Artikel über Religion vorerst noch

liegen lassen.

 

Ihr Artikel bringt mich wieder einmal zum Nachdenken. Ihre

Interpretationen erscheinen mir zum Teil riskant und provozierend. Genau

das gefällt mir. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie mir wieder

ähnliche Artikel schicken würden, denn ab Mitte September habe ich

wieder mehr Zeit.

 

Es wird Sie sicher nicht stören, wenn ich nicht immer zustimme. Würde

ich immer sofort zustimmen müssen, dann wären Ihre Artikel für mich

nicht so spannend.

 

Mit den besten Grüßen

 

Werner Fischer

 

 

Am 18.07.2013 15:35, schrieb Dr. Benjamin P. Lange:

 

Sehr geehrter Herr Fischer,

 

Vielleicht haben Sie auch Interesse an einem weiteren Artikel zur

Evolutionären Kulturpsychologie. Siehe Anhang. Um Religion geht es

dabei auch wieder.

10Sonstiges

Attraktive Frauen vertragen sich schlecht untereinander, deshalb kann es nicht zu viele geben.

Ein Frau, die sich in der Steinzeit allein in der Wildnis bewegt, sollte nicht zu sehr attraktiv sein.

Ab dem Augenblick, wo in der Steinzeit die Kultur das Zusammenleben von Mann und Frau regelte, wurde die Attraktivität unwichtiger. Auch wenn eine weniger attraktive Frau darunter leidet, dass sie nicht so attraktiv ist wie manche andere Frauen, so hat sie annähernd genauso viele Kinder geboren.

Wenn eine weniger attraktive Frau eine attraktivere Frau beneidet, so ist dass günstig, weil ihr Verhalten der attraktiven Frau gegenüber dadurch so beeinflusst wird ,dass es gut für ihre Gene ist. In dem Augenblick, wo die Gene sich mehr vermischten und die Merkmale, z.B. bei den Gesichtszügen, bestimmte Regeln verlassen haben, erschienen die Frauen unattraktiver. Da sich der Sinn für Schönheit und Attraktivität im Laufe von einigen Tausend Jahren nicht zu sehr geändert hat, erscheinen hautsächlich diese Frauen attraktiv, die vor Jahrtausenden attraktiv angesehen wurden.

10Sonstiges

23Meinung der Wissenschaft

Die Aussage von vielen Wissenschaftlern, dass ein Mann in der attraktiven Frau in erster Linie Fruchtbarkeit und Gesundheit sieht, kann nicht richtig sein. Wie sollte man dann verstehen können, dass viele Männer bei einer attraktiven Frau Potenzstörungen zeigen während diese Männer bei weniger attraktiven und vielleicht auch fülligen Frauen ständig potent sind. Warum wollen viele Männer mit einer att. Frau groß ausgehen, sich bei Freunden und Bekannten zeigen, manchmal mit mäßigem Interesse mit ihr ein sexuelles Verhältnis zu pflegen, während derselbe Mann bei einer weniger attr. Frau in erster Linie mit ihr Geschlechtsverkehr haben will.

1Att weil gefährlich

Attraktive Frauen muss man attraktiv finden, weil diese Frauen in der Steinzeit gefährlich waren, wenn man sie nicht als attraktiv empfunden hat.

2Att weil wenig fruchtbar

23Meinung der Wissenschaft

Frauen, die weniger fruchtbar sind, erscheinen z.T. auch attraktiv, weil weniger Kinder, die ein Mann mit ihr zeugt, beim Nachfolger weniger gefährdet waren und weil die Frau mit weniger Kindern nicht so sehr und nicht so schnell einen zweiten Mann brauchte und dadurch die Möglichkeit, sich den nächsten Mann sorgfältig auszusuchen, gegeben war. Eine Frau, die weniger fruchtbar ist, hatte in der Steinzeit ein geringeres Risiko, dass eines oder einige ihrer Kinder nach der Geburt getötet wurden. Das Töten der Kinder nach der Geburt war und ist bei Naturvölkern zT sehr gebräuchlich. Ein Frau, die viele Kinder gebar und alle Kinder bis auf zwei getötet wurden, hat sehr viel investiert in Schwangerschaft, hat bei knapper Versorgung mit Eiweiß viel Eiweiß verloren, hat wiederholt das Schwangerschaftsrisiko durchlebt. Diese Frau ist wesentlich schlechter dran als eine Frau, die nur zwei Kinder hatte und keins der Kinder wurde getötet. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass sich, wie manche Wissenschaftler glauben, der Sinn für Attraktivität sich in erster Linie nach der Fruchtbarkeit richtet.

 

10Sonstiges

23Meinung der Wissenschaft

38Eigene Komentare

Es folgen Links zu deutschsprachigen Forschern und Instituten die sich schwerpunktmäßig mit Attraktivitätsforschung geschäftigen.

 

Karl Grammer ( Eibeleibesfeld?)

Das Ludwig Holzmann Institut für Urban Ethologie in Wien befasst sich aus strickt soziobiologischer Perspektive schwerpunktmäßig mit der Rolle von Attraktivität im menschlichen Paarungsverhalten. Karl Grammer ist Autor des Buches „Signale der Liebe“ ( Buch wahrscheinlich vorhanden).

Ronald Hens.

Ronald Hens ist zusammen mit K. Grammer einer der Pioniere der deutsch-

sprachigen Attraktivitätsforschung. Er ist angeblich der weltweit beste Kenner in Sachen Urteilerübereinstimmung. Allerdings international wenig bekannt ( s. Ausdruck Internet vom 19.11.07)

Manfred Hasse-Rauck ist Professor für Sozialpsychologie an der Bergischen Universität Wuppertal.

Martin Gründl.

Martin Gründl ist Psychologe an der Universität Regensburg und Experte im Morphen von Gesichtern. Attr. 020

Johannes Hönekopp

J. Hönekopp ist Psychologe an der technischen Universität Kemnitz.

Thomas Jakobsen

Th. Jakobsen ist Psychologe an der Universität Leipzig.

Eckard Volant

E. Volant war ursprünglich Primatenforscher und ist heute Professor für Philosophie der Grundlagenwissenschaften an der Universität Giessen.

Bernhard Fink

B. Fink ist Humanbiologe und Psychologe und arbeitet heute an der Göttinger Sozio-Biologie. Er ist ein ehemaliger Mitarbeiter von K. Grammer.

Lars Pänke.

L. Pänke ist Psychologe an der Humboldt- Universität Berlin.

Tobias Greitemeier. Ludwig-Max.-Universität München.

Alexander Passhoss, Anthropologe an der Abteilung für Humanbiologie und Anthropologie an der freien Universität Berlin.

Att. 1

Attraktivität aus Wikipedia der freien Enzyklopädie s. Ausdruck vom 19.11.2007 Text beachten wegen Einleitung.

Att. 2

Attraktivitätsstereotype wegen Einleitung beachten. Vielleicht Strategie der unattraktiven erwähnen. Die meisten Menschen halten attraktive Personen für erfolgreicher, glücklicher und kompetenter, jedoch nicht unbedingt für ehrlicher und hilfsbereiter. Ausdruck beachten. Attr. 021

 

Att.3

Morphing. Eine Reihe von Fotographien von Personen wird bei Morphing zu einem Durchschnittsgesicht zusammengemischt. Diese Durchschnittsgesichter

werden als besonders attraktiv beurteilt, s. Ausdruck.

Welchen Mann Frauen besonders attraktiv beurteilen hängt z.T. von ihrem Zyklus ab. Tierbeispiele im Ausdruck sind schlechte Beispiele.

Att.4

Als matching bezeichnet man die Ähnlichkeit in der psychischen Attraktivität von Partnern s. Ausdruck. Bücher zum Thema Schönheit s. Ausdruck vom 19.11.2007 die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bücher für Fachkundige s. Ausdruck, hierbei besonders beachtenswert ein Buch von Kilian Rhodes und Lessli Zybrowitsch. Prüfen ob nur in Englisch oder auch in Deutsch.

Att.5

Schönheitsideal aus Wikipedia der freien Enzyklopädie, Ausdruck beachten.

Obwohl die Schönheitsideale je nach Kultur variieren gibt es durchaus genügend Gemeinsamkeiten. Eine ethnographische Studie behauptet, dass in den untersuchten 62 Kulturen, dicke Frauen als attraktiv gelten. Bei 1/3 werden mittlere Gewichtsklassen und nur bei 20 % schlanke oder dünne Menschen bevorzugt. Zur Zeit gibt es einen Trend in Richtung schlank.

Zitat „Die großen Unterschiede bei der als ideal geltenden Körperfülle werden in der Regel mit jeweils unterschiedlichem Nahrungsangebot erklärt“ s. Ausdruck. Attr. 022

Att.6

Wandel der abendländischen Schönheitsvorstellungen.

Häufig wird die s.g. Venus von Willendorf als Beleg herangezogen, dass Fettleibigkeit in der europäischen Frühgeschichte zum Schönheitsideal gehörte. Einige Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass diese altsteinzeitliche Frauenfigur eher nicht eine Schönheit sondern eine Fruchtbarkeitsfigur darstellen soll. Beide Interpretationen dürften wahrscheinlich falsch sein. Die Venus von Willendorf dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Schamanin oder ähnliches darstellen. Die Venus v. Willendorf hat im Bereich der Taille den größten Körperumfang. Was der Taillenumfang mit Schamanentum zu tun hat, wird später erklärt.

Att. 7

Antike

Att.8

Mittelalter, Ausdruck beachten

Att 9.

Barock, Rokoko s. Ausdruck

Att 10.

Ausdruck beachten

Att. 11

20. Jahrhundert, Ausdruck beachten

Att. 12

Frauen verändern Gang mit ihrem Zyklus. Ausdruck beachten

Zitat „ Der Gang einer Frau wirkt auf Männer während ihrer fruchtbaren Tage

....“ dieses Zitat endet ...einst vor liebsamen Partnern schützen“ .

Dies dürfte falsch sein. Ausdruck beachten. Der Hüftschwung während der fruchtbaren Phase ist zu spät. Die Frau muss den Mann näher kennen lernen, dies braucht Zeit. Meist hat eine Frau bereits einen Partner. Zitat „ Dieses Ergebnis überraschte die Wissenschaftler...die sie attraktiver machen.“

Zitat „ In dem vermeintlichem Widerspruch ... schützen sich so vor Nachwuchs von ungewünschten Vätern „ s. Ausdruck. ddp/wissenschaft.de

./. ulrich dewald s. Ausdruck. Weitere Adresse www.wissenschaft.de

Attr. 023

Att.13

Globalisierte Vorliebe Symmetrie Zitat „ Menschen können an Hand von Gesichtmerkmalen Eigenschaften wie gute Gesundheit, Fruchtbarkeit, körperliche Dominanz oder auch sozialorientiertes Verhalten erkennen“

Ausdruck beachten. Überlegen Eigener Kommentar, weil unvollständig

Att.14

Ausdruck beachten. Bei Hunger oder Armut finden Männer kräftigre Frauen attraktiv. Ein Mann, der sozial nieder angesiedelt ist und nach den Gesetzen der Steinzeit vom Hunger bedroht ist, bzw. das Risiko besteht, dass er seine Frau und seine Kinder nicht oder nicht ausreichend ernähren kann, sollte eine kräftigere Frau sehr attraktiv finden, denn hier geht es in erster Line ums Überleben bei einer Hungersnot. Die schlanke Frau ist gut geeignet um sozial aufzusteigen oder um zu zeigen, dass ihr Mann sozial oben steht. Eine schlanke Frau demonstriert ihrem Umfeld und den Männern, dass sie von einer guten Jägerfamilie abstammt, vorausgesetzt ihr Körper zeigt viel Eiweiß und wenig Fett. Deshalb werden Frauen mit kräftigen Oberschenkeln bei sichtbarer Muskelstruktur als sehr attraktiv empfunden. Dies war in der Steinzeit nur möglich, wenn diese Frau reichlich mit Fleisch versorgt wurde.

Dies ließ die Frau hochrangig erscheinen und dies ließ auch ihren Mann hochrangig erscheinen. Ausdruck beachten. Ein Beitrag von Ilka Lenen-Weyel Attr. 024

Att.15

Ein Bericht von 29.9.2004 Psychologie aus dem Internet.

Was die Stimme über das Liebesleben eines Menschen verrät. Ausdruck beachten. Beitrag von Cornelia Dickpfaff.

Att.16

Gleich und Gleich ist gesellig, aber nicht begehrenswert. Ausdruck beachten.

Wenn man einen Menschen mit ähnlichen Gesichtszügen mag, dann bedeutet dies, dass eine Gen-Verwandtschaft wahrscheinlich ist.

...und bei Konflikten ??

Bei einem Lebenspartner ist eher das Gegenteil der Fall, denn Ähnlichkeit und genetische Verwandtschaft erhöht das Risiko, dass ein Gen-Defekt den Stammbaum aussterben lässt. Zitat „Diese Bevorzugung habe sich wahrscheinlich.....vor inzestuösen Beziehungen entwickelt, schreibt die Psychologin“.

Diese Meinung bestätigen. Beitrag von Ilka Lenen-Weyel. Gesellschaft.

Att.17

Warum Ben bei Frauen besser ankommt als Paul?

Ausdruck beachten. Ausdruck wenig wichtig.

Att.18

Kurvenreiche Frauen sind fruchtbarer. Ausdruck beachten.

Zitat „Frauen mit großer Oberweite und einer Wespentaille ....bei Untersuchungen der Hormonspiegel von 119 Frauen nachgewiesen“

Was war zuerst da ? Henne oder Ei. Mehr sexuelles Begehren. Facharzt fragen bei welchem Frauentyp kann man wie schnell eine Schwangerschaft erkennen! Verschiedenste Ursachen beachten.

Att.19

Altes Klischee bestätigt. Wahre Schönheit kommt tatsächlich von Innen.

Ausdruck beachten. Ausdruck wenig wichtig. Ausdruck trotzdem erwähnen und eventuell ergänzen. Attraktivitätsempfinden wird von Nützlichkeit beeinflusst. Aggression beachten! Attr. 025

Att.20

Weibliche Geschlechtshormone machen Frauen attraktiv, Ausdruck beachten und ergänzen. Männer finden bestimmte Frauen attraktiv und sind z.T. zu anderen Frauen nett. Attraktivitätsempfinden und sexuelles Begehren gehört nicht immer zusammen. Bestimmte Frauen sehen im jungendlichem Alter sehr attraktiv aus, jedoch die Schönheit verliert sich sehr schnell mit zunehmendem Alter. Ein anderer Frauentyp behält die Attraktivität wesentlich länger. Frauen mit hohen weiblichen Hormonwerten sehen in der Jungend und in jungen Jahren oft sehr attraktiv aus, verlieren aber möglicherweise mit zunehmendem Alter die Attraktivität etwas schneller, als attraktive Frauen mit einer wenig weiblichen Hormonstruktur. Wenn die Forscher Fotos von Frauen übereinander legen, um mit Computertechnik ein Durchschnittsbild zu erzeugen, so nehmen sie wahrscheinlich die Fotos von jungen Frauen. Beitrag von Ulrich Dewald.

Att.21

Wie die Gesichtszüge den politischen Erfolg beeinflussen.

Ausdruck beachten. Steinzeitgesetze beachten.

Att.22

Niedliche Kinder haben die besseren Karten.

Zitat „ Attraktiver Nachwuchs bekommt von den Eltern mehr Aufmerksamkeit. Einem attraktiven Kind .... in Supermärkten beobachtet haben“. Ausdruck beachten.

Zitat „ Die Eltern setzten die am wenigsten attraktiven Kinder..... bei der Auswertung ihrer Daten auf“.

Zitat „ Dieses Verhalten erklärt Studienleiter.....dass sie es doch machen“.

Steinzeitgesetze beachten. Eltern prägen Kinder instinktiv für die spätere Aufgabe, damit die Kinder die Gene der Eltern möglichst gut erhalten, des- halb gibt es auch eine Depressionsprägung. Ein Depressionsprägung bekommen häufiger unattraktive Kinder. Kinder bei denen die Eltern erkennen, dass sie eine Depressionsneigung haben bzw. die Neigung zur depressiven Persönlichkeit, empfinden die Eltern diese Kinder weniger attraktiv. Dadurch fällt es den Eltern leichter, eine Prägung zur depressiven Persönlichkeit mitzugeben. Menschen mit einer depr. Persönlichkeit dienen den Genen der Eltern mehr als den eigenen Genen. Dadurch wird das Attraktivitätsempfinden deutlich beeinflusst. Attr. 026

Att.23

Warum Frauen auf dunkle Männerstimmen fliegen.

Zitat „ Frauen bevorzugen tiefe Männerstimmen......gute hormonelle und genetische Qualitäten besitzt und sich außerdem unter Rivalen gut behaupten kann“. Frage stellen: Was sind gute genetische Qualitäten? Ist hierbei auch immer die genetische Erhaltungs- und Vermehrungsfähigkeit gemeint?

Eine Frau wird eine männliche Stimme für die Ehe häufig anders bewerten als die männliche Stimme für den Seitensprung.

Att.24

Schwangerschaft macht wählerisch.

Beitrag vielleicht mäßig wichtig. Zitat „ Ebenso erwiesen sich auch Frauen.... die mit der Pille verhüten“.

Att.25

Attraktive Blicke. Ausdruck beachten, wahrscheinlich weniger wichtig.

Att.26

Lukrative Fruchtbarkeit. Ausdruck beachten. Bemerkung von Karl Grammer beachten, wahrscheinlich wenig wichtig.

Att.27

Warum Frauen gute Tänzer lieben. Artikel wahrscheinlich wenig wichtig.

Ein guter Tänzer war in der Steinzeit fit. Ein guter Tänzer ist attraktiv für Frauen. Attr. 027

Att.28

Ihr Eisprung steht Frauen ins Gesicht geschrieben. Während der fruchtbaren Tage erscheinen weiblich Gesichtszüge attraktiver. Artikel eher unwichtig.

Fotos können täuschen.

Att.29

Hormone machen Rivalinnen hässlich.

Während ihrer fruchtbaren Tage finden Frauen andere Frauen unattraktiver.

Artikel beachten.

Att.30

Hormone machen Machos attraktiv.

In bestimmten Zyklusphasen denken Frauen nur an das E i n e.

Artikel beachten.

Att.31

Männer denken doch nur an das E i n e.

Artikel wahrscheinlich nur mäßig wichtig.

Att.32

Kinderreiche Bässe.

Auch die Stimmlage entscheidet über den Fortpflanzungserfolg eines Mannes.

Zitat „ Männer mit einer tieferen Stimme haben mehr Nachkommen.....warum Männer tiefere Stimmen haben als Frauen“. Überlegen. Dies trifft möglicherweise heute zu, kann aber in der Steinzeit anders gewesen sein. Männer mit tieferen Stimmen zeugen vielleicht mehr Nachkommen, aber in der Steinzeit war die Kindersterblichkeit bei den Nachkommen der Männer mit tieferer Stimme größer. Wenn Männer mit tieferer Stimme bei den Jäger- und Sammlergesellschaften in Tansanier??? nicht verstanden?? haben, dann trifft das vielleicht heute zu, war aber in der Steinzeit anders, weil auch Jäger- und Sammlergesellschaften heute unter anderen Bedingungen leben. Artikel beachten. Attr. 028

Alle Artikel sind ein Ausdruck vom 18.11.2007 und vom 19.11.2007.

Att.33

Eifersucht macht schöne Menschen interessanter.

Artikel mäßig wichtig

Att.34

Brautschau a la Steinzeit. Artikel beachten.

Att.35

Was Männer von jüngeren Frauen haben.

Zitat „ Österreichische Wissenschaftler glauben entdeckt zu haben.....können die Forscher allerdings nicht sagen“. Wenn eine Frau mit einem etwas älteren Partner mehr Kinder bekommt als mit einem gleichaltrigen Partner, ist das Risiko, dass die Kinder nicht überleben bzw. die Kinder in der Steinzeit getötet wurden geringer. Der ältere Partner hatte in der Sippe mehr Einfluss. Außerdem kann man annehmen, wenn ein älterer Mann eine mehrere Jahre jüngere Frau hat, dass er dann hochrangig war sonst hätte er sich schwerer getan, eine merklich jüngere Frau zu bekommen.

Zitat „ Für interessant halten die Wissenschaftler besonders die Daten derjenigen Probanden, deren Partnerschaft nach dem ersten Kind auseinander ging. Sie entschieden sich anschließend durchgehend für jüngere Partner, möglicherweise um ihren eigenen Fruchtbarkeitsverlust durch das zunehmende Alter zu kompensieren. ???

Wenn eine Frau in der Steinzeit sich anschließend einen jüngeren Partner nimmt, so zum großen Teil deshalb, weil der jüngere Partner ihre bisherigen Kinder besser behandeln wird. Der jüngere Partner hat noch nicht so viel Einfluss und er hat mehr Zeit um Kinder mit ihr und anderen Frauen zu zeugen. Der Beitrag war von Martin Fieder und Susanne Huber, Universität Wien. Er wurde veröffentlicht am 29.8.2007. Attr. 029

Att.36

Ansprechender Hüftschwung.

Zitat „ Sex-Appeal lässt sich nicht auf Körpermasse wie breite Schultern oder eine Wespentaille reduzieren. Sich mit femininem Hüftschwung bewegende Frauen wirken attraktiver als solche, die machohaft ihre Arme bewegen“.

Der Hüftschwung sagt auch aus, ob die Frau ein breites Becken hat oder nur durch Fettansatz an den Hüften ein breites Becken vortäuscht.

Zitat „ Nach den Ergebnissen ist die Wahrnehmung von Attraktivität komplexer als bisher angenommen“.

Man kann immer wieder beobachten, dass Fachleute ein unkompliziertes Model annehmen und später dann die Feststellung machen, dass die Sache wesentlich komplexer ist. Viele Fachleute nehmen an, dass die Wespentaille ein Zeichen von Gesundheit und Fruchtbarkeit ist. Es sollte berücksichtigt werden, dass wahrscheinlich die Wespentaille etwas aussagt über die Wahrscheinlichkeit der Schwangerschaft.

Weibliches Interesse macht Männer für andere Frauen attraktiver.

Zitat „ Wenn ein Mann von einer Frau angelächelt wird, erhöht das seine Attraktivität für andere Frauen. Gleichzeitig setzt dieses Lächeln seinen Wert in den Augen anderer Männer herab“.

Es spielt auch eine Rolle, ob ein Mann von einer attraktiven Frau oder von einer weniger attraktiven Frau angelächelt wird. Wenn er von einer attr. Frau angelächelt wird, dann ist das ein starkes Indiz für den genetischen Wert des Mannes, besonders wenn er....

C. aus. Attr. 030

 

 

Attraktivität vom 18.u. 19.11.2007

 

Informationen über das Internet.

Att.37

Wie ein Lächeln die Konkurrenz verschärft.

Weibliches Interesse macht Männer für andere Frauen attraktiver.

Zitat „Wenn ein Mann von einer Frau angelächelt wird, erhöht das seine Attraktivität für andere Frauen“. Ende von Seite A beachten. Da eine Frau nicht alles über den Mann, der sie interessiert, weiß, ist es günstig, wenn sie das Wissen anderer Frauen für sich nutzt bzw. wenn sie die Meinung anderer Frauen über den Mann berücksichtigt. Wenn man das Wort „ Futterneid“ wörtlich nimmt, so hat das nichts mit Futterneid zu tun. Natürlich spielt es eine Rolle, ob andere Frauen einen Mann kurz ansehen, um dann den Blick wieder abzuwenden und ihn anschließend nicht mehr beachten oder ob der Blick der Frauen immer wieder zu dem betreffenden Mann wandert. Die Frauen versuchen untereinander herauszufinden, welches Motiv andere Frauen haben wenn sie immer wieder Blickkontakt mit dem Mann suchen. Männer reagieren häufig mit Stress, wenn sie bemerken, dass ein anderer Mann die Blicke der Frauen immer wieder auf sich zieht. Für sehr junge Mädchen die z. T. noch in der Pubertät sind erscheint ein Bühnenstar oft besonders attraktiv. Als sehr junges Mädchen ein Kind von einem Superstar zu bekommen ist aus Sicht der Steinzeit eine sehr gute Strategie, besonders dann, wenn die Eltern noch fit sind. Dieses Mädchen kann ihr Kind den Eltern übergeben und war so wieder frei für einen attraktiven Mann. Auf die Art und Weise konnte sie Kinder von mindestens zwei Männern bekommen ohne das Risiko eingehen zu müssen, später einen Seitensprung machen zu müssen um ein Kuckuckskind zu bekommen. Eine junge Frau, die sehr früh ein Kind bekam das von den Eltern aufgezogen wurde, erscheint vielen Männern attraktiv. Seine Töchter werden das Erbgut der Mutter mitnehmen und sich ähnlich verhalten und das nützt somit seinen Genen. Ein Mann, der eine Frau nimmt die in sehr jungen Jahren ein Kind bekam, das von den Eltern aufgezogen wird, weiß mit großer Wahrscheinlichkeit, dass diese Frau auch fruchtbar ist und in der Lage, ein gesundes Kind zu bekommen. Es gibt auch Männer, die eine Frau nehmen, die bereits schwanger ist, möglichst von einem Supermann. Wenn das ein Sohn wird, wird er wahrscheinlich wieder ein Supermann. Wenn er dann Kinder mit dieser Frau zeugt, profitieren seine Kinder weil möglicherweise ein Mitglied der Familie wieder zu sehr hohen Ansehen kommt. Ein Mann, der eine schwangere Frau nimmt profitiert besonders dann, wenn er sich nicht sehr hochrangig einschätzt. Wenn er die Möglichkeit sieht, eine hochrangigere Frau zu bekommen, weil diese schwangere Frau befürchten muss, dass ein Stiefvater ihr Kind schlecht behandelt und sie deshalb dazu neigt, einen Mann zu nehmen, der weniger hochrangig ist, weil dieser ihre Kinder bzw. ihr Kind besser behandelt. Ähnliches trifft auch zu, wenn die Frau nicht nur schwanger ist, sondern wenn sie schon Kinder hat. Wenn eine Frau schwanger ist von einem sehr attr. Mann und einen weniger attr. Mann heiratet, dann hat dieser Mann gute Aussichten, dass die Umwelt annimmt, dass dieses Kind vom Supermann sein eigenes Kind ist. Dadurch wird die Frau attraktiver, so dass der Attraktivitätsverlust oft wieder ausgeglichen wird. Frauen, die sich mit einem sehr attr. Mann einlassen, selbst auf die Gefahr hin, dass dieser Mann sie nicht heiraten wird, neigen oft dazu einen anderen braven Familienvater im Auge zu behalten, den sie sehr schnell nehmen wird, bevor sie für diesen braven Mann unattraktiver wird, weil dieser Mann das zu erwartende Kind nach einem gewissen Zögern nicht mehr als sein Kind sehen kann. Attr. 031

Att.38

Was Frauen immer schon begehrenswert machte.

Zitat „Schönheit liegt wohl doch nicht nur im Auge des Betrachters..... Merkmal von Gesundheit und Fruchtbarkeit beschrieben erklären die Forscher“.

Wichtiges Zitat „ Für Sozialwissenschaftler ist die Beurteilung...... universelle Geltung haben soll“.

Zitat „ Um diese Theorie zu untermauern......vom Körpergewicht einen niedrigen Östrogenspiegel“.

Dieses Zitat besonders beachten.

Warum sollte die Natur bei Frauen Fett am Bauch ansiedeln, wenn Fett am Hintern viel attraktiver ist? Wieso sollte das eine Aussage im Bezug auf Gesundheit sein? Wieso sollte das eine Aussage im Bezug auf Fruchtbarkeit sein? Warum lässt die Natur zu, dass einige Frauen viel Fett am Bauch ansetzen? Zitat „ 3 Körperteile wurden in der Literatur....Erwähnung eines großen Taillenumfangs „. S. Venus von Willendorf.

Zitat „ Um die allgemeine Gültigkeit......ist äußerst klein vermerken sie“.

Att.39

Unterschiede machen treu.

Studie . Je unterschiedlicher das Immunsystem eines Paares ist, umso geringer ist die Neigung zum Seitensprung. Bericht beachten.

Att.40

Was Väter mit der Pubertät ihrer Töchter zu tun haben?

Dieser Beitrag ist zur Zeit nicht so wichtig und wird vorerst aussortiert.

Att.41

Urteil im Schnellverfahren.

Menschen bewerten fremde Gesichter schon in sec. Bruchteilen. Beitrag beachten. Attr. 032

Att.42

Kurven im Wandel der Jahreszeiten.

Hormonschwankungen verändern die weibliche Körperform im Laufe des Jahres. Überlegen. Beitrag beachten.

Zitat „ Je ausgeprägter die Kurven....schreiben die Forscher“.

Vielleicht spielt es eine Rolle, dass die Frauen in der Steinzeit im Spätsommer und Herbst vermehrt in die Natur mussten um z. B. Beeren und Gemüse zu sammeln.

Att.43

Was eine schlechte Kindheit mit Frauengesichtern anstellt.

Studie. Stress in jungen Jahren macht weniger attraktiv und maskuliner. Mädchen, die als Kinder schon wenig attraktiv sind, werden oft von den Eltern schlechter behandelt. Sie erhalten weniger Aufmerksamkeit. Sie bekommen eine andere Prägung. Maskuliner Einschlag erscheint logisch. Überlegen. Eine maskulinere Mutter hat mehr Streit mit dem Vater. Sie behandelt ihre Kinder möglicherweise weniger positiv. Frauen, die aus einer geschiedenen Ehe kommen, liegen dazwischen. Zitat „ Auch genetische Faktoren ....tragen ebenfalls bevorzugt maskuline Züge“. Attr. 033

Att.44

Attraktivitätsforschung.

Wikipedia der freien Enzyklopädie. Die Attraktivitätsforschung beschäftigt sich mit der Erforschung der Attraktivität des menschlichen Gesichtes und Körpers. Sie ist keinem bestimmten Fachgebiet zugeordnet sondern wird in einer Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen betrieben wie der Psychologie, den Neurowissenschaften, der Verhaltensforschung oder auch den Wirtschaftswissenschaften.

Entwicklung der Attraktivitätsforschung.

Geschichte. Die systematische Erforschung der menschlichen Schönheit nahm ihren Anfang in den späten 60er Jahren. Artikel beachten.

Zitat“ Während die ersten Attraktivitätsforscher noch davon ausgingen, dass Schönheit im Auge des Betrachters liege, brachten die in den 1980 Jahren durchgeführten Untersuchungen zur Urteilerübereinstimmung die Frage ins Blickfeld : Welche Merkmale attr. Gesichter bzw. Körper auszeichnen. Seit Mitte der 80er Jahre spielen in der Attraktivitätsforschung zunehmend Evolutionspsychologische Ansätze eine Rolle die nach dem biologischen Sinn von Attraktivität fragen“. Bericht weiter beachten.

Bewertung von Schönheit.

Zitat „Die Frage nach der Urteilerübereinstimmung bei der Attraktivitätsbewertung von Gesichtern haben sich vor allem deutschsprachige Attraktivitätsforscher ( z. B. Ronald Hens) ausgiebig angenommen. Demnach ist unser Attraktivitätsurteil ungefähr zur Hälfte subjektiv, die andere Hälfte haben wir mit anderen Menschen gemeinsam“. Bericht weiter beachten.

Welche Merkmale werden als attraktiv empfunden?

Zitat „ Eines der für den Laien verblüffendsten Attraktivitätsmerkmale heißt Durchschnittlichkeit“.

Ob Symmetrie ein Attraktivitätsmerkmal ist, ist noch umstritten. Bericht weiter lesen und z.T. widersprechen. Beispiel: Volle Lippen wirken nur dann attraktiv, wenn sie mit bestimmten anderen Merkmalen kombiniert sind. Auch bei männlicher Attraktivität existieren noch Widersprüche. Attr.034

Att.45

Wie wirkt sich Attraktivität im sozialem Kontext aus?

Bericht beachten.

Zitat „Dieser s.g. Attraktivitätsstereotyp führt dazu, dass schöne Menschen in praktisch allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens positiver behandelt werden. Hübsche Kinder etwa bekommen in der Schule bessere Noten. Attraktive Erwachsene können vor Gericht mit milderen Strafen rechnen, treffen in Notlagen auf mehr Hilfsbereitschaft“.

Attraktive Politiker haben mehr Erfolg bei der Wahl. Attr. Menschen werden meist als bessere und fähigere Menschen betrachtet. Das Attraktivitätsstereotyp ist bereits im Alter von 6 Monaten nachzuweisen. Die Verbindung von Schönheit und Gut lässt sich in allen Kulturen nachweisen. Das alles sind Indizien die eher gegen die vorherrschende Meinung sprechen, dass Attr. in erster Linie mit Gesundheit und Fruchtbarkeit zu tun hätte.

Zitat „ Die Suche nach den biologischen Wurzeln steckt jedoch noch in den Kinderschuhen“.

Att.46

Attraktivität und Partnerwahl.

Bericht beachten. Schöne Menschen suchen und bekommen schöne Partner. Überlegen.

Welchen biologischen Sinn hat die Schönheit?

Zitat „ Evolutionspsychologisch orientierte Attraktivitätsforscher sehen im guten Aussehen ein biologisches Signal. Schönheit ist demnach ein Zeichen von Partnerqualität insbesondere von Gesundheit und Fruchtbarkeit“.

Wichtige Frage. Warum gibt es so wenig hochattraktive Menschen?

Warum hat die Natur die weniger attraktiven oder unattraktiven Menschen nicht aussortiert?

Bericht beachten und z. T. widersprechen. Attr. 035

Das experimentieren mit Gesichtern im Computer ist sehr wichtig. Partner suchen. Weiter Bericht beachten.

Zitat „ Bei den Faktoren Gesundheit und Fruchtbarkeit lassen sich jedoch klare und eindeutige Zusammenhänge bisher nicht feststellen“.

Zitat „ Was die biologische Erklärung der menschlichen Schönheit angeht, steht die Attraktivitätsforschung trotz vielversprechender Ansätze erst am Anfang“.

Bericht weiter beachten.

Att.47

Kritik und Ergänzung.

Zitat „ Trotz der Ergebnisse der Experimente ist zu bezweifeln, ob es den Halloeffekt im Bereich psychische Attraktivität tatsächlich gibt“.

Att.48

Wechselwirkungen zwischen psychischer Attr. und schulischer Sozialisation.

Bericht beachten. Je positiver die Attr. beurteilt wird, umso weniger scheinen soziale Ängstlichkeit, Nervosität, Erregbarkeit, Gehemmtheit und emotionale Labilität ausgeprägt zu sein. ??? Prüfen. Literatur beachten. Web-Links beachten.

Att.49 auf C lt. Werner 48

Attraktivitätsforschung im deutschsprachigen Raum. Attr. 036

www.schönheitsformel.de.

Attraktivitätsforschung – deutschsprachig atm

Weiter Anschriften beachten.

Att.50

Für Fachpublikum.

Bücherliste:

Ronald Hens beachten

Att.51

Vaterqualitäten stehen Männern ins Gesicht geschrieben.

Zitat „ Vom Standpunkt der Evolution aus betrachtet spielen für die Wahl des richtigen Partners zwei Faktoren eine Rolle. Die Qualität der Gene und die Bereitschaft, sich um den Nachwuchs zu kümmern“.

Frage: Was ist die Qualität der Gene und ist die Bereitschaft, sich um den Nachwuchs zu kümmern keine genetische Qualität?

 

10Sonstiges

Mimikry auch beim Menschen beachten.

Mimikry bei attraktiven Frauen beachten.

Mimikry bei Schwebfliegen beachten.

Durch Gentechnik wird es in Zukunft möglich sein, Krankheiten auszumerzen. Durch Gentechnik wird es aber nicht möglich sein, alle Menschen attraktiv zu machen.

Viele oder die meisten Gehirne passen nicht in den Kopf eines attraktiven Menschen.

Folgendes beachten: Flacher Bauch, wenig Taillenumfang, muskulöse Oberschenkel, Muskelstruktur ist sichtbar, oft in Verbindung mit kleinem Busen, langem Hals, kleinem Kopf, ausgeprägtem Kinn, breitem Mund, starke Zähne, kurze Nase, vorgeschobene Mundpartie, tiefliegende Augen, geringer Abstand zwischen Augen und Augenbrauen, Augenbrauen nicht sehr gewölbt, die Stirn gerade bis zum Haaransatz, die Stirn relativ niedrig, Haare kräftig und lang.

Fast alle Menschen streben nach Glück. Sie glauben, Attraktivität macht glücklicher. Dies ist nicht unbedingt der Fall. Die Natur ist an dem Glück eines Menschen nur unter bestimmten Bedingungen interessiert. Ein unattraktiver Mensch, der von einem attraktiven Menschen gut behandelt wird, ist meist glücklicher, zumindest vorübergehend. Ein unattraktiver Mensch, der von einem attraktiven Menschen abgelehnt oder beleidigt wird, ist deutlich mehr verletzt, als wenn er von einem unattraktiven Menschen beleidigt wird. Attr. 043

 

02.11.2005 - Psychologie

23Meinung der Wissenschaftler

Weibliche Geschlechtshormone machen Frauen attraktiv

Frauen mit hohen Werten weiblicher Sexualhormone wirken femininer, gesünder und attraktiver. Das haben britische Wissenschaftler in Tests mit Männern und Frauen gezeigt. Benutzt eine Frau jedoch Make-Up, so hat der Hormonspiegel keinen messbaren Einfluss mehr auf ihre Attraktivität.

Die Forscher hatten für ihre Tests die Gesichter von 56 jungen Frauen fotografiert und deren Werte der Sexualhormone Progesteron und Östrogen bestimmt. 15 Frauen und 14 Männer hatten anhand der Bilder zu beurteilen, wie attraktiv, gesund und feminin die Frauen wirkten. Hierbei erreichten die Frauen mit hohen Östrogenspiegeln deutlich bessere Bewertungen – unabhängig davon, ob sie von Männern oder Frauen beurteilt wurden. Der Wert des Hormons Progesteron hatten hingegen nur einen geringen Einfluss.

 

Bei den Frauen, die beim Fotoshooting ein Make-Up aufgetragen hatten, konnten die Forscher jedoch keinen Zusammenhang zwischen dem Hormonspiegel und der Attraktivität und Gesundheit beobachten. Das Erscheinungsbild der Haut wirke sich wohl besonders stark auf die Einschätzung der Attraktivität und Gesundheit aus, erklären die Wissenschafter.

 

Für einen weiteren Test setzten die Forscher aus den Bildern der zehn Frauen mit den höchsten Hormonspiegeln und den zehn mit den niedrigsten Werten jeweils ein Foto zusammen, das also eine Art Mittelwert dieser Gesichter bildete. Obwohl beide Bilder sich auf den ersten Blick sehr ähneln, wirkte das aus den Frauengesichtern mit den hohen Hormonspiegeln zusammengesetzte Bild auf die Probanden deutlich attraktiver als das andere Bild. Der Mensch habe in seiner Evolutionsgeschichte offenbar gelernt, schon mit einem Blick ins Gesicht auf den hormonellen Zustand einer Frau und damit auf ihre mögliche Reproduktionsfähigkeit zu schließen, erklären die Wissenschaftler ihre Ergebnisse.

 

Law Smith (St. Andrew University) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, doi 10.1098/rspb.2005.3296.

ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald Attr. 044

10.06.2005 - Psychologie

Wie die Gesichtszüge den politischen Erfolg beeinflussen

Menschen mit eher kindlichen Gesichtszügen wirken weniger kompetent als Menschen mit reiferen Gesichtern. Das kann beispielsweise in der Politik den Erfolg eines Kandidaten maßgeblich beeinflussen, hat ein amerikanisches Forscherteam gezeigt: Die auf diesen ersten Blick kompetenteren Politiker hatten auch bei einem Großteil der vergangenen Wahlen zum amerikanischen Senat die Nase vorn. Je kindlicher die Gesichter der Kandidaten dagegen wirkten, desto weniger Stimmen bekamen sie.

Es gibt zwei Mechanismen, die zur Entscheidungsfindung bei politischen Wahlen beitragen, schreiben die Forscher: Zuerst entsteht ein automatischer, nicht von Denkprozessen beeinflusster Eindruck des Kandidaten, der hauptsächlich von äußerlichen Faktoren wie beispielsweise den Gesichtszügen geprägt wird. Erst danach fließen in einem zweiten Schritt auch inhaltliche und parteipolitische Faktoren in den Entwurf ein und modifizieren das zuvor entstandene Bild.

 

Der erste, rein äußerliche Eindruck trägt dabei offenbar wesentlich mehr zur tatsächlichen Wahlentscheidung bei als bisher angenommen, zeigt die Studie der Wissenschaftler. Die Forscher hatten insgesamt 843 Studenten gebeten, auf Fotos von knapp 100 Kandidatenpaaren denjenigen eines Paares herauszusuchen, den sie für kompetenter hielten. Die verwendeten Bilder zeigten jeweils einen Gewinner und einen Unterlegenen aus Wahlen der vergangenen vier Jahre. Das Ergebnis: Rund 70 Prozent der Kandidaten, die von den Probanden als kompetenter eingestuft worden waren, hatten tatsächlich ihre Wahl gewonnen. Das änderte sich auch nicht, wenn die Probanden lediglich eine einzige Sekunde Zeit für ihre Beurteilung hatten.

 

Die Entscheidung der Tester hing dabei tatsächlich nur davon ab, wie kompetent der Kandidat erschien – und nicht davon, wie attraktiv, Vertrauen erweckend oder sympathisch er wirkte, zeigte eine weitere Untersuchung. Diese ausgestrahlte Kompetenz hängt nach Ansicht der Psychologin Leslie Zebrowitz von der Brandeis-Universität in Waltham davon ab, wieviel Kindliches in den Gesichtszügen der Kandidaten zu finden ist. Ein rundes "Baby-Face" mit großen Augen, einer kleinen Nase, einer hohen Stirn und kleinem Kinn strahlt demnach eher Naivität, Unterwürfigkeit und Schwäche aus. Reifere Gesichtszüge dagegen werden eher mit Durchsetzungsfähigkeit und Kompetenz assoziiert, schreibt Zebrowitz in einem begleitenden Kommentar.

 

Alexander Todorov et al. (Princeton-Universität): Science, Bd. 308, S. 1623

 

Leslie Zebrowitz, Joann Montepare: Science, Bd. 308

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel Attr. 045

14.04.2005 - Psychologie

Niedliche Kinder haben die besseren Karten

Forscher: Attraktiver Nachwuchs bekommt von den Eltern mehr Aufmerksamkeit

Einem attraktiven Kind schenken die Eltern eher Aufmerksamkeit als weniger hübschem Nachwuchs und passen auch mehr auf es auf. Das wollen kanadische Bevölkerungsforscher in Supermärkten beobachtet haben.

Eigentlich untersuchten die Wissenschaftler die Sicherheit von Einkaufswagen und bespitzelten dazu Eltern und ihre 2- bis 5-jährigen Kinder in 14 Supermärkten. Sie notierten dabei zum Beispiel, wie oft die Kinder mehr als drei Meter von den Eltern weglaufen konnten oder ob der Nachwuchs gleich im Einkaufswagensitz platziert wurde. Außerdem schätzten sie auf einer Skala von eins bis zehn die Attraktivität der Kleinen ein.

 

Die Eltern setzten die am wenigsten attraktiven Kinder nur in 1,2 Prozent der insgesamt 426 beobachteten Fälle in den Sitz im Wagen. Dagegen wurde einem möglichen Wegrennen der hübschesten Kinder in 13,3 Prozent der Fälle gleich durch dieses Mittel vorgebeugt. Auch konnten sich die weniger hübschen deutlich häufiger und weiter ungestraft von den Eltern entfernen, fiel den Wissenschaftlern bei der Auswertung ihrer Daten auf.

 

Dieses Verhalten erklärt Studienleiter Andrew Harrell als eine instinktive Reaktion. Demnach verschwenden Eltern unbewusst mehr Aufmerksamkeit auf attraktiven Nachwuchs. "Die meisten Eltern werden auf unsere Ergebnisse schockiert und bestürzt reagieren", sagte Harrell. "Sie werden sagen, dass sie alle ihre Kinder lieben und keines aufgrund von Äußerlichkeiten benachteiligen – der Punkt unserer Studie ist allerdings, dass sie es doch machen."

 

Andrew Harrell (Universität von Alberta, Edmonton): Beitrag auf einer Wissenschaftstagung, Edmonton

 

ddp/wissenschaft.de – Cornelia Dick-Pfaff Attraktivität Attr. 046

16.03.2005 - Psychologie

Warum Frauen auf dunkle Männerstimmen fliegen

Psychologin: Tiefere Stimmlage deutet auf mehr männliche Hormone hin

Frauen bevorzugen tiefe Männerstimmen: Sie empfinden sie als attraktiv, männlich, dominant, durchsetzungsfähig, souverän, zuverlässig und sexuell anziehend, hat eine britische Psychologin beobachtet. Die dunkle Stimme signalisiert der Frau, dass der Mann gute hormonelle und genetische Qualitäten besitzt und sich außerdem unter Rivalen gut behaupten kann. Über die Studie von Sarah Evans berichtet die Northumbria University

in Newcastle upon Tyne.

In der Tierwelt verwenden viele Männchen Rufe, um Weibchen anzulocken und die Konkurrenz einzuschüchtern. Evans untersucht in ihren Forschungen, ob die Stimme auch beim Menschen eine wichtige und bislang unterschätzte Rolle bei der Partnerwahl spielt. Die Attraktivität der Stimme scheint tatsächlich unmittelbar die der äußeren Erscheinung widerzuspiegeln, ergaben erste Studien. Wenn Beobachterinnen beispielsweise Stimmen und Fotos unabhängig voneinander einschätzen sollten, empfanden sie meist die Stimmen als anziehend, deren Besitzer sie ebenfalls als attraktiv bewerteten.

 

Eine Erklärung dafür könnte das männliche Testosteron liefern, so die Forscherin: Die dunklere Tonlage hängt mit der tieferen Lage des Kehlkopfes zusammen, die von der Testosteronmenge beeinflusst wird. Das Hormon nimmt jedoch auch Einfluss auf bestimmte Gesichtszüge, die viele Frauen als schön empfinden, wie zum Beispiel ein kantiger Kiefer. Auch Männer schätzen tiefe männliche Stimmen mehr als höhere, fand die Psychologin zudem heraus. Sie bewerten sie als dominanter, maskuliner und selbstsicherer.

 

ddp/wissenschaft.de – Cornelia Dick-Pfaff Attr. 047

 

16.02.2005 - Gesundheit

Schwangerschaft macht wählerisch

Krank aussehende Gesichter werden von Schwangeren als deutlich unattraktiver empfunden als von anderen Frauen

Schwangere haben einen empfindlicheren Blick für kränklich wirkende Gesichter als Frauen, die kein Kind erwarten. Das haben schottische Forscher bei Studien mit mehr als tausend Probandinnen beobachtet. Die Abneigung könnte ein natürlicher Schutzmechanismus sein, kranken Menschen während der Schwangerschaft aus dem Weg zu gehen, vermuten Ben Jones von der Universität in Aberdeen und seine Kollegen. Ihre Studie schildern die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2004.2942).

Jones und seine Kollegen führten eine Reihe von Tests durch, in denen sie untersuchten, wie attraktiv Frauen Gesichter bewerten. Dabei manipulierten die Forscher die präsentierten Bilder mithilfe eines Computerprogramms teilweise so, dass die Personen einen kranken Eindruck machten – zum Beispiel durch Blässe. Schwangere bewerteten dabei kränklich aussehende Gesichter als deutlich unattraktiver als nicht schwangere Frauen. Ebenso erwiesen sich auch Frauen, die sich im fruchtbaren Abschnitt ihres Menstruationszyklus befanden, als besonders empfindlich für kränkliches Aussehen. Gleiches galt für Frauen, die mit der Pille verhüten.

 

Das legt nahe, dass die Abwehrreaktion auf hormonelle Ursachen zurückzuführen ist. Der Schutzmechanismus soll das Risiko minimieren, dass sich eine Frau beim Umgang mit anderen mit einer Krankheit ansteckt, die dem Ungeborenen schaden könnte, vermuten die Forscher. Das gleiche die in dieser Zeit geschwächte Immunabwehr aus.

 

ddp/wissenschaft.de – Cornelia Dick-Pfaff Schwangerschaft Attr. 048

 

03.01.2005 - Psychologie

Attraktive Blicke

Augenbewegungen verraten Aufmerksamkeit und sind wichtig für soziale Kontakte

Wer bei einer Begegnung mit einem anderen Menschen zunächst seinen Blick durch den Raum schweifen lässt und die Augen dann auf sein Gegenüber richtet, wirkt besonders attraktiv und sympathisch. Das haben amerikanische Psychologen in Tests mit 68 Studenten nachgewiesen. Wie stark das Urteil des Gegenübers dabei von der Blickrichtung beeinflusst wird, hängt von der Beziehung zwischen den beteiligten Personen ab. Das berichten Malia Mason und ihre Kollegen vom Dartmouth-College in Hanover (USA) in der Fachzeitschrift Psychological Science (Ausgabe vom März 2005).

Die Psychologen zeigten den Teilnehmern auf einem Bildschirm die Gesichter von Frauen mit neutralen Gesichtsausdrücken. Diese Bilder waren so verändert, dass die Augen entweder zuerst zur Seite gewandt waren und sich nach einer gewissen Zeit auf den Betrachter richteten oder umgekehrt. Anschließend baten die Forscher die Probanden zu beurteilen, wie sympathisch und wie attraktiv sie die Frauen fanden.

 

Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Teilnehmer bewerteten die dargestellten Frauen als sympathischer, wenn diese ihnen scheinbar den Blick zuwandten, ergab die Auswertung. Bei der Beurteilung der Attraktivität gab es jedoch Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Während die männlichen Probanden dabei die gleiche Bevorzugung zeigten wie vorher, beeinflusste die Blickrichtung das Urteil der Frauen nicht.

 

Ein schweifender Blick, der plötzlich auf jemandem haften bleibt, zeigt eine erhöhte Aufmerksamkeit dem Beobachteten gegenüber an, schreiben die Forscher. In einigen Fällen – wie beim Knüpfen von Freundschaften oder bei einer möglichen Partnersuche – ist diese Aufmerksamkeit ein wichtiges Signal. Das korrekte Entschlüsseln und Umsetzen solcher Signale sei daher für das tägliche Zusammenleben und das Bilden sozialer Beziehungen unverzichtbar. Die Wissenschaftler wollen nun untersuchen, ob auch andere Empfindungen wie Abneigung oder Wut von der Blickrichtung beeinflusst werden.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel Attraktivität Attr. 049

20.01.2005 - Natur

Warum Mücken nur manche Menschen stechen

Britische Wissenschaftler haben entdeckt, warum einige Menschen von Stechmücken umlagert werden und andere völlig unbehelligt bleiben: Die für die Insekten unattraktiven Menschen sondern Duftstoffe ab, die sie für die Plagegeister praktisch unsichtbar machen. Die Forscher um James Logan und John Pickett von Rothamsted-Forschungsinstitut im britischen Harpenden haben bereits mehrere dieser Abwehrstoffe identifiziert und wollen nun ein natürliches Insektenschutzmittel daraus entwickeln. Das berichtet das Magazin Business des britischen Forschungsverbands für Biotechnologie und Biowissenschaften (Januar-Ausgabe).

Den Wissenschaftlern war bereits früher aufgefallen, dass in Rinderherden bei Anwesenheit bestimmter Tiere die Anzahl der Fliegen geringer ist als ohne diese Schlüsseltiere. Diese Rinder setzen andere Chemikalienmischungen frei als ihre Artgenossen, zeigte eine genauere Untersuchung. Während die von den Fliegen umschwärmten Tiere lediglich drei anziehende Duftstoffe produzierten, fanden die Forscher bei den uninteressanten Rindern zusätzlich drei Substanzen, die die Fliegen abwehrten. Ihre Schlussfolgerung: Die Abwehrstoffe maskieren die Lockstoffe, so dass diese von den Insekten nicht mehr wahrgenommen werden.

 

Ein ähnliches Prinzip scheint auch beim Menschen zu gelten, zeigt die neuere Studie. Dabei setzten die Wissenschaftler Stechmücken der Art Aedes aegypti, die unter anderem Gelbfieber übertragen können, in eine Y-förmige Röhre. Durch den einen Kanal ließen sie den Körpergerüche von Freiwilligen strömen, die sie mithilfe von Kunststoffschlafsäcken gesammelt hatten. Der andere Kanal enthielt einen neutralen Kontrollgeruch. Die Geruchsmischungen, die die Mücken am stärksten anzogen und abstießen, wurden anschließend in ihre Bestandteile zerlegt und getestet, welche davon eine Reaktion bei den Insekten hervorrief.

 

Dabei entdeckten sie, dass für Insekten attraktive und nicht so attraktive Menschen tatsächlich unterschiedliche Mischungen von Geruchststoffen produzieren. Einige dieser Wirkstoffe konnten die Forscher bereits isolieren. Welche das sind, wollen sie aus patentrechtlichen Gründen jedoch nicht verraten, da sie aus der Mischung ein für Menschen geruchsloses, natürliches Insektenschutzmittel entwickeln wollen.

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel Attr. 050

 

06.12.2004 - Psychologie

Bei Hunger oder Armut finden Männer kräftigere Frauen attraktiv

Die wirtschaftliche Situation eines Mannes bestimmt, wie seine persönliche Traumfrau aussieht: Fühlt er sich arm oder hungrig, findet er kräftigere Frauen attraktiv. Geht es ihm finanziell gut, bevorzugt er dagegen zarte und schlanke Frauen. Diese individuellen Vorlieben der Männer sind nach Ansicht amerikanischer Psychologen die Grundlage dafür, dass in Kulturen mit einem hohen wirtschaftlichen Standard schlanke Frauen als Idealbild gelten, während bei ärmeren Völkern dickere Frauen bevorzugt werden. Leif Nelson von der Stanford-Universität und Evan Morrison von der Universität von New York stellen ihre Studie in der Fachzeitschrift Psychological Science vor (Bd. 16, Nr. 2).

Nelson und Morrison führten mit insgesamt 1170 Studenten beiderlei Geschlechts verschiedene Tests durch. Im ersten Teil untersuchten die Forscher, wie die persönliche finanzielle Situation die Vorlieben der Probanden beeinflusste. Dazu weckten sie bei den Testteilnehmern das Gefühl, im Vergleich zu anderen entweder über viel Geld zu verfügen oder aber im Verhältnis finanziell sehr schlecht dazustehen. Anschließend überprüften die Psychologen mithilfe eines Fragebogens, welches Körpergewicht die Befragten bei einem Partner als ideal empfanden.

 

Während die eigene finanzielle Situation bei Frauen überhaupt keinen Einfluss auf das Wunschgewicht des Partners hatte, zeigte sich bei den männlichen Probanden ein deutlicher Trend: Die Testteilnehmer, die sich eher arm fühlten, gaben als Idealgewicht für ihre Partnerin höhere Werte an als die Probanden, die sich für sehr zahlungskräftig hielten. Den gleichen Effekt fanden die Forscher auch in der zweiten Testrunde, in der sie den Einfluss von Hunger auf das Partnerideal untersuchten. Dazu befragten sie Studenten vor und nach ihrer Hauptmahlzeit am Tag dazu, wie hungrig sie sich fühlten und wie sie sich ihre Partner vorstellten. Auch hierbei bevorzugten die hungrigen Probanden schwerere Traumfrauen als die gesättigten.

 

Demnach können selbst kurzfristige emotionale Veränderungen die individuellen Vorlieben beeinflussen, schreiben die Forscher. Wenn jedoch die Verfügbarkeit von Ressourcen in einer Gesellschaft insgesamt eingeschränkt sei, bildeten sich aus diesen eigentlich flexiblen persönlichen Vorstellungen dann gesellschaftliche Normen. Diese wiederum beeinflussten in einer Art Rückkopplung das Idealbild der Frau in der jeweiligen Gesellschaft.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel Attr. 051

 

29.09.2004 - Psychologie

Was die Stimme über das Liebesleben eines Menschen verrät

Der Klang der Stimme kann viel über das Sexualleben eines Menschen verraten: Frauen und Männer, deren Stimmen vom anderen Geschlecht als attraktiv empfunden werden, haben häufiger Sex, mehr Sexualpartner und erleben früher den ersten Geschlechtsverkehr als Menschen mit einer weniger anziehenden Stimme. Das haben amerikanische Psychologen herausgefunden. Ihre Untersuchungen schildern Gordon Gallup von der Universität Albany und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Evolution and Human Behaviour (Bd. 25, S. 295).

Die Forscher ließen knapp 150 Frauen und Männer den Stimmen ihnen unbekannter Personen lauschen. Auf einer Skala mit fünf Punkten – von sehr unattraktiv bis sehr attraktiv – sollten die Probanden den Klang dieser Stimmen beurteilen. Bei den Teilnehmern, die ihre Stimme zur Verfügung gestellt hatten, maßen die Psychologen Schultern-, Taillen- und Hüftumfang. Einige machten zudem Angaben über ihr Sexualleben.

 

Probanden, deren Stimme beim anderen Geschlecht gut ankam, berichteten von häufigeren und früheren sexuellen Kontakten und Affären als die, deren Stimme weniger attraktiv war. Bei Frauen sagte die Stimme sogar mehr über ihre sexuelle Freizügigkeit aus als das Verhältnis von Taillen- und Hüftumfang. Bei Männern war dagegen das Verhältnis von Schultern zur Hüfte aussagekräftiger als die Attraktivität der Stimme. Der Klang der Stimme lässt auch auf die körperliche Statur schließen, fanden die Psychologen: Frauen mit anziehender Stimme hatten im Verhältnis zur Hüfte schmalere Taillen, Männer mit attraktiver Stimme breitere Schultern und schmalere Hüften.

 

Sowohl Stimme als auch Sexualtrieb und Körperbau werden durch bestimmte Geschlechtshormone beeinflusst. Daher könnte es eine hormonelle Ursache für die gefundenen Zusammenhänge geben, vermuten Gallup und seine Kollegen. Zudem sei denkbar, dass der Klang der Stimme im Laufe der Evolution eine Rolle bei der Partnerwahl gespielt hat und zu einem wichtigen Kennzeichen für andere biologisch wichtige Informationen wurde – vor allem bei Dunkelheit.

 

ddp/bdw – Cornelia Dick-Pfaff Attr. 052

 

 

Gleich und gleich ist gesellig, aber nicht begehrenswert

Ähnliche Gesichter sind nur bei Menschen gleichen Geschlechts attraktiv, nicht jedoch bei potenziellen Lebenspartnern

Menschen finden Gesichter von Menschen gleichen Geschlechts besonders attraktiv, wenn deren Züge den eigenen ähneln. Bei Gesichtern des anderen Geschlechts legen sie dagegen keinen Wert auf Ähnlichkeit. Das hat die kanadische Psychologin Lisa DeBruine von der McMaster-Universität in Hamilton herausgefunden. Sie beschreibt ihre Studie in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2004.2824).

DeBruine ließ bei ihrer Studie 112 Probanden die Attraktivität von Gesichtern bewerten, die zum Teil so verändert waren, dass sie den eigenen Gesichtern der Testpersonen ähnelten. Eine solche Veränderung erhöhte deutlich die Attraktivität von Gesichtern des gleichen Geschlechts, fand die Psychologin heraus. Sie hatte jedoch überhaupt keinen Einfluss darauf, wie anziehend die Probanden Gesichter des anderen Geschlechts fanden.

 

Diese Bevorzugung habe sich wahrscheinlich im Lauf der Evolution entwickelt, da Ähnlichkeit ein Hinweis auf eine potenzielle Verwandtschaft sei, schließt DeBruine. Eine solche Verwandtschaft sei beim Knüpfen sozialer Kontakte ein sehr positiver Faktor gewesen, da sie ein harmonisches Zusammenleben garantiert habe. Bei der Partnerwahl war sie dagegen vollkommen unerwünscht, da der Nachwuchs enger Verwandter schwere Defizite haben kann. Daher habe sich die fehlende Anziehungskraft eines potenziellen Partners mit ähnlichen Gesichtszügen wahrscheinlich als Schutzmechanismus vor inzestuösen Beziehungen entwickelt, schreibt die Psychologin.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel Gesellschaft Attr. 053

 

12.08.2004 - Psychologie

Warum Ben bei Frauen besser ankommt als Paul

Bestimmte Vornamen machen ihre Träger attraktiver

Nicht Aussehen und Ausstrahlung allein spielen eine Rolle dabei, wie attraktiv jemand ist. Auch der Name leistet einen entscheidenden Beitrag, hat eine amerikanische Forscherin festgestellt. Der Klang der Vokale beeinflusst die Attraktivität des Gegenübers, sagt Amy Perfors vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge. Das berichtet der Online-Dienst des Wissenschaftsmagazins Nature.

Die Wissenschaftlerin präsentierte 24 Fotos auf der Internetseite www.hotornot.com, auf der Besucher anhand einer Rangfolge von 1 bis 10 die Attraktivität anderer einschätzen können. In einer Ecke der Bilder platzierte Perfors einen Namen. Die selben Fotos stellte sie später mit einem anderen Namen versehen nochmals auf die in den USA sehr populäre Website und verglich, wie die Versuchspersonen jeweils bei den Usern ankamen.

 

Mit dem Namen änderte sich auch die Einschätzung der Attraktivität, fand Perfors. Für Männer erwiesen sich Namen mit kurzen, hellen Vokalen wie "e" oder "i" als vorteilhaft. Namen mit runderen Vokale wie "u" kamen dagegen weniger gut an. Bei Frauen verhielt es sich dagegen genau umgekehrt: Mit rund klingenden Vokalen im Namen schnitten sie bei der Beurteilung besser ab als mit kurzen, hellen Lauten.

 

Der Klang des Namens wirke auf das Unterbewusstsein, erklärt Perfors. Bei Männernamen komme der Zusammenhang vermutlich so zustande: Bei der Partnersuche suchen Frauen weniger einen extrem männlichen Liebhaber als vielmehr einen zuverlässigen Versorger. Die hellen Vokale, die im vorderen Teil des Mundes gebildet werden, wirken schlanker und damit sanfter und fürsorglicher. Dunklere Töne dagegen implizieren eher Kraft, Trieb und Männlichkeit. Demnach weise ein hell klingender Name eher auf einen Mann hin, der sich um die Familie kümmert, als auf einen, der nur ein Abenteuer sucht, so Perfors.

 

Nichtsdestotrotz sollte sich jemand mit einem "falschen" Namen keine übermäßigen Gedanken machen, beruhigt die Forscherin. "Ein gutaussehender Mensch mit einem ungünstigen Namen ist immer noch attraktiver als ein weniger gutaussehender mit einem vorteilhaften Namen", sagt die Forscherin.

 

ddp/bdw – Cornelia Dick-Pfaff Sprache Attr. 054

 

05.05.2004 - Medizin

Kurvenreiche Frauen sind fruchtbarer

Frauen mit großer Oberweite und einer Wespentaille sehen für viele Männer nicht nur attraktiver aus, sondern sind auch fruchtbarer als Frauen mit anderen Körperproportionen. Das hat eine internationale Forschergruppe unter Leitung von Grazyna Jasienska von der Universität Krakau (Polen) bei Untersuchungen der Hormonspiegel von 119 Frauen nachgewiesen. Die Ergebnisse veröffentlichen die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2004.2712).

In westlichen Gesellschaften findet ein Großteil der Männer Gefallen an Frauen, die eine üppige Oberweite und ein breites Becken im Verhältnis zu einer schlanken Taille besitzen. Diese Präferenz ist kein Zufall: Der Gehalt des Geschlechtshormons Östradiol im Blut lag bei Frauen, deren Körper diesem Idealbild entsprachen, im Durchschnitt um 26 Prozent höher als bei der Vergleichsgruppe, ergab die Studie der Wissenschaftler. Die Unterschiede schwankten im Laufe des Menstruationszyklus und wichen in der Zyklusmitte sogar um bis zu 37 Prozent voneinander ab. Der Hormongehalt im Blut lasse direkte Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit zu, sagen die Forscher. Kurvenreiche Frauen hätten eine zwei- bis dreimal so große Chance, schwanger zu werden.

 

Trotz der deutlichen Testergebnisse raten die Forscher, die Studie nicht überzubewerten. Der Hormongehalt im Blut sei individuell sehr unterschiedlich und hänge von vielen Faktoren ab. Eine schnelle Gewichtsabnahme könne beispielsweise zu einer verminderten Fruchtbarkeit führen. Auch geben sie zu bedenken, dass mollige Frauen, die in der westlichen Welt in der Regel als weniger attraktiv angesehen werden, in anderen Kulturen durchaus begehrte Partnerinnen sind: In vielen Entwicklungsländern gelten korpulente Frauen als besonders gesund und begehrenswert.

 

ddp/bdw – Oliver Schmid Attr. 055

 

17.04.2004 - Psychologie

Altes Klischee bestätigt: Wahre Schönheit kommt tatsächlich von innen

Ein guter Charakter macht attraktiv – ein schlechter hässlich

Wahre Schönheit kommt von innen. Dieses Klischee ist gar nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt, haben amerikanische Forscher nun gezeigt: Menschen beziehen in die Bewertung der äußerlichen Attraktivität auch Charaktereigenschaften der Personen ein, deren Schönheit sie beurteilen sollen. Über die Experimente berichtet die Universität von Wisconsin in Madison.

Die meisten Studien über Schönheitsideale untersuchen lediglich die rein äußerliche Beurteilung anderer. Kevin Kniffin von der Universität von Wisconsin und David Sloan Wilson von der Binghamton-Universität führten nun drei Studien durch, bei denen die Probanden zwar auch die äußerliche Attraktivität anderer bewerten sollten. Dabei kannten einige der Versuchsteilnehmer jedoch die Menschen, die sie zu beurteilen hatten. So konnte auch der Charakter in die Bewertung mit einfließen.

 

In einem Experiment sollten die Probanden die Attraktivität anderer anhand von Fotos aus Schuljahrbüchern beurteilen – dabei kannten sie eine der abgebildeten Personen. In einer weiteren Studie ließen die Wissenschaftler die Mitglieder eines Sportteams sich gegenseitig einschätzen und baten auch Außenstehende darum, das Aussehen der Sportler zu bewerten. Im dritten Versuch fragten die Forscher die Teilnehmer eines archäologischen Sommercamps zu Beginn und am Ende nach sechs Wochen nach der Attraktivität der Kollegen.

 

Alle drei Experimente zeigten, dass auch Charaktereigenschaften, die nur vertrauteren Personen bekannt sind, einen deutlichen Einfluss auf die Bewertung der äußerlichen Attraktivität haben. So bewerteten etwa die Sommercampteilnehmer ihre Mitstreiter nach sechs Wochen gemeinsamer Arbeit anders als zu Beginn des Camps. Mitglieder des Sportteams zum Beispiel beurteilten das Aussehen des Mannschafts-Drückebergers als weniger attraktiv als das Aussehen des Teamleiters. Für Fremde waren dagegen beide gleich attraktiv.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass Schönheit weit über äußere Merkmale hinaus geht und dass bei der Partnerwahl auch innere Werte wie Kooperationsbereitschaft, Verlässlichkeit und Intelligenz zählen. "Wer seine Attraktivität erhöhen möchte, sollte sich darauf konzentrieren, ein wertvoller, sozialer Partner zu werden", raten Kniffin und Wilson.

 

ddp/bdw – Cornelia Pfaff Schönheit Attr. 056

31.03.2004 - Biologie

Ihr Eisprung steht Frauen ins Gesicht geschrieben

Während der fruchtbaren Tage erscheinen weibliche Gesichtszüge attraktiver

Der Eisprung macht Frauen hübscher: Nach den Ergebnissen eines britisch-tschechischen Forscherteams können zarte Veränderungen im Gesicht anzeigen, ob sich eine Frau in einer fruchtbaren oder einer unfruchtbaren Phase ihres Zyklus befindet. Kurz vor dem Eisprung wirkt ihr Gesicht am anziehendsten, schreiben Craig Roberts von der Universität Newcastle und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biology Letters (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rsbl.2004.0174).

Menschenfrauen fehlen im Gegensatz zu ihren Verwandten aus dem Tierreich wie beispielsweise Pavianen oder Schimpansen ausgeprägte optische Signale, die auf ihre fruchtbaren Tage aufmerksam machen. Bislang glaubten Biologen, ein solcher "verborgener" Eisprung erleichtere dem Menschen die Monogamie und sichere die väterliche Fürsorge für den Nachwuchs. Doch so ganz verborgen bleibt der Eisprung aufmerksamen Beobachtern wohl nicht, entdeckten jetzt Craig Roberts und seine Kollegen.

 

Die Wissenschaftler fotografierten die Gesichter von 48 Frauen kurz vor deren Eisprung und etwa eine Woche später während einer unfruchtbaren Zyklusphase. Diese Bilder legten die Forscher 130 Frauen und 130 Männern vor und baten sie, zu beurteilen, auf welchem Foto sie das Gesicht attraktiver fanden. Sowohl von den Männern als auch von den Frauen fühlte sich der größere Teil eher von den Gesichtern angesprochen, die kurz vor dem Eisprung aufgenommen worden waren.

 

Was genau sich im Lauf des Zyklus verändert, können die Forscher jedoch noch nicht sagen. Kandidaten seien jedoch die Farbe und die Größe der Lippen, der Grad der Pupillenerweiterung und die Hautfarbe. Zusätzlich könne der Beobachter wahrscheinlich auch der Frisur und der Beschaffenheit der Haare Informationen über den Zyklus entnehmen, genauso wie dem Duft der Frau. Diese Veränderungen, so fein sie auch sein mögen, reichen nach Ansicht der Forscher aus, Frauen um den Eisprung herum attraktiver erscheinen zu lassen und so biologisch gesehen ihren "Marktwert" zu erhöhen.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel Attraktivität Attr. 057

 

18.02.2004 - Psychologie

Hormone machen Rivalinnen hässlich

Während ihrer fruchtbaren Tage finden Frauen andere Frauen unattraktiver

In ihren fruchtbaren Tagen finden Frauen Geschlechtsgenossinnen weniger hübsch als sonst. In dieser Zeit mögliche Konkurrentinnen abzuwerten, sei eine Strategie im Konkurrenzkampf um die Männer, schreiben kanadische Forscher in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society": Biology Letters (Online-Vorabveröffentlichung vom 18. Februar).

Die Forscher um Maryanne Fisher von der York-Universität in Toronto baten insgesamt 57 Frauen und 47 Männer, die Attraktivität weiblicher und männlicher Gesichter zu bewerten, die sie auf einem Computerbildschirm präsentiert bekamen. Versuchsteilnehmerinnen gaben zudem an, in welcher Phase ihres Zyklus sie sich gerade befanden. Frauen, die beispielsweise schwanger waren oder in den vergangenen drei Monaten hormonelle Verhütungsmittel genommen hatten, wurden nicht berücksichtigt.

 

Die Probandinnen schätzten weibliche Gesichter eindeutig weniger attraktiv ein, wenn sie sich gerade in der fruchtbaren Zeit ihres Zyklus befanden. Männliche Gesichter fanden sie dagegen zu jeder Zeit nahezu gleichbleibend anziehend. Forscher nahmen zwar an, dass Frauen in ihren fruchtbaren Tagen besonders kritisch gegenüber möglichen Rivalinnen sind. Aber die Theorie eines gleichgeschlechtlichen Konkurrenzkampfs unter Frauen war bislang umstritten.

 

Diese Studie zeige nun eindeutig, dass sich die Wahrnehmung der Attraktivität möglicher Rivalinnen abhängig von der Fruchtbarkeit merkbar ändert, sagt Fisher. Das sei ein eindeutiges Anzeichen für einen Wettbewerb.

 

ddp/bdw – Cornelia Pfaff attraktiv Attr. 058

 

20.12.2003 - Psychologie

Hormone machen Machos attraktiv

In bestimmten Zyklusphasen denken auch Frauen nur an das Eine

Während ihrer fruchtbaren Tage finden Frauen Männer mit Macho-Gehabe attraktiver als sensible, ruhige Männer. Diese Vorliebe gilt allerdings nur für kurze Affären oder One-Night-Stands. Für längere Partnerschaften bevorzugen Frauen eher den zuverlässigen Typ. Diesen Zusammenhang beschreiben amerikanische Wissenschaftler nach psychologischen Tests mit mehr als 230 jungen Frauen in der Fachzeitschrift Psychological Science (Bd. 15, Nr. 3).

Es gibt schon seit längerer Zeit Hinweise darauf, dass Frauen sowohl einen männlichen Geruch als auch typisch männliche Gesichtszüge in bestimmten Phasen ihres Zyklus attraktiver finden als sonst, was häufiger als normalerweise zum Geschlechtsverkehr führt. Wissenschaftler vermuten, dass Frauen damit instinktiv die Männer für die Fortpflanzung auswählen, deren Gene die besten Chancen haben. Möglicherweise spielt jedoch typisch männliches Verhalten in diesem Zusammenhang eine noch größere Rolle als Aussehen oder Geruch, vermuten Steven Gangestad von der Universität von New Mexico in Albuquerque und seine Kollegen aus San Diego und Texas aufgrund ihrer Ergebnisse.

 

Die Psychologen zeigten 237 Frauen mit einem Durchschnittsalter von knapp zwanzig Jahren Videos von Männern, auf denen diese sich selbst präsentierten und in einem Gespräch mit einem anderen Mann um eine Verabredung mit einer hübschen Frau konkurrierten. Die Frauen sollten bei jedem gezeigten Mann angeben, wie attraktiv sie ihn als Partner für eine kurze, sexuelle Affäre und für eine dauerhafte Partnerschaft fanden. Zusätzlich errechneten die Forscher bei jeder Frau, in welcher Zyklusphase sie sich am Tag der Befragung befand.

 

Um die Zeit des Eisprungs, also an ihren fruchtbaren Tagen, bevorzugten fast alle Frauen für kurze sexuelle Affären Männer, die typisches Machogehabe zeigten. Dazu gehörte unter anderem fehlende Selbstkritik, ständiger Augenkontakt, ein starkes Betonen der eigenen körperlichen Vorzüge und die Abwertung männlicher Konkurrenten. Bei der Auswahl dauerhafter Partner wurden die Frauen dagegen unabhängig vom Zyklus von Verhaltensweisen angezogen, die Zuverlässigkeit und ein angenehmes Wesen versprachen. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte sich diese Verschiebung der Attraktivitätskriterien während der Evolution entwickelt haben, um den Frauen durch außereheliche Affären einen möglichst hohen genetischen Gewinn einzubringen.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel Zyklus Attr. 059

 

 

10.12.2003 - Psychologie

Männer denken doch nur an das Eine

Attraktive Frauen lassen Männer alle Gedanken an die Zukunft vergessen. Was wie eine Binsenweisheit klingt, haben kanadische Forscher jetzt wissenschaftlich bewiesen: Schon die Bilder hübscher Frauen brachten männliche Testpersonen dazu, sich eher für einen kleineren, dafür aber schnell verfügbaren Geldbetrag zu entscheiden als für einen höheren, der erst in fernerer Zukunft gezahlt werden sollte. Über ihre Experimente berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: B (Online-Vorabveröffentlichung vom 10. Dezember, DOI: 10.1098/rsbl.2003.0134).

Zu Beginn des Tests, in dem 96 Männer und 113 Frauen im Alter von etwa zwanzig Jahren zwischen einer kleinen Geldsumme am nächsten Tag oder einer größeren in fernerer Zukunft wählen sollten, planten sowohl die Männer als auch die Frauen voraus und entschieden sich für den zukünftigen Geldsegen. Im nächsten Teil zeigten Margo Wilson und Martin Daly von der McMaster-Universität in Ontario den Probanden Bilder von attraktiven und weniger attraktiven Frauen und Männern und von schönen und weniger schönen Autos. Anschließend sollten die Testpersonen erneut zwischen verschiedenen Geldbeträgen wählen.

 

Dabei stellte sich heraus, dass Männer wohl doch nur an das Eine denken: Nach dem Betrachten der Bilder schöner Frauen wählten viel mehr Männer das schneller verfügbare Geld, auch wenn es deutlich weniger war. Weder schnelle Autos noch weniger attraktive Frauen riefen eine ähnliche Änderung hervor. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass die Aussicht auf einen attraktiven Partner die Männer dazu gebracht hat, sich voll auf die Gegenwart zu konzentrieren, da hier die größere Belohnung – nämlich der attraktive Partner – zu erwarten war. Bei Frauen dagegen scheint es nur eine sehr geringe Verschiebung der Aufmerksamkeit zu geben, egal wie attraktiv die betrachteten Männer waren.

 

Die Erklärung dieses Unterschiedes bietet nach Ansicht der Forscher – wieder einmal – die Evolution: Während für Männer der größte Vorteil in einer schnellen und häufigen Fortpflanzung lag, forderte eine erfolgreiche Fortpflanzung von den Frauen einen längerfristigen Einsatz bei Schutz und Pflege der Nachkommen. Außerdem mache die kürzere Lebenserwartung einen zukünftigen Gewinn für Männer unsicherer als für die langlebigeren Frauen, schreiben die Wissenschaftler.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel Attr. 060

 

 

Bücher zum Thema Schönheit

 Hier finden Sie eine Auswahl von Büchern, in denen es um die Erforschung der menschlichen Schönheit geht. Zusätzlich zu den deutschsprachigen Titeln sind auch einige wenige Werke in englischer Sprache aufgeführt. Wenn nicht anders vermerkt, wenden sich alle Bücher an ein breites Publikum.

 ►        Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Kommentare zu den einzelnen Büchern geben die subjektive Meinung von mir (Ulrich Renz) wieder.

►        Sämtliche im Buch verwendete Fachliteratur finden Sie in der Liste der zitierten Fachliteratur

Bernd Guggenberger: Einfach schön. Schönheit als soziale Macht. (Rotbuch, 2001, dtv, 2002). Das Buch des vielseitigen Sozialwissenschaftlers, Publizisten und bekennenden „Schönheits-Tifosi“ Bernd Guggenberger ist eine reine Freude. Nicht nur, weil es dem Leser überzeugend vor Augen führt, in welchem Maß Schönheit in unser gesellschaftliches und individuelles Leben hineinregiert – sondern auch deshalb, weil es scharfzüngig und rhetorisch brillant Stellung gegen den in den 80erJahren kultivierten und heute immer noch endemischen intellektuellen Selbstbetrug bezieht, demzufolge Schönheit ein „Mythos“ ist und „wahre Schönheit“ von innen kommt.

 Nancy Etcoff: Nur die Schönsten überleben – Die Ästhetik des Menschen (Hugendubel, 2001). Die Autorin ist Hirnforscherin an der Harvard University und selbst an der Erforschung der menschlichen Schönheit beteiligt. Ihr Buch fasst die Ergebnisse der Attraktivitätsforschung (Stand 1998) in gut lesbarer Form zusammen. Neben der Tatsache, dass die Befunde sorgfältig recherchiert und belegt sind, liegt die besondere Qualität des Buches in den vielfältigen Bezügen zu Kultur- und Zeitgeschichte.

Daniel McNeill: Das Gesicht - Eine Kulturgeschichte (Kremayr & Scherian 2001, btb, 2003). Entgegen seinem Untertitel geht es in diesem Buch durchaus um biowissenschaftliche Fragestellungen: Warum sieht das menschliche Gesicht so aus, wie es aussieht? Welche „Signalsprache“ spricht es? Was empfinden wir daran als „schön“ – und warum? Eine Fülle von historischen Details, Anekdoten und Geschichten machen das Buch zu einer recht kurzweiligen Lektüre. Attr. 061

Karl Grammer: Signale der Liebe – Die biologischen Gesetze der Partnerschaft (Hoffmann & Campe, 1993, dtv, 1995). Das Buch des Wiener Verhaltensforschers Karl Grammer kann wegen seiner extrem hohen Faktendichte fast als Lehrbuch bezeichnet werden. Es geht darin nicht nur um Fragen der körperlichen Attraktivität, sondern um das menschliche Flirtverhalten in einem weiteren Sinne - bei dem neben Schönheit etwa auch Gestik, Mimik und Gerüche ins Spiel kommen. Der Autor hat der Vollständigkeit und wissenschaftlichen Sorgfalt mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der Didaktik, so dass der rote Faden in dem dicken Buch stellenweise etwas verloren geht.

Andrea Hauner & Elke Reichart (Hrsg.): Body Talk. Der riskante Kult um Körper und Schönheit (Reihe Hanser bei dtv, 2004). Eine Sammlung von z. T. sehr lesenswerten Reportagen, Essais und Erlebnisberichten, in denen die Exzesse des Schönheitskultes thematisiert werden. Die Autoren sind Ärzte, Wissenschaftler, Psychologen, Künstler und „betroffene“ Jugendliche. Das Werk wird in manchen Schulen als Unterrichtslektüre eingesetzt.

Manfred Hassebrauck & Beate Küpper: Warum wir aufeinander fliegen – Die Gesetze der Partnerwahl (Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2002). Eine sehr populär gehaltene, gelungene Mischung aus Wissenschaftsreport und Ratgeber rund um die Themen Liebe, Lust und Leidenschaft – und was für eine Rolle Schönheit dabei spielt.

Waltraud Posch: Körper machen Leute - Der Kult um die Schönheit (Campus, 1999). Eine faktenreiche Analyse des Schönheitskultes aus sozialwissenschaftlicher Sicht, in die die Ergebnisse der modernen Attraktivitätsforschung jedoch leider noch keinen Eingang gefunden haben. Das Buch wendet sich an wissenschaftlich Vorgebildete. Attr. 062

Ernst Peter Fischer: Das Schöne und das Biest. Ästhetische Momente in der Wissenschaft (Piper, 1997). In diesem Buch nähert sich der bekannten Wissenschaftshistoriker dem Phänomen Schönheit von den unterschiedlichsten Seiten: der Philosophie, der Mathematik und der Biologie. Die einzelnen Teile gehen zwar stellenweise durchaus in die Tiefe (wie beispielsweise die sehr lesenswerten Ausführungen zum Goldenen Schnitt oder das im Untertitel des Werkes anklingende Thema, dass wissenschaftliches Erkennen auch eine ästhetische Dimension hat), manche Bereiche werden jedoch nur lückenhaft und etwas lieblos abgehandelt – was sich in der angekündigten erweiterten Neuauflage möglicherweise geändert hat.

Uly Wörner: Der Salome-Komplex – Vom Zwang schön zu sein und wie man sich davon befreit (Kreuz, 2002). Ein erstaunlich seriöser Ratgeber über weibliche Schönheitssucht.

Harrison Pope, Katharine Phillips, Roberto Olivardia: Der Adonis-Komplex. Schönheitswahn und Körperkult bei Männern (dtv, 2001). Das männliche Pendant zum „Salome-Komplex“. Die Autoren beleuchten das Thema „Muskel- und Trainingssucht“ sowohl aus wissenschaftlicher Sicht als auch im Lichte ihrer eigenen Erfahrungen als Psychiater und Psychotherapeuten.

Harald Gasper & Regina Gasper: Herrlich hässlich! Warum die Welt nicht den Schönen gehört (Eichborn, 2005). Das Buch versteht sich als eine Art Manifest gegen die Diktatur der schönen Menschen, wobei sich die Autoren allerdings wenig Mühe machen, sich mit den Ursachen des Schönheitskultes auseinanderzusetzen.

Angelika Taschen (Hrsg.): Schönheitschirurgie (Taschen, 2005). Das reich bebilderte Opus hat sich zum Ziel gesetzt, den State of the Art in Sachen Schönheitschirurgie zu vermitteln. Während im Vorwort noch durchaus kritische Töne angestimmt werden, entpuppt sich das Ganze dann aber doch als Verherrlichung von ein paar großmächtigen Stars der Branche.

Julius Wiedemann: Digital Beauties (Taschen 2003). Eine Art Werkschau der weltweit besten Kreateure digitaler Schönheiten. Attr. 063

 

Schwerpunkt Evolutionspsychologie / Biologie

Matt Ridley: Eros und Evolution. Die Naturgeschichte der Sexualität (Droemer Knaur 1995 und 1998). Eine spannend geschriebene und trotzdem tiefschürfende Einführung in die Theorien der sexuellen Selektion. Zusammen mit Helena Cronins „The Aunt and the Peacock“, das jedoch leider nicht auf deutsch vorliegt, gehört „Eros und Evolution“ zu den absoluten Klassikern der Evolutionstheorie.

Geoffrey F. Miller: Die sexuelle Evolution - Partnerwahl und die Entstehung des Geistes (Spektrum Akademischer Verlag, 2001). Streng genommen geht es in diesen Buch nicht um menschliche Schönheit, sondern um das menschliche Gehirn - genauer um die Frage, wie sich die rasante Entwicklung unseres Denkorgans mit der Evolutionstheorie erklären lässt. Millers Antwort führt zum Konzept der sexuellen Selektion, das in diesem Buch auf brillante und unterhaltsame Weise durchdekliniert wird. Der menschliche Geist dient demnach demselben Zweck wie der Schwanz des Pfauenmännchens, nämlich der Partnerwerbung. Dass die Theorie extrem gewagt ist, macht den Charme des Buches aus. Da ich auf Millers Theorie in meinem Buch nicht eingegangen bin, sei dies für den interessierten Leser hier nachgeholt.

David Buss: Die Evolution des Begehrens – Geheimnisse der Partnerwahl (Kabel, 1994, Goldmann, 2000). Buss ist einer der Mitbegründer und Hauptprotagonisten der modernen Evolutionspsychologie. Hier präsentiert er eine in sich geschlossene Theorie der Partnerwahl. Buss bewegt sich sehr eng innerhalb des evolutionspsychologischen Paradigmas, das in unserem Verhalten eine von der Evolution geformte „Adaptation“ sieht, und nur wenig Spielraum für „kulturelle“ Erklärungen lässt. Manche der präsentierten Hypothesen erscheinen deshalb etwas weit hergeholt.

Amotz & Avishag Zahavi: Signale der Verständigung. Das Handicap-Prinzip (Insel, 1998). Dieses Buch vermittelt die Handicap-Theorie aus erster Hand – nämlich aus der ihrer beiden Erfinder, Amotz und Avishag Zahavi. Die beiden israelischen Zoologen führen ihre Leser mit spürbarer Lust durch ihr originelles Gedankengebäude – das dabei jedoch größer und größer wird und am Ende fast seine Konturen verliert, weil die Theorie, die ursprünglich auf den Signalaustausch zwischen Geschlechtspartnern, innerartlichen Rivalen und Fressfeinden beschränkt war, nun auf sämtliche soziale Systeme sämtlicher Lebewesen ausgedehnt – und damit möglicherweise überdehnt – wird.

Matthias Uhl & Eckard Voland: Angeber haben mehr vom Leben (Spektrum Akademischer Verlag, 2002). Dieses gut geschriebene Buch stellt eine Art Erklärung der menschlichen Kultur aus dem Geiste des Handicaps dar. Die Übertragung des Zahavi’sche Handicap-Prinzips auf das menschliche Sozialverhalten ist zwar alles andere als unproblematisch, aber auch nicht ohne Reiz. Die Wahl des Titels lässt allerdings staunen, stellt sie doch die Philosophie des Prinzips auf den Kopf – bei dem es ja gerade nicht ums Angeben (also die Vorspiegelung falscher Tatsachen) geht, sondern um Ehrlichkeit. Attr. 064

Desmond Morris: Die nackte Eva (Heyne, 2004). Zur Klärung der Frage, warum der weibliche Körper so aussieht wie er aussieht, trägt Desmond Morris noch einmal seine altbekannten Erklärungen und Hypothesen zusammen. Der ehemalige Popstar der Anthropologie verzichtet dabei darauf, die spärlichen und meist überalteten Fundstellen, aus denen er schöpft, zu belegen.

Winfried Menninghaus: Das Versprechen der Schönheit (Suhrkamp, 2003). Der Berliner Philosophie-Professor sucht in diesem Buch Querverbindungen von der „darwinistischen“ Theorie der sexuellen Selektion sowohl zu Freud’schem Gedankengut als auch zur griechischen Mythologie. Das Werk ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: zunächst durch die Tatsache, dass hier ein Philosoph ein biowissenschaftliches Thema angeht; dann dadurch, dass dies auf einem Niveau erfolgt, das von den wenigsten auf diesem Gebiet tätigen Forschern (die meist die Fahnen der Evolutionspsychologie hochhalten), erreicht wird. Dazu kommt, dass der Autor auch gleich noch deren kanonische Lehrmeinung in Frage stellt – dass nämlich sexuelle Ornamente Indikatoren für überlegene Gene seien. Menninghaus bricht eine Lanze für die klassische Darwin‘sche Theorie der sexuellen Selektion, in der Ornamente nichts als „Mode“ sind. Bemerkenswert auch die selbst für einen Philosophen extrem hohe Dichte an Fremdwörtern, die das Buch für geisteswissenschaftlich nicht Vorgebildete zu einer harten Nuss machen. Attr. 065

Karl Eibl: Animal Poeta – Bausteine der biologischen Kultur- und Literaturtheorie (Mentis, 2004). Genauso wie dem Buch von Menninghaus gebührt auch diesem das Verdienst, die Berührungsängste der Geisteswissenschaften vor der Evolutionstheorie abzubauen. Der Autor ist Literaturwissenschaftler aus München und im Gegensatz zu Menninghaus der modernen Evolutionstheorie gegenüber etwas freundlicher gesonnen. Eibl geht es allerdings weniger um die visuelle Schönheit des menschlichen Körpers, sondern um „Ästhetik“ in einem weiteren Sinne. Sein Anliegen ist es, eine „biologische Kultur- und Literaturtheorie“ zu begründen. Warum macht Kunst LUST? Wofür ist sie gut? Nach der Überzeugung des Autors ist „Glück“ nicht nur ein „Nebenprodukt der Evolution“ (wie der Evolutionspsychologe Steven Pinker behauptet, für den Kunst neben der feinen Küche und der Pornografie die dritte „Lusttechnologie“ darstellt), sondern ein eigenständiger „Fitnessfaktor“.

Klaus Richter: Die Herkunft des Schönen. Grundzüge der evolutionären Ästhetik (Philipp von Zabern, 1999). Mit diesem Buch verfolgt der 2001 verstorbenen Jenaer Professor für Tierphysiologie ein ehrgeiziges Ziel: den „Entwurf einer universellen Grammatik der Ästhetik“ zu schaffen, „vergleichbar mit dem, was mit der evolutionären Linguistik bereits gelungen ist“. Beim Scheitern an diesem hohen Anspruch macht er jedoch eine durchaus gute Figur. Denn im Gegensatz zu anderen Versuchen, das ästhetische Empfinden biologisch zu erklären, setzt sich der Autor mit einer breiten Palette von ästhetischen Erfahrungen auseinander, von der Schönheit des menschlichen Körpers über die Schönheit von Kunstwerken bis zur Schönheit von Zahlen. Er tappt auch nicht in die Falle, um die viele Evolutionspsychologen partout keinen Bogen machen können - dass sie nämlich vor lauter evolutionärer „Adaptationen“ die kulturelle Bedingtheit des menschlichen Fühlens und Verhaltens aus dem Blick verlieren. In vielen Bereichen (einschließlich der Erklärung menschlicher Attraktivität) bleibt das Buch jedoch sehr an der Oberfläche, manche Themen werden kaum mehr als angerissen.

 Attr. 066

Geschichte (Kulturgeschichte, Kunstgeschichte)

Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit (in zwei Bänden, dtv, 1976). Friedell ist ein reiner Genuss. Er macht Geschichte sicht-, riech-, hör- und spürbar.

Umberto Eco, Geschichte der Schönheit (Hanser, 2004). Ein wunderbar opulenter Bildband zur Kultur- und Geistesgeschichte der Schönheit - bei dem sich Eco allerdings mit fremden Federn schmückt: Die Hälfte des Werkes stammt aus der Feder eines Koautors, der nach Feudalmanier ins Kleingedruckte verbannt wurde. Das Werk dokumentiert den Wandel des abendländischen ästhetischen Empfindens durch die Jahrhunderte, der sich in der künstlerischen Darstellung des menschlichen Körpers genauso niederschlägt wie in Architektur und Philosophie. Dass der Schönheitssinn der verschiedenen Epochen jedoch einem „absoluten Polytheismus“ frönt, wie die Autoren behaupten, lässt sich zumindest in Bezug auf den menschlichen Körper nicht nachvollziehen – gerade die in dem Buch versammelten Bilder widersprechen diesem Befund vehement.

Umberto Eco: Kunst und Schönheit im Mittelalter (dtv, 1993 und Hanser, 2002). In dieser Studie über die Kunstauffassung des Mittelalters gelingt es Eco, dem Leser die Lebens- und Empfindungswelt des mittelalterlichen Menschen zu erschließen, in der das Jenseits schon im Diesseits den zentralen Platz einnahm. Die daraus folgende bedingungslose Verquickung des Ästhetischen mit dem Religiösen wird anhand von zeitgenössischen Texten anschaulich belegt.

Wilhelm Trapp: Der schöne Mann. Zur Ästhetik eines unmöglichen Körpers (Erich Schmidt Verlag, Berlin, 2003). Der Literaturwissenschaftler Wilhelm Trapp geht in diesem Buch anhand von Beispielen aus der Literatur der „Feminisierung der Schönheit“ nach, die mit der Renaissance begonnen hat und mit der Machtübernahme des Bürgertums quasi institutionalisiert wurde. Die Frau ist seitdem das „schöne Geschlecht“ – der schöne Mann dagegen eine „unmöglichen Figur“, der etwas Suspektes, Unmännliches anhaftet. Trapps Analyse ist lesenswert – wenn auch die implizite Schlussfolgerung, dass es sich bei unserem heutigen Kult der weiblichen Schönheit um eine historische Ausnahmeerscheinung handelt, nicht belegt (und auch nicht belegbar) ist. Zu (fast) allen Zeiten und in (fast) allen Kulturen ist es tatsächlich das weibliche Geschlecht, dem das Attribut des „schönen“ zugeschrieben wird. Attr. 067

Ingrid Loschek, Reclams Mode- und Kostümlexikon (Reclam, 2005). Wer sich für die Geschichte der Mode interessiert, bekommt hier einen wunderbaren, reich bebilderten Überblick. Neben dem lexikalischen Teil gibt das Werk einen Schnelldurchgang durch die Geschichte der Mode.

Otto Penz: Metamorphosen der Schönheit. Eine Kulturgeschichte moderner Körperlichkeit (Turia & Kant 2001). Das Buch des Soziologen Otto Penz verfolgt den Wandel der westlichen Schönheitsvorstellungen im 20. Jahrhundert. Dabei werden die jeweils vorherrschenden Körperbilder in Bezug zum jeweiligen Zeitgeist gesetzt. Das Werk ist sorgfältig recherchiert, mit Zahlen gespickt und trotzdem recht gut lesbar.

Nathalie Chahine, Catherine Jazdzewski & Marie-Pierre Lannelongue: Schönheit. Eine Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts (Schirmer/Mosel, 2005). Ein schöner Bildband, in dem die Entwicklung des Schönheitsideals im 20. Jahrhundert von Jahrzent zu Jahrzehnt nachgezeichnet wird.

Michèle Didou-Manent, Tran Ky & Hervé Robert: Dick oder dünn? Körperkult im Wandel der Zeit (Bastei Lübbe, 2000). Ein sehr unterhaltsames Buch, in dem eine Historikerin und zwei Ärzte den ewigen Wandel der jeweils als wünschenswert erachteten Körperform von der Prähistorie bis ins Medienzeitalter verfolgen. Attr. 068

Arthur Marwick: Beauty in History. Society, politics and personal appearance c. 1500 to the present (Thames and Hudson, 1988). Ein sehr gelehrtes, voluminöses Buch, in dem der große britische Historiker – in seinen eigenen Worten – die „gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen des Aussehens“ aufdecken will. Marwick beschreibt, wie die Tatsache, ob eine Mensch schön oder weniger schön ist, nicht nur seinen persönlichen Lebensweg, sondern auch den Gang der Geschichte beeinflussen kann. Das Werk ist leider nur auf Englisch verfügbar. Mit It: A History of Human Beauty liegt seit 2005 ein – in den Worten des Autors – "kürzeres und besseres" (aber leider viel spärlicher illustriertes) Werk zum selben Thema vor (Hamledon & London, 2005).

Julian Robinson: The Quest for Human Beauty. An Illustrated History (WW Norton, 1998). Dieses Buch des Weltreisenden, Künstlers und Exzentrikers Julian Robinson lebt von seinen vielen Fotos – die erstaunen, verblüffen und schockieren, manchmal auch erfreuen. Sie führen vor Augen, dass der Fantasie des Menschen, seinen Körper zu verändern, buchstäblich keine Grenzen gesetzt sind – von der Praktik eines afrikanischen Stammes, die Schneidezähne auszuschlagen bis zum Penispiercing unserer Tage.

 

Feministische Literatur Attr. 069

Betty Friedan: Der Weiblichkeitswahn oder Die Selbstbefreiung der Frau (Rowohlt, 1966). Betty Friedan, die am 4. Februar 2006 an ihrem 85. Geburtstag gestorben ist, gehört zu den prägenden Figuren des modernen Feminismus. In diesem ihrem ersten Buch beschreibt und kritisiert sie die erstaunliche Metamorphose, die amerikanische Frauen in der Nachkriegszeit massenhaft durchliefen – von der selbstbewussten Berufstätigen zur „desperate housewife“, deren einziger Sinn und Zweck darin besteht, ihre Weiblichkeit zu kultivieren.

Rita Freedman: Die Opfer der Venus - Vom Zwang, schön zu sein (Kreuz-Verlag, 1992, Heyne, 1993). In diesem einflussreichen Buch zeigt die Psychotherapeutin Freedman die vielfältigen Fallen auf, die für das „schöne Geschlecht“ bereitstehen, wenn es sich über sein Äußeres definiert. Als Abhilfe plädiert sie für ein „System, in dem beide Geschlechter die Freuden und Belastungen des Schönseins teilen“ – und frönt damit dem in den 80er Jahren so beliebten Androgynitäts-Mythos, nach dem die Welt zum Paradies würde, wenn sich die beiden Geschlechter nur aneinander angleichen würden.

Naomi Wolf: Der Mythos Schönheit (Rowohlt, 1991, 2000). Angesichts der Schlichtheit seiner Botschaft verwundert es ein bisschen, warum Naomi Wolfs Buch so schnell in den Klassikerhimmel gekommen ist: Schönheit ist nach Wolf nichts anderes als eine Erfindung der Männer, um die Frauen zu knechten. Offenbar hat die Autorin jedoch den Nerv des Publikums getroffen, indem sie nicht nur allen am Schönheitswahn Leidenden (und wer gehört nicht dazu?) einen Schuldigen präsentiert, sondern ihnen auch noch die wohltuende Möglichkeit eröffnet, sich in Opfergefühlen zu ergehen.

Nancy Friday: Die Macht der Schönheit (Goldmann, 1999, Bertelsmann, 2001). Ob es sich bei der Autorin um eine Feministin, Ex-Feministin oder Anti-Feministin handelt, wird den meisten Lesern wohl auch nach der Lektüre des Werkes nicht klar sein. Genausowenig, ob Nancy Friday nun den Kult um die weibliche Schönheit eher anfeuert (indem sie beispielsweise von ihrer sexy Unterwäsche und ihren Designerklamotten schwärmt) - oder ihn kritisch beäugt („Wozu brauche ich eine ausgeflippte Verpackung?“). Vielleicht ist es aber auch gerade diese Widersprüchlichkeit und Offenheit, die das Werk lesenswert machen. Im Gegensatz zu Wolfs „Mythos Schönheit“ handelt es sich nicht um ein politisches Manifest (schon gar nicht gegen „die Männer“, die von Friday als „bevorzugte Müllkippe, auf der Frauen ihre ganze Wut und Bitterkeit abladen“ bezeichnet werden), sondern eine ganz persönliche Auseinandersetzung einer alternden Frau mit der zweischneidigen (und schwindenden) Macht ihrer Schönheit. Attr. 070

Ebba Drolshagen: Des Körpers neue Kleider – Die Herstellung weiblicher Schönheit (Fischer, 1995). Eine gut geschriebene, leicht spöttische Bestandsaufnahme zum Thema Schönheitswahn. Ganz im Einklang mit der „freche Mädchen“-Welle der 90er empfiehlt die Autorin ihren Leserinnen, ihr Selbstbild mehr an Pippi Langstrumpf und weniger an Barbie auszurichten.

Ursula Nuber (Hrsg.) Spieglein, Spieglein an der Wand. Der Schönheitskult und die Frauen (Beltz, 1992). Eine Sammlung von Beiträgen weiblicher Autorinnen rund um das Thema „Tyrannei der Schönheit“. Allen ist gemeinsam, dass sie nach dem schlichten Muster „arme Frauen werden via Schönheitsmythos von den bösen Männern unterdrückt“ gestrickt sind. Ob diese radikalfeministische Lebenslüge den Leserinnen wirklich zu mehr Selbstvertrauen verhilft, darf bezweifelt werden. Sehr lesenswert ist der Beitrag von Dörthe Binkert über die Ungleichzeitigkeiten des äußeren und inneren Alterns.

 

Philosophie/Kunst Attr. 071

Michael Hauskeller (Hrsg.): Was das Schöne sei. Klassische Texte von Platon bis Adorno (dtv, 2002). Das Buch stellt eine sehr gute Einführung in die philosophische Ästhetik dar. Alle Texte werden mit einer sehr klaren Einführung präsentiert, die sie in den Zusammenhang zur jeweiligen geschichtlichen Strömung stellt.

George L. Hersey: Verführung nach Maß - Ideal und Tyrannei des perfekten Körpers (Siedler, 1998). Für den Kunsthistoriker Hersey liegen die Wurzeln unseres heutigen Schönheitsempfindens in der Antike, deren Vorstellungen von den „idealen Proportionen“ über die Renaissance bis in die Moderne weitergegeben wurden. Nach Hersey hat das klassische Ideal aber nicht nur das ästhetische Empfinden der Menschen geformt, sondern sogar ihren Körper selber: Da die dem Ideal entsprechenden Menschen als begehrenswerter empfunden wurden, hatten sie auch mehr Fortpflanzungschancen – damit hätten sich die Menschen die jetzt aktuellen Körperformen im Lauf der abendländischen Geschichte durch sexuelle Selektion selbst „angezüchtet“. Zur Ehrenrettung des Autors sei gesagt, dass er diese krause These sehr vorsichtig formuliert – und dass das Buch eine sehr schöne Einführung in die antike Proportionslehre und die Ikonographie der Renaissance darstellt.

 

 

Eher an ein Fachpublikum gerichtet Attr. 072

Ronald Henss: Spieglein, Spieglein an der Wand – Geschlecht, Alter und physische Attraktivität (Beltz Psychologie Verlags Union, 1992). Ronald Henss ist der Weltexperte auf dem Gebiet der Urteilerübereinstimung (also der Frage, wie „objektiv“ unser Schönheitsurteil ist). In dem Buch stellt der früher an der Universität des Saarlandes tätige Psychologe nicht nur seine eigenen Forschungen vor, sondern gibt auch einen sehr systematischen und klaren Überblick über die weltweite Literatur zu dem Thema.

Ronald Henss: Gesicht und Persönlichkeitseindruck (Hogrefe, 1998). Dieses persönlichkeitspsychologische Fachbuch dreht sich um Frage: Welche Rolle spielt das Äußere bei der Beurteilung des Inneren? Dabei werden die verschiedenen Aspekte des Themas auf die für Henss charakteristische, wohltuend systematische Art abgehandelt: Zunächst die Frage nach der Struktur des Persönlichkeitseindrucks, also nach der Korrelation zwischen den einzelnen Persönlichkeitsmerkmalen, die der Beurteiler im Beurteilten zu erkennen meint. Dann die Frage nach der Urteilerübereinstimmung, und drittens die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Physiognomie und Persönlichkeitseindruck.

Manfred Hassebrauck und Reiner Niketta (Hrsg.): Physische Attraktivität (Hogrefe, 1993). Dieser Sammelband zieht (für ein Fachpublikum) die Summe der deutschsprachigen empirisch-psychologischen Attraktivitätsforschung - die international leider nicht im Geringsten wahrgenommen wurde. Eine Auseinandersetzung mit evolutionspsychologischen Ansätzen fehlt in diesem Band bedauerlicherweise völlig. Attr. 073

Andreas Hergovich (Hrsg.): Psychologie der Schönheit – Physische Attraktivität aus wissenschaftlicher Perspektive (WUV-Universitätsverlag, 2002). Die einzelnen Beiträge in diesem Sammelband decken die wichtigsten Felder der psychologischen Attraktivitätsforschung ab. Das Werk unterscheidet sich von einem „richtigen“ Lehrbuch darin, dass die Beiträge von Studenten (am psychologischen Institut der Universität Wien) verfasst wurden und entsprechend in ihrer Qualität höchst unterschiedlich sind – bis auf wenige Ausnahmen wirken sie wie (schlecht geschriebene) Hausarbeiten. Immerhin wird dem Leser ein aktueller Überblick über die Fachliteratur zum jeweiligen Thema gegeben.

Gillian Rhodes & Leslie Zebrowitz: Facial attractiveness. Evolutionary, Cognitive, and Social Perspectives (Ablex Publishing, 2002). Das Buch kann schon fast als Standardlehrbuch der Attraktivitätsforschung bezeichnet werden. Es zeigt das ganze Spektrum des Fachgebietes auf, von der Evolutionspsychologie (die unter anderem von dem Wiener Verhaltensforscher Karl Grammer vertreten wird) über die Theorie der Wahrnehmungsvorlieben bis hin zu sozialpsychologischen Ansätzen.

Leslie Zebrowitz: Reading Faces: Window to the Soul? (Westview Press, 1997). In diesem „Ein-Frau-Lehrbuch“ der amerikanischen Wahrnehmungsforscherin geht es um die Signale, die unser Gesicht sendet, und wie wir sie empfangen und decodieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Wirken des Kindchenschemas und dessen Erklärung. Das Buch ist für ein Fachbuch ausgesprochen opulent illustriert und so verständlich geschrieben, dass es auch manchem Laien eine Freude sein wird.

Eckart Voland & Karl Grammer: Evolutionary Aesthetics (Springer, 2003). Mit diesem Band machen die Autoren den Versuch, eine Erklärung des menschlichen Schönheitsempfindens aus soziobiologischer Sicht zu geben. Dabei geht es nicht nur um die Schönheit des menschlichen Körpers, sondern genauso um die Schönheit von Landschaften oder auch Kunstgegenständen. Allen Beiträgen liegt das Axiom zugrunde, dass das, was wir als schön empfinden, mit einem „Fitnessvorteil“ verbunden sein MUSS (einer der Beitragenden spricht etwa von einer „Tatsache“, dass menschliche Schönheit ein „Gesundheitszeugnis“ darstellt) – entsprechend dünn ist auch das Eis, auf dem sich die Argumentation streckenweise bewegt.

 

 

Attraktivität Attr. 074

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Unter Attraktivität versteht man die von einem Objekt ausgehende Anziehungskraft. Sie kann sowohl auf äußerlichen Eigenschaften (Schönheit) als auch auf Wesenseigenschaften (Charakter, Geist, Charisma, soziale Stellung, materieller Wert) beruhen. Je angenehmer oder vorteilhafter etwas eingeschätzt wird, desto attraktiver wirkt es.

 

Attraktivitätsstereotype [Bearbeiten] Attr. 075

Viele Märchen liefern Beispiele für stereotype Ansichten über attraktive Menschen: Hübschen Prinzen, Kriegern und Mädchen werden positive Wesenseigenschaften zugeschrieben. Die bösen Figuren, wie Hexen oder Räuber werden hingegen die als hässlich empfundenen Charaktereigenschafen zugewiesen. Auf diese Weise wird bereits in früher Kindheit das soziale Wertesystem der entsprechenden Gesellschaft sozialisiert und eine erste Orientierung für die Unterscheidung zwischen gut und böse verankert. Erst später erlaubt die Entwicklungspsychologie eine etwas differenziertere Wahrnehmung und eine gewaltfreie Kommunikation gegenüber unattraktiven, angeblich schlechten Individuen.

Umfragen zeigen, dass Menschen attraktive Personen für erfolgreicher, glücklicher und kompetenter halten – jedoch nicht für ehrlicher oder hilfsbereiter. Andere(?) Untersuchungen zeigen den Einfluss der Stereotype auf menschliche Werturteile: Bereits Säuglinge widmen attraktiven Gesichtern mehr Aufmerksamkeit. In einer Studie beobachtete man, wie viele Personen sich neben eine Frau in der U-Bahn setzten. In der ersten Bedingung war die Frau eine sehr attraktive Person, in der zweiten Bedingung entstellte man ihr Gesicht durch Make-Up. War die Frau äußerlich weniger anziehend, setzten sich weniger Menschen neben sie. Personen wurden gefragt, wie sympathisch eine Frau auf sie wirkte. Nach einer Schönheitsoperation wurde die Frau als sympathischer beurteilt.

Wer ist attraktiv? [Bearbeiten] Attr. 076

Siehe auch: Attraktivitätsforschung

Attraktive Gesichter werden in Experimenten oft am Computer erstellt. Dazu wird eine Reihe von Photographien echter Personen per Morphing zu einem Durchschnittsgesicht zusammengemischt. Derartige Durchschnittsgesichter werden als besonders attraktiv beurteilt. Nach Meinung einiger Autoren könnte die Attraktivität der Durchschnittsgesichter aber mehr auf den Nebeneffekt zurückzuführen sein, dass deren Haut durch das Morphen besonders makellos, glatt, fein und damit jung wirkt als auf die eigentliche Durchschnittlichkeit der Gesichter.

Die wahrgenommene Attraktivität kann auch durch künstliche geschaffene Symmetrie zwischen den Gesichtshälften erhöht werden. Auch Säuglinge widmen diesen künstlich erzeugten Gesichtern mehr Aufmerksamkeit.

Zudem scheinen Gesichter mit weiblicheren Zügen als attraktiver wahrgenommen zu werden, zum Beispiel wenn sie höhere Wangenknochen aufweisen. Eine Besonderheit lässt sich dabei bei Frauen beobachten: Ihre Beurteilung von Attraktivität hängt von ihrem Zyklus ab. Befinden sie sich nahe dem Eisprung, bevorzugen sie eher männliche Gesichtszüge (ausgeprägtes Kinn etc.). Je weiter entfernt der Eisprung ist, desto attraktiver werden Gesichter mit weiblicheren Merkmalen beurteilt. Eine mögliche Erklärung ist evolutionspsychologisch: Attraktive Gesichter sollen Gesundheit, Kraft und reproduktive Fitness widerspiegeln. Auch im Tierreich gibt es Belege dafür, dass äußerliche Merkmale und deren Symmetrie bestimmend für die Paarungspräferenzen sind, beispielsweise das Pfauenrad, das Aufplustern oder Pfeifen von Vögeln bzw. unter höheren Säugetieren die Statur des ältesten Gorillas oder das Geweih von männlichem Rothirsch.

Ebenso spielt der soziale Vergleich eine wichtige Rolle. Menschen beurteilen ihre eigene und die Attraktivität anderer entsprechend den Eindrücken, die sie von ihrer sozialen Umwelt haben. So wurde gezeigt, dass Männer ihre Frauen als weniger attraktiv beurteilen, wenn sie kurz zuvor Bilder von sehr attraktiven anderen Frauen sahen.

Ein dritter Einfluss besteht in den bereits vorhandenen Gefühlen, die man gegenüber einer Person hegt: Menschen, die man liebt, findet man attraktiver.

Matching [Bearbeiten] Attr. 077

Matching bezeichnet die Ähnlichkeit in der physischen Attraktivität von Partnern. Untersuchungen haben gezeigt, dass im Mittel ein positiver Zusammenhang zwischen der physischen Attraktivität bei Paaren besteht (das heißt „hübsche Menschen haben meist auch hübsche Partner“). Ebenso erweist sich das Ausmaß des Matching als Vorhersager für die Stabilität der Beziehung. In der Realität findet man oft bei ungleicher äußerer Attraktivität Kompensation durch andere Faktoren, beispielsweise durch wirtschaftlichen Erfolg etc. Dieser Austausch von (sozialen) Gütern gegen Attraktivität findet sich auch im Vertrieb und der Modellprostitution.

Das Hauptergebnis empirischer Untersuchungen von Franklin B. Evans für den Vertrieb lautet beispielsweise: Je ähnlicher Verkäufer und Kunde einander sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kauf zustande kommt. Gemessen wurde dabei die Ähnlichkeit in den Dimensionen Alter, Körpergröße, Einkommen, Religion, Erziehung, politische Einstellungen und Rauchgewohnheiten. Bei näherer Betrachtung dieser Dimensionen kann festgestellt werden, dass nonverbale Merkmale – insbesondere Körpergröße und -geruch – für den Menschen Signalwirkung für den potenziellen Status und die Akzeptanz des Gegenübers haben. Dieses Wissen findet beispielsweise über das Streben nach Statussymbolen und aufmerksamer Körperpflege für Verkäufer seinen Niederschlag oder in der Auswahl sozial passender Typologien im Recruiting.

 

Inhaltsverzeichnis

[Verbergen]

1 Wandel des Schönheitsideals

2 Schönheitsideale und gesellschaftliche Macht

3 Schönheitsideale und Körpergewicht

4 Wandel der abendländischen Schönheitsvorstellungen

4.1 Frühgeschichte

4.2 Antike

4.3 Mittelalter

4.4 Renaissance, Barock und Rokoko

4.5 Bürgerliches Zeitalter

4.6 20. Jahrhundert

5 Siehe auch

6 Essay

7 Literatur

8 Quellen

Wandel des Schönheitsideals [Bearbeiten] Attr. 079

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob Schönheitsideale grenzenlos wandelbar wären. Während beispielsweise in der Renaissance ein Doppelkinn als sexuell attraktiv galt[1], begründet es heute nicht selten den Gang zum Schönheitschirurgen. Auch das jeweils als ideal angesehene Körpergewicht schwankt im Vergleich der Kulturkreise und Epochen enorm. Die Ansicht, dass sich Schönheitsideale in völlig beliebiger Weise entwickeln, ist deshalb weit verbreitet.

Demgegenüber verweist die Attraktivitätsforschung darauf, dass die jeweiligen Schönheitsideale bei aller kulturellen Variabilität durchaus auch Gemeinsamkeiten aufweisen. Ihren Erkenntnissen zufolge gründet sich menschliche Schönheit zumindest teilweise auf definierbare Faktoren, die einem relativen Konsens zwischen Individuen und Kulturen unterliegen und möglicherweise biologisch verankert sind - wie etwa die Makellosigkeit der Haut oder die Symmetrie des Gesichtes. Schönheitsideale enthalten demnach einen überindividuellen und überkulturellen „harten Kern“ – aus dem sich etwa die Tatsache erklären könnte, dass die Schönheitsikonen vergangener Jahrhunderte und Jahrtausende, wie beispielsweise die Venus von Milo oder Raffaels Madonnen auch von heutigen Menschen als schön empfunden werden.

Schönheitsideale und gesellschaftliche Macht [Bearbeiten] Attr. 080

 

 

Tellerlippen

Seit je setzen Menschen die unterschiedlichsten Mittel ein, um den jeweils vorherrschenden Schönheitsvorstellungen zu entsprechen, sei es mit Hilfe von Kleidung und Schmuck oder auch durch direkte Veränderungen des Körpers.

Von vielen Völkern sind sehr eingreifende Praktiken zur Körpermodifikation bekannt, wie etwa das Zufeilen von Zähnen, die Verlängerung des Halses durch Messingringe, das Einlegen von Scheiben in die Lippen (so genannte „Tellerlippen“) oder das Anbringen von Narben auf der Haut.

Diese Veränderungen dienen allerdings nicht nur der Attraktivitätssteigerung im ästhetischen oder sexuellen Sinn, sondern transportieren oft eine viel weiter gefasste soziale Botschaft, wie etwa die Zugehörigkeit zu einer Klasse, einem Clan oder einem bestimmten Initiationsjahrgang.

 

 

Lotosfuß Attr. 081

Beim chinesischen Brauch des Füßebindens (Lotosfuß) wurden die Füße junger Mädchen im alten China durch extremes Einbinden und Knochenbrechen zu Gunsten eines Schönheitsideals verkrüppelt.

Der Brauch geht angeblich auf eine Geliebte des Kaisers Li Houzhu zurück, des letzten Kaisers der Tang-Dynastie (975). Diese Tänzerin bandagierte sich die Füße, um auf der goldenen, lotosblütenförmigen Bühne, die der Kaiser ihr bauen ließ, besondere Leistungen vollbringen zu können.

Eine klare Trennung zwischen „sozialen“ und „ästhetischen“ Körperveränderungen ist dabei meist nicht möglich. Schönheitsideale spiegeln immer auch die in der jeweiligen Gesellschaft herrschenden Machtverhältnisse wieder. Gebräunte Haut etwa, die von jeher ein Zeichen von Unterprivilegierung war, wurde in den 1960er Jahren zum Schönheitsattribut, als die besser verdienenden Kreise das Mittelmeer als Urlaubsziel entdeckten.

Auch die unter vielen Afroamerikanern verbreitete Vorliebe für geglättete Haare, die Verbreitung operativ „verwestlichter“ Augenlider in vielen asiatischen Ländern oder die zunehmende Häufigkeit von Nasenoperationen im Iran zeigen, welche gewichtige Rolle sozioökonomische Faktoren in der Attraktivitätswahrnehmung spielen.

Menschen, die nicht dem jeweils herrschenden Schönheitsideal entsprechen, können hierdurch Nachteile in Gestalt von Diskriminierungen erleiden, die auch von anderen Faktoren wie etwa dem Geschlecht abhängen. Für die Diskriminierung aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes wird in jüngster Zeit der Begriff Lookism benutzt. [2]

Schönheitsideale und Körpergewicht [Bearbeiten] Attr. 082

 

 

noch in den 20er Jahren galten auch in Deutschland rundlichere Formen als attraktiver

Werbung um 1922

 

Das im Westen seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts modisch gewordene Schlankheitsideal hat im historischen und interkulturellen Vergleich eher Seltenheitswert. Insbesondere weibliche Attraktivität wurde und wird in den meisten Gesellschaften mit einem wohlgerundeten Körper und insbesondere mit vollen Hüften in Verbindung gebracht. Eine ethnographische Studie ergab, dass in knapp der Hälfte der untersuchten 62 Kulturen dicke Frauen als attraktiv gelten, bei einem Drittel werden mittlere Gewichtsklassen und nur bei 20 Prozent dünne Figuren bevorzugt[3]. Mit dem Fortschreiten der Globalisierung breitet sich das westliche Schlankheitsideal weltweit derzeit immer stärker aus – und mit ihm auch dessen negativen Begleiterscheinungen.

Die großen Unterschiede bei der als ideal geltenden Körperfülle werden in der Regel mit dem jeweils unterschiedlichen Nahrungsangebot erklärt: Wo die Versorgungslage unsicher ist, wird Fett zum Statussymbol. Umgekehrt ist in Zeiten des Überflusses ein schlanker Körper ein begehrtes Luxusgut. Nach ethnologischen Untersuchungen spielen jedoch auch andere Faktoren eine Rolle, insbesondere die Stellung der Frau: Je mehr Macht Frauen haben, desto eher bevorzugen ihre Männer schlanke Partnerinnen. Auch das Klima scheint das Körperideal zu beeinflussen: Je wärmer die Gegend, desto eher gilt ein schlanker Körperbau als attraktiv. Über die Hälfte der interkulturellen Unterschiede im Körperideal lassen sich allerdings durch definierbare Umwelteinflüsse nicht erklären und sind offenbar schlichtweg eine Frage der Mode [4].

Im historischen Rückblick scheinen die Modeideale der jeweiligen Epochen zwischen den beiden Polen der weiblichen Attraktivität – „Fraulichkeit“ und „Jugendlichkeit“ – hin und her zu schwanken. Während bestimmte Epochen (wie etwa das Mittelalter) eher schlanke, jugendliche Formen bevorzugten, war in anderen (wie in der Renaissance) das „Vollweib“ attraktiv. Auch die auf den männlichen Körper bezogenen Schönheitsvorstellungen scheinen der Polarität von Reife und Jugendlichkeit – Mann und Jüngling, Herkules und Adonis - zu unterliegen. Verglichen mit den hohen Schwankungen der weiblichen Figurideale ist das Bild der idealen Männerfigur jedoch deutlich stabiler. Attr. 083

Wandel der abendländischen Schönheitsvorstellungen [Bearbeiten]

Frühgeschichte [Bearbeiten]

Häufig wird die sogenannte Venus von Willendorf als Beleg herangezogen, dass Fettleibigkeit in der europäischen Frühgeschichte zum Schönheitsideal gehörte. Bei der altsteinzeitlichen Frauenfigur dürfte es sich jedoch eher nicht um ein Schönheits- sondern um ein Fruchtbarkeitsidol handeln[5].

Antike [Bearbeiten]

In der griechischen Klassik sollte der ideale Körper weder zu dick noch zu dünn sein. Ein fetter Bauch galt als Zeichen der Verweichlichung. Wie an klassischen Statuen wie der Venus von Milo ersichtlich, hatten ideale Frauenfiguren eher kleine, aber feste Brüste, dazu ein für heutige Begriffe kräftiges Becken. Die männliche Traumfigur war die des jugendlichen Athleten. Ausweislich ihrer Statuen und Fresken hatte das Schönheitsideal der römischen Antike starke Ähnlichkeit mit dem seiner griechischen Vorläuferin. Fettleibigkeit hatte jedoch keinen negativen Beiklang, sondern galt im Gegenteil als begehrtes Wohlstandszeichen.

Mittelalter [Bearbeiten] Attr. 084

Die ideale weibliche Schönheit des Mittelalters war mädchenhaft schlank, und besaß kleine, feste Brüstchen und schmale Hüften. Sie hatte hellblonde Locken, blaue, strahlende Augen, eine weiße Haut, rosa Wangen und einen eher kleinen, roten Mund. Im 15. Jahrhundert wurde die Mode der „hohen Stirn“ gepflegt, indem die Haare am Haaransatz ausgerupft wurden.

 

 

Mode der "hohen Stirn" im 15. Jahrhundert

Portrait eines jungen Mädchens von Petrus Christus (um 1470)

Blondgelocktes, langes Haar war auch das wichtigste Attribut des schönen Mannes, genauso wie weiße Haut - als Zeichen der edlen, also müßigen Lebensart. Die ideale männliche Figur war die des muskulösen Helden mit breitem Oberkörper und schmalen Hüften.

Renaissance, Barock und Rokoko [Bearbeiten] Attr. 085

Die ideale Frauenfigur der Renaissance ist wohlbeleibt, verfügt über starke Hüften und einen üppigen Busen. Auch im Gesicht werden Zeichen der Wohlgenährtheit wie etwa ein leichtes Doppelkinn geschätzt, ansonsten ist wie im Mittelalter blond die Farbe der Schönheit – allerdings nicht unbedingt hellblond, sondern eher golden. Um dem Ideal zu genügen, greift die Frau von Stand zu allen möglichen Tinkturen, setzt ihr Haar tagelang der Sonne aus oder flicht sich weiße und gelbe Seide ins Haar. Die Haut soll schneeweiß sein, die Wangen leicht gerötet, der Mund weder zu klein noch zu groß, Hauptsache purpurrot. Die Augen hat man am liebsten dunkelbraun.

Auch im Barock stehen üppige Formen hoch im Kurs. So stelle der Barockmaler Peter Paul Rubens in seinen Bildern entsprechend des damaligen Schönheitsideals insbesondere Frauen mit üppigen Rundungen dar. Auf ihn geht die Bezeichnung "Rubensfrau" zurück.

Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wird die Leibesfülle in Korsetts gezwungen, für fast drei Jahrhunderte – mit der Ausnahme eines einzigen Jahrzehnts zu Beginn des 19. Jahrhunderts (sog. Directoire-Mode) - wird die so erzielte Sanduhrform zum Zeichen für Weiblichkeit. Im Ausmaß ihres Schönheitsaufwandes unterscheiden sich Männer und Frauen wenig, beide lassen ihr Gesicht unter einer dicken Schicht weißer Tünche verschwinden und tragen stark gepuderte und parfümierte Perücken zur Schau.

Im 19. Jahrhundert, nach der französischen Revolution, wurde die Kleidung für eine Weile bequemer und praktischer - bald aber mussten Frauen sich wieder in enge Korsetts und aufwendige Kleider zwängen. Für Frisuren und Make-up wurde noch immer viel Zeit verwendet, allerdings nur bei Frauen. Inzwischen galt es als unmännlich, sich herauszuputzen. Männer trugen keine Schminke mehr, keine Perücken und hatten vorwiegend kurzes Haar. Zunehmend galt dann auch bei Frauen starkes Make-up als unmoralisch.

Bürgerliches Zeitalter [Bearbeiten] Attr. 086

Während in den Kreisen der Romantiker ein Kult der Zerbrechlichkeit und Blässe getrieben wird und die Frauen bereits Diäten mit Essig und Zitrone betreiben, schätzt das viktorianische Bürgertum Körperfülle als Ausweis von Wohlstand und Respektabilität. Von nun an gelten Frauen als das „schöne Geschlecht“, der Mann dagegen geht seit dem Aufkommen des Anzugs grau in grau. „Schöne“, modebewusste Männer gelten als verweichlicht und effeminiert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzt mit dem Siegeszug der puritanischen Leistungsethik ein grundlegender Wandel in der Wahrnehmung des Körpers ein: Fett wird mit Trägheit in Verbindung gebracht. Schlankheit dagegen steht nun für Erfolg und Leistungswillen.

20. Jahrhundert [Bearbeiten] Attr. 087

Zur Jahrhundertwende kam das Korsett langsam außer Gebrauch. Mit der Jugendbewegung breitete sich das Ideal des schlanken, jugendlichen, durch Sport geformten Körpers aus, das das gesamte Jahrhundert bestimmen sollte. In den „Roaring Twenties“ gesellte sich zum Ideal der gesunden „Natürlichkeit“ der großstädtisch-dekadente Gegentyp der „Garçonne“ hinzu, deren Kennzeichen der durch einen Leibgürtel flachgedrückte Busen, ein blasser Teint, kurzgeschnittene Haare, schwarz umrandete Augen und ein roter Schmollmund waren.

Die Nationalsozialisten setzten dieser in ihren Augen "entarteten" Schönheitsströmung ein jähes Ende. Schlanksein war jedoch weiterhin ein absolutes Muss, wenn jetzt auch wieder etwas mehr Fraulichkeit sein durfte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine kurze, für das 20. Jahrhundert einmalige Renaissance der üppigen weiblichen Formen ein, verkörpert in Filmstars wie Marilyn Monroe und Brigitte Bardot. In den 60ern schlug das Pendel wieder zurück - mit der Jugendbewegung der 68er griff ein nie dagewesener Schlankheitskult um sich, dessen Ikone das britische Lolita-Model Twiggy wurde.

In den 1980er Jahren erfasste die Bodybuilding-Welle Mann und Frau gleichermaßen.

Bis heute gehört ein durchtrainierter Körper zu den als unerlässlich erachteten Attraktivitätskriterien. In den 1990er Jahren wurde der „Waschbrettbauch“ von den neu entstandenen Männerzeitschriften mit Erfolg als Synonym für männlichen Sexappeal propagiert. Dem idealen weiblichen Körper wird heute neben sportlicher Schlankheit durchaus auch eine „weibliche“ Komponente abverlangt, die sich allerdings mehr auf die Brüste als die Hüften bezieht. Attr. 088

 

 

 

 

 

 

17.04.2004 - Psychologie

Altes Klischee bestätigt: Wahre Schönheit kommt tatsächlich von innen

Ein guter Charakter macht attraktiv – ein schlechter hässlich

Wahre Schönheit kommt von innen. Dieses Klischee ist gar nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt, haben amerikanische Forscher nun gezeigt: Menschen beziehen in die Bewertung der äußerlichen Attraktivität auch Charaktereigenschaften der Personen ein, deren Schönheit sie beurteilen sollen. Über die Experimente berichtet die Universität von Wisconsin in Madison.

Die meisten Studien über Schönheitsideale untersuchen lediglich die rein äußerliche Beurteilung anderer. Kevin Kniffin von der Universität von Wisconsin und David Sloan Wilson von der Binghamton-Universität führten nun drei Studien durch, bei denen die Probanden zwar auch die äußerliche Attraktivität anderer bewerten sollten. Dabei kannten einige der Versuchsteilnehmer jedoch die Menschen, die sie zu beurteilen hatten. So konnte auch der Charakter in die Bewertung mit einfließen.

 

In einem Experiment sollten die Probanden die Attraktivität anderer anhand von Fotos aus Schuljahrbüchern beurteilen – dabei kannten sie eine der abgebildeten Personen. In einer weiteren Studie ließen die Wissenschaftler die Mitglieder eines Sportteams sich gegenseitig einschätzen und baten auch Außenstehende darum, das Aussehen der Sportler zu bewerten. Im dritten Versuch fragten die Forscher die Teilnehmer eines archäologischen Sommercamps zu Beginn und am Ende nach sechs Wochen nach der Attraktivität der Kollegen.

 

Alle drei Experimente zeigten, dass auch Charaktereigenschaften, die nur vertrauteren Personen bekannt sind, einen deutlichen Einfluss auf die Bewertung der äußerlichen Attraktivität haben. So bewerteten etwa die Sommercampteilnehmer ihre Mitstreiter nach sechs Wochen gemeinsamer Arbeit anders als zu Beginn des Camps. Mitglieder des Sportteams zum Beispiel beurteilten das Aussehen des Mannschafts-Drückebergers als weniger attraktiv als das Aussehen des Teamleiters. Für Fremde waren dagegen beide gleich attraktiv.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass Schönheit weit über äußere Merkmale hinaus geht und dass bei der Partnerwahl auch innere Werte wie Kooperationsbereitschaft, Verlässlichkeit und Intelligenz zählen. "Wer seine Attraktivität erhöhen möchte, sollte sich darauf konzentrieren, ein wertvoller, sozialer Partner zu werden", raten Kniffin und Wilson.

 

ddp/bdw – Cornelia Pfaff Schönheit Attr. 089

 

 

 

 

 

 

18.02.2004 – Psychologie

Hormone machen Rivalinnen hässlich

Während ihrer fruchtbaren Tage finden Frauen andere Frauen unattraktiver

In ihren fruchtbaren Tagen finden Frauen Geschlechtsgenossinnen weniger hübsch als sonst. In dieser Zeit mögliche Konkurrentinnen abzuwerten, sei eine Strategie im Konkurrenzkampf um die Männer, schreiben kanadische Forscher in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society": Biology Letters (Online-Vorabveröffentlichung vom 18. Februar).

Die Forscher um Maryanne Fisher von der York-Universität in Toronto baten insgesamt 57 Frauen und 47 Männer, die Attraktivität weiblicher und männlicher Gesichter zu bewerten, die sie auf einem Computerbildschirm präsentiert bekamen. Versuchsteilnehmerinnen gaben zudem an, in welcher Phase ihres Zyklus sie sich gerade befanden. Frauen, die beispielsweise schwanger waren oder in den vergangenen drei Monaten hormonelle Verhütungsmittel genommen hatten, wurden nicht berücksichtigt.

 

Die Probandinnen schätzten weibliche Gesichter eindeutig weniger attraktiv ein, wenn sie sich gerade in der fruchtbaren Zeit ihres Zyklus befanden. Männliche Gesichter fanden sie dagegen zu jeder Zeit nahezu gleichbleibend anziehend. Forscher nahmen zwar an, dass Frauen in ihren fruchtbaren Tagen besonders kritisch gegenüber möglichen Rivalinnen sind. Aber die Theorie eines gleichgeschlechtlichen Konkurrenzkampfs unter Frauen war bislang umstritten.

 

Diese Studie zeige nun eindeutig, dass sich die Wahrnehmung der Attraktivität möglicher Rivalinnen abhängig von der Fruchtbarkeit merkbar ändert, sagt Fisher. Das sei ein eindeutiges Anzeichen für einen Wettbewerb.

 

 

ddp/bdw – Cornelia Pfaff attraktiv Attr.090

 

20.12.2003 - Psychologie

Hormone machen Machos attraktiv

In bestimmten Zyklusphasen denken auch Frauen nur an das Eine

Während ihrer fruchtbaren Tage finden Frauen Männer mit Macho-Gehabe attraktiver als sensible, ruhige Männer. Diese Vorliebe gilt allerdings nur für kurze Affären oder One-Night-Stands. Für längere Partnerschaften bevorzugen Frauen eher den zuverlässigen Typ. Diesen Zusammenhang beschreiben amerikanische Wissenschaftler nach psychologischen Tests mit mehr als 230 jungen Frauen in der Fachzeitschrift Psychological Science (Bd. 15, Nr. 3).

Es gibt schon seit längerer Zeit Hinweise darauf, dass Frauen sowohl einen männlichen Geruch als auch typisch männliche Gesichtszüge in bestimmten Phasen ihres Zyklus attraktiver finden als sonst, was häufiger als normalerweise zum Geschlechtsverkehr führt. Wissenschaftler vermuten, dass Frauen damit instinktiv die Männer für die Fortpflanzung auswählen, deren Gene die besten Chancen haben. Möglicherweise spielt jedoch typisch männliches Verhalten in diesem Zusammenhang eine noch größere Rolle als Aussehen oder Geruch, vermuten Steven Gangestad von der Universität von New Mexico in Albuquerque und seine Kollegen aus San Diego und Texas aufgrund ihrer Ergebnisse.

 

Die Psychologen zeigten 237 Frauen mit einem Durchschnittsalter von knapp zwanzig Jahren Videos von Männern, auf denen diese sich selbst präsentierten und in einem Gespräch mit einem anderen Mann um eine Verabredung mit einer hübschen Frau konkurrierten. Die Frauen sollten bei jedem gezeigten Mann angeben, wie attraktiv sie ihn als Partner für eine kurze, sexuelle Affäre und für eine dauerhafte Partnerschaft fanden. Zusätzlich errechneten die Forscher bei jeder Frau, in welcher Zyklusphase sie sich am Tag der Befragung befand.

 

Um die Zeit des Eisprungs, also an ihren fruchtbaren Tagen, bevorzugten fast alle Frauen für kurze sexuelle Affären Männer, die typisches Machogehabe zeigten. Dazu gehörte unter anderem fehlende Selbstkritik, ständiger Augenkontakt, ein starkes Betonen der eigenen körperlichen Vorzüge und die Abwertung männlicher Konkurrenten. Bei der Auswahl dauerhafter Partner wurden die Frauen dagegen unabhängig vom Zyklus von Verhaltensweisen angezogen, die Zuverlässigkeit und ein angenehmes Wesen versprachen. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte sich diese Verschiebung der Attraktivitätskriterien während der Evolution entwickelt haben, um den Frauen durch außereheliche Affären einen möglichst hohen genetischen Gewinn einzubringen.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel Zyklus Attr. 091

23.07.2003 - Biologie

Warum Menschen symmetrische Gesichter bevorzugen

Gleichmaß lässt auf genetisch vorteilhaften Partner schließen

Die meisten Menschen finden symmetrische Gesichter attraktiv. Bislang wurden dafür zwei Erklärungen in Betracht gezogen: Symmetrie könnte attraktiv wirken, weil sie auf einen vorteilhaften Partner hindeutet, oder weil die menschliche Wahrnehmung symmetrische Gesichter leichter erfassen kann. Die zweite Hypothese widerlegten britische Forscher nun in einer Studie. Ihre Ergebnisse erscheinen im Fachmagazin "Proceedings B" der Königlichen Gesellschaft in London (Online-Vorabveröffentlichung).

Die Forscher um Anthony Little von der Universität von St. Andrews in Schottland untersuchten, wann symmetrische Gesichter auf Testpersonen attraktiv wirkten. Sie konnten zeigen, dass symmetrische Gesichter nicht bevorzugt wurden, wenn sie auf dem Kopf stehen. Dies widerspricht der Annahme, dass es allein auf die Symmetrie des Gesichts entlang einer senkrechten Achse ankommt – denn auch auf dem Kopf stehende Gesichter sind symmetrisch.

 

Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die Bevorzugung symmetrischer Gesichter beim Menschen im Laufe der Evolution entstanden ist. Nach dieser Hypothese ist ein symmetrisches Gesicht ein Hinweis auf vorteilhafte Gene seines Trägers. Ungleiche Gesichtshälften werden mit einer ungleichmäßigen Entwicklung, wie sie beispielsweise durch Krankheiten ausgelöst werden kann, in Verbindung gebracht. Symmetrie stand daher in der Evolution für einen gesunden Paarungspartner mit einer guten Immunabwehr. Durch die natürliche Auslese nahm im Laufe der Entwicklung nicht nur die Symmetrie selbst, sondern auch die Vorliebe für dieses Merkmal zu.

 

ddp/bdw – Christine Harbig Partnerwahl Attr. 092

 

 

05.10.2002 - Psychologie

Was Frauen attraktiv macht

Body Mass Index zählt mehr als Kurven

Wenn eine Frau das zur ihrer Größe passende Gewicht zu haben scheint, wirkt sie attraktiv. Eine kurvenreiche Figur ist dagegen weniger wichtig, haben britische Forscher herausgefunden ("Proceededings of the Royal Society B", Bd. 269, Artikel Nr. 1506).

Die Wissenschaftler um Martin Tovee ließen in ihren Studien 23 Frauen und 23 Männer anhand von Bildern die Attraktivität von 60 Frauen bewerten. Dabei wollten sie herausfinden, was einen größeren Einfluss auf eine positive Beurteilung hat: das Verhältnis von Hüft- zu Taillenumfang oder der so genannte Body Mass Index (BMI), der das Verhältnis der Körpergröße zum Gewicht wiedergibt.

 

Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass die Figur einer Frau die entscheidende Rolle spielt, nicht ihr Gewicht. Doch Tovee und seine Kollegen konnten in ihren Studien zeigen, dass der BMI ein besserer Indikator für Attraktivität darstellt. Der BMI einer erwachsenen Frau sage unmittelbar etwas über ihre Gesundheit und damit über ihre Fortpflanzungsfähigkeit aus, sagen die Forscher. Somit sei es naheliegend, dass auf der Suche nach einer geeigneten Partnerin Größe und Gewicht einer Frau als Attraktivitätsmerkmal ein große Rolle spiele.

 

 

ddp/bdw - Cornelia Pfaff Body Mass Index Attr. 092

 

 

14.08.2002 - Anthropologie

Große Männer und kleine Frauen haben mehr Erfolg beim anderen Geschlecht

Größenunterschied zwischen Mann und Frau wird nicht verschwinden

Überdurchschnittlich große Männer haben mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Kinder als ihre normal großen Geschlechtsgenossen. Bei den Frauen ist es genau umgekehrt: Kleinere haben am ehesten Nachwuchs. Das berichtet der Brite Daniel Nettle von der Open University in Milton Keynes in der Fachzeitschrift "Proceedings: Biological Sciences" der Royal Society in London (DOI: 10.1098/rspb.2002.2111).

Nettle verglich die Daten von 10.000 britischen Männern und Frauen, die zum Zeitpunkt der Studie alle 42 Jahre alt waren. Seine Ergebnisse bestätigen vorangegangene Untersuchungen, nach denen überdurchschnittlich große Männer besonders attraktiv auf Frauen wirken.

 

Für Männer ist die Größe ihrer Partnerin dagegen nur indirekt entscheidend. Sie suchen bevorzugt nach Signalen für die Fruchtbarkeit einer Frau. Kleine Frauen zeigen diese normalerweise früher. Da sie nicht so viel Energie in das Längenwachstum stecken, kommen sie meist sehr jung in die Pubertät, erklärt Nettle. Kleine Frauen haben bei der Suche nach einem Partner, der sie überragt, zudem eine größere Auswahl als ihre hochgewachsenen Geschlechtsgenossinnen.

 

"Es scheint, dass große Männer und kleine Frauen auch in einer modernen Gesellschaft evolutionär begünstigt sind. Der Größenunterschied zwischen Frauen und Männern wird daher nicht verschwinden," kommentiert Nettle die Ergebnisse.

 

 

ddp/bdw - Barbara Witthuhn Nachwuchs Attr. 093

 

 

08.05.2002 - Psychologie

Kinder von "alten" Eltern verlieben sich in reife Gesichter

Bei Männern gilt das aber nur für Langzeitbeziehungen

Bereits Freud spekulierte, dass man sich eher in Personen verliebt, die den eigenen Eltern ähneln. Bezüglich des Alters konnte das Team um David Perrett von der School of Psychology an der Universität St. Andrews die These nun bestätigen. Demnach finde man Personen attraktiv, die etwa so alt aussehen wie die Eltern zur Zeit der eigenen Kindheit, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society (7. Mai 2002).

In der Studie setzten die Forscher Bilder von Gesichtern ein, an denen Altersmerkmale, wie etwa Falten und Runzeln am Computer manipuliert werden konnten. Die Probanden wurden befragt, in welchem (manipuliertem) Alter sie ein Gesicht als attraktiv empfinden. Diese Daten wurden mit dem Alter der Eltern zur Geburt der Teilnehmer verglichen. Aus der Auswertung folgerten die Wissenschaftler, dass Frauen, die von "alten" Eltern über dreißig Jahren geboren werden, weniger von jugendlichem Aussehen beeindruckt sind und sich mehr von Alterszeichen in männlichen Gesichtern angezogen fühlen als Frauen mit "jungen" Eltern unter dreißig Jahren.

 

Bei Männern bestimmt das Alter der Mutter, aber nicht das Alter des Vaters, das Attraktivitätsempfinden von Altersmerkmalen in einem weiblichen Gesicht. Dies gelte bei Männern jedoch nur für Langzeit-Beziehungen – bei Kontakten, die von vorneherein nicht lange währen sollen, empfanden Männer Attraktivität unabhängig von Altersmerkmalen. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass die Beurteilung von Attraktivität teilweise über unsere Erfahrung in der Kindheit festgelegt wird.

 

Nicole Waschke Attr. 094

 

 

12.11.2001 - Psychologie

Die schönsten Gesichter macht der Computer

Symmetrie spielt jedoch geringere Rolle als bisher angenommen

Wie muss ein Gesicht beschaffen sein, um als "schön" zu gelten? Dieser Frage sind Psychologie-Studenten der Universität Regensburg im Wettbewerb um den Deutschen Studienpreis zum Thema "Bodycheck – Wieviel Körper braucht der Mensch?" nachgegangen. Sie verglichen fotografierte Originalgesichter mit Gesichtern, die künstlich am Computer hergestellt wurden und legten sie Versuchspersonen zur Bewertung vor. Es stellte sich heraus, dass die Gesichter, die als die attraktivsten angesehen wurden, nur in der virtuellen Welt existieren. Da auch in der Werbung Gesichter computertechnisch "nachgebessert" werden, sehen die Autoren der Studie die Gefahr, dass der heutige Mensch einem völlig unrealistischen Schönheitsideal nachjagt. Die Studenten haben für ihre Arbeit den 2.Preis gewonnen.

Claus Marberger, Martin Gründl, Christoph Braun und Christoph Scherber von der Universität Regensburg sind für ihre Arbeit von mehreren Hypothesen darüber, was als schön gilt, ausgegangen: "Durchschnittliche Gesichter sind am attraktivsten", "Symmetrie macht attraktiv", "Reifezeichen gepaart mit Merkmalen des Kindchenschemas machen attraktiv", "Was schön ist, ist auch gut". Nach diesen Hypothesen fotografierten sie 64 Frauengesichter und 32 Männergesichter im Alter von 17 bis 29 Jahren, darunter acht Fotomodelle. Diese fotografierten Gesichter legten sie etwa 500 Versuchspersonen zur Beurteilung vor.

 

Danach berechneten die Studenten mithilfe eines Computerprogramms systematisch neue Gesichter ("Morphing"), in denen unterschiedlich viele Originalgesichter zu immer gleichen Anteilen enthalten sind. Diese "gemorphten" Gesichter wurden ebenfalls den Versuchspersonen zur Beurteilung vorgelegt. Außerdem wurden alle Originalgesichter und alle gemorphten Gesichter Mitarbeitern einer Modelagentur vorgelegt, die beurteilen sollten, ob sie als Model für die Kategorie "Beauty" geeignet wären.

 

Bei den Befragungen der Versuchspersonen zeigte sich, dass gemorphte Gesichter im Durchschnitt als attraktiver bewertet werden als Originalgesichter. Je mehr Originalgesichter in den gemorphten Gesichtern enthalten sind und je attraktiver die in einem gemorphten Gesicht enthaltenen Originalgesichter sind, desto attraktiver wurde das gemorphte Gesicht von den Versuchspersonen empfunden. Die Befragung in der Modelagentur ergab, dass von den ausgewählten Gesichtern, die als Model in der Kategorie "Beauty" in Frage kämen, 88 Prozent gemorpht waren. Attr. 095

 

Die Autoren der Studie überprüften auch die oben genannten Hypothesen über das, was als schön gilt. Sie konnten unter anderem zeigen, dass Symmetrie zwar ein Faktor für Attraktivität ist, dieser Faktor aber bei weitem nicht so eine große Rolle spielt wie oft angenommen. Es gilt: Gesichter, die sehr asymmetrisch sind, sind eher unattraktiv, aber sehr unattraktive Gesichter sind nicht unbedingt asymmetrisch. Ebenso gilt: Sehr symmetrische Gesichter sind noch lange nicht attraktiv, und sehr attraktive Gesichter zeigen durchaus Abweichungen von der Symmetrie. Dagegen spielt ein hoher Kindchenschema-Anteil bei der Beurteilung von Frauengesichtern eine große Rolle. Kindliche Merkmale wie große, rundliche Augen, eine große, gewölbte Stirn und kurze Ausprägungen von Nase und Kinn erhöhen die Attraktivität von Frauengesichtern deutlich.

 

Lediglich etwa 10 Prozent der Versuchspersonen gaben den reifen Originalgesichtern den Vorzug. Die meisten anderen bevorzugten Frauengesichter, denen ein Kindchenanteil von 10-50 Prozent beigemischt war. Dies bedeutet aber auch, dass die Frauen, die als die attraktivsten galten, in der Realität gar nicht existieren.

 

Für die jungen Forscher sind diese Erkenntnisse nicht nur verblüffend, sondern auch erschreckend. "Diese virtuellen Gesichter zeichnen sich durch Merkmale aus, die für uns normale Menschen völlig unerreichbar sind. Indem uns aber die Medien solche perfekten Gesichter täglich vor Augen führen - man denke nur an die bis ins letzte Detail computertechnisch nachbearbeiteten Gesichter für Kosmetikwerbung -, besteht die Gefahr, dass wir selbst zu Opfern unseres eigenen, völlig unrealistischen Schönheitsideals werden", schreiben die Autoren.

 

Doris Marszk Gesichter Attr. 096

 

27.06.2001 - Medizin

Vergewaltigte Frauen werden häufiger schwanger

Eine Vergewaltigung zieht ungewöhnlich oft eine Schwangerschaft nach sich, stellten jetzt amerikanische Forscher fest. Demnach führt etwa jede 16ste Vergewaltigung zu einer Schwangerschaft, während Frauen ansonsten nur bei etwa jedem 32sten gewollten Geschlechtsverkehr schwanger werden, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.

Der Grund für diesen Unterschied ist den Forschern, Jon und Tiffany Gottschall von der St. Lawrence Universität im Staate New York, ein Rätsel. Vielleicht suchen sich Vergewaltiger vorzugsweise junge und gesund aussehende Frauen aus, oder die Frauen unterstreichen während des Eisprunges ihre Attraktivität, vermuten sie.

27.06.2001 - Medizin

Vergewaltigte Frauen werden häufiger schwanger

Eine Vergewaltigung zieht ungewöhnlich oft eine Schwangerschaft nach sich, stellten jetzt amerikanische Forscher fest. Demnach führt etwa jede 16ste Vergewaltigung zu einer Schwangerschaft, während Frauen ansonsten nur bei etwa jedem 32sten gewollten Geschlechtsverkehr schwanger werden, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.

Der Grund für diesen Unterschied ist den Forschern, Jon und Tiffany Gottschall von der St. Lawrence Universität im Staate New York, ein Rätsel. Vielleicht suchen sich Vergewaltiger vorzugsweise junge und gesund aussehende Frauen aus, oder die Frauen unterstreichen während des Eisprunges ihre Attraktivität, vermuten sie.

10Sonstiges

23Meinung der Wissenschaftler

38Eigener Komentar

Wenn Frauen bei Vergewaltigung nicht schwanger werden, dann selektieren sie frauentötende Männer positiv !!!

Die Wissenschaftler haben das Schicksal von 405 vergewaltigten Frauen im Alter zwischen 12 und 45 untersucht. Die Ergebnisse verglichen sie mit einer Studie, die bei Frauen in einem ähnlichen Alter die Häufigkeit von Schwangerschaften nach freiwilligem Geschlechtsverkehr untersuchte.

 

 

Andreas Wawrzinek Attr. 097

03.07.2001 - Psychologie

Schönheit geht vor Jugend

Bei der Auswahl ihres Lebenspartners legen Männer mehr Wert auf Schönheit als auf Jugend. Das behauptet der britische Psychologe George Fieldman, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist .

Fieldman und seine Kollegen von der Buckinghamshire Chilterns Universität zeigten jungen Männern ein Foto einer 36-jährigen, sehr schönen Frau und Bilder von weniger attraktiven Frauen Anfang zwanzig. Selbst als die Wissenschaftler das Alter der Schönen mit 45 Jahren angaben, zogen die Männer sie als mögliche Lebenspartnerin vor.

 

Die Männer könnten von jüngeren Frauen zwar mehr Nachwuchs erwarten, doch erhofften sie sich von schöneren Frauen wohl gesündere und leistungsfähigere Kinder, kommentiert der Evolutionspsychologe das Ergebnis.

 

 

Ulrich Dewald Attr. 098

 

26.06.2001 - Biologie

Der Eisprung macht an

Frauen fühlen sich zur Zeit ihres Eisprungs besonders attraktiv und sind sexuell stärker angeregt. Das haben amerikanische Psychologen herausgefunden, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.

Für ihre Untersuchungen haben Matthew Davis von der Universität Texas und seine Kollegen 27 Frauen gebeten, über einen Menstruationszyklus hinweg Tagebuch zu führen. Dabei notierten die Frauen körperliche Werte wie Gewicht und Taillenumfang, Beschwerden wie Kopfschmerzen und persönliche Empfindungen wie sexuelle Fantasien, erotische Gefühle und wie attraktiv sie sich fühlten.

 

In den fruchtbaren Tagen während des Eisprungs machen die Frauen Werbung für sich und versuchen, die Aufmerksamkeit der Männer auf sich zu ziehen, glaubt Davis.

 

Cornelia Pfaff Attr. 099

 

 

22.06.2001 - Psychologie

Schöne Frauen machen Männer selbstbewusster

Schon der Anblick einer schönen Frau in einer Werbeanzeige kann das Selbstbewusstsein eines Mannes heben. Das haben Wissenschaftler der Universität von Chicago beobachtet, meldet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist".

Die Forscher um den Psychologen James Roney zeigten Männern zwischen 18 und 36 Jahren unter einem Vorwand Anzeigen, auf denen entweder junge Frauen oder Frauen über 50 zu sehen waren. Dann befragten die Wissenschaftler die Männer zur persönlichen Stimmung, zum beruflichen Status und zur Karriereplanung. Die Männer, denen junge Frauen gezeigt worden waren, gaben sich dabei ehrgeiziger und schätzten ihre Position und ihre beruflichen Leistungen höher ein als die Männer der Vergleichsgruppe.

 

"Da man ständig Werbeanzeigen ausgesetzt ist, hatte ich die Selbsteinschätzung der Leute für weniger beeinflussbar gehalten", wundert sich Roney selbst über das Ergebnis seiner Studie. Attraktiven Frauen sollten sich im Gespräch mit Männern der möglichen Wirkung bewusst sein und sich auf Übertreibungen gefasst machen, rät der Psychologe.

 

 

Ulrich Dewald Attr. 100

 

 

14.03.2001 - Psychologie

Schöne Menschen sind erfolgreicher

Schönheit ist weit weniger eine Frage des individuellen Geschmacks als bisher angenommen. Vielmehr gebe es ein universelles Schönheitsideal, berichtet die Zeitschrift "Psychologie Heute". Das Magazin beruft sich dabei auf eine Untersuchung amerikanischer Psychologen, die 1.800 Studien zum Thema Schönheit aus der Zeit zwischen 1932 und 1999 analysiert haben.

Die Forscher stellten fest, dass Menschen aus verschiedenen Erdteilen und unterschiedlichen Alters ähnliche Vorstellungen davon haben, wer attraktiv ist und wer nicht. Schön sei, was als Signal für Gesundheit gilt, zum Beispiel kräftiges, glänzendes Haar. Nach Ansicht der Psychologen schließt der Betrachter vom Aussehen der Person auf deren Gesundheit und Persönlichkeit. "Schöne" Menschen gelten als intelligenter und sozial kompetenter.

 

Das Aussehen hat den Angaben zufolge auch Einfluss auf die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Attraktive Personen seien erfolgreicher, hätten ein größeres Einkommen und mehr Sexualpartner als weniger gut aussehende. Möglicherweise liege das daran, dass schönere Menschen von Kindheit an bevorzugt behandelt werden.

 

Attr. 101

dpa

 

 

15.02.2001 - Gesellschaft

Frauen verführen fremde Männer, ohne es zu wissen

Frauen verführen fremde Männer in den ersten Minuten ihres Treffens - auch unbewusst. Nach einer österreichischen Studie geschieht dies selbst dann, wenn die Frau den Gesprächspartner unattraktiv findet. Nur wenn der Mann zu viel rede, reagiere die Frau sofort ablehnend, berichtet die britische Fachzeitschrift "New Scientist" (Nr. 2278, S. 16) in ihrer kommenden Ausgabe. Der Völkerkundler Karl Grammer und seine Kollegen hatten das Verhalten von 45 jungen Paaren untersucht, die sich zuvor nicht gekannt hatten.

 

"Frauen plaudern freudig drauf los, senden eindeutige sexuelle Signale und fordern die männliche Aufmerksamkeit, sogar wenn sie absolut kein Interesse an ihm haben", fanden die Forscher vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Stadtethologie in Wien heraus. Ein solches Verhalten gebe der Frau Zeit, den Mann einzuschätzen. Ihre wahren Gefühle offenbare sie erst später.

 

Frauen kontrollieren zudem möglicherweise ebenfalls unbewusst die Gesprächssituation: So hätten weibliche Testpersonen mit Nicken den Mann aufgefordert weiterzusprechen. "Man kann das männliche Verhalten durch das weibliche Verhalten vorhersagen, aber andersherum geht es nicht", sagte Grammer.

 

Die Wissenschaftler hatten drei Aspekte der Begegnung analysiert. Die Freiwilligen sollten die Attraktivität des Gesprächspartners einschätzen und sagen, ob sie mit ihm ausgehen würden, wenn dieser sie einlade. Auf Videoaufnahmen der Treffen suchten die Forscher nach eindeutigen "Werbesignalen" wie die Kleidung zurecht streichen oder mit den Fingern durch die Haare fahren. Schließlich registrierten sie, wie oft die Paare miteinander sprachen.

 

dpa Attr. 102

 

 

31.01.2001 - Psychologie

Parfüm verstärkt den natürlichen Körpergeruch

Parfüm soll den Körpergeruch nicht etwa überdecken, sondern ihn verstärken, um gezielt bei biologisch gut passenden Partnern die eigene sexuelle Attraktivität zu erhöhen. Das ergab eine Studie am Plöner Max-Planck-Instituts für Limnologie, über deren Ergebnisse das Fachmagazin "Behavioural Ecology" in seiner kommenden Ausgabe berichtet.

 

Die Wissenschaftler Claus Wedekind und Manfred Milinski ließen 137 Berner Studenten Düfte wie Vanille, Jasmin oder Flieder beurteilen. Dabei stellten die Forscher fest, dass Vorlieben einer Versuchsperson für bestimmte Gerüche eng damit korrelierte, welche sogenannten MHC-Gene er besitzt. Diese Gene bestimmen Merkmale des Immunsystems und gleichzeitig den Körpergeruch eines Menschen.

 

Es entscheidet also nicht einfach der Duft eines Parfüms darüber, ob man ihn mag, sondern er muss auch mit dem eigenen Geruch harmonieren. Indem ein Parfüm den natürlichen Körpergeruch verstärkt, gibt es dem Unterbewusstsein eines möglichen Partners Hinweise auf das eigene Immunsystem, so die Forscher. Wenn zwei Immunsysteme sich gut ergänzen, fördert das die Gesundheit des Nachwuchs.

 

bdw Attr. 103

 

 

08.01.2001 - Psychologie

Männer mit tiefer Stimme haben mehr Sex-Appeal

Männer mit tiefer Stimme haben nach einer britischen Studie mehr Sex-Appeal. Frauen finden sie nicht nur attraktiver, sondern stellen sie sich auch größer und mit haarigerer Brust vor als Männer mit hoher Stimme. Das ergab eine Studie der Universität Nottingham, die - bezeichnenderweise - in der Fachzeitschrift "Animal Behaviour" (Tierverhalten) veröffentlicht wurde. Wie der "Daily Telegraph" am Donnerstag berichtete, wurden dafür die Reaktionen von 54 Frauen getestet. Sie beschrieben, wie sie die Stimmen von 34 Männern empfanden und wie sie sich die Männer vorstellten.

 

Die Basstöne schnitten dabei wesentlich besser ab. Die Frauen tippten darauf, dass diese Männer größer, muskulöser, älter und schwergewichtiger waren und mehr Brusthaar hatten. Bis auf das Gewicht lagen sie damit immer falsch. Die Forscherin Sarah Collins folgert daraus, dass Frauen bei der Partnerwahl Männer mit tiefen Stimmen bevorzugen.

 

dpa Attr. 104

 

 

27.05.2003 - Gesellschaft

Augenbrauen im Wandel der Zeit

Evolution eines Schönheitsideals: Der Brauengipfel ist mehr zur Schläfe gerückt

Der höchste Punkt einer Augenbraue sollte bei Frauen nach dem heutigen Schönheitsideal etwa über dem äußeren Augenwinkel liegen. Diese Vorstellung hat sich seit den siebziger Jahren allerdings deutlich gewandelt: Damals befand sich der optimale Punkt für den Brauengipfel noch oberhalb des äußeren Randes der Iris. Das stellten amerikanische Schönheitschirurgen fest, als sie Bilder von heutigen Models mit Aufnahmen von damals verglichen, berichtet die Fachzeitschrift "Nature" in ihrer Online-Ausgabe.

Die plastischen Chirurgen um Stephen Metzinger von der Universität von Louisiana in New Orleans (USA) analysierten Fotos von hundert Models und hundert anderen Frauen. Der höchste Punkt einer Modellaugenbraue liegt bei 98 Prozent der Augenbreite, wenn der innere Augenwinkel den Nullpunkt darstellt. Bei "normalen" Frauen ist der Höhepunkt etwas zur Nase hin verschoben und befindet sich im Durchschnitt bei 93 Prozent. Doch auch dies unterscheidet sich noch deutlich von den Idealen der Siebziger, als die perfekte Augenbraue ihren Gipfel bei einer Position zwischen 70 und 80 Prozent erreichen sollte.

 

"Wir sehen hier eine Evolution der Schönheitsidee", meint Metzinger. Die Models von heute bevorzugen möglicherweise einen weiter außen liegenden Brauengipfel, um jeglichem Alterungsprozess optisch entgegenzuwirken, vermutet der Chirurg.

 

Andere Frauen versuchen diese Idealform nachzuahmen, indem sie ihre Brauen zupfen und in Form bringen. Mehr als 75.000 amerikanische Frauen haben sich offenbar vergangenes Jahr unters Messer gelegt, um ihre Augenbrauen aufzumöbeln.

 

ddp/bdw – Stefanie Offermann Schönheit Attr. 105

 

 

19.07.2001 - Psychologie

Hinter Schönheitsoperationen stehen oft psychische Probleme

Viele Frauen, die zum Schönheitschirurgen gehen, würden besser einen Psychologen aufsuchen. Das sagte Steve Kisely vom Krankenhaus Fremantle in Australien gegenüber der britischen Tageszeitung The Times.

Der Forscher hatte 42 Patientinnen in Schönheitskliniken befragt. Beinahe die Hälfte der Patientinnen litten an Depressionen und waren unglücklich. Sie fanden sich hässlich und empfanden einen deutlich stärkeren Stress als Patienten anderer Abteilungen.

 

"Die Frauen suchen beim Schönheitchirurgen eine Lösung ihrer Probleme, die er nicht geben kann", sagte Kisely. Für ihr Versagen bei der Arbeit und in ihren Beziehungen würden sie häufig das Aussehen als Vorwand vorschieben.

 

 

Marcel Falk Attr. 106

 

 

03.05.2001 - Gesundheit

Schönheitsidole prägen bereits bei Kindern das Essverhalten

Wie Eltern mit ihrem Kind über dessen Aussehen sprechen, kann starke Auswirkungen darauf haben, ob das Kind als Teenager oder junger Erwachsener Essstörungen entwickelt. Dies hat J. Kevin Thompson, Psychologie-Professor an der University of South Florida in zahlreichen Untersuchungen festgestellt. Jetzt ist sein neuestes Buch zu dem Thema erschienen, ein Sammelband mit Beiträgen von Psychologen, Ärzten und Ernährungswissenschaftlern unter dem Titel "Body Image, Eating Disorders and Obesity in Youth" (Körperbild, Essstörungen und Fettsucht in der Jugend).

Kindern beizubringen, wie sie mit negativen Bemerkungen umgehen können und sich von den Bildern aus den Medien nicht zu sehr leiten lassen, sind Teil einer Prävention gegen Essstörungen bei Mädchen und Jungen, meint Thompson. Dabei sei es wichtig, das Thema anzugehen, bevor es zum Problem werden kann. Das kritische Alter ist nach seinen Erkenntnissen sechs bis acht. In diesem Alter begreifen Kinder schon, dass Übergewicht "unerwünscht" ist. Wenn zum Beispiel die Mutter Schlankheitskuren macht oder selbst Essstörungen hat, kann dies ein 5- bis 6-jähriges Mädchen schon berühren. Aber mittlerweile sind es nicht mehr nur die Mädchen, denen Werbung und Medien das perfekte Aussehen vorgaukeln wollen. Auch die Jungen sind im Visier der Werbewirtschaft.

 

In vielen Befragungen hat Thompson erfahren, dass oft nicht einmal Studentinnen und Studentinnen wissen, dass die Bilder von Models in Zeitschriften nach der Fotoaufnahme mit Hilfe des Computers nachgebessert werden. Eltern könnten seiner Meinung nach sehr viel Aufklärungsarbeit leisten.

 

Doris Marszk Attr. 107

 

 

04.04.2001 - Psychologie

Bei der Partnerwahl rangiert Natürlichkeit vor Schönheit

Beim Aussehen ihres Partners legen junge Deutsche mehr Wert auf Natürlichkeit als auf Schönheit. Das geht aus einer am Dienstag vorgestellten Umfrage der Forschungsstelle für Sexualwissenschaft der Universität Landau hervor.

Danach wird ein natürliches Äußeres von 93,8 Prozent der Befragten besonders geschätzt. Dass der Partner hübsch aussieht, ist 83,1 Prozent wichtig. Für die Studie hatte das Umfrageinstitut Emnid im Auftrag der Uni fast 1.500 Deutsche zwischen 14 und 19 Jahren befragt.

 

dpa

10Sonstiges

Eigene Texte sind einfach geschrieben,

Texte aus dem Internet dagegen sind unterstrichen?????. Attr. 108

 

Attraktivität Text 2

 

ab hier Cassette Att3, 10.12.2007

 

aus Wikipedia aus dem Internet, Ausdruck vom 07.12.2007

 

Unter Attraktivität versteht man ...

Diesen Absatz aufschreiben, bzw. in den Attraktivitätsordner kopieren. Besser ist es, wenn alles, was vom Internet kommt, in den Attraktivitätsordner kopiert wird, und das, was man nicht braucht, so nach und nach rausgeschmissen wird, also nicht umgekehrt, das reinbringen, was man braucht, sondern alles rein und das , was man nicht braucht, rausschmeißen. Das erscheint mir sinnvoller.

 

Attraktivitätsstereotype: Viele Märchen liefern Beispiele, usw. ca. 10 Absätze

 

Schönheitsideal

 

Wandel des Schönheitsideals

 

2. Absatz:

Dem gegenüber verweist die Attraktivitätsforschung auf ...

Die Kriterien für Schönheit sind mit Sicherheit zum Teil biologisch verankert.

Die nächsten Absätze werden kopiert, aber vorerst nicht kommentiert. Hier gibt es kaum Widersprüche und es gehört in den Einleitungsbereich.

 

Dieser Ausdruck für den Einleitungsbereich. Attr. 109

 

 

 

 

23Meinung der Wissenschaftler

33Att und Fettansatz

Absatz:

Die großen Unterschiede bei der als ideal geltenden Körperfülle werden in der Regel mit dem jeweils unterschiedlichen Nahrungsangebot erklärt. Wo die Versorgungslage unsicher ist, wird Fett zum Statussymbol.

38Eigene Kommentare

Wenn es schwierig ist, die Frauen so zu ernähren, daß sie aufgrund von Nahrungsmangel dünn ist, dann ist es logisch, daß eine fette Frau entweder einen besseren Ernährer hat, aus einer besser versorgten Familie kommt oder sich selbst besser ernähren kann. Wenn die Zeiten besser sind, dann ist es wieder logisch, wenn man weniger auf Fett achtet, sondern mehr auf Eiweiß. Eine schlanke Frau, die gut mit Eiweiß versorgt ist, ist leicht zu unterscheiden von einer schlanken Frau, die unterernährt ist, selbst wenn beide das gleiche Gewicht haben. Es ist schwieriger, eine Frau mit ausreichend Eiweiß zu versorgen als sie fett werden zu lassen. Eine Frau, die fett ist, demonstriert vor allen Dingen in guten Zeiten, daß sie nicht unbedingt ranghoch ist, weil sonst hätte sie es nicht notwendig, für die nächste Hungersnot vorzusorgen. Inwieweit die Macht der Frauen eine Rolle spielt, ob Männer schlanke Frauen bevorzugen, hierfür existieren Gedankengänge, aber dies muß noch überprüft werden. In Gegenden, wo es wärmer ist, bringt Fett weniger Vorteile wie in einer Kalten Gegend. Fett schützt z.B. vor Kälte. In kalten Gegenden ist das Risiko, das über Monate hinweg die Ernährung sehr schwierig ist, größer, besonders bei sehr kalten und langen Wintern.

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23Meinung der Wissenschaft

38Eigene Kommentare

Ein wichtiges Zitat:

Häufig wird die sogenannte Venus von Willendorf als Beleg herangezogen, das Fettleibigkeit in der europäischen Frühgeschichte zum Schönheitsideal gehörte. Bei der altsteinzeitlichen Frauenfigur dürfte es sich jedoch eher nicht um ein Schönheits-, sondern um ein Fruchtbarkeitsidol handeln.

 

23Meinung der Wissenschaft

Männerideal Attr. 136

Taille schlägt Busen

Männer fliegen auf eine schmale Körpermitte – und zwar seit Jahrtausenden. Der Grund: Sie signalisiert, dass eine Frau jung, gesund und fruchtbar ist.

 

Was als schön gilt, verändert sich in wenigen Jahren: Heutzutage würden Filmproduzenten eine Marilyn Monroe erst einmal auf Diät setzen. Ein Schönheitsideal aber ist seit Jahrtausenden aktuell: die schlanke Taille.

 

Um diese These zu untermauern hat ein amerikanisches Forscherteam die 345 000 Werke britischer und amerikanischer Literaten auf das beschriebene Schönheitsideal hin durchforstet. Was die Männer im 16. ebenso wie im 18. Jahrhundert schmachten ließ, war einzig eine schmale Taille.

 

„Intuitiv würde man die Taille nicht als besonders erotischen Köperteil einstufen“, erklärt Studienleiter Devendra Singh von Universität Texas. Tatsächlich schlägt sie aber sogar einen wohlgeformten Busen als Schönheitsindikator.

 

Nicht nur britische Männer geraten angesichts einer zierlichen Körpermitte in Wallung, ähnlich entzückt zeigten sich auch indische Autoren aus dem ersten Jahrhundert und chinesische Poeten aus dem 4. Jahrhundert. Und altägyptische Schriften preisen die schlanke Taille von Königin Nephertari, der Gemahlin Ramses des II, der vor 4000 Jahren auf dem pharaonischen Thron saß. Attr. 137

 

Zeichen für Gesundheit und Fruchtbarkeit

 

Die dauerhafte Popularität der schmalen Taille lässt die Forscher vermuten, dass mehr hinter diesem Schönheitsideal steckt als bloße Ästhetik. „Sie weist darauf hin, dass eine Frau gesund und gebärfähig ist“, erklärt Studienleiter Davinda Singh. Tastsächlich zeigen Studien, dass viel Fett im Bauchraum ein Gesundheitsrisiko ist. Ein hoher Östrogenspiegel, der mit größerer Fruchtbarkeit einhergeht, beschert die begehrte Sanduhrform.

 

Ihre Ergebnisse stellten die Wissenschaftler in den „Proceedings of the Royal Society“ vor.

 

 

 

 

Das Wissensmagazin

 

 

Ist Schönheit relativ?

Symmetrie, Kindchenschema und Proportionen

 

Wäre Venus, die griechische Göttin der Schönheit heute noch Model-tauglich, oder müsste auch sie sich erst einer Radikal-Diät unterziehen, um Barbie-Maße zu erreichen?

 

Das Schönheitsideal und die Mode haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder geändert, so dass sich die Frage stellt: Gibt es überhaupt so etwas wie DIE Schönheit? Egal ob beim Menschen, in der Musik oder beim Betrachten einer Landschaft. Oder ist diese Geschmacksfrage immer subjektiv?

 

Was auch immer als schön gilt - das Streben nach Perfektion begleitet die Menscheitsgeschichte. Aber warum wollen wir eigentlich möglichst attraktiv sein?

 

Kein Wunder, dass sich längst die Wissenschaft mit dem Phänomen der Schönheit befasst...

 

Wettstreit der Göttinnen

Warum wollen wir überhaupt schön sein? Attr. 138

 

Da hatte Eris, die griechische Göttin der Zwietracht, dem armen Hirten Paris ja etwas Schönes eingebrockt. Ausgerechnet er sollte im Wettstreit zwischen den drei Göttinnen Athena, Helena und Venus entscheiden, welcher von ihnen der Apfel mit der Aufschrift "der Schönsten" gebühre. Das Rennen schließlich machte Venus - ob sie allerdings wirklich die Schönste war, darf bezweifelt werden, immerhin hatte sie Paris bestochen und ihm für seine Entscheidung die schöne Helena versprochen.

Welche Göttin nun auch immer die größte Attraktivität besaß - die Sage zeigt, dass das Streben nach Schönheit schon sehr, sehr alt ist und selbst für diejenigen eine Bedeutung hat, die doch eigentlich schon alles haben. Heute ist es nicht anders, die Kosmetikindustrie macht Milliardenumsätze mit unseren Versuchen, möglichst schön zu wirken. Warum aber wollen wir überhaupt gut aussehen?

 

Schuld daran ist nur die geschlechtliche Fortpflanzung. Würden wir uns alle parthenogenetisch, also ohne vorhergehende Befruchtung fortpflanzen, wäre uns allen das Aussehen vermutlich furchtbar egal. Die sexuelle Reproduktion aber hat einige Vorteile und konnte sich daher im Laufe der Evolution durchsetzen. Hierbei tragen die Nachkommen nicht die identische genetische Information wie die Mutter, sondern haben Anteile aus den Genen beider Elternteile. Auf diese Weise wird die Variabilität der Gene gefördert und der Genpool einer Population ist eher für veränderte Umweltbedingungen gerüstet - die Wahrscheinlichkeit, dass die Population ausstirbt, ist somit geringer. Attr. 139

 

Um nun unsere Gene im Genpool zu erhalten, müssen wir möglichst viele Nachkommen mit einer hohen Überlebenschance zeugen - zumindest rein biologisch gesehen. Gesunder Nachwuchs setzt vor allem gutes Genmaterial voraus - und da kommt die Wahl des Partners ins Spiel. Die Kriterien zur Partnerwahl unterscheiden sich kulturell nicht so stark, wie man annehmen könnte.

 

Ein Beispiel: Marilyn Monroe war unter anderem für ihre aufreizende Sanduhr-Figur mit der schmalen Taille berühmt. Bei weiblichen Models gilt 90-60-90 als Gardemaß und Korsetts, die die Taille von Frauen eng zusammenschnüren, waren im Laufe der Jahrhunderte immer mal wieder in Mode. Die Forscher glauben zu wissen, warum das so ist. Ausgerüstet mit Bildern von zwölf Frauen im Badeanzug - alle mit unterschiedlichem Taille-Hüfte-Verhältnis - reisten sie um die Welt und befragten die verschiedensten Kulturen nach der schönsten Frau.

 

Die Ergebnisse sind eindeutig. Eine der Badeanzug-Schönheiten wird weltweit bevorzugt. Aus ihren Proportionen kann ein Taille-Hüfte-Verhältnis von 0,7 errechnet werden. Je nach Kultur schwankt das Schönheitideal um diesen Wert. Einige afrikanische Völker bevorzugen insgesamt größere Proportionen - das ideale Verhältnis von Taille zum Hüftumfang liegt aber auch hier bei 0,74. Die schmale Taille stellt dabei vermutlich eine Art Schlüsselreiz dar, der eine erwachsene, zeugungsfähige Frau kennzeichnet. Der in der Kindheit noch eher zylindrische Körper produziert nun genug weibliche Hormone, zusätzliches Fett wird für die Schwangerschaft eingelagert. Mit dieser Frau kann also Nachwuchs gezeugt werden - sie gilt als schön. Attr. 140

Bei Männern hingegen gilt ein Verhältnis von 0,9 als besonders attraktiv. Dazu breite Schultern, ein kräftiges Kinn, markante Züge und eine hohe Statur. Dies alles sind Zeichen für einen hohen Testosteronspiegel. Die durch Testosteron ausgeprägten Eigenschaften wie eine verstärkte Muskelbildung wiederum befähigen den Mann besonders gut dazu, die Frau in der (damals) gefährlichen Zeit der Schwangerschaft zu unterstützen.

 

Alles passt gut zusammen - bis auf eine Kleinigkeit. Die Matsigenka, ein kleiner Stamm in Peru, bevorzugt Frauen, bei der gar keine Taille zu sehen ist. Lange grübelten die Forscher über diese Ausnahme nach, bis sie schließlich den Grund fanden: Die Matsigenka bevorzugen männliche Nachkommen - und die ist um so wahrscheinlicher, je weniger weibliche Hormone die Partnerin produziert. Und diese Frauen erkennt man an den schmalen Hüften.

 

Voll normal

Ist Durchschnitt Trumpf?

 

Oft werden Sie mit anderen Leuten verwechselt und den Spruch "Sie kommen mir irgendwie bekannt vor" hören Sie fast täglich? Kurz: Sie sehen vollkommen durchschnittlich aus? Gut für Sie, denn zahlreiche Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass durchschnittliche Gesichter von den meisten Menschen als besonders attraktiv bewertet werden. Langsam allerdings gerät diese Theorie ins Wanken... Attr. 141

Die so genannte Durchschnittshypothese geht davon aus, dass ein künstliches Gesicht, das Merkmale aus möglichst vielen Gesichtern enthält, als schöner empfunden wird als die real existierenden Einzel-Gesichter. Zur Überprüfung dieser These wird der Computer herangezogen. Mithilfe von spezieller "Morphing-Software" werden Fotos real existierender Gesichter so miteinander gemischt, dass daraus ein neues Gesicht als eine Art Mittelwert aus allen verwendeten Fotos entsteht.

 

Tatsächlich bewerten die meisten Probanden die gemorphten Durchschnittsgesichter als schöner als die Gesichter "echter" Personen. Je mehr wirkliche Gesichter in ein computergeneriertes Überlagerungsgesicht einfließen, desto attraktiver erscheint dann das entsprechende künstliche Gesicht.

 

Aber warum? Eine Rolle spielt vermutlich die Tatsache, dass ein durchschnittliches Gesicht mit Merkmalen möglichst vieler Gesichter ein biologisches Zeichen für eine hohe genetische Variabilität ist - beste Voraussetzungen also zum Erzeugen gesunder Nachkommen. Außerdem werden durch das Morphing-Verfahren kleinere Unebenheiten ausgeglichen - das überlagerte Gesicht erscheint symmetrischer und damit attraktiver. Attr. 142

 

So weit so gut, es gibt allerdings auch Fakten, die gegen die Durchschnittshypothese sprechen. So gibt es in der Regel immer "normale" also nicht veränderte Gesichter, die schöner wirken als das durch Überlagerungen entstandene Gesicht. Außerdem zeigte sich in einer psychologischen Studie der Universität Regensburg, dass ein gemorphtes Gesicht, dass aus vielen attraktiven Gesichtern entstanden ist, als sehr schön empfunden wird. Ein Gesicht aber, das durch Überlagerung vieler unattraktiver Gesichter gebildet wird, wirkt noch nicht automatisch schön. Für die Attraktivität der überlagerten Gesichter ist also vor allem die Attraktivität der Einzelgesichter wichtig, nicht so sehr die Anzahl der verwendeten Gesichter. Und: Ein gemorphtes Gesicht ist zwar schön, aber noch lange nicht ideal.

 

Die Regensburger Forscher vermuten vielmehr, dass ein unerwünschter Face-Lifting-Effekt beim Morphen eine nicht unerhebliche Rolle bei der Bewertung der berechneten Gesichter spielt. Durch das Überlagern der einzelnen Gesichter verschwinden nämlich Hautunreinheiten und Falten. Dadurch wirkt das entstandene Gesicht mit der makellosen Haut automatisch jünger und gesünder.

 

Zur Überprüfung näherten die Wissenschaftler Gesichter an die Proportionen des Durchschnittsgesichtes an - ließen die Haut aber unverändert. Das Ergebnis: Nur unattraktive Gesichter werden nach dieser Prozedur als schöner bewertet. Attraktive Gesichter gewinnen durch eine Annäherung an den Durchschnitt nicht an Schönheit. Attr. 143

 

Die Beschaffenheit der Haut spielt also eine bedeutende Rolle. Kein Wunder - makellose Haut ist schließlich ein untrügliches Zeichen für Gesundheit, während faltige, verfärbte oder von Pusteln übersäte Haut auf Krankheiten oder ein fortgeschrittenes Alter hindeuten.

 

Spieglein, Spieglein an der Wand...

Symmetrie und Kindchenschema

 

Zu der Zeit, in der Pythagoras seinen berühmten Satz zu rechtwinkligen Dreiecken formulierte, war der Begriff der Symmetrie im alten Griechenland bereits allgemein geläufig. Symmetrie wurde allerdings nicht allein als geometrische Eigenschaft verstanden, sondern sie kennzeichnete etwas besonders Harmonisches und Vollkommenes.

Auch heute gilt ein Zusammenhang zwischen Symmetrie und Schönheit als selbstverständlich. Sowohl im Tierreich als auch bei uns Menschen ist Symmetrie bei der Partnerwahl gefragt. Warum? Ganz einfach: Symmetrie gilt als äußerer Anzeiger genetischer Fitness, denn asymmetrische Proportionen entstehen vor allem durch Krankheit, Mutation oder andere Störungen während der Embryonalentwicklung. Kurz: Ist die äußere Gestalt symmetrisch, ist auch mit den Genen alles in Ordnung und der Zeugung von überlebensfähigen Nachkommen steht nichts im Wege.

 

Doch ganz so einfach ist die Gleichung symmetrisches Gesicht = schönes Gesicht dann doch nicht. Einer Studie der Universität Regensburg zufolge ist Symmetrie zwar ein Faktor, der die Attraktivität beeinflusst - aber nur in relativ geringer Weise. Ein sehr unsymmetrisches Gesicht wird zwar selten als schön empfunden, schöne Gesichter sind aber nicht immer symmetrisch - man denke nur an Cindy Crawfords berühmtes Muttermal am Mund. Ebenso muss ein als unattraktiv eingeordnetes Gesicht nicht unbedingt asymmetrisch sein. Attr. 144

Wo also liegt nun das Geheimnis der Schönheit? Die Beschaffenheit der Haut spielt zwar eine nicht zu unterschätzende Rolle, aber nun gelten schließlich nicht alle Gesichter mit glatter Haut automatisch auch als schön.

 

Eine weitere Rolle - zumindest für die weibliche Schönheit - spielt sicher eine Annäherung an das Kindchenschema. Große Augen, eine hohe, runde Stirn, ein kleines Kinn und ein kleines Stupsnäschen werden bei Frauen als attraktiv bewertet. Viele Frauen nehmen auf Fotos automatisch eine Kopfhaltung ein, die diese Merkmale herausstreicht: Kinn nach unten, weit geöffnete Augen nach oben gerichtet - so erscheinen Stirn und Augen größer, die untere Gesichtshälfte dagegen kleiner.

 

Der Grund dafür: mal wieder die Fortpflanzung. Vermutlich stellte es für Männer im Laufe der Menscheitsgeschichte einen evolutionären Vorteil dar, ihre Gene mit denen möglichst junger Frauen zu teilen. Denn diese waren meist gesünder als ältere Frauen und noch länger fruchtbar. Experimente bestätigen dies: Wird ein Gesicht per Computer an typische Proportionen des Kindchenschemas angepasst, so weist es in der Regel eine höhere Attraktivität auf als das Originalgesicht - egal ob es sich dabei um ein besonders schönes Gesicht handelt oder nicht. Attr. 145

Andererseits sind die Models Kate Moss und Nadja Auermann unter anderem für ihre ausgeprägten Wangenknochen bekannt und auch Cindy Crawford hat nicht gerade große Kulleraugen. Trotzdem zählen diese Frauen zu den schönsten der Welt. Und auch das macht biologisch Sinn: Schließlich bedeutete es für Männer im Laufe der Evolution mit Sicherheit keinen Vorteil, Nachkommen mit Frauen zeugen zu wollen, die die Geschlechtsreife noch nicht erreicht haben. Gewisse Merkmale reiferer Frauen - etwa ausgeprägte Wangenknochen statt kindlicher Pausbäckchen oder aber ein gut gepolstertes Dekolletee - zeigen das Erreichen eines erforderlichen Mindestalters an und werden daher als schön empfunden.

 

Ein möglichst durchschnittliches, ebenmäßiges und symmetrisches Gesicht mit kindlichen Merkmalen muss demnach nicht automatisch für eine Karriere als internationales Topmodel prädestiniert sein. Schönheit wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt, die nur schwer in klare Regeln einzugrenzen sind. Es gibt aber eine Reihe von Merkmalen, die in einer Vielzahl von Fällen ein schönes Gesicht von einem eher unattraktiven Gesicht unterscheiden.

 

Mehr Geld, mehr Sex, mehr Freunde

Schöne haben's leichter Attr. 146

 

Haben Sie einmal Geld in einer Telefonzelle vergessen und sind noch einmal umgekehrt, als bereits jemand anders dort telefonierte? Wenn dieser Ihnen Ihr Geld zurückgegeben hat, haben Sie gute Chancen, dass sie auf andere attraktiv wirken. In einer wissenschaftlichen Untersuchung mit schönen und weniger schönen Frauen zeigte sich, dass eine gutaussehende Frau ihr Geld in 87 Prozent der Fälle zurück erhielt, eine weniger attraktive dagegen nur zu 64 Prozent.

Das gilt nicht nur beim Telefonieren: Schöne haben es leichter im Leben. Das ist zwar nicht gerade fair, bestätigt sich aber immer wieder. Auch bei Autopannen haben hübsche Frauen mehr Chancen auf Hilfe. Schöne Menschen sind im Allgemeinen beliebter bei ihren Mitmenschen und ihnen werden automatisch positive Charaktereigenschaften zugesprochen. So werden gutaussehende Menschen in der Regel als erfolgreicher, intelligenter, glaubwürdiger, geselliger, kreativer und fleißiger eingeschätzt, unattraktive Menschen gelten viel eher als faul, phantasielos und langweilig.

 

Doch damit nicht genug: In den USA beurteilen sogar die Geschworenen vor Gericht gutaussehende Menschen milder. Selbst in der Schule werden hübsche Abschreiber weniger hart bestraft als schlechter aussehende Kinder. Schöne Menschen haben mehr und früher Sex und attraktive Frauen heiraten häufiger reiche und gebildetere Männer. Männliche Beaus haben ein etwa fünf Prozent höheres Gehalt als ihre Kollegen mit den Durchschnittsgesichtern, gutaussehende Frauen verdienen immerhin noch vier Prozent mehr, haben dafür allerdings weniger Chancen auf Führungspositionen - vermutlich wird ihnen weniger Härte zugetraut. Um die Chancengleichheit bei der Bewerbung zu erhöhen, ist es in den USA inzwischen eher unüblich, ein Bewerbungsfoto beizulegen - es wird vielmehr als Bestechungsversuch gewertet. Attr. 147

Anscheinend beurteilen wir instinktiv Schönes als besser oder wertvoller. Bereits hübsche Babys haben da einen eindeutigen Vorteil: je ausgeprägter das Kindchenschema (kleine Nase, große Augen, runder Kopf) ist, desto eher reagieren Erwachsene mit Zuneigung. Eine Studie in den USA zeigte sogar, dass von misshandelten Kleinkindern überdurchschnittlich viele unattraktiv waren.

 

Das Betrachten eines schönen Menschen wird sogar als Belohnung empfunden. In einer Studie klickten Männer jeweils dann auf Tasten, um sich eine Frau länger anzusehen, wenn diese gut aussah. Gleichzeitig wird der "Nucleus accumbens", eine bestimmte Region des Gehirns aktiviert, die ebenfalls auf Drogen und die Aussicht auf einen finanziellen Gewinn reagiert. Dass Frauen auf ähnliche Weise auf schöne Männer reagieren wurde dagegen bisher noch nicht bestätigt.

Dass Männer so vergleichsweise einfach zu fesseln sind, nutzen die Medien kräftig für ihre Zwecke. Es findet sich kaum eine Zeitschrift oder ein Werbespot, in dem keine schönen Frauen präsent sind. In vielen Illustrierten sind sogar die Models so stark nachbearbeitet, dass sie in ihrer Perfektion schon wieder unecht wirken. Dennoch: selbst unnatürlich glatte Haut, auf der keine einzige Pore zu erkennen ist, strahlend weiße Zähne und künstlich wirkende intensiv-blaue Augen geben mehr Attraktivitätspunkte als das natürliche Gesicht. Attr. 148

 

Dies setzt eine bedenkliche Kettenreaktion in Gang. Vor allem bei männlichen Singles konnte der sogenannte Farrah-Effekt (benannt nach Farrah Fawcett-Majors) nachgewiesen werden: Versuchspersonen wurden in einem Experiment gebeten, die Attraktivität verschiedener Frauen zu beurteilen. Hatten sie zuvor eine Fernsehserie mit einer Horde schöner Frauen gesehen, beurteilten sie die vorgelegten Frauengesichter sehr viel negativer - ihr Anspruch war gestiegen, die Chancen auf eine Beziehung dagegen gesunken. Denn wann trifft man schon mal einen Fernseh-Star?

 

Haben früher vor allem Gemälde das Ideal bestimmt, so sind es heute Fernsehen, Kino, Zeitschriften und, und und... Die stetig wachsende Flut immer attraktiverer Menschen in den Medien sorgt dafür, dass sich unser Schönheitsideal immer weiter hochschraubt - bis es schließlich kaum noch jemand erfüllen kann. Und dann kann man sich eigentlich nur noch unters Messer legen - oder selber Schönheitschirurg werden... Attr. 149

 

Twiggy oder Rubensfrau

Schönheit im Wandel der Zeit

 

Die Steinzeit

Bereits sehr früh wurden menschliche Proportionen künstlerisch dargestellt. Ein berühmtes Beispiel ist die Venus von Willendorf. Wenn sie dem damaligen Schönheitsideal entsprach, hatten die Menschen der Steinzeit eine Vorliebe für voluminöse Bäuche und Hinterteile, große, hängende Brüste und dicke Beine.

 

Die Ägypter

Noch immer gilt Kleopatra als Inbegriff für eine schöne Frau. Anscheinend tat sie auch einiges für ihren Körper, überliefert ist etwa, dass sie täglich in Esels- oder Stutenmilch badete. Allgemein wurde im Alten Ägypten die Haut sehr sorgfältig gereinigt und gepflegt. Kosmetik war Schutz gegen die sengende Sonne, Sand und Fliegen, die Krankheiten übertragen konnten - Körperpflege war daher sowohl Frauen- als auch Männersache.

Vor allem die Augen wurden durch grüne oder schwarze Farbe betont - teils zum Schutz gegen Augenkrankheiten, teils aus religiösen Gründen. Der Sonnengott Ra wurde durch das Auge symbolisiert, spezielle Kosmetika hatten daher magische Bedeutung. Make-up-Herstellung war somit oft Sache der Priester. Attr. 150

 

Griechen

"Weißer als Elfenbein" stellte sich Homer die perfekte Frauenhaut vor - bei Männern dagegen galt dunklere Haut als schön. Schließlich sollten sie - ganz dem Grundsatz 'Mens sana in corpore sano' entsprechend - ein aktives, sportliches Leben im Freien geführt haben.

Insgesamt waren sowohl männliche als auch weibliche Schönheit sehr wichtig. Vor allem die Ausgewogenheit der Proportionen galt als wichtigstes Kriterium der Schönheit. Dieses Ideal hat die abendländische Kultur entscheidend geprägt.

Römer

Die Römer ließen sich genüsslich in Thermen oder Bädern von Sklaven massieren und ausgiebig duschen. Den Gestank der Barbaren, die sie besiegt hatten, erschien ihnen unerträglich, so entstand in den Kolonien schnell eine Vielzahl von Badehäusern.

Make-up war den Römern auch nicht fremd. Im Grab von Poppäa, der Frau Neros, fand man Lippenstift aus Zinnober, grüne Schminke aus Malachit, Bleiglanzpulver und gebrannten Kork, der als Wimperntusche verwendet wurde. Nachdem das römische Reich zerfallen war, wurde Make-up als heidnisch abgelehnt - der natürlich blasse Teint galt nun als schön.

 

Mittelalter

Das Christentum gewann immer mehr an Bedeutung - dadurch wurde das Schönheitsideal stark beeinflusst. Die übermäßige Pflege des Körpers oder das Auftragen von Schminke galten als heidnisch. Vor allem schönen Frauen wurde mit Misstrauen begegnet, galten sie doch seit der durch Eva verursachten Vertreibung aus dem Paradies als gefährliche Verführerinnen. Gemälde aus dieser Zeit zeigen eine zunehmend androgyne Darstellung der Frauen ohne üppige Proportionen.

Natürlich war das Aussehen trotzdem nicht völlig egal. So galt möglichst helle Haut als Schönheitsideal, wer es sich leisten konnte, mied also die Sonne. Regelmäßige Aderlässe verstärkten den blassen Teint und Frauen verwendeten sogar giftiges Bleiweiß, um ihr Gesicht aufzuhellen.

Auf Hygiene legte man allerdings keinen gesteigerten Wert. Sich nicht zu waschen galt als christlich - Wasser und Seife wurden durch Parfum und Puder ersetzt. In der Tat verdächtigte man übertriebene Hygiene sogar als Wegbereiter für die Pest. Attr. 151

 

Renaissance, Barock und Rokoko

In der Renaissance wurden antike Kulturen und deren Schönheitsideale wiederentdeckt. Ein schöner Körper musste nun nicht gleich eine Versuchung des Teufels sein - vielmehr galt alles hässliche nun als diabolisch. Frauenkörper wurden nicht mehr männlich schmal sondern sehr üppig dargestellt. Die Frauen auf den Bildern des Malers Peter Paul Rubens stehen noch heute als stellvertretend für das mollige Ideal der damaligen Zeit.

Männer und Frauen verwenden daher wieder sehr viel Zeit mit der Pflege ihres Körpers - Wasser und Seife kamen jedoch noch immer selten zum Einsatz. So gab es in Versailles, dem prächtigen Schloss des Sonnenkönigs Ludwig XIV, für Hunderte von Menschen nur zwei Badezimmer und keine einzige Toilette. Stattdessen wurden Unmengen an Puder und Parfum verwendet. Ins Gesicht geklebte Schönheitsflecken sollten zudem die Pockennarben verdecken.

Die französische Revolution wurde unter anderem auch deshalb ausgelöst, weil das hungernde Volk Anstoß an der Tatsache nahm, dass der Adel verschwenderisch Weizenmehl zum Pudern der weißen Perücken verwendete.

 

19. Jahrhundert

Nach der französichen Revolution war die Kleidung für eine Weile bequemer und praktischer geworden - bald aber mussten Frauen sich in enge Korsetts und aufwendige Kleider zwängen. Für Frisuren und Make-up wurde noch immer viel Zeit verwendet, allerdings nur bei Frauen. Inzwischen galt es als unmännlich, sich herauszuputzen. Männer trugen keine Schminke mehr, keine Perücken und hatten vorwiegend kurzes Haar.

Zunehmend galt dann auch bei Frauen starkes Make-up als unmoralisch. Attr. 152

 

20. Jahrhundert

In den 20er Jahren kam mit beginnender Emanzipation die erste Schlankheitswelle und mit ihr männliche Kurzhaarschnitte für Frauen auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg dagegen waren gut genährte Körper begehrter - gepolsterte BHs sollten der Statur mehr Fülle verleihen.

Allgemein wurde das Schönheitsideal stark durch das Kino mitgeformt. Marlene Dietrich, Audrey Hepburn oder Marylin Monroe verkörperten jeweils den Frauentyp einer bestimmten Zeit - Millionen von Frauen wollten so aussehen wie sie. In den 60er Jahren hätte aber Marylin Monroe mit Kleidergröße 44 schon als zu mollig gegolten. Das dünne Model Twiggy bescherte mit ihren 42 Kilo bei 1,70 Metern Körpergröße zahlreichen Frauen eine neue Krankheit - die Magersucht.

 

Heute

Erst in den letzten Jahren ist Schönheitspflege auch bei Männern wieder allgemein akzeptiert. Die natürliche Schönheit reicht einmal wieder nicht, man sollte für den Körper auch etwas tun. So schlagen sich Männer wie Frauen mit unzähligen Pflegeprodukten herum, formen sich im Fitness-Center und vor allem bei den Jüngeren wächst die Akzeptanz für plastische Chirurgie.

 

Lippenteller gefällig?

Der gemeinsame Nenner der Schönheit Attr. 153

 

Viele Kleidungsstücke, die wir in den Achtzigern noch mit Begeisterung getragen haben, würden wir heute nicht mehr anziehen. Ähnlich vergänglich wie die Mode scheint auch menschliche Schönheit zu sein. Schließlich hätte die typische Rubens-Frau heutzutage nicht einmal mehr Chancen auf einen Modeljob für einen Katalog mit Mode für Mollige.

 

Ebenso gelten in unterschiedlichen Kulturen verschiedene Schönheitsideale. Die auf Tellergröße gedehnten Unterlippen gelten bei äthiopischen Surma-Frauen als schön - bei den Apa Tani im Nordosten von Indien genießt diejenige Frau das höchste Ansehen, die ihren Nasenrücken durch eingelegte Scheiben am meisten vergrößert hat. Andererseits gilt Nofretete, die Gemahlin des ägyptischen Königs Echnaton nach Tausenden von Jahren auch in unserer Kultur als sehr schön. Ändert sich das Schönheitsideal also fortwährend oder gibt es eine zeitlose, völkerübergreifende Schönheit?

Es scheint so, zumindest ergaben Tests mit verschiedenen Fotos von Gesichtern, dass so unterschiedliche kulturelle Gruppen wie US-Amerikaner, Lateinamerikaner, Briten, Deutsche, Koreaner, Inder, Chinesen, Nigerianer, Südafrikaner, Russen und Japaner übereinstimmende Urteile fällen und mehrheitlich die gleichen Gesichter auswählen. Aber könnte dieses Ideal in unserer vernetzten Welt nicht auch durch die Medien anerzogen sein?

 

Um diese Frage zu klären, beobachtete die texanische Psychologin Judith Langlois das Verhalten von Babys. Da die drei bis sechs Monate alten Säuglinge noch nicht durch die Medien gelernt haben können, was Schönheit bedeutet, war sie gespannt, ob sich bereits bei Babys eine Präferenz für bestimmte Gesichter abzeichnen würde. Und wenn ja: für welche? Das Ergebnis: Die jungen Probanden sehen sich einige Gesichter länger an als andere - vermutlich weil sie diese gerne sehen, also schön finden. Es waren genau die gleichen Gesichter, die auch von Erwachsenen als attraktiv bewertet wurden - die Wahrnehmung von Schönheit und das Empfinden, was als schön gilt, scheint also vererbt zu sein. Attr. 154

 

Ganz statisch bleibt die Idealvorstellung allerdings nicht. Äußere Einflüsse wie die Medien spielen dabei eine entscheidende Rolle. So wurde gerade im 20. Jahrhundert das bevorzugte Ideal stark durch das aufkommende Kino verbreitet. Auch gesellschaftliche Faktoren sind nicht unbedeutend. Nach dem Krieg galten gut genährte Frauen als anziehend, es waren gesunde Mütter gefragt, die kräftige Nachkommen zeugen können. Erstaunlich ist auch, dass sich Schlankheitswellen immer dann durchgesetzt haben, wenn eine feministische Bewegung aufkam und die Frauen sich emanzipierten.

 

Ebenso wie sich ein Look im Laufe der Zeit ändert, wird es auch immer Kulturen geben, in denen sich ein aus unserer Sicht bizarres Schönheitsideal etabliert hat. Dennoch: solange harmonische Proportionen gewahrt werden, die Maße des Körpers zueinander passen, keine extremen Abweichungen von der Norm und keine äußerlich erkennbaren Anzeichen einer Krankheit sichtbar sind, gilt ein Mensch selten als wirklich unattraktiv.

 

Anscheinend liegt also das Grundverständnis von Schönheit nicht besonders weit auseinander - viele Attribute, die als schön gelten haben sich schließlich innerhalb der Menschheitsgeschichte evolutiv entwickelt - und sind somit für alle Menschen ähnlich. Auch wenn sich Mode und Zeitgeist ändern: Einen wirklich schönen Menschen kann (nahezu) nichts entstellen. Attr. 155

 

Es grünt so grün

Welche Landschaft ist schön?

 

Langsam versinkt die Sonne am Horizont - die letzten Strahlen spiegeln sich im Meer und der Himmel erstrahlt in vielerlei Rot-Tönen. Wunderschön... aber denkt das auch jemand, der in der Wüste groß geworden ist?

Ein Bayer wird stets die Schönheit der Berge lieben, der Norddeutsche dagegen vermisst in dieser Gegend das weite Meer. In der Regel werden Formen und Farben, die für die eigene Umgebung charakteristisch sind, von den meisten als besonders reizvoll bewertet. Verständlicherweise empfinden daher die Inuit ihre für uns eher feindlich und unwirtlich wirkende Eislandschaft als schön.

 

Dennoch gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten. Zumindest für die Industrienationen in Europa, Amerika und Asien konnten anhand von Umfragen und Fotoserien mit Naturaufnahmen relativ gut übereinstimmende Präferenzen ermittelt werden, die vermutlich genetisch bedingt, also im Laufe der Evolution entstanden sind. Es gibt also Landschaften, die unabhängig von der jeweiligen Herkunft der Befragten als schön empfunden werden. Gerade die Werbung macht sich diesen Effekt zunutze, indem sie Autos, Zigaretten oder Alkohol in ansprechender Natur präsentiert. Attr. 156

 

Zunächst wird der Aufenthalt in der Natur ganz allgemein von der Mehrzahl der Befragten als angenehm empfunden. Vor allem frische Luft, Bewegung und Entspannung sind dabei die häufigsten Motive für einen Spaziergang oder ähnliches. Wichtig ist dabei vor allem der Aspekt der "unberührten Natur". Natürlich gibt es solche Regionen kaum noch, eine Landschaft ohne sichtbare künstliche Elemente wie Gebäude oder Hochspannungsleitungen wirkt dagegen natürlich genug, um als schön eingestuft zu werden.

 

Mehr noch: Künstlich angelegte Parks werden oft gegenüber echten, wild wachsenden Landschaften bevorzugt. Die offene Savanne, in der unsere Vorfahren lebten, ähnelt eher einer solchen überschaubaren, künstlich geschaffenen Szenerie. Mögliche Nahrungsquellen oder sich nähernde Feinde werden hier schon früh erkannt.

 

In einer Umfrage zur Nutzung des Teutoburger Waldes gaben 74 Prozent der Befragten an, lieber querfeldein oder auf kleinen Pfaden zu gehen, als ausschließlich die angelegten Wanderwege zu nutzen. Dies spiegelt eine allgemeingültige Entdeckerfreude wieder. Eine Landschaft wird vor allem dann als schön empfunden, wenn sie möglichst abwechslungsreich ist. Auch hier meldet sich wieder der Geist unserer Vorfahren - nach evolutionären Gesichtspunkten haben wir schließlich die Savanne gerade erst verlassen. Eine strukturreiche Umgebung ermöglichte es den Urmenschen besonders gut, sich bei Gefahr zu verstecken oder neue, noch unentdeckte Nahrungsquellen aufzutun. Attr. 157

 

Ungeschlagen zur ästhetischen Aufwertung einer Landschaft ist daher auch jede Form von Wasser, ohne das kein menschliches Leben möglich wäre. Wasserfälle, Seen, Teiche, Bäche und das Meer werten eine Landschaft immer auf. Als besondere Favoriten gelten dabei ruhige Wasserflächen, in denen sich das bewachsene Ufer spiegelt.

 

Ein weiteres Highlight bildet die Aussicht. Eine beschwerliche Wanderung auf einen Berg wird durch den Blick von oben gerechtfertigt. Der evolutionäre Grund für diese Vorliebe ist vermutlich der Überlebensvorteil, der sich dem mit der Übersicht über das Gelände bietet. Eine sich nähernde Gefahr wird schneller erkannt und auch die Flucht bergab gestaltet sich weniger mühsam. Trotzdem wirkt die schönste Bergszenerie aus dem letzten Urlaub zuhause auf dem Erinnerungsfoto weniger prächtig. Der Grund liegt in der fehlenden dritten Dimension. Auch die räumliche Wahrnehmung stellt einen evolutionären Vorteil dar und wird als besonders schön empfunden. Landschaften, in denen die Räumlichkeit besonders betont wird, etwa ein See inmitten von hoch aufragenden Felsen, gelten als sehr reizvoll.

 

Mozart oder Madonna?

Schöne Musik

 

Es war bestimmt kein einfaches Konzert, das Johann Sebastian Bach seinen Zuhörern mit der "Kunst der Fuge" zumutete. Ähnlich irritierend wie ein abstraktes Gemälde gegenüber realistischen Darstellungen wirkt, mag diese neue Musik gewirkt haben, in der nicht der Inhalt, sondern vielmehr die Mathematik durch genau definierte Intervalle und geometrische Ordnungen im Vordergrund stand. Auch Pythagoras hatte bereits den Zusammenhang von Musik und Geometrie erkannt, als er eine Saite um genau die Hälfte verkürzte und auf diese Weise einen Ton erzeugte, der eine Oktave höher lag. Attr. 158

Musik bleibt nicht ohne Wirkung - bestimmte Musik lässt Pflanzen besser wachsen und regt die Milchproduktion bei Kühen an. Im Vergleich zu visuellen Eindrücken beeinflusst sie beim Menschen das vegetative Nervensystem stärker und spricht daher viel eher Emotionen und Erinnerungen an. Tatsächlich werden durch Musik jene Teile im Emotionssystem des Gehirns stimuliert, die auch von Sex oder einem guten Essen angeregt werden. Bestimmte Musik, die bei jedem Menschen verschieden ist, kann also Glücksgefühle auslösen und einen Schauer über den Rücken laufen lassen.

 

Während der evolutionäre Sinn eines angenehmen Gefühls bei der Nahrungsaufnahme oder der Fortpflanzung auf der Hand liegt, bleibt allerdings noch ungeklärt, welchen Vorteil das Hören von Musik bietet. Die Musiktherapie geht davon aus, dass bestimmte Musik dabei hilft, unterdrückte Emotionen freizusetzen und somit positiv auf das psychische Wohlbefinden wirken.

 

Auch wenn jeder einen anderen Musikgeschmack hat - einige Gemeinsamkeiten bei der Beurteilung der Ästhetik eines Tons gibt es doch. So wird zum Beispiel ein reiner Sinuston zunächst als schön, dann aber zunehmend als langweilig empfunden. In der Regel erzeugt sowieso kein Instrument einen reinen Sinuston ohne Oberschwingung. Sobald die Frequenzen dieser Obertöne ganzzahlige Vielfache der Grundtonfrequenz sind, wird der Ton als harmonisch, als schön empfunden. Ein Zweiklang gilt dann als schön, wenn das Verhältnis beider Frequenzen dem zweier nicht zu großer natürlicher Zahlen entspricht.

 

Bei der Beurteilung der Schönheit eines bestimmten Rhythmus spielt vielleicht eine embryonale Konditionierung auf den Herzschlag der Mutter eine Rolle, der dann als schön empfunden wird. So können Säuglinge beruhigt werden, indem man ihnen den Herzrhythmus der eigenen Mutter vorspielt. Ganz allgemein gibt es Rhythmen, die eher beruhigen und solche, die anregend wirken - und zwar kulturübergreifend auf der ganzen Welt. In beinahe allen Völkern wurden Rhythmen zur Koordinierung von Arbeitsleistungen und der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls eingesetzt. Attr. 159

 

Wenn Techno-Jünger sich mithilfe eintöniger Rhythmen in Trance tanzen, wissen sie vermutlich nicht, dass die veränderten Bewusstseinszustände auf eine ähnliche Weise hervorgerufen werden wie epileptische Anfälle. Die einförmige Musik setzt mit wiederholtem Reiz Neuronen in Schwingung - durch Resonanzwirkung geraten immer mehr Neuronenkreise in eine gleichförmige Schwingung, wie bei einem Anfall.

 

Ob ein bestimmtes Geräusch als angenehm oder störend empfunden wird, hängt vor allem mit seiner Beschaffenheit zusammen. So werden künstlich erzeugte Geräusche in einer natürlichen Umgebung als störend empfunden, etwa der Motor eines Autos im Wald. Das Rauschen eines Baches dagegen wirkt - selbst wenn seine Lautstärke die des Autos übertrifft - eher angenehm. Ein gewisser Hintergrundlärm ist sogar nötig, damit wir uns wohl fühlen. Der Aufenthalt in einem schallisolierten Raum, in dem eine unnatürliche Stille herrscht, wird als erdrückend und beklemmend empfunden.

 

Starb Napoleon an der Farbe Grün?

Farben und ihre Wirkung

 

Von 1815 bis 1821 lebte Napoleon in Verbannung auf der Insel St. Helena. In dieser Zeit hielt er sich - von Depressionen geplagt - oft in seinem grün tapezierten Zimmer auf und schrieb an seinen Memoiren. Als er dann schließlich an Magenkrebs starb, dachte sich keiner etwas Außergewöhnliches dabei - zunächst. Einige Haare Napoleons, die aufbewahrt worden waren, sorgten nämlich in den 60er Jahren für Aufregung: Sie enthielten Spuren von Arsen! War der ehemalige Kaiser vergiftet worden? Attr. 160

Die Einlagerung von Arsen in die Haare ist jedoch kein typisches Symptom für einen vorsätzlichen Mord mit einer tödlichen Dosis Arsen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Napoleon einer geringen Dosis des Giftes über einen langen Zeitraum ausgesetzt war. Und hier kommt die grüne Tapete seines Zimmers ins Spiel: Der damals verwendete Farbstoff war Kupferarsenit. Drang Feuchtigkeit in das Zimmer ein, entstand Dimethyl- oder Trimethylarsin. Das Einatmen dieser giftigen Verbindung könnte also für Napoleons Tod verantwortlich sein, oder doch zumindest seinen Gesundheitszustand verschlechtert haben.

 

Natürlich geschieht es eher selten, dass eine Vorliebe oder Abneigung gegen bestimmte Farben eine solch tiefgreifende Wirkung haben - dennoch beeinflussen Farben unsere Wahrnehmung nicht unerheblich. Farben rufen bestimmte Stimmungen oder Empfindungen hervor, beeinflussen sogar unser Bewusstsein. So vergeht bei grünem Licht die Zeit subjektiv viel schneller als etwa bei Rotlicht, ein gelbes Bonbon wirkt saurer als ein rotes und orange regt die Magen-Darm-Funktion an.

 

Doch woher kommt dieser Einfluss der Farben? Teilweise liegt die Wirkung einer Farbe auf der Hand. Blau etwa wird von den meisten Menschen als ruhig, weit und kühl empfunden - nicht weiter verwunderlich, kennen wir Blau ursprünglich doch vor allem als die Farbe von Wasser oder des Himmels. Grün dagegen ist eine "Wohlfühl-Farbe", in vielen Wüstenländern gilt sie als Farbe des Lebens und in einer grünen Umgebung wirkt ein Geräusch weniger laut als in einem andersfarbigen Umfeld. Und tatsächlich bietet uns eine grüne Landschaft die bestmögliche Lebensgrundlage. Attr. 161

Auf diese Weise lässt sich die Farbwirkung jedoch nicht vollständig erklären. Rot (wie die Glut am Feuer unserer Vorfahren) zum Beispiel wirkt auf jeden Menschen warm. Ob dadurch aber eine Empfindung von Geborgenheit oder eher Beengtheit ausgelöst wird, ist individuell verschieden, denn Farbwirkung ist auch erlernt.

 

Während wir zu einer Hochzeit "unschuldiges" Weiß tragen, ist diese Garderobe in anderen Kulturen zu einer Beerdigung angebracht. Wir wiederum sind auf Beerdigungen schwarz gekleidet, denn diese Farbe steht für alle Zivilisationen für das "Nichts". Da nach dem christlichen Glauben auf den Tod keine Wiedergeburt erfolgt, wurde Schwarz zum Symbol für den Tod und erhielt so seine eher negative Besetzung. Die Farbe Rot galt vor allem früher als königlich, denn die Herstellung des Farbstoffs aus der Purpurschnecke war so kostspielig, dass nur die höchsten Schichten ihn sich leisten konnten. Im Russischen haben die Worte "Schön" und "Rot" den selben Wortstamm. Heute wird die Farbe eher mit Revolution und Kommunismus verbunden.

 

Die Werbung nutzt unsere Farbempfindungen (so sind zum Beispiel fast alle Hygieneartikel in frisch und rein wirkendem weiß und blau oder türkis gehalten), schafft sie aber auch selber. So floppte die geplante Einführung einer kristallklaren Cola, weil der Konsument bereits gelernt hatte, dass Cola eben Braun zu sein hat. Dass schwarz-gelb Gefahr bedeutet, haben wir ebenfalls gelernt - anhand der Warntracht von Wespen und Feuersalamandern.

 

(Kerstin Fels,01.07.2005)

 

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Schönheitsideale ändern sich mit der Zeit. Jede Epoche, jedes Jahrzehnt hat ganz eigene Vorstellungen darüber, was als „schön“ oder als „modern“ bezeichnet werden kann. So galt früher „dick als chick“ und heute „schlank, schlanker am schlankesten“. Extreme Gegensätze, die ihren Ursprung in der herrschenden Gesellschaft finden.

 

Die Venus von Willendorf wurde in der Steinzeit als „Traumfrau“ gewertet. Sie besaß große hängende Brüste, dicke Beine, einen runden Bauch und üppige Fettreserven als Garant für die „Aufzucht“ der nächsten Generation, Dickleibigkeit als Schönheitsideal.

 

In der griechischen Klassik standen ausgewogene Proportionen im Vordergrund – Körper und Geist waren harmonisch – doch aus heutiger Sicht wirkt dieses Ideal eher stämmig.

 

Das Schönheitsideal der vollen Körper hielt über die Renaissance bis hin zum Barock stand. Üppige Formen galten als sinnlich und verlockend.

 

In der Renaissance stach besonders der wie schwanger erscheinende Bauch heraus, denn Arme, Beine und Brust zeigten sich eher unscheinbar und mager. Später im Barock zeigte sich die Frau im Urzustand weiterhin üppig, doch kristallisierte sich das Ideal „schmale Taille“ heraus. Die Frauen zwangen sich in Korsetts, um dem Ideal zu entsprechen.

 

Erst im 20. Jahrhundert änderte sich das Schönheitsideal grundlegend. Was bis dahin das Korsett geleistet hatte, musste nun am Körper selbst abgespeckt werden. Die erste Schlankheitswelle kam ins Rollen. Attr. 163

 

Während des Ersten Weltkrieges hatten es die Frauen zu einer neuen Selbstständigkeit gebracht. Als äußeres Zeichen dafür schnitten sie sich die Haare ab und strebten eine sehr schlanke, androgyne Figur an.

 

Dieses neue Bild von der Frau wurde im zweiten Weltkrieg kurzweilig unterbrochen, denn hier waren wieder weibliche Formen gefragt, Mütterlichkeit wurde propagiert. Die gut genährten Damen galten auch noch in der Nachkriegszeit als schön, denn die Fülle zeugte von Reichtum.

 

In den 60ern setzte sich das Schlanksein aber wieder durch. Anfangs verkörpert durch Marilyn Monroe und Liz Taylor, die mit langen Beinen, einer schmalen Taille und großem Busen auftrumpften, später dann durch das Model Twiggy. Die knabenhafte, magersüchtig erscheinende Frau passte gut in die damalige Zeit der gesellschaftlichen Umwälzung und des Feminismus – weibliche, mütterliche Formen waren in der Zeit der Studentenbewegung und der Kinderlosigkeit nicht modern.

Die in den 20ern ausgelöste Schlankheitswelle bleibt uns bis heute erhalten. Schlank, schlanker am schlankesten ... Ein Startschuss nicht nur für Aerobic, Fitness und Diäten, sondern auch für die plastische Chirurgie. Attr. 164

 

Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft drei Mal höher

Kurvenreiche Frauen sind fruchtbarer

veröffentlicht am veröffentlicht: 14.05.04 - 08:32 Uhr

"Es war interessant zu sehen, dass das, was wir in psychologischen Studien beobachteten, einen biologischen Hintergrund hat."

London (rpo). Das kurvenreiche Frauen auf Männer eine besondere Anziehungskraft ausüben, hat einen biologischen Hintergrund: Eine polnische Untersuchung hat ergeben, dass Frauen mit großer Oberweite und Wespentaille besonders fruchtbar sind.

Bei ihnen übertrifft die Menge des für die Fortpflanzung wichtigen Hormons Östradiol den Wert anderer Frauen um fast ein Drittel. "Eine um 30 Prozent höhere Konzentration bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft etwa drei Mal höher liegt", sagte Forschungsleiterin Grazyna Jasienska dem Magazin "New Scientist"

Die Forscher um Jasienska untersuchten 119 Polinnen im Alter von 24 bis 37 Jahren. Frauen mit ausgeprägter Figur hatten um 26 Prozent höhere Östradiol-Werte als die Vergleichsgruppe, zur Zyklusmitte lag der Wert sogar um 37 Prozent höher. Die Schwäche für Frauen mit schmaler Hüfte und breitem Becken sei ein universales Merkmal von Männern, sagte Jasienska: "Es war interessant zu sehen, dass das, was wir in psychologischen Studien beobachteten, einen biologischen Hintergrund hat." Attr. 165

Frauen mit großem Busen und schmaler Taille werden leichter schwanger als hagere Geschlechtsgenossinnen, berichtet das Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau. Herausgefunden hat dies ein internationales Forscherteam um die Humanbiologin Grazyna Jasienska von der Universität Krakau (Polen). Die aufregend gerundeten Frauen haben einen höheren Östradiol-Gehalt im Blut. Das, so die Wissenschaftler, verschaffe ihnen eine zwei- bis dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden.

 

Quelle: Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau

 

Attraktivität Dickschrift? Schriftgröße nicht verändern!

 

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10sonstiges

Eine gemischte Strategie bei den Nachkommen ist oft sehr sinnvoll. Dies trifft zu bei Herdentieren, auch bei den Jungen der Einzelgänger. Bei Menschen kann man gemischte Strategien im Bezug auf Wesensstrukturen besonders deutlich beobachten. Es kommt nicht nur vor, dass ein Mensch eine andere Strategie verfolgt als ein Anderer, sondern dass ein und derselbe Mensch zwei oder mehr Strategien hat. Menschen mit kleinerem Gehirn sind meist nur an eine Strategie gebunden während großhirnige Menschen die Strategie leichter ändern können.

Hat also erst die Fähigkeit zu Sympathie und Liebe die Entwicklung des menschlichen Gehirns ermöglicht?

Entwickeln und entfalten.

Diesen Gedanken formulierte schon im 19.Jahrhundert Charles Darwin, der Urvater der Evolutionstheorie. „Alles ist indirekt von dem einen oder anderen Geschlecht erlangt worden“, merkte der Naturforscher in einem seiner Werke an, „ und zwar durch den Einfluss der Liebe und der Eifersucht, durch die Anerkennung des Schönen im Klang, in der Farbe oder der Form und durch die Ausübung einer Wahl. Diese Fähigkeiten des Geistes hängen offenbar von der Entwicklung des Gehirnnervensystems ab“. Hüther überträgt diese Idee auf den Alltag: Liebe ist ein Prozess des Werdens, ein Prozess der Entfaltung und Entwicklung von Menschen in der Wechselwirkung ihrer Beziehung“. Die neuesten Forschungsergebnisse könnten dabei helfen, den Ursprung dieser Fähigkeit zu erklären. Das Entdecken und Erleben der Liebe sei aber durch nichts zu ersetzen, ist der Neurobiologe überzeugt. Ende. Attr. 195 Komentar sinnvoll

23Meinung der Wissenschaft

29Att und Tod

Wenn Männer im Computer Frauengesichter ändern, dann produzieren sie volle Lippen und große Augen, den Kiefer schmäler. Die Wissenschaftler sagen das weibliche Sexualhormon

Östrogen besitze genau den selben Einfluss auf die Gesichtszüge.

Das dies ein Zeichen wäre,

dass die Männer sich mit diesen Frauen viele Nachkommen wünschen, ist sehr vereinfacht.

Männer suchen bei Frauen, natürlich unbewusst, nach vielen anderen Eigenschaften. Wie z.B. die Fähigkeit, dass seine Kinder auch dann überleben und ranghoch bleiben, selbst wenn er bei einem Jagdunfall stirbt. Die Fähigkeit der Frau mit den Kindern auch ohne ihn zu leben, erkennt er in Form von Attraktivität.

10Sonstiges

23Meinung der Wissenschaft

Der ideale Mann hat sanfte Züge. Als die Forscher in einer weiteren Testreihe Frauen vor die Bildschirme setzten, erlebten sie eine Überraschung. Die Teilnehmerinnen verpassten den Männern nicht etwa kantige Züge....wahrscheinlich soll es weiter heißen ...sie bekamen eher weiche Gesichtszüge.

Hierzu wäre folgendes zu sagen: Frauen suchen einen anderen Mann für die Ehe und das Häuschen usw., als für den Seitensprung. Der Mann der geheiratet wird soll in der Lage sein die Frau und seine Kinder zu ernähren und soll Eigenschaften und Fähigkeiten haben Frau und Kinder zu lieben und diese zu behüten und zu versorgen. Dies ist gut für die Frau damit sie und ihre Kinder unter steinzeitlichen Verhältnissen überlebt, aber das ist nicht der beste Mann um ihre Gene stark zu vermehren. Nachdem die Frau nur eine beschränkte Anzahl von Kinder zur Welt bringen kann, kann sie ihre Gene viel stärker vermehren über ihre Söhne.

 

1.12.2007 Evolutionsaufzeichnungen meist Attraktivität

23Meinung der Wissenschaft

Es folgen Links zu deutschsprachigen Forschern und Instituten die sich schwerpunktmäßig mit Attraktivitätsforschung geschäftigen.

 

Karl Grammer ( Eibeleibesfeld?)

Das Ludwig Holzmann Institut für Urban Ethologie in Wien befasst sich aus strickt soziobiologischer Perspektive schwerpunktmäßig mit der Rolle von Attraktivität im menschlichen Paarungsverhalten. Karl Grammer ist Autor des Buches „Signale der Liebe“ ( Buch wahrscheinlich vorhanden).

Ronald Hens.

Ronald Hens ist zusammen mit K. Grammer einer der Pioniere der deutsch-

sprachigen Attraktivitätsforschung. Er ist angeblich der weltweit beste Kenner in Sachen Urteilerübereinstimmung. Allerdings international wenig bekannt ( s. Ausdruck Internet vom 19.11.07)

Manfred Hasse-Rauck ist Professor für Sozialpsychologie an der Bergischen Universität Wuppertal.

Martin Gründl.

Martin Gründl ist Psychologe an der Universität Regensburg und Experte im Morphen von Gesichtern. Attr. 448

Johannes Hönekopp

J. Hönekopp ist Psychologe an der technischen Universität Kemnitz.

Thomas Jakobsen

Th. Jakobsen ist Psychologe an der Universität Leipzig.

Eckard Volant

E. Volant war ursprünglich Primatenforscher und ist heute Professor für Philosophie der Grundlagenwissenschaften an der Universität Giessen.

Bernhard Fink

B. Fink ist Humanbiologe und Psychologe und arbeitet heute an der Göttinger Sozio-Biologie. Er ist ein ehemaliger Mitarbeiter von K. Grammer.

Lars Pänke.

L. Pänke ist Psychologe an der Humboldt- Universität Berlin.

Tobias Greitemeier. Ludwig-Max.-Universität München.

Alexander Passhoss, Anthropologe an der Abteilung für Humanbiologie und Anthropologie an der freien Universität Berlin.

Att. 1

Attraktivität aus Wikipedia der freien Enzyklopädie s. Ausdruck vom 19.11.2007 Text beachten wegen Einleitung.

Att. 2

Attraktivitätsstereotype wegen Einleitung beachten. Vielleicht Strategie der unattraktiven erwähnen. Die meisten Menschen halten attraktive Personen für erfolgreicher, glücklicher und kompetenter, jedoch nicht unbedingt für ehrlicher und hilfsbereiter. Ausdruck beachten. Attr. 449

 

Att.3

Morphing. Eine Reihe von Fotographien von Personen wird bei Morphing zu einem Durchschnittsgesicht zusammengemischt. Diese Durchschnittsgesichter

werden als besonders attraktiv beurteilt, s. Ausdruck.

Welchen Mann Frauen besonders attraktiv beurteilen hängt z.T. von ihrem Zyklus ab. Tierbeispiele im Ausdruck sind schlechte Beispiele.

Att.4

Als matching bezeichnet man die Ähnlichkeit in der psychischen Attraktivität von Partnern s. Ausdruck. Bücher zum Thema Schönheit s. Ausdruck vom 19.11.2007 die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bücher für Fachkundige s. Ausdruck, hierbei besonders beachtenswert ein Buch von Kilian Rhodes und Lessli Zybrowitsch. Prüfen ob nur in Englisch oder auch in Deutsch.

Att.5

Schönheitsideal aus Wikipedia der freien Enzyklopädie, Ausdruck beachten.

Obwohl die Schönheitsideale je nach Kultur variieren gibt es durchaus genügend Gemeinsamkeiten. Eine ethnographische Studie behauptet, dass in den untersuchten 62 Kulturen, dicke Frauen als attraktiv gelten. Bei 1/3 werden mittlere Gewichtsklassen und nur bei 20 % schlanke oder dünne Menschen bevorzugt. Zur Zeit gibt es einen Trend in Richtung schlank.

Zitat „Die großen Unterschiede bei der als ideal geltenden Körperfülle werden in der Regel mit jeweils unterschiedlichem Nahrungsangebot erklärt“ s. Ausdruck. Attr. 450

Att.6

Wandel der abendländischen Schönheitsvorstellungen.

Häufig wird die s.g. Venus von Willendorf als Beleg herangezogen, dass Fettleibigkeit in der europäischen Frühgeschichte zum Schönheitsideal gehörte. Einige Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass diese altsteinzeitliche Frauenfigur eher nicht eine Schönheit sondern eine Fruchtbarkeitsfigur darstellen soll. Beide Interpretationen dürften wahrscheinlich falsch sein. Die Venus von Willendorf dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Schamanin oder ähnliches darstellen. Die Venus v. Willendorf hat im Bereich der Taille den größten Körperumfang. Was der Taillenumfang mit Schamanentum zu tun hat, wird später erklärt.

Att. 7

Antike

Att.8

Mittelalter, Ausdruck beachten Attr. 451

Att 9.

Barock, Rokoko s. Ausdruck

Att 10.

Ausdruck beachten

Att. 11

20. Jahrhundert, Ausdruck beachten

Att. 12

Frauen verändern Gang mit ihrem Zyklus. Ausdruck beachten

Zitat „ Der Gang einer Frau wirkt auf Männer während ihrer fruchtbaren Tage

....“ dieses Zitat endet ...einst vor liebsamen Partnern schützen“ .

Dies dürfte falsch sein. Ausdruck beachten. Der Hüftschwung während der fruchtbaren Phase ist zu spät. Die Frau muss den Mann näher kennen lernen, dies braucht Zeit. Meist hat eine Frau bereits einen Partner. Zitat „ Dieses Ergebnis überraschte die Wissenschaftler...die sie attraktiver machen.“

Zitat „ In dem vermeintlichem Widerspruch ... schützen sich so vor Nachwuchs von ungewünschten Vätern „ s. Ausdruck. ddp/wissenschaft.de

./. ulrich dewald s. Ausdruck. Weitere Adresse www.wissenschaft.de

Att.13

Globalisierte Vorliebe Symmetrie Zitat „ Menschen können an Hand von Gesichtmerkmalen Eigenschaften wie gute Gesundheit, Fruchtbarkeit, körperliche Dominanz oder auch sozialorientiertes Verhalten erkennen“

Ausdruck beachten. Überlegen Eigener Kommentar, weil unvollständig

Att.14 Attr. 452

Ausdruck beachten. Bei Hunger oder Armut finden Männer kräftigre Frauen attraktiv. Ein Mann, der sozial nieder angesiedelt ist und nach den Gesetzen der Steinzeit vom Hunger bedroht ist, bzw. das Risiko besteht, dass er seine Frau und seine Kinder nicht oder nicht ausreichend ernähren kann, sollte eine kräftigere Frau sehr attraktiv finden, denn hier geht es in erster Line ums Überleben bei einer Hungersnot. Die schlanke Frau ist gut geeignet um sozial aufzusteigen oder um zu zeigen, dass ihr Mann sozial oben steht. Eine schlanke Frau demonstriert ihrem Umfeld und den Männern, dass sie von einer guten Jägerfamilie abstammt, vorausgesetzt ihr Körper zeigt viel Eiweiß und wenig Fett. Deshalb werden Frauen mit kräftigen Oberschenkeln bei sichtbarer Muskelstruktur als sehr attraktiv empfunden. Dies war in der Steinzeit nur möglich, wenn diese Frau reichlich mit Fleisch versorgt wurde.

Dies ließ die Frau hochrangig erscheinen und dies ließ auch ihren Mann hochrangig erscheinen. Ausdruck beachten. Ein Beitrag von Ilka Lenen-Weyel

Att.15

Ein Bericht von 29.9.2004 Psychologie aus dem Internet.

Was die Stimme über das Liebesleben eines Menschen verrät. Ausdruck beachten. Beitrag von Cornelia Dickpfaff.

Att.16

Gleich und Gleich ist gesellig, aber nicht begehrenswert. Ausdruck beachten.

Wenn man einen Menschen mit ähnlichen Gesichtszügen mag, dann bedeutet dies, dass eine Gen-Verwandtschaft wahrscheinlich ist. Attr. 453

...und bei Konflikten ??

Bei einem Lebenspartner ist eher das Gegenteil der Fall, denn Ähnlichkeit und genetische Verwandtschaft erhöht das Risiko, dass ein Gen-Defekt den Stammbaum aussterben lässt. Zitat „Diese Bevorzugung habe sich wahrscheinlich.....vor inzestuösen Beziehungen entwickelt, schreibt die Psychologin“.

Diese Meinung bestätigen. Beitrag von Ilka Lenen-Weyel. Gesellschaft.

Att.17

Warum Ben bei Frauen besser ankommt als Paul?

Ausdruck beachten. Ausdruck wenig wichtig.

Att.18

Kurvenreiche Frauen sind fruchtbarer. Ausdruck beachten.

Zitat „Frauen mit großer Oberweite und einer Wespentaille ....bei Untersuchungen der Hormonspiegel von 119 Frauen nachgewiesen“

Was war zuerst da ? Henne oder Ei. Mehr sexuelles Begehren. Facharzt fragen bei welchem Frauentyp kann man wie schnell eine Schwangerschaft erkennen! Verschiedenste Ursachen beachten.

Att.19

Altes Klischee bestätigt. Wahre Schönheit kommt tatsächlich von Innen.

Ausdruck beachten. Ausdruck wenig wichtig. Ausdruck trotzdem erwähnen und eventuell ergänzen. Attraktivitätsempfinden wird von Nützlichkeit beeinflusst. Aggression beachten! Attr. 454

Att.20

Weibliche Geschlechtshormone machen Frauen attraktiv, Ausdruck beachten und ergänzen. Männer finden bestimmte Frauen attraktiv und sind z.T. zu anderen Frauen nett. Attraktivitätsempfinden und sexuelles Begehren gehört nicht immer zusammen. Bestimmte Frauen sehen im jungendlichem Alter sehr attraktiv aus, jedoch die Schönheit verliert sich sehr schnell mit zunehmendem Alter. Ein anderer Frauentyp behält die Attraktivität wesentlich länger. Frauen mit hohen weiblichen Hormonwerten sehen in der Jungend und in jungen Jahren oft sehr attraktiv aus, verlieren aber möglicherweise mit zunehmendem Alter die Attraktivität etwas schneller, als attraktive Frauen mit einer wenig weiblichen Hormonstruktur. Wenn die Forscher Fotos von Frauen übereinander legen, um mit Computertechnik ein Durchschnittsbild zu erzeugen, so nehmen sie wahrscheinlich die Fotos von jungen Frauen. Beitrag von Ulrich Dewald.

Att.21

Wie die Gesichtszüge den politischen Erfolg beeinflussen.

Ausdruck beachten. Steinzeitgesetze beachten.

Att.22

Niedliche Kinder haben die besseren Karten.

Zitat „ Attraktiver Nachwuchs bekommt von den Eltern mehr Aufmerksamkeit. Einem attraktiven Kind .... in Supermärkten beobachtet haben“. Ausdruck beachten.

Zitat „ Die Eltern setzten die am wenigsten attraktiven Kinder..... bei der Auswertung ihrer Daten auf“. Attr. 455

Zitat „ Dieses Verhalten erklärt Studienleiter.....dass sie es doch machen“.

Steinzeitgesetze beachten. Eltern prägen Kinder instinktiv für die spätere Aufgabe, damit die Kinder die Gene der Eltern möglichst gut erhalten, des- halb gibt es auch eine Depressionsprägung. Ein Depressionsprägung bekommen häufiger unattraktive Kinder. Kinder bei denen die Eltern erkennen, dass sie eine Depressionsneigung haben bzw. die Neigung zur depressiven Persönlichkeit, empfinden die Eltern diese Kinder weniger attraktiv. Dadurch fällt es den Eltern leichter, eine Prägung zur depressiven Persönlichkeit mitzugeben. Menschen mit einer depr. Persönlichkeit dienen den Genen der Eltern mehr als den eigenen Genen. Dadurch wird das Attraktivitätsempfinden deutlich beeinflusst.

Att.23

Warum Frauen auf dunkle Männerstimmen fliegen.

Zitat „ Frauen bevorzugen tiefe Männerstimmen......gute hormonelle und genetische Qualitäten besitzt und sich außerdem unter Rivalen gut behaupten kann“. Frage stellen: Was sind gute genetische Qualitäten? Ist hierbei auch immer die genetische Erhaltungs- und Vermehrungsfähigkeit gemeint?

Eine Frau wird eine männliche Stimme für die Ehe häufig anders bewerten als die männliche Stimme für den Seitensprung. Attr. 456

Att.24

Schwangerschaft macht wählerisch.

Beitrag vielleicht mäßig wichtig. Zitat „ Ebenso erwiesen sich auch Frauen.... die mit der Pille verhüten“.

Att.25

Attraktive Blicke. Ausdruck beachten, wahrscheinlich weniger wichtig.

Att.26

Lukrative Fruchtbarkeit. Ausdruck beachten. Bemerkung von Karl Grammer beachten, wahrscheinlich wenig wichtig.

Att.27

Warum Frauen gute Tänzer lieben. Artikel wahrscheinlich wenig wichtig.

Ein guter Tänzer war in der Steinzeit fit. Ein guter Tänzer ist attraktiv für Frauen.

Att.28

Ihr Eisprung steht Frauen ins Gesicht geschrieben. Während der fruchtbaren Tage erscheinen weiblich Gesichtszüge attraktiver. Artikel eher unwichtig.

Fotos können täuschen.

Att.29

Hormone machen Rivalinnen hässlich.

Während ihrer fruchtbaren Tage finden Frauen andere Frauen unattraktiver.

Artikel beachten. Attr. 457

Att.30

Hormone machen Machos attraktiv.

In bestimmten Zyklusphasen denken Frauen nur an das E i n e.

Artikel beachten.

Att.31

Männer denken doch nur an das E i n e.

Artikel wahrscheinlich nur mäßig wichtig.

Att.32

Kinderreiche Bässe.

Auch die Stimmlage entscheidet über den Fortpflanzungserfolg eines Mannes.

Zitat „ Männer mit einer tieferen Stimme haben mehr Nachkommen.....warum Männer tiefere Stimmen haben als Frauen“. Überlegen. Dies trifft möglicherweise heute zu, kann aber in der Steinzeit anders gewesen sein. Männer mit tieferen Stimmen zeugen vielleicht mehr Nachkommen, aber in der Steinzeit war die Kindersterblichkeit bei den Nachkommen der Männer mit tieferer Stimme größer. Wenn Männer mit tieferer Stimme bei den Jäger- und Sammlergesellschaften in Tansanier??? nicht verstanden?? haben, dann trifft das vielleicht heute zu, war aber in der Steinzeit anders, weil auch Jäger- und Sammlergesellschaften heute unter anderen Bedingungen leben. Artikel beachten.

Alle Artikel sind ein Ausdruck vom 18.11.2007 und vom 19.11.2007.

Att.33

Eifersucht macht schöne Menschen interessanter.

Artikel mäßig wichtig Attr. 458

Att.34

Brautschau a la Steinzeit. Artikel beachten.

Att.35

Was Männer von jüngeren Frauen haben.

Zitat „ Österreichische Wissenschaftler glauben entdeckt zu haben.....können die Forscher allerdings nicht sagen“. Wenn eine Frau mit einem etwas älteren Partner mehr Kinder bekommt als mit einem gleichaltrigen Partner, ist das Risiko, dass die Kinder nicht überleben bzw. die Kinder in der Steinzeit getötet wurden geringer. Der ältere Partner hatte in der Sippe mehr Einfluss. Außerdem kann man annehmen, wenn ein älterer Mann eine mehrere Jahre jüngere Frau hat, dass er dann hochrangig war sonst hätte er sich schwerer getan, eine merklich jüngere Frau zu bekommen.

Zitat „ Für interessant halten die Wissenschaftler besonders die Daten derjenigen Probanden, deren Partnerschaft nach dem ersten Kind auseinander ging. Sie entschieden sich anschließend durchgehend für jüngere Partner, möglicherweise um ihren eigenen Fruchtbarkeitsverlust durch das zunehmende Alter zu kompensieren. ???

Wenn eine Frau in der Steinzeit sich anschließend einen jüngeren Partner nimmt, so zum großen Teil deshalb, weil der jüngere Partner ihre bisherigen Kinder besser behandeln wird. Der jüngere Partner hat noch nicht so viel Einfluss und er hat mehr Zeit um Kinder mit ihr und anderen Frauen zu zeugen. Der Beitrag war von Martin Fieder und Susanne Huber, Universität Wien. Er wurde veröffentlicht am 29.8.2007. Attr. 459

Att.36

Ansprechender Hüftschwung.

Zitat „ Sex-Appeal lässt sich nicht auf Körpermasse wie breite Schultern oder eine Wespentaille reduzieren. Sich mit femininem Hüftschwung bewegende Frauen wirken attraktiver als solche, die machohaft ihre Arme bewegen“.

Der Hüftschwung sagt auch aus, ob die Frau ein breites Becken hat oder nur durch Fettansatz an den Hüften ein breites Becken vortäuscht.

Zitat „ Nach den Ergebnissen ist die Wahrnehmung von Attraktivität komplexer als bisher angenommen“.

Man kann immer wieder beobachten, dass Fachleute ein unkompliziertes Model annehmen und später dann die Feststellung machen, dass die Sache wesentlich komplexer ist. Viele Fachleute nehmen an, dass die Wespentaille ein Zeichen von Gesundheit und Fruchtbarkeit ist. Es sollte berücksichtigt werden, dass wahrscheinlich die Wespentaille etwas aussagt über die Wahrscheinlichkeit der Schwangerschaft.

Weibliches Interesse macht Männer für andere Frauen attraktiver.

Zitat „ Wenn ein Mann von einer Frau angelächelt wird, erhöht das seine Attraktivität für andere Frauen. Gleichzeitig setzt dieses Lächeln seinen Wert in den Augen anderer Männer herab“.

Es spielt auch eine Rolle, ob ein Mann von einer attraktiven Frau oder von einer weniger attraktiven Frau angelächelt wird. Wenn er von einer attr. Frau angelächelt wird, dann ist das ein starkes Indiz für den genetischen Wert des Mannes, besonders wenn er....

D. aus. Attr. 460

 

 

Attraktivität vom 18.u. 19.11.2007

Informationen über das Internet.

Att.37

Wie ein Lächeln die Konkurrenz verschärft.

Weibliches Interesse macht Männer für andere Frauen attraktiver.

Zitat „Wenn ein Mann von einer Frau angelächelt wird, erhöht das seine Attraktivität für andere Frauen“. Ende von Seite A beachten. Da eine Frau nicht alles über den Mann, der sie interessiert, weiß, ist es günstig, wenn sie das Wissen anderer Frauen für sich nutzt bzw. wenn sie die Meinung anderer Frauen über den Mann berücksichtigt. Wenn man das Wort „ Futterneid“ wörtlich nimmt, so hat das nichts mit Futterneid zu tun. Natürlich spielt es eine Rolle, ob andere Frauen einen Mann kurz ansehen, um dann den Blick wieder abzuwenden und ihn anschließend nicht mehr beachten oder ob der Blick der Frauen immer wieder zu dem betreffenden Mann wandert. Die Frauen versuchen untereinander herauszufinden, welches Motiv andere Frauen haben wenn sie immer wieder Blickkontakt mit dem Mann suchen. Männer reagieren häufig mit Stress, wenn sie bemerken, dass ein anderer Mann die Blicke der Frauen immer wieder auf sich zieht. Für sehr junge Mädchen die z. T. noch in der Pubertät sind erscheint ein Bühnenstar oft besonders attraktiv. Als sehr junges Mädchen ein Kind von einem Superstar zu bekommen ist aus Sicht der Steinzeit eine sehr gute Strategie, besonders dann, wenn die Eltern noch fit sind. Dieses Mädchen kann ihr Kind den Eltern übergeben und war so wieder frei für einen attraktiven Mann. Auf die Art und Weise konnte sie Kinder von mindestens zwei Männern bekommen ohne das Risiko eingehen zu müssen, später einen Seitensprung machen zu müssen um ein Kuckuckskind zu bekommen. Eine junge Frau, die sehr früh ein Kind bekam das von den Eltern aufgezogen wurde, erscheint vielen Männern attraktiv. Seine Töchter werden das Erbgut der Mutter mitnehmen und sich ähnlich verhalten und das nützt somit seinen Genen. Ein Mann, der eine Frau nimmt die in sehr jungen Jahren ein Kind bekam, das von den Eltern aufgezogen wird, weiß mit großer Attr. 461 Wahrscheinlichkeit, dass diese Frau auch fruchtbar ist und in der Lage, ein gesundes Kind zu bekommen. Es gibt auch Männer, die eine Frau nehmen, die bereits schwanger ist, möglichst von einem Supermann. Wenn das ein Sohn wird, wird er wahrscheinlich wieder ein Supermann. Wenn er dann Kinder mit dieser Frau zeugt, profitieren seine Kinder weil möglicherweise ein Mitglied der Familie wieder zu sehr hohen Ansehen kommt. Ein Mann, der eine schwangere Frau nimmt profitiert besonders dann, wenn er sich nicht sehr hochrangig einschätzt. Wenn er die Möglichkeit sieht, eine hochrangigere Frau zu bekommen, weil diese schwangere Frau befürchten muss, dass ein Stiefvater ihr Kind schlecht behandelt und sie deshalb dazu neigt, einen Mann zu nehmen, der weniger hochrangig ist, weil dieser ihre Kinder bzw. ihr Kind besser behandelt. Ähnliches trifft auch zu, wenn die Frau nicht nur schwanger ist, sondern wenn sie schon Kinder hat. Wenn eine Frau schwanger ist von einem sehr attr. Mann und einen weniger attr. Mann heiratet, dann hat dieser Mann gute Aussichten, dass die Umwelt annimmt, dass dieses Kind vom Supermann sein eigenes Kind ist. Dadurch wird die Frau attraktiver, so dass der Attraktivitätsverlust oft wieder ausgeglichen wird. Frauen, die sich mit einem sehr attr. Mann einlassen, selbst auf die Gefahr hin, dass dieser Mann sie nicht heiraten wird, neigen oft dazu einen anderen braven Familienvater im Auge zu behalten, den sie sehr schnell nehmen wird, bevor sie für diesen braven Mann unattraktiver wird, weil dieser Mann das zu erwartende Kind nach einem gewissen Zögern nicht mehr als sein Kind sehen kann. Attr. 462

Att.38

Was Frauen immer schon begehrenswert machte.

Zitat „Schönheit liegt wohl doch nicht nur im Auge des Betrachters..... Merkmal von Gesundheit und Fruchtbarkeit beschrieben erklären die Forscher“.

Wichtiges Zitat „ Für Sozialwissenschaftler ist die Beurteilung...... universelle Geltung haben soll“.

Zitat „ Um diese Theorie zu untermauern......vom Körpergewicht einen niedrigen Östrogenspiegel“.

Dieses Zitat besonders beachten.

Warum sollte die Natur bei Frauen Fett am Bauch ansiedeln, wenn Fett am Hintern viel attraktiver ist? Wieso sollte das eine Aussage im Bezug auf Gesundheit sein? Wieso sollte das eine Aussage im Bezug auf Fruchtbarkeit sein? Warum lässt die Natur zu, dass einige Frauen viel Fett am Bauch ansetzen? Zitat „ 3 Körperteile wurden in der Literatur....Erwähnung eines großen Taillenumfangs „. S. Venus von Willendorf.

Zitat „ Um die allgemeine Gültigkeit......ist äußerst klein vermerken sie“.

Att.39

Unterschiede machen treu.

Studie . Je unterschiedlicher das Immunsystem eines Paares ist, umso geringer ist die Neigung zum Seitensprung. Bericht beachten. Attr. 463

Att.40

Was Väter mit der Pubertät ihrer Töchter zu tun haben?

Dieser Beitrag ist zur Zeit nicht so wichtig und wird vorerst aussortiert.

Att.41

Urteil im Schnellverfahren.

Menschen bewerten fremde Gesichter schon in sec. Bruchteilen. Beitrag beachten.

Att.42

Kurven im Wandel der Jahreszeiten.

Hormonschwankungen verändern die weibliche Körperform im Laufe des Jahres. Überlegen. Beitrag beachten.

Zitat „ Je ausgeprägter die Kurven....schreiben die Forscher“.

Vielleicht spielt es eine Rolle, dass die Frauen in der Steinzeit im Spätsommer und Herbst vermehrt in die Natur mussten um z. B. Beeren und Gemüse zu sammeln.

Att.43

Was eine schlechte Kindheit mit Frauengesichtern anstellt.

Studie. Stress in jungen Jahren macht weniger attraktiv und maskuliner. Mädchen, die als Kinder schon wenig attraktiv sind, werden oft von den Eltern schlechter behandelt. Sie erhalten weniger Aufmerksamkeit. Sie bekommen eine andere Prägung. Maskuliner Einschlag erscheint logisch. Überlegen. Eine maskulinere Mutter hat mehr Streit mit dem Vater. Sie behandelt ihre Kinder möglicherweise weniger positiv. Frauen, die aus einer geschiedenen Ehe kommen, liegen dazwischen. Zitat „ Auch genetische Faktoren ....tragen ebenfalls bevorzugt maskuline Züge“. Attr. 464

Att.44

Attraktivitätsforschung.

Wikipedia der freien Enzyklopädie. Die Attraktivitätsforschung beschäftigt sich mit der Erforschung der Attraktivität des menschlichen Gesichtes und Körpers. Sie ist keinem bestimmten Fachgebiet zugeordnet sondern wird in einer Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen betrieben wie der Psychologie, den Neurowissenschaften, der Verhaltensforschung oder auch den Wirtschaftswissenschaften.

Entwicklung der Attraktivitätsforschung.

Geschichte. Die systematische Erforschung der menschlichen Schönheit nahm ihren Anfang in den späten 60er Jahren. Artikel beachten.

Zitat“ Während die ersten Attraktivitätsforscher noch davon ausgingen, dass Schönheit im Auge des Betrachters liege, brachten die in den 1980 Jahren durchgeführten Untersuchungen zur Urteilerübereinstimmung die Frage ins Blickfeld : Welche Merkmale attr. Gesichter bzw. Körper auszeichnen. Seit Mitte der 80er Jahre spielen in der Attraktivitätsforschung zunehmend Evolutionspsychologische Ansätze eine Rolle die nach dem biologischen Sinn von Attraktivität fragen“. Bericht weiter beachten.

Bewertung von Schönheit. Attr. 465

Zitat „Die Frage nach der Urteilerübereinstimmung bei der Attraktivitätsbewertung von Gesichtern haben sich vor allem deutschsprachige Attraktivitätsforscher ( z. B. Ronald Hens) ausgiebig angenommen. Demnach ist unser Attraktivitätsurteil ungefähr zur Hälfte subjektiv, die andere Hälfte haben wir mit anderen Menschen gemeinsam“. Bericht weiter beachten.

Welche Merkmale werden als attraktiv empfunden?

Zitat „ Eines der für den Laien verblüffendsten Attraktivitätsmerkmale heißt Durchschnittlichkeit“.

Ob Symmetrie ein Attraktivitätsmerkmal ist, ist noch umstritten. Bericht weiter lesen und z.T. widersprechen. Beispiel: Volle Lippen wirken nur dann attraktiv, wenn sie mit bestimmten anderen Merkmalen kombiniert sind. Auch bei männlicher Attraktivität existieren noch Widersprüche.

Att.45

Wie wirkt sich Attraktivität im sozialem Kontext aus?

Bericht beachten.

Zitat „Dieser s.g. Attraktivitätsstereotyp führt dazu, dass schöne Menschen in praktisch allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens positiver behandelt werden. Hübsche Kinder etwa bekommen in der Schule bessere Noten. Attr. 466 Attraktive Erwachsene können vor Gericht mit milderen Strafen rechnen, treffen in Notlagen auf mehr Hilfsbereitschaft“.

Attraktive Politiker haben mehr Erfolg bei der Wahl. Attr. Menschen werden meist als bessere und fähigere Menschen betrachtet. Das Attraktivitätsstereotyp ist bereits im Alter von 6 Monaten nachzuweisen. Die Verbindung von Schönheit und Gut lässt sich in allen Kulturen nachweisen. Das alles sind Indizien die eher gegen die vorherrschende Meinung sprechen, dass Attr. in erster Linie mit Gesundheit und Fruchtbarkeit zu tun hätte.

Zitat „ Die Suche nach den biologischen Wurzeln steckt jedoch noch in den Kinderschuhen“.

Att.46

Attraktivität und Partnerwahl.

Bericht beachten. Schöne Menschen suchen und bekommen schöne Partner. Überlegen.

Welchen biologischen Sinn hat die Schönheit?

Zitat „ Evolutionspsychologisch orientierte Attraktivitätsforscher sehen im guten Aussehen ein biologisches Signal. Schönheit ist demnach ein Zeichen von Partnerqualität insbesondere von Gesundheit und Fruchtbarkeit“.

Wichtige Frage. Warum gibt es so wenig hochattraktive Menschen?

Warum hat die Natur die weniger attraktiven oder unattraktiven Menschen nicht aussortiert?

Bericht beachten und z. T. widersprechen. Attr. 467

Das experimentieren mit Gesichtern im Computer ist sehr wichtig. Partner suchen. Weiter Bericht beachten.

Zitat „ Bei den Faktoren Gesundheit und Fruchtbarkeit lassen sich jedoch klare und eindeutige Zusammenhänge bisher nicht feststellen“.

Zitat „ Was die biologische Erklärung der menschlichen Schönheit angeht, steht die Attraktivitätsforschung trotz vielversprechender Ansätze erst am Anfang“.

Bericht weiter beachten.

Att.47

Kritik und Ergänzung.

Zitat „ Trotz der Ergebnisse der Experimente ist zu bezweifeln, ob es den Halloeffekt im Bereich psychische Attraktivität tatsächlich gibt“.

Att.48

Wechselwirkungen zwischen psychischer Attr. und schulischer Sozialisation.

Bericht beachten. Je positiver die Attr. beurteilt wird, umso weniger scheinen soziale Ängstlichkeit, Nervosität, Erregbarkeit, Gehemmtheit und emotionale Labilität ausgeprägt zu sein. ??? Prüfen. Literatur beachten. Web-Links beachten.

Att.49 auf C lt. Werner 48

Attraktivitätsforschung im deutschsprachigen Raum.

www.schönheitsformel.de.

Attraktivitätsforschung – deutschsprachig atm

Weiter Anschriften beachten. Attr. 468

Att.50

Für Fachpublikum.

Bücherliste:

Ronald Hens beachten

Att.51

Vaterqualitäten stehen Männern ins Gesicht geschrieben.

Zitat „ Vom Standpunkt der Evolution aus betrachtet spielen für die Wahl des richtigen Partners zwei Faktoren eine Rolle. Die Qualität der Gene und die Bereitschaft, sich um den Nachwuchs zu kümmern“.

Frage: Was ist die Qualität der Gene und ist die Bereitschaft, sich um den Nachwuchs zu kümmern keine genetische Qualität?

23Meinung der Wissenschaft

38Eigene Kommentare

Wenn ein Mann dazu neigt, eine Frau die ihn verlassen will zu töten, dann ist das ein Zeichen von Unattraktivität und Attraktivität gleichzeitig. Da Frauen auf Zeichen von Attraktivität und Unattraktivität unterschiedlich reagieren, hat ein Mann, der seine Frau aus Eifersucht getötet hat, in Zukunft wieder Aussichten eine Frau zu finden, die ihn liebt. Das gleiche gilt für Männer, die dazu neigen Frauen zu vergewaltigen. So ist es leicht verständlich, wenn einige vergewaltigte Frauen darauf warten, bis ihr Vergewaltiger wieder aus dem Gefängnis entlassen wird, um mit ihm dann ein intensives, sexuelles Verhältnis einzugehen.

Attr. Frauen mit großen Augen suchen immer wieder das soziale Umfeld, um ihre Attraktivität immer wieder bestätigt zu bekommen. Diese Frauen sorgen dafür, dass sie möglichst im Mittelpunkt stehen und vertragen es schlecht, wenn sie übersehen werden. Attr. 469

Frauen mit tiefliegenden, kleineren bzw. mittelgroßen Augen und breitem Mund machen sich im sozialen Umfeld deutlich weniger bemerkbar. Aber auch diese Frauen vertragen es nicht, wenn sie kritisiert werden oder wenn die Attraktivität in Frage gestellt wird. Attr. Frauen mit großen Augen tun meist viel um eine gute schlanke Figur zu behalten. Attr. Frauen mit relativ kleinen und tiefliegenden Augen bei einem geringen Abstand der Augenbrauen zu den Augen haben weniger Veranlagung Fett an zusetzten. Dies ist natürlich nur statistisch zu sehen. Ausnahmen gibt es immer. Aber die Ausnahmen sind erstaunlicherweise relativ selten. Für die Attr. einer Frau spielt es eine Rolle, ob die Schädeldecke nach hinten ansteigt oder relativ waagrecht verläuft. Für den Eindruck der Attr. spielt es eine Rolle, wie groß der Abstand von den Augen zum Mund ist. Besonders, wenn man die Länge des Gesichts berücksichtigt. Es ist möglich, dass attr. Frauen mit langen, kräftigen Haaren häufiger an einem Fluss oder noch wahrscheinlicher am Meer gelebt haben. Attr. Frauen mit großen Augen haben häufiger eine gewölbte hohe Stirn als attr. Frauen mit kleineren Augen. Attr. Frauen mit kleineren Augen haben im Schnitt stärkere Zähne oder besser mit höherer Wahrscheinlichkeit stärkere Zähne als attr. Frauen mit großen Augen. Attr. Frauen mit großen Augen sind meist körperlich weniger belastbar als attr. Frauen mit kleineren Augen. Fachmann fragen ob man bei Frauen mit Taille bzw. Wespentaille Schwangerschaft früher sieht als Frauen weniger oder ohne Taille. Frauen mit breitem Becken haben wahrscheinlich einen sichtbar anderen Gang als Frauen mit schmäleren Becken und Fettansatz an den Hüften, sodass der Hintern der beiden Frauen den gleichen Unfang hat. Frauen mit breitem Mund sind z. Z. als Filmschauspielerinnen gefragt, weil bei diesen Frauen die Emotionen deutlich sichtbar sind. Attr. 470

C. aus

Attraktivität Text 3

 

 

Eigene Texte sind einfach geschrieben,

Texte aus dem Internet sind unterstrichen.

 

Cassette vom 30.12.2007

Ausdruck aus dem Internet

 

 

Attraktivität 3, Seite 10

Ganz statistisch bleibt die Idealvorstellung allerdings nicht ...

Kommentar: Teilweise ist die Schönheitsvorstellung auch durch die Zeit veränderbar. Nach dem Motto „Die Macht des Kollektivs“ neigen Menschen dazu, den eigenen Geschmack zu ändern, wenn sie glauben, daß die Masse eine bestimmte Vorstellung hat. Sie wollen sich anpassen. In der Steinzeit-Sippe war dies für die meisten Mitglieder sinnvoll, weil eine Konfrontation mit den anderen oder eine Konfrontation mit der Mehrheit der anderen bedeutete Gefahr. Umso interessanter ist es, festzustellen, daß bestimmte Schönheitsmerkmale scheinbar durch Mode nicht zu sehr formbar sind. Dies spricht für eine deutliche genetische Verankerung zumindest bestimmter Schönheitsmerkmale, wie z.B. die schmale Taille.

 

Ebenso wie sich ein Look im Laufe der Zeit ändert, ...

Kommentar: Richtig.

 

Anscheinend liegt also ...

Kommentar: Richtig Attr. 471

 

Es grünt so grün. Welche Landschaft ist schön? Langsam versinkt die Sonne am Horizont.

Das kommt in schräger Kleinschrift.

 

Attraktivität 3, Seite 11

 

Ein Bayer wird stets die Schönheit der Berge lieben ...

Die ganze Seite in schräger Kleinschrift.

Diesen Teil zu einem späteren Zeitpunkt beachten. Hier sind Widersprüche und Fehlinterpretationen zu erkennen und viele Punkte wurden übersehen.

 

Attraktivität 3, Seite 12

 

Mozart oder Madonna: Schöne Musik

Es war bestimmt kein einfaches Konzert ...

Ganze Seite in kleiner Schrägschrift.

Kommentar: Evolutionserklärung mager. Wichtige Punkte nicht erkannt.

 

Attraktivität 3, Seite 13

 

Starb Napoleon an der Farbe Grün? Farben und ihre Wirkung

Von 1815 bis 1821 lebte Napoleon ....

Diese Seite ganz raus.

 

Attraktivität 3, Seite 15 Attr. 472

 

Schönheitsideale im Wandel der Zeit

Hier wird wieder die Venus von Willendorf erwähnt. Dazu habe ich schon einen Kommentar abgegeben. Der gehört hier auch dazu. Die Venus von Willendorf wurde in der Steinzeit nicht als Traumfrau gesehen, sondern als Schamanin oder ähnliches.

 

Weiterer Kommentar: Ob zu einer bestimmten Zeit mehr die fülligen oder mehr die schlanken Frauen bevorzugt werden, das hängt auch damit zusammen, ob die Frauen mehr im Berufsleben sind oder ob die begehrte Frau eine Hausfrau ist. Die üppigere Frau gehört ins Haus, die schlankere Frau in den Beruf. Steinzeit beachten.

Haben nicht viele Männer Probleme mit Frauen, die berufstätig sind, vor allem, wenn sie nicht einen typisch weiblichen Beruf ausübt? Denn dann müßten sie immer die fülligeren Frauen bevorzugen, unabhängig davon, ob zu einer bestimmten Zeit viele oder wenige Frauen berufstätig sind.

Es ist auch zu berücksichtigen, daß nicht allzu wenige Männer bei einer üppigen Frau potenter sind, bzw. von Potenzstörungen nicht bedroht sind, während dies bei einer schlanken Frau leichter der Fall sein kann. Außerdem kommt es des öfteren vor, daß ein Mann mit einer schlanken attraktiven Frau ausgehen will und mit einer fülligeren Frau Sex haben will.

 

Weiterer Kommentar: Wenn ein Mann eine Frau hat, die er sehr gut kontrollieren konnte oder kontrollieren wollte, dann durfte die Frau eher einen Bauch haben. Wenn er eine neue Frau kennenlernt, dann soll sie schlank sein und keinen Bauch haben. Heutzutage treffen Männer viel häufiger Frauen, die sie noch nicht kennen, bzw. die sie nicht kontrollieren.

 

Kommentar: Es ist zu berücksichtigen, daß es zu jeder Zeit Männer gab, die fülligere Frauen bevorzugten, und solche Männer, die schlanke Frauen mit flachem Bauch bevorzugten. Nur zu bestimmten Zeiten bekamen diese und zu anderen Zeiten jene Männer mehr Recht. Oder der Geschmack dieser und zu anderen Zeiten der Geschmack jener Männer war gerade modern. Attr. 473

Ist es dann nicht günstig, wenn man der persönliche Geschmack dem jeweiligen Zeitgeist entgegensteht? Man hat mehr Auswahl, bzw. weniger Konkurrenz.

 

Attraktivität 3, Seite 16

 

Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft 3mal höher ...

Kommentar: Der biologische Hintergrund könnte zumindest zum Teil falsch oder unvollständig interpretiert sein. Allerdings kann man annehmen, daß eine Frau ohne Taille und ohne ausgeprägtes Becken wesentlich unwilliger schwanger wird, weil diese Frauen haben in der Regel andere Aufgaben oder auch andere Aufgaben als nur Kinder zu bekommen. Hierüber später mehr.

 

Frauen mit großem Busen und schmaler Taille werden leichter schwanger als hagere Geschlechtsgenossinen ...

 

23Meinung der Wissenschaft

Attraktivitätsforschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Attraktivitätsforschung beschäftigt sich mit der Erforschung der Attraktivität des menschlichen Gesichtes und Körpers. Sie ist keinem bestimmten Fachgebiet zuzuordnen, sondern wird in einer Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen betrieben, wie der Psychologie, den Neurowissenschaften, der Verhaltensforschung oder auch den Wirtschaftswissenschaften.

Inhaltsverzeichnis

[Verbergen]

1 Entwicklung der Attraktivitätsforschung

1.1 Geschichte

1.2 Aktuelle Entwicklungen

2 Fragestellungen

2.1 Bewertung von Schönheit

2.2 Welche Merkmale werden als attraktiv empfunden?

2.3 Wie wirkt sich Attraktivität im sozialen Kontext aus?

2.4 Attraktivität und Partnerwahl

2.5 Welchen biologischen „Sinn“ hat Schönheit?

2.6 Der Halo-Effekt bei physischer Attraktivität

2.6.1 Experimente

2.6.1.1 Landy & Sigall (1974)

2.6.1.2 Kaplan (1978)

2.6.1.2.1 Experiment 1

2.6.1.2.2 Experiment 2

2.6.2 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse

2.6.3 Kritik und Ergänzungen

2.7 Wechselwirkungen zwischen physischer Attraktivität und schulischer Sozialisation

2.7.1 Hinführung zum Thema

2.7.2 Fragestellung

2.7.3 Befunde

2.7.3.1 Schüler-Lehrer-Interaktion

2.7.3.2 Schüler-Schüler-Interaktion

2.7.4 Fazit und Kritik

2.7.5 Literatur

3 Siehe auch

4 Weblinks

5 Literatur

5.1 Populärwissenschaftlich

5.2 Für Fachpublikum

5.3 Weitere Literatur

6 Quellen

Entwicklung der Attraktivitätsforschung [Bearbeiten]

Geschichte [Bearbeiten]

Die systematische Erforschung der menschlichen Schönheit nahm ihren Anfang in den späten 1960-er Jahren. Zunächst waren daran vor allem US-amerikanische Sozialwissenschaftler beteiligt, die sich hauptsächlich für die Auswirkung von körperlicher Attraktivität auf die verschiedensten Arten der zwischenmenschlichen Beziehungen interessierten, etwa auf die Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen. Während die ersten Attraktivitätsforscher noch davon ausgingen, dass Schönheit „im Auge des Betrachters“ liege, brachten die in den 1980-er Jahren durchgeführten Untersuchungen zur Urteilerübereinstimmung die Erkenntnis, dass sich unterschiedliche Menschen in ihrem Schönheitsurteil durchaus ähneln. Damit rückte nun verstärkt die Frage ins Blickfeld, welche Merkmale attraktive Gesichter bzw. Körper auszeichnen. Seit Mitte der 80-er Jahre spielen in der Attraktivitätsforschung zunehmend evolutionspsychologische Ansätze eine Rolle, die nach dem biologischen „Sinn“ von Attraktivität fragen. Bis heute ist die Evolutionspsychologie das vorherrschende (wenn auch nicht unangefochtene) theoretische Paradigma der Attraktivitätsforschung geblieben.

Aktuelle Entwicklungen [Bearbeiten]

Mit der Einführung moderner bildgebender Verfahren in die Hirnforschung halten seit Mitte der 1990-er Jahre die Neurowissenschaften Einzug in die Attraktivitätsforschung. Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie werden die am Attraktivitätsurteil beteiligten Hirnstrukturen und die zugrundeliegenden neuronalen Prozesse erforscht. Die Suche nach den physiologischen Grundlagen des ästhetischen Empfindens geht dabei z.T. über die menschliche Schönheit hinaus und bezieht – unter der Flagge der „Neuroesthetics“ – alle Arten von ästhetischen Objekten und Erfahrungen wie etwa Kunstwerke oder Musik mit ein. Auch die Wirtschaftswissenschaften beteiligen sich neuerdings an der Erforschung der menschlichen Attraktivität. Mit Hilfe spieltheoretischer Ansätze gehen sie der Frage nach, wie soziale Austauschbeziehungen durch das Aussehen beeinflusst werden. Seit einigen Jahren erweitert sich insbesondere innerhalb der evolutionspsychologisch geprägten Attraktivitätsforschung das Konzept von „Attraktivität“ zusehends. Neben der visuellen Attraktivität von Gesicht und Körper sind nun auch der Körpergeruch, die Stimme oder auch Bewegungen zum Gegenstand der Forschung geworden. Dabei tritt zunehmend die Frage nach der Natur und Herkunft von interindividuellen Unterschieden in der Attraktivitätswahrnehmung in den Vordergrund. (Warum etwa können sich die einen Menschen gegenseitig „riechen“, die anderen nicht?)

Fragestellungen [Bearbeiten]

Die Attraktivitätsforschung beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit folgenden Fragen:

Inwieweit stimmen Menschen in ihrem Schönheitsurteil überein?

Welche Merkmale des Gesichtes bzw. Körpers werden als attraktiv empfunden?

Wie wirkt sich die Attraktivität eines Menschen im sozialen Kontext aus?

Welche Rolle spielt Attraktivität bei der Partnerwahl?

Welchen biologischen „Sinn“ hat Schönheit?

Bewertung von Schönheit [Bearbeiten]

Der Frage nach der Urteilerübereinstimmung bei der Attraktivitätsbewertung von Gesichtern haben sich vor allem deutschsprachige Attraktivitätsforscher (z.B. Ronald Henss) ausgiebig angenommen. Demnach ist unser Attraktivitätsurteil ungefähr zur Hälfte subjektiv, die andere Hälfte haben wir mit anderen Menschen gemeinsam. [1]. Dieser (relative) Konsens scheint kulturübergreifend zu sein, sofern die jeweiligen Beurteiler mit den in Frage stehenden Ethnien vertraut sind. Ein weißer Europäer stimmt beispielsweise bei der Bewertung eines japanischen Gesichtes weitgehend mit japanischen Bewertern überein – unter der Voraussetzung, dass er bereits „Erfahrung“ mit japanischen Gesichtern gemacht hat (also z.B. Japaner in seinem Bekanntenkreis hat). Männer und Frauen weisen in ihren Schönheitsurteilen zwar gewisse Unterschiede auf (Frauen beispielsweise sind mit guten Noten etwas zurückhaltender als Männer, insbesondere, wenn es um Männergesichter geht), im großen Ganzen stimmen beide Geschlechter aber recht gut überein (genauso wie das auch unterschiedliche Altersgruppen oder auch soziale Schichten tun).

Welche Merkmale werden als attraktiv empfunden? [Bearbeiten]

 

 

Dante Gabriel Rossetti, The Beloved (1866)

Symmetrie, kindliche Gesichtszüge und makellose Haut werden universell als attraktiv wahrgenommen.

Eines der für den Laien verblüffendsten Attraktivitätsmerkmale heißt Durchschnittlichkeit: Wenn mehrere Gesichter fotografisch oder computertechnisch (durch sog. „Morphing“) übereinandergelagert werden, so ist das resultierende Durchschnittsgesicht attraktiver als die Mehrzahl der Einzelgesichter, aus denen es hervorgegangen ist.

Als einer der stärksten Attraktivitätsfaktoren ist die Makellosigkeit der Haut experimentell gut abgesichert – je glatter die Haut, desto attraktiver wird das entsprechende Gesicht beurteilt.

Die Frage, ob ein Gesicht durch Symmetrie attraktiver wird, ist zwar ausführlich beforscht, die Ergebnisse sind jedoch nicht ganz eindeutig. In einigen Studien werden symmetrische Gesichter als attraktiver wahrgenommen, in anderen dagegen schneiden perfekt symmetrische Gesichter nicht besser – vereinzelt sogar schlechter - ab als weniger symmetrische. Konsens besteht allerdings darin, dass höhergradige Asymmetrien der Schönheit eines Gesichtes abträglich sind.

Attraktive weibliche Gesichter weisen Merkmale und Proportionen auf, die auch die Gesichter von Kindern auszeichnen: große Augen, eine hohe Stirn, eine niedrige Kieferpartie. Ob die Attraktivität dieser Merkmale mit ihrer wahrgenommenen Kindlichkeit (sog. „Neotenie-Hypothese“) zusammenhängt oder ob sich in ihr die besondere Geschlechtstypizität des Gesichtes widerspiegelt (also der Gegensatz zum männlichen Gesicht, das sich durch eine kräftigen Kiefer, eine flache Stirn und kleiner wirkenden Augen auszeichnet), ist unter Forschern umstritten.

Sog. „Reifezeichen“ (M. Cunningham) in Form von hohen, betonten Wangenknochen und schmalen Wangen machen Frauen- und z.T. auch Männergesichter attraktiver.

Beim weiblichen Gesicht wirken volle Lippen attraktiv – möglicherweise, weil sie auf einen hohen Spiegel an weiblichen Geschlechtshormonen hinweisen (die Lippen werden in der Pubertät unter dem Einfluss von Östrogen voller).

Die Faktoren, die ein Männergesicht attraktiv machen, sind weniger eindeutig zu definieren. Die „Männlichkeit“ eines Gesichtes (die sich in einem kräftigen, kantigen Kinn, hervorstehenden Wangenknochen und schmalen Wangen äußert) führt nicht in allen Experimenten zu höheren Attraktivitätswerten – möglicherweise, weil allzu viel Männlichkeit auch mit negativen Charaktereigenschaften wie Machismo, Aggressivität und Untreue assoziiert wird.

 

 

Odalisque von Jules-Joseph Lefebvre

Für die Figur werden folgende Attraktivitätskriterien diskutiert:

Das Phänomen der „Durchschnittlichkeit“ (s.o.) scheint auch beim Körper zu greifen

Einer der wichtigsten (und kulturübergreifenden) Attraktivitätsfaktoren beim Mann ist die Körpergröße. Die Körpergröße einer Frau dagegen ist für ihre Attraktivität unerheblich.

Das ideale Körpergewicht und die ideale Figur schwanken von Epoche zu Epoche und Kultur zu Kultur recht stark. Die heutige Bevorzugung sehr schlanker Frauenkörper ist im historischen und ethnographischen Vergleich eher die Ausnahme.

In den 1990-er Jahren wurde die „Waist-to-Hip-ratio“, also das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang von dem US-amerikanischen Evolutionspsychologen Devendra Singh als Attraktivitätsmaß in die Diskussion eingeführt. Ein Verhältnis von 0,7 galt demnach als optimal. Die Universalität dieser „Konstante“ wird jedoch von neueren Untersuchungen zunehmend in Frage gestellt.

Sämtliche Schönheitsideale sind dem Wandel von Geschmack und Mode unterworfen – die den Körper betreffenden Schönheitsnormen offenbar noch stärker als diejenigen, die sich auf das Gesicht beziehen. Das heißt jedoch nicht, wie oft behauptet, dass Schönheitsideale völlig beliebig wären – wie der Blick auf herausragende Schönheiten unterschiedlicher Epochen, wie etwa Nofretete oder Michelangelos David, zeigt.

Wie wirkt sich Attraktivität im sozialen Kontext aus? [Bearbeiten]

Attraktiven Menschen werden in weitaus höherem Maß positive Eigenschaften wie z.B. Gesundheit, Intelligenz oder gute Charaktereigenschaften zugeschrieben als weniger attraktiven. Offenbar neigen Menschen dazu, ästhetische („schön“) mit ethischen Kategorien („gut“) zu vermischen. Dieses sog. Attraktivitätsstereotyp führt dazu, dass schöne Menschen in praktisch allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens positiver behandelt werden. Hübsche Kinder etwa bekommen in der Schule bessere Noten. Attraktive Erwachsene können vor Gericht mit milderen Strafen rechnen, treffen in Notlagen auf mehr Hilfsbereitschaft, und erhalten – wenn man das Attraktivste mit dem am wenigsten attraktiven Drittel der Arbeitnehmer vergleicht - um ca. 10 Prozent höhere Gehälter. Auch ein Zusammenhang zwischen physischer Attraktivität und Wahlerfolg wird mittlerweile empirisch erforscht. So gut die Wirkung des Attraktivitätsstereotyps dokumentiert ist, so wenig sind die Gründe erforscht, die zu der Gleichsetzung des Schönen mit dem Guten führen. Eine entsprechende Sozialisation – wie sie von vielen Sozialwissenschaftlern als Erklärung angeführt wird – ist eher unwahrscheinlich, da sich das Attraktivitätsstereotyp bereits im Alter von sechs Monaten nachweisen lässt. Auch die Tatsache, dass sich die Vermengung des Schönen mit dem Guten in allen Kulturen, Sprachen und Mythen nachweisen lässt, spricht gegen eine rein kulturelle Tradierung des Attraktivitätsstereotyps im Sinne von Sozialisation. Die Suche nach den biologischen Wurzeln steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.

Attraktivität und Partnerwahl [Bearbeiten]

Bei beiden Geschlechtern gehört körperliche Attraktivität zu den wichtigsten Partnerwahlkriterien. Im Unterschied zu Männern sind Frauen allerdings eher bereit, beim Faktor „Attraktivität“ zugunsten anderer Qualitäten, insbesondere Status und Charaktereigenschaften, Abstriche zu machen. Männer dagegen lassen sich bei ihrer Partnerwahl in viel stärkerem Maß von optischen Kriterien leiten. Dieses Muster scheint sich im Zuge der stärkeren ökonomischen Gleichstellung der Frau zwar zu relativieren, ist auf dem aktuellen Partnermarkt jedoch noch weitgehend gültig. Bei Verbindungen zwischen Partnern mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen ist es in aller Regel die Frau, die ihrem Partner in Sachen Herkunft und Bildung unterlegen ist – dafür kann sie aber ihre höhere Attraktivität in die Waagschale werfen. Bei den heutzutage häufigeren Partnerschaften zwischen Partnern ähnlicher Herkunft und Bildung ähneln sich die Partner dagegen auch in ihrer Attraktivität: Schöne Menschen haben schöne Partner, weniger schöne Menschen dagegen auch weniger schöne Partner. Die Mechanismen, die zu dieser attraktivitätsmäßigen Schichtung des Partnermarktes führen, werden derzeit anhand des sog. Speed-Dating intensiv erforscht.

Welchen biologischen „Sinn“ hat Schönheit? [Bearbeiten]

Evolutionspsychologisch orientierte Attraktivitätsforscher sehen in gutem Aussehen ein biologisches Signal. Schönheit ist demnach ein Zeichen von „Partnerqualität“, insbesondere von Gesundheit und Fruchtbarkeit. Diese sog. „Gute-Gene-Hypothese“ kann sich auf verhaltensbiologische Erkenntnisse aus dem Tierreich stützen: In vielen Arten haben die am reichsten ornamentierten Individuen nicht nur eine höhere phänotypische Qualität sondern auch eine reichlichere und gesündere Nachkommenschaft. In diesem Zusammenhang wird insbesondere der Symmetrie des Körperbaus eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Sie wird von vielen Forschern als Zeichen von sog. „Entwicklungsstabilität“ und damit als Hinweis auf eine gute genetische Ausstattung aufgefasst. Inwieweit auch die menschliche Schönheit als Indikator für biologische oder psychologische Qualitäten fungiert, lässt sich derzeit noch nicht abschließend beantworten. Wohl lassen sich gewisse Zusammenhänge zwischen Attraktivität und anderen „Qualitäten“ feststellen – insbesondere im Bereich sozialer Fähigkeiten schneiden attraktive Menschen nach einer umfangreichen Meta-Analyse der bestehenden Literatur aus dem Jahr 2000 besser ab[2]. Bei den Faktoren „Gesundheit“ und „Fruchtbarkeit“ lassen sich jedoch klare und eindeutige Zusammenhänge bisher nicht feststellen. Was die biologische „Erklärung“ der menschlichen Schönheit angeht, steht die Attraktivitätsforschung trotz vielversprechender Ansätze erst am Anfang.

Der Halo-Effekt bei physischer Attraktivität [Bearbeiten]

Der Halo-Effekt (Thorndike, 1920; Wells, 1907) ist ein Urteilsfehler, bei dem Eigenschaften oder Merkmale einer Person, die de facto unabhängig oder nur leicht zusammenhängend sind, von der urteilenden Person als miteinander in einem direkten Zusammenhang stehend wahrgenommen werden.

Experimente [Bearbeiten]

Landy & Sigall (1974) [Bearbeiten]

Landy und Sigall (1974) wollten herausfinden, ob die Beurteilung der Leistung einer Person abhängig von deren Maß an physischer Attraktivität ist. Sie ließen Studenten Aufsätze bewerten, von denen die Hälfte „schlecht“ und die andere Hälfte „gut“ waren. Zusätzlich war an ein Drittel der Aufsätze das Foto einer attraktiven Frau, an das zweite Drittel das Foto einer unattraktiven Frau und an das letzte Drittel gar kein Foto geheftet. Sowohl die Qualität der Aufsätze als auch die Attraktivität der Frauen wurden vor dem eigentlichen Experiment anhand von Voruntersuchungen überprüft. Bei einem guten Aufsatz gab es keinen signifikanten Unterschied in der Leistungsbewertung der attraktiven und der unattraktiven Autorinnen. War der Aufsatz jedoch von schlechter Qualität und die Autorin attraktiv, wurde er besser bewertet als der schlechte Aufsatz einer unattraktiven Autorin. Somit konnte in diesem Experiment der Halo-Effekt mit Einschränkung nachgewiesen werden. Zu kritisieren ist an diesem Experiment und der Interpretation der Ergebnisse, dass es ausschließlich männliche Versuchspersonen und weibliche Stimuluspersonen gab. Damit stellt sich die Frage, ob der Halo-Effekt im Zusammenhang mit physischer Attraktivität nur dann auftritt, wenn ein Mann die schlechte Leistung einer attraktiven Frau bewerten soll. Diese Frage stellte sich auch Kaplan (1978).

Kaplan (1978) [Bearbeiten]

Experiment 1 [Bearbeiten]

Kaplan benutzte die gleiche Versuchsanordnung wie Landy und Sigall (1974) mit dem Unterschied, dass er sowohl männliche als auch weibliche Versuchspersonen die Aufsätze bewerten ließ. Damit wollte er herausfinden, ob es eine Interaktion zwischen dem Geschlecht des Bewertenden und der Attraktivität der Stimulusperson gab. Tatsächlich werteten die männlichen Versuchspersonen die Aufsätze der attraktiven Autorinnen auf, wohingegen bei den weiblichen Versuchspersonen eine Tendenz bestand, die Leistungen attraktiver Autorinnen abzuwerten, die allerdings nicht signifikant war. Im Anschluss an dieses Experiment stellte sich nun die Frage, ob es einen Unterschied mache, wenn die Stimuluspersonen, also die Autoren der Texte, männlich wären.

Experiment 2 [Bearbeiten]

Dies überprüfte Kaplan dann in einem zweiten Experiment, das wieder gleich aufgebaut war wie das von Landy und Sigall (1974), nur das jetzt nicht nur die Versuchspersonen männlich und weiblich waren, sondern die Autoren der Texte männlich waren. Heraus kam, dass männliche Attraktivität bei weiblichen Bewertenden nicht den gleichen Effekt erzeugt wie weibliche Attraktivität bei männlichen Bewertenden. Auch die männlichen Versuchspersonen, welche die Texte der männlichen Autoren bewerteten, wurden durch das Maß an Attraktivität der Stimulusperson nicht signifikant beeinflusst.

Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse [Bearbeiten]

Aufgrund der Ergebnisse dieser Experimente kann man sagen, dass

der Halo-Effekt dann auftritt, wenn Männer schlechte Leistungen von Frauen bewerten sollen; das bedeutet, dass attraktive Frauen bei schlechter Leistung von den männlichen Versuchspersonen besser bewertet werden als unattraktive Frauen, also das Maß an Attraktivität fälschlicherweise die Bewertung einer von der Attraktivität gänzlich unabhängigen Leistung beeinflusst

sowohl Männer als auch Frauen durch männliche Attraktivität in diesen Experimenten nicht beeinflusst wurden

weibliche Versuchspersonen in diesen Experimenten durch weibliche Attraktivität negativ beeinflusst wurden, da sie die Leistungen attraktiver Frauen tendenziell, wenn auch nicht signifikant, schlechter bewerteten als die von unattraktiven Frauen

Kritik und Ergänzungen [Bearbeiten]

Trotz der Ergebnisse dieser Experimente ist zu bezweifeln, ob es den Halo-Effekt im Bereich physische Attraktivität tatsächlich gibt. Zum Einen funktioniert er nach Kaplan (1978) nur, wenn Männer schlechte Leistungen von attraktiven Frauen bewerten, was den Geltungsbereich einschränkt, wobei die Frage, warum dies so ist, offen bleibt. Des Weiteren wurde das Experiment von Landy und Sigall (1974) von Schmitt (1992) in Deutschland repliziert, wobei der Halo-Effekt im Bezug auf die Leistungsbeurteilung der Stimulusperson nicht zu beobachten war, was die Ergebnisse von Landy und Sigall (1974) und Kaplan (1978) in Frage stellt. Somit kann man sagen, dass der Halo-Effekt im Bereich physische Attraktivität, wie unzählige andere Phänomene in der Sozialpsychologie, noch weiterer Forschung und Erklärung bedarf.

Wechselwirkungen zwischen physischer Attraktivität und schulischer Sozialisation [Bearbeiten]

Hinführung zum Thema [Bearbeiten]

Auf Grundlage bisheriger Ergebnisse aus dem Bereich der Attraktivitätsforschung lässt sich eine nicht zu unterschätzende Auswirkung bislang erforschter Phänomene auch im schulischen Kontext erwarten. Diese können sowohl die Schüler-Lehrer-Interaktion, als auch die Schüler-Schüler-Interaktion betreffen. Physische Attraktivität gilt nach Elashoff & Adams et al. als eine der potentiellen Einflussvariablen bzgl. Lehrererwartungen. Außerdem wird von Determinanten ausgegangen, wie Geschlecht, Herkunft und sozialem Status, die u.a. die Leistungsbewertung bedingen. Darüber hinaus ist natürlich auch von Interesse, inwieweit der Wert, der physischer Attraktivität von Kindern und Jugendlichen beigemessen wird, durch den schulischen Sozialisationsprozess geprägt ist. Bisherige Forschungsergebnisse stammen überwiegend aus dem anglo-amerikanischen Raum, weshalb die Übertragbarkeit auf die Zusammenhänge o.g. Phänomene an deutschen Schulen z.T. problematisch ist. Sie belegen allerdings, dass „subjektive“ und „objektive“ Attraktivität von der Kindheit bis hin zur Adoleszenz überzufällig mit sozialer Wahrnehmung, mit der Ausbildung von Einstellungen und Werthaltungen, mit Persönlichkeitsfaktoren und mit Qualität und Quantität sozialer Interaktion kovariieren (Rost).

Fragestellung [Bearbeiten]

Der sogenannte Halo-Effekt und das damit verbundene Schönheitsstereotyp „Wer schön ist, ist auch gut.“ lassen vermuten, dass die Bewertungen schulischer Leistungen bzw. intellektueller Fähigkeiten der Schüler u.a. auch durch den Einfluss der physischen Attraktivität entstehen könnten. Ebenso könnte dieser Effekt dazu beitragen, dass attraktive Schüler bei Klassenkameraden ein höheres Ansehen genießen. Die Matching-Hypothese könnte insofern eine Rolle spielen, als die Notenvergabe durch Lehrer u.a. auch von der physischen Ähnlichkeit zwischen SchülerIn und LehrerIn geprägt sein kann. Freundschaften unter Schülern könnten dabei auch mit diesem Prinzip entstehen. Darüber hinaus kann man sich fragen, ob der Kontrast- und der Radiation-Effekt auch im schulischen Alltag Auswirkungen haben.

Befunde [Bearbeiten]

Schüler-Lehrer-Interaktion [Bearbeiten]

Untersuchungen aus dem deutschsprachigen Raum zu „subjektiver“ und „objektiver“ Attraktivität liefern folgende Ergebnisse:

a) Einfluss des Geschlechts Kenealy et al. (1978) konnte nachweisen, dass Lehrer Mädchen signifikant attraktiver wahrnehmen als Jungen. Damit lässt sich die eindeutige systematische Tendenz erklären, dass Mädchen besser als Jungen beurteilt werden. Broody & Good (1974) weisen jedoch auf eine Überschätzung des Potentials und der Intelligenz der Mädchen hin.

b)Einfluss des Halo-Effekts Mehrfach konnte die Hypothese bestätigt werden, dass der Halo-Effekt auch in der Schüler-Lehrer-Interaktion zu beobachten ist. Attraktive Schüler werden dementsprechend als intelligenter, sozialer und ehrlicher wahrgenommen (Kenealy, 1980; Dion, 1972). Zusätzlich zeigte sich, dass Lehrer von der Attraktivität des Schülers/ der Schülerin auf das Interesse der Eltern schließen. Sie gehen davon aus, dass attraktive Kinder Eltern haben, die sich mehr für das Wohlergehen und das Leben ihres Kindes interessieren, als Eltern von unattraktiveren Kindern. Unattraktive Kinder erfahren signifikant mehr neutrale bis hin sogar zu negativer Aufmerksamkeit. Aloia (1975) und Clifford (1975) bestätigten mit ihren Untersuchungen, dass Lehrer an unattraktive Kinder einen geringeren akademischen Anspruch haben sowie schwächere Leistungen erwarten. Attraktive Fotokinder erhalten i.d.R. in den Fächern Musik/Kunst und Sachkunde bessere Noten. Rost merkt hierzu an, dass in den oben aufgeführten Fächern ein Mangel an „harten Beurteilungskriterien“ vorliegt. Mehrfach bewiesen, beeinflusst Schönheit vor allem dann, wenn weniger konkrete Informationen über die Person vorliegen (in diesem Fall: leistungsbezogen).

Schüler-Schüler-Interaktion [Bearbeiten]

a) Einfluss der Schulzugehörigkeit Das Attraktivitätskonzept scheint sich bereits im Kindergartenalter relativ klar gefestigt zu haben. Schulkinder schätzen Attraktivitätsunterschiede bei anderen Kindern relativ zuverlässig ein; die Kriterien, die dazu genutzt werden, sind ähnliche wie bei Erwachsenen. Vagt und Mayert konnten 1979 an einer Stichprobe von 219 Hauptschülern und Gymnasiasten der 9. Jahrgangsstufe feststellen, dass die Einschätzung der eigenen Attraktivität nicht mit der Attraktivitätseinschätzung durch Peers korreliert. Es ergaben sich jedoch Beziehungen zu anderen Variablen; abhängig vom sozio-ökonomischen Status und dem Alter der Eltern wurden die Kinder von ihren Peers als attraktiver beurteilt. Als attraktiv eingeschätzte Gymnasiasten scheinen darüber hinaus weniger Probleme mit Gleichaltrigen zu haben.

Betrachtet man nur die subjektive Attraktivtät, so zeigen sich gerade bei Hauptschülern signifikante Korrelationen zu Variablen aus dem Bereich der Persönlichkeit, Sozial- und Leistungsverhalten; d.h. je positiver die eigene Attraktivität beurteilt wird, desto weniger scheinen soziale Ängstlichkeit, Nervosität, Erregbarkeit, Gehemmtheit und emotionale Labilität ausgeprägt zu sein. Vagt folgert aus diesen Befunden, dass v.a. bei Hauptschülern das Aussehen ein entscheidendes Wert- und Selbstwertkriterium darstellt, das aber ggfs. mit steigender Schulbildung durch andere Kriterien z.B. aus dem Leistungsbereich überlagert werden könnte. In anderen Arbeiten konnte dieser Befund zwar nur z.T. nachvollzogen werden, aber hypothesenkonform zeigte sich auch hier, dass Hauptschüler zufriedener mit dem eigenen Aussehen sind und mehr Aufwand (Zeit und Geld etc.) für gutes Aussehen betreiben als Gymnasiasten.

b) Einfluss des Geschlechts Es zeigten sich in dieser Studie jedoch andere signifikante Befunde, die gerade auch in Bezug auf einen möglichen Geschlechtseinfluss von beurteiltem und beurteilendem Kind interessante Hinweise geben. So konnte gezeigt werden, dass attraktiv eingeschätzte Mädchen tendenziell aus Familien mit höherem sozio-ökonomischen Status stammen. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, ob Eltern mit höherem Status v.a. bei Töchtern dem Aussehen einen höheren Wert beimessen, als Eltern mit niedrigerem sozio-ökonomischen Status. Die Alltagserfahrung, dass sich soziale Beziehungen u.a. auch über Attraktivität vermitteln, konnte von Rost insofern nachgewiesen werden, als attraktive Kinder, v.a. Mädchen, häufiger von Peers zum Übernachten eingeladen werden. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass attraktiv beurteilte Mädchen offenbar häufiger auch introvertierte Interessen (sammeln, zeichnen etc.) haben. Die Frage, ob schöne Mädchen sich weniger um Sozialkontakte kümmern müssen, kann durch diesen Befund allerdings nicht beantwortet werden. Insgesamt weisen verschiedene Befunde darauf hin, dass Mädchen die Attraktivität Gleichaltriger generell positiver beurteilen als Jungen, und auch, dass Mädchen selbst bzgl. ihrer Attraktivität positiver beurteilt werden als Jungen.

c) Einfluss des Halo-Effekts Offensichtlich scheint sich auch oder gerade im Grundschulalter die Sympathie unter Kindern insbesondere durch das Aussehen zu vermitteln. Rost konnte zwischen verschiedenen Items, die den Kindern der Beurteilerstichprobe zur Bewertung Gleichaltriger vorgelegt wurden, signifikant positive Korrelationen feststellen. Ein besonders enger Zusammenhang, der für die Wirksamkeit des Halo-Effekts spricht, besteht zwischen den Items „Dieses Kind ist hübsch“ und „Ich mag dieses Kind“. Aber auch die Items, die sich auf die Intelligenz, die Anzahl der Freunde und die Glücklichkeit des beurteilten Kindes beziehen korrelieren eng untereinander.

Fazit und Kritik [Bearbeiten]

Wie die dargelegten Befunde zeigen, ist die Attraktivitätsforschung bei Kindern und Jugendlichen v.a. auch im Bereich Schule noch lange nicht am Ende angelangt. Z.T. widersprüchliche Befundlagen sprechen dafür, dass es keine eindeutigen Ergebnisse für Zusammenhänge zwischen Attraktivität und Variablen wie Intelligenz, Beliebtheit, Sozialverhalten etc. gibt. Vermutlich spielen gerade in diesem Forschungsbereich Interaktionen höherer Ordnung eine entscheidenende Rolle; hier bedarf es also noch weitrer Forschung. Ebenfalls nicht eindeutig beantwortet bleibt die Frage nach der Richtung bislang festgestellter Zusammenhänge zwischen Attraktivität und weiteren Variablen. Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass es generell fraglich ist, ob die in den Studien angewendeten Operationalisierungen – es wurde fast ausschließlich mit Fotos zur Bewertung gearbeitet – valide Ergebnisse liefern können, da doch vor allem im Schulalltag einem natürlichen Umfeld eine besondere Bedeutung zufällt.

Literatur [Bearbeiten]

Kenealy, P., Frude, N., & Shaw, W. (1987). Influence of children’s physical attractiveness on teacher expectations. Journal of Social Psychology, 128, 373-383 Hassebrauck, M. & Niketta, R. (1993). Physische Attraktivität. Hogrefe, Verlag für Psychologie. Daraus: Kapitel 9 Vagt, G., Engelstädter, T., Schröder, N. & Veltrup, C. (1985). Einflüsse der Schulzugehörigkeit und des Geschlechts auf die Einstellung zu Aussehensfragen. Psychologische Beiträge, 27, 277-282

 

Siehe auch [Bearbeiten]

Attraktivität

Schönheit

Ästhetik

Schönheitsideal

Evolutionspsychologie

Lookism

Weblinks [Bearbeiten]

Attraktivitätsforschung im deutschsprachigen Raum

Attraktivitätsforschung international

Neuroesthetics - Mit seinem „Institute of Neuroesthetics“ geht der Großmeister der Neurobiologie, Semir Zeki, seinem Steckenpferd nach: der Erklärung der Kunst aus der Biologie.

Online-Experimente:

PSYTESTS (deutsch) - Auf dieser Seite des Instituts für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin findet sich eine Studie zu den individuellen Vorlieben bei der Wahrnehmung männlicher Gesichter.

Faceresearch.org (deutsch) - Auf dieser Website von Forschern der Universität Aberdeen können Sie an kurzen psychologischen Experimenten teilnehmen, bei denen es um die Attraktivitätswahrnehmung von Gesichtern und Stimmen geht. Die Seite liegt auch in einer deutschen Version vor.

Bodygenerator und Bodycontest - Zwei Experimente des Regensburger Psychologen Martin Gründl

Männergesichter - In diesem Experiment von Victor Johnston stehen männliche Gesichter zur Bewertung.

A Little Lab (engl.) - Auf dieser Seite von Tony Little finden Sie eine Vielzahl von Experimenten, bei denen es überwiegend um die Attraktivitätsbewertung und den Persönlichkeitseindruck von Gesichtern geht.

Perception Lab (engl.) - Auf dieser Website von David Perretts Forschergruppe finden sich verschiedene online-Experimenten zur Attraktivität von Gesichtern. Hier können Sie auch Ihr Gesicht der Wissenschaft vermachen.

Symmetrie (engl.) - Hier können Sie Ihr Gesicht online symmetrisieren lassen und Abweichungen von der perfekten Symmetrie in einem einzigen Zahlenwert berechnen lassen.

Literatur [Bearbeiten]

Populärwissenschaftlich [Bearbeiten]

Ulrich Renz: Schönheit – eine Wissenschaft für sich, Berlin Verlag, 2006, ISBN 3827006244

Nancy Etcoff: Nur die Schönsten überleben, Diederich Verlag, 2001, ISBN 3720522229

 

Für Fachpublikum [Bearbeiten]

Ronald Henss: Spieglein, Spieglein an der Wand – Geschlecht, Alter und physische Attraktivität (Beltz Psychologie Verlags Union, 1992). In dem Buch stellt der früher an der Universität des Saarlandes tätige Psychologe nicht nur seine eigenen Forschungen vor, sondern gibt auch einen sehr systematischen und klaren Überblick über die weltweite Literatur zum Thema Urteilerübereinstimmung.

Ronald Henss: Gesicht und Persönlichkeitseindruck (Hogrefe, 1998). Dieses persönlichkeitspsychologische Fachbuch dreht sich um die Frage: Welche Rolle spielt das Äußere bei der Beurteilung des Inneren? Zunächst geht es um die Frage nach der Struktur des Persönlichkeitseindrucks, also nach der Korrelation zwischen den einzelnen Persönlichkeitsmerkmalen, die der Beurteiler im Beurteilten zu erkennen meint. Dann die Frage nach der Urteilerübereinstimmung, und drittens die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Physiognomie und Persönlichkeitseindruck.

Manfred Hassebrauck und Reiner Niketta (Hrsg.): Physische Attraktivität (Hogrefe, 1993). Dieser Sammelband zieht die Summe der deutschsprachigen empirisch-psychologischen Attraktivitätsforschung - die international leider nicht im Geringsten wahrgenommen wurde. Eine Auseinandersetzung mit evolutionspsychologischen Ansätzen fehlt in diesem Band bedauerlicherweise völlig.

Andreas Hergovich (Hrsg.): Psychologie der Schönheit – Physische Attraktivität aus wissenschaftlicher Perspektive (WUV-Universitätsverlag, 2002). Die einzelnen Beiträge in diesem Sammelband decken die wichtigsten Felder der psychologischen Attraktivitätsforschung ab. Das Werk unterscheidet sich von einem „richtigen“ Lehrbuch darin, dass die Beiträge von Studenten (am psychologischen Institut der Universität Wien) verfasst wurden und entsprechend in ihrer Qualität höchst unterschiedlich sind.

Gillian Rhodes & Leslie Zebrowitz: Facial attractiveness. Evolutionary, Cognitive, and Social Perspectives (Ablex Publishing, 2002). Das Buch kann schon fast als Standardlehrbuch der Attraktivitätsforschung bezeichnet werden. Es zeigt das ganze Spektrum des Fachgebietes auf, von der Evolutionspsychologie (die unter anderem von dem Wiener Verhaltensforscher Karl Grammer vertreten wird) über die Theorie der Wahrnehmungsvorlieben bis hin zu sozialpsychologischen Ansätzen.

Leslie Zebrowitz: Reading Faces: Window to the Soul? (Westview Press, 1997). In diesem „Ein-Frau-Lehrbuch“ der amerikanischen Wahrnehmungsforscherin geht es um die Signale, die unser Gesicht sendet, und wie wir sie empfangen und decodieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Wirken des Kindchenschemas und dessen Erklärung. Das Buch ist für ein Fachbuch ausgesprochen opulent illustriert und so verständlich geschrieben, dass es auch manchem Laien eine Freude sein wird.

Schmitt, M. (1992). Schönheit und Talent: Untersuchungen zum Verschwinden des Halo-Effekts. Zeitschrift für experimentelle und angewandte Psychologie,475-492

Kaplan, R. M. (1978). Is Beauty talent? Sex interaction in the attractiveness halo effect. Sex Roles, 4(2), 195-204

Landy, D., & Sigall, H. (1974). Beauty is talent: Task evaluation as a function of the performer's physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology, 29(3), 299-304

Weitere Literatur [Bearbeiten]

Kommentierte Bücherliste zum Thema Attraktivitätsforschung

Liste ausgewählter Primärliteratur zum Thema

 

Quellen [Bearbeiten]

1. ↑ siehe z.B.: Ronald Henss: Spieglein, Spieglein an der Wand – Geschlecht, Alter und physische Attraktivität (Beltz Psychologie Verlags Union, 1992); Hönekopp, J (im Druck) Once more: is beauty in the eye of the beholder? Relative contributions of private and shared taste to judgments of facial attractiveness. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance

2. ↑ Langlois, JH, Kalakanis, L, Rubenstein, AJ, Larson, A, Hallam, M & Smoot, M (2000). Maxims or myths of beauty? A meta-analytic and theoretical review. Psychological Bulletin, 126, 390-423

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Attraktivit%C3%A4tsforschung“

Kategorie: Sozialpsychologie

10.05.2006 - Psychologie

Vaterqualitäten stehen Männern ins Gesicht geschrieben

Kinderliebe macht Männer für Frauen zumindest als Langzeitpartner attraktiv

Frauen erkennen schon bei einem Blick in das Gesicht eines Mannes, ob er Interesse an Kindern hat oder nicht. Diese unbewusste Beurteilung der Vaterqualitäten prägt die männliche Attraktivität stärker als bislang angenommen, haben amerikanische Psychologen in einer Studie nachgewiesen: Je höher die Frauen das Interesse an Kindern einschätzten, desto attraktiver erschien ihnen der Mann als Langzeitpartner. Umgekehrt bevorzugten die Frauen als Partner für eine kurze Affäre eher Männer, die einen hohen Testosteronspiegel hatten – und auch den konnten sie den Männern am Gesicht ablesen.

Vom Standpunkt der Evolution aus betrachtet spielen für die Wahl des richtigen Partners zwei Faktoren eine Rolle – die Qualität der Gene und die Bereitschaft, sich um den Nachwuchs zu kümmern. Als Maß für die Qualität der genetischen Ausstattung gilt dabei der Testosteronspiegel, da er direkt Rückschlüsse auf die Qualität des Immunsystems zulässt. Da Testosteron außerdem die männlichen Gesichtszüge prägt, kann dieser Faktor relativ leicht beurteilt werden: Je maskuliner ein männliches Gesicht wirkt, desto höher ist die Hormonkonzentration. Ob einem Mann jedoch auch die Vaterqualitäten ins Gesicht geschrieben stehen, war bislang unklar.

 

Um das zu testen, zeigten die Forscher um James Roney nun 39 Männern Bilder von Kinder- und Erwachsenengesichtern und ließen sie entscheiden, welches Bild sie mehr ansprach. Anschließend nahmen die Wissenschaftler Speichelproben für eine Testosteronmessung und fertigten Digitalfotos der Teilnehmer an. Diese Bilder legten sie dann 29 Frauen vor und baten sie, verschiedene Eigenschaften der abgebildeten Männer auf einer Skala von 1 bis 7 zu beurteilen, darunter "wirkt maskulin", "mag Kinder" und "ist freundlich". In einer zweiten Runde sollten die Frauen zusätzlich einschätzen, welcher der Männer sie für eine kurze Affäre interessieren würde und welcher eher für einer langfristige Beziehung.

 

Die Frauen konnten die Kinderfreundlichkeit der Männer überraschend gut bewerten, berichten die Forscher. Auch die gemessenen Testosteronspiegel und die Beurteilung, wie maskulin ein Gesicht wirkt, stimmten sehr gut überein. Beide Faktoren beeinflussten die Attraktivität der Gesichter, allerdings in entgegengesetzten Richtungen: Kinderliebe machte eine Mann attraktiv für eine Langzeitbeziehung und ein hoher Testosteronspiegel für eine kurze Affäre. Hormonstatus und Kinderliebe spiegeln sich also beide im Gesicht eines Mannes wider und können unabhängig voneinander beurteilt werden, schließen die Forscher. Sie wollen nun untersuchen, welche Gesichtszüge genau das Interesse an Kindern verraten.

James Roney (Universität von Kalifornien, Santa Barbara) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2006.3569

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel Attraktivität

 

08.11.2007 - Gesellschaft

Was der Hüftschwung (nicht) verrät

Frauen verändern Gang mit ihrem Zyklus

Der Gang einer Frau wirkt auf Männer während ihrer fruchtbaren Tage am unattraktivsten. Das haben kanadische Wissenschaftler in Tests mit Männern herausgefunden, denen sie Videos gehender Frauen zeigten. Der meist als sexy empfundene Hüftschwung fiel bei Frauen in der fruchtbaren Phase des Zyklus überraschenderweise kleiner aus als in der unfruchtbaren, ergab die Auswertung der Wissenschaftler um Meghan Provost von der Queen's Universtity in Ontario. Die Forscher vermuten hinter dem Zusammenhang eine Strategie aus der menschlichen Evolutionsgeschichte, mit der sich Frauen einst vor unliebsamen Partnern schützten.

Die Forscher statteten für ihre Untersuchung die Probandinnen zunächst mit Anzügen aus, die mit kleinen leuchtenden Markierungen versehen waren. So konnten sie mit Filmaufnahmen die Bewegungen beim Gehen genau analysieren. Frauen bewegen während ihrer fruchtbaren Tage ihre Hüften weniger und halten ihre Knie näher beieinander, beobachteten die Forscher. Als sie die Aufnahmen mehreren Gruppen von Männern zeigten, bewerteten diese den Gang während dieser fruchtbaren Tage als weniger attraktiv als den Gang in der unfruchtbaren Phase, der mit einem größeren Hüftschwung verbunden war.

 

Dieses Ergebnis überraschte die Wissenschaftler, da sie genau mit dem Gegenteil gerechnet hatten, berichtet Provost. So hatten frühere Studien ergeben, dass Männer die Gesichter oder die Gerüche von Frauen in deren fruchtbarer Phase als attraktiver bewerten. Auch veröffentlichten US-Forscher erst vor wenigen Wochen eine Untersuchung, nach der Stripteasetänzerinnen in ihren fruchtbaren Tagen mehr verdienen - sie also unbewusst Signale an die Männer aussenden, die sie attraktiver machen.

 

In dem vermeintlichen Widerspruch vermuten die Forscher ein Schutzprinzip aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen: Während der Gang auch aus großer Entfernung noch beobachtet werden kann, wirken die von Gesichtern oder Gerüchen ausgehenden Signale nur auf kurze Distanzen. Frauen haben daher die Möglichkeit, sich Männern ihrer Wahl gezielt zu nähern und diesen ihre Fruchtbarkeit zu signalisieren. Weniger interessante Männer halten sie hingegen auf Distanz. Durch den schwächer ausgeprägten Hüftschwung verbergen die Frauen ihre fruchtbaren Tage und schützen sich so vor Nachwuchs von ungewünschten Vätern.

 

New Scientist, 10. November, Seite 14

 

ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald

10.10.2007 - Psychologie

Globalisierte Vorliebe: Symmetrie

Menschen bevorzugen überall auf der Welt gleichmäßige Gesichter

Symmetrische Gesichter finden Menschen aus allen Kulturen attraktiver als asymmetrische. Das haben Wissenschaftler bei Tests mit Menschen einer afrikanischen Jäger- und Sammlerkultur und mit Westeuropäern gezeigt. Für das Jäger- und Sammlervolk der Hadza in Tansania hat Symmetrie bei der Beurteilung der Attraktivität sogar eine größere Bedeutung, fanden die Forscher um Anthony Little heraus. Für die unter extremen Bedingungen lebenden Hadza könnte die Symmetrie eines Gesichts besonders wichtig sein, da sie als Maßstab genetischer Qualität dient, vermuten die Forscher.

Menschen können anhand von Gesichtsmerkmalen Eigenschaften wie gute Gesundheit, Fruchtbarkeit, körperliche Dominanz oder auch sozialorientiertes Verhalten erkennen. Frühere Studien hatten bereits einen Zusammenhang zwischen Symmetrie und zum Beispiel Fruchtbarkeit und Überlebensfähigkeit gezeigt und ergeben, dass Menschen symmetrische Gesichter meist bevorzugen.

 

Die Probanden hatten für die Studie Bildpaare von andersgeschlechtlichen Mitmenschen zu bewerten. Von jedem Bildpaar war ein Bild so verändert worden, dass die Gesichtsmerkmale symmetrisch erschienen. Sowohl die Hadza als auch die Briten zogen das symmetrische Gesicht dem asymmetrischen vor. Das eher isoliert lebende Volk der Jäger und Sammler, das kaum Zugang zu modernen Medien hat, war dabei von symmetrischen Gesichtern noch stärker angezogen als die Europäer.

 

Diejenigen Hadza-Männer, die in ihrem Volk als gute Jäger und damit von Hazda-Frauen als attraktiv angesehen wurden, zeigten am deutlichsten den Hang zur Wahl symmetrischer Frauengesichter. Bei Frauen waren es schwangere und stillende, die eine sehr starke Neigung zu symmetrischen Gesichtszügen zeigten. Sie sind in dieser Phase mehr bedacht, Krankheiten zu meiden und legen besonders Wert auf Gesundheit ausstrahlende, symmetrische Gesichter.

 

Anthony C. Little (Universität in Stirling) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1098/rspb.2007.0895

 

ddp/wissenschaft.de – Gesa Graser

22.12.2005 - Psychologie

Warum Frauen gute Tänzer lieben

Forscher finden Zusammenhang zwischen Tanzbegabung und symmetrischem Körperbau

Der Körper von guten Tänzern ist gleichmäßiger gebaut als der von Menschen, die sich auf der Tanzfläche eher ungelenkig bewegen. Das haben amerikanische Wissenschaftler gezeigt. Dieser Zusammenhang könnte erklären, warum Frauen gut tanzende Männer besonders anziehend finden, sagen die Forscher: Ein gleichmäßiger Körperbau wird häufig mit körperlicher Fitness in Zusammenhang gebracht.

Die Wissenschaftler hatten zunächst mit einer so genannten Motion-capture-Kamera die Tanzbewegungen von jeweils zwanzig männlichen und weiblichen Jamaikanern aufgezeichnet, in deren Kultur Tanzen eine wichtige Rolle bei der Partnerwerbung spielt. Zuvor hatten Abmessungen verschiedener Körperteile wie Ellenbogen, Finger, Füße oder Ohren ergeben, dass die Hälfte der Frauen und Männer einen symmetrischen und die andere Hälfte einen eher unsymmetrischen Körperbau aufwies. Die Forscher legten dann die Videoaufnahmen, die keine Rückschlüsse auf Geschlecht, Kleidung, Körpergröße oder Attraktivität der einzelnen Tänzer zuließen, 155 Frauen und Männern zur Beurteilung vor.

 

Die Ergebnisse: Unabhängig vom Geschlecht des Beurteilers wurden Tänzer mit gleichmäßigem Körperbau generell besser bewertet als die Tanzkünste ihrer weniger symmetrischen Mitbewerber. Dasselbe Resultat ergab sich, als die Forscher das Geschlecht der urteilenden Testpersonen berücksichtigten, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Zwar bevorzugten sowohl Männer als auch Frauen Tänzer mit gleichmäßigem Körperbau, aber besonders deutlich war der Effekt bei den Frauen. Sie achten bei ihrem Urteil viel stärker auf einen ausgewogenen Körperbau der Tänzer als die Männer.

 

Warum ein gleichmäßiger Körperbau mit ausgeprägten Tanzkünsten einhergeht, wissen die Forscher bislang nicht. Möglicherweise hänge die Symmetrie mit der neuromuskulären Koordination oder dem Gesundheitszustand zusammen, vermuten die Forscher. In weiteren Studien wollen sie nun klären, ob es auch einen Zusammenhang gibt zwischen der Tanzbegabung und dem Erfolg beim anderen Geschlecht.

 

William Brown (Rutgers-Universität, New Brunswick) et al.: Nature, Bd. 438, S. 1148

 

ddp/wissenschaft.de – Martina Feichter Tanzen

09.10.2007 - Medizin

Lukrative Fruchtbarkeit

Stripteasetänzerinnen verdienen um die Zeit ihres Eisprungs herum mehr

Während ihrer fruchtbaren Tage verdienen Stripteasetänzerinnen am meisten Geld. Das sagen amerikanische Wissenschaftler, die den Einfluss des weiblichen Zyklus auf die Verdienste der Tänzerinnen untersucht hatten. Wahrscheinlich nehmen Männer unbewusst wahr, wann eine Frau am fruchtbarsten ist, vermuten Geoffrey Miller und seine Kollegen.

Über 60 Tage hinweg sammelten die Forscher Daten von 18 Tänzerinnen und zeichneten ihre Arbeitszeiten und Einnahmen sowie den Zeitpunkt ihrer Menstruation auf. In den Tagen um den Eisprung nahmen die Tänzerinnen während einer Fünf-Stunden-Schicht im Schnitt 335 US-Dollar ein, erklären die Wissenschaftler. In der sich daran anschließenden Gelbkörperphase, in der das Hormon Progesteron die weibliche Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet, verdienten die Tänzerinnen dagegen nur 260 Dollar pro Schicht. Während der Menstruation selbst waren es nur noch 185 Dollar. Tänzerinnen, die die Antibabypille einnahmen, verdienten meist weniger als ihre Kolleginnen.

 

Anders als bei vielen Säugetieren ist bei Frauen die fruchtbare Phase im Monatszyklus nicht offensichtlich erkennbar. Trotzdem spüren Männer wohl unbewusst, wann eine Frau fruchtbar ist, erklären die Forscher. Wie Frauen dies jedoch mitteilen, etwa durch bestimmte Pheromone, wissen auch Miller und seine Kollegen nicht. Karl Grammer, Psychologe an der Universität Wien, vermutet dagegen, dass der erhöhte Östrogenspiegel während des Eisprungs die Bewegungen der Frauen beeinflusst. Durch die veränderte Art zu tanzen würden so die Männer merken, dass die Stripteasetänzerin sich in der fruchtbaren Phase ihres Monatszyklus befindet.

 

Science, Onlinedienst

 

Originalarbeit der Forscher: Geoffrey Miller (Universität von New Mexico in Albuquerque) et al.: Evolution and Human Behavior, DOI: 10.1016/j.evolhumbehav.2007.06.002

 

ddp/wissenschaft.de – Anja Basters

26.09.2007 - Biologie

Kinderreiche Bässe

Auch die Stimmlage entscheidet über den Fortpflanzungserfolg eines Mannes

Männer mit einer tiefen Stimme haben mehr Nachkommen. Das haben Wissenschaftler aus den USA und Kanada in einer Studie an einer Jäger- und Sammlergesellschaft aus Tansania nachgewiesen. Die Wissenschaftler um Coren Apicella von der Harvard-Universität in Cambridge sehen in diesem Zusammenhang die Erklärung dafür, warum Männer tiefere Stimmen haben als Frauen.

Aus früheren Studien ist bekannt, dass die Menge des Botenstoffes Testosteron die Stimmhöhe entscheidend beeinflusst. In weiteren Studien fanden Frauen tiefere Männerstimmen attraktiver und beurteilten diese als dominanter, gesünder und männlicher als hohe Stimmen. Umgekehrt empfinden Männer höhere Frauenstimmen als attraktiver, jünger, gesünder und weiblicher. Zudem ist die Vorliebe von Frauen für tiefe Stimmen bei Männern in ihrer fruchtbaren Phase ausgeprägter. Das könnte darauf hinweisen, dass die Stimmlage neben anderen männlichen Eigenschaften als Qualitätskriterium bei der Partnerwahl dient. Bislang gab es jedoch noch keine Untersuchungen an Menschen, die einen direkten Zusammenhang zwischen Stimmlage und Fortpflanzungserfolg zeigen konnten.

 

Da in modernen Gesellschaften eine Untersuchung dieses Zusammenhangs wegen der praktizierten Verhütungsmethoden schwierig ist, haben die Wissenschaftler eine Volksgruppe von Jägern und Sammlern, die Hadza in Tansania, studiert. Diese leben in monogamen Beziehungen mit Partnern, die sie frei auswählen können. Es gibt also keine arrangierten Hochzeiten. Allerdings ist die Scheidungsrate ziemlich hoch, so dass viele Angehörige dieser Volksgruppe im Laufe ihres Lebens nacheinander mehrere feste Beziehungen haben. Für die Studie befragten die Forscher 49 Männer im Alter von 19 bis 55 Jahren und 52 Frauen im Alter von 18 bis 53 Jahren nach der Anzahl ihrer Kinder. Zudem zeichneten sie jeweils eine Sprachaufnahme des Wortes „hujambo“ auf, was übersetzt etwa „Hallo“ bedeutet.

 

Bei den weiblichen Versuchsteilnehmern ergab sich kein Zusammenhang zwischen Stimmlage und Fortpflanzungserfolg. Die männlichen Probanden mit einer tiefen Stimme hatten hingegen signifikant mehr Kinder. In zukünftigen Studien möchten die Wissenschaftler untersuchen, ob Frauen bevorzugt Männer mit einer tiefen Stimme heiraten und ob diese Männer als bessere Jäger wahrgenommen werden. Außerdem interessiert die Forscher, ob es tatsächlich eine Verbindung zwischen Stimmlage und messbaren Eigenschaften wie beispielsweise dem Erfolg bei der Jagd gibt.

 

Coren Apicella (Harvard-Universität in Cambridge) et al.: Biology Letters der britischen Royal Society, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rsbl.2007.0410

 

ddp/wissenschaft.de – Tobias Becker

19.09.2007 - Psychologie

Eifersucht macht schöne Menschen interessanter

Leben Menschen in einer festen Beziehung, so wird deren Aufmerksamkeit von schönen Individuen ihres eigenen Geschlechts stärker angezogen als von attraktiven Menschen des jeweils anderen Geschlechts. Wer jedoch noch auf der Suche nach einem Partner sind, reagiert genau umgekehrt. Das hat ein Wissenschaftlerteam um Jon Maner von der Staatsuniversität von Florida in Tallahassee in einer Studie gezeigt.

Für ihre Studie testeten die Psychologen in mehreren Versuchen insgesamt 442 heterosexuelle Männer und Frauen. Die Versuchsteilnehmer füllten im Vorfeld der Experimente einen Fragebogen aus, in der die Forscher die Motivation der Probanden abfragten, einen Partner zu finden. Während der Versuche zeigten die Forscher den Teilnehmern Bilder von sehr schönen sowie von durchschnittlich aussehenden Männern und Frauen auf einem Computermonitor. Nachdem ein Foto auf dem Bildschirm erschienen war, wurde die Zeit gemessen, die die Teilnehmer benötigten, um ihre Aufmerksamkeit auf eine andere Stelle des Monitors zur richten.

 

Bereits eine halbe Sekunde, nachdem die Versuchsteilnehmer eine attraktive Person sahen, fixierten sie ihre Aufmerksamkeit auf diese. Bei Bildern von schönen Menschen benötigten die Probanden generell mehr Zeit, um ihr Augenmerk auf etwas anderes zu konzentrieren. Die Wissenschaftler konnten dabei keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern feststellen. Welchem Geschlecht die Probanden bei den Versuchen mehr Aufmerksamkeit widmeten, hing jedoch davon ab, ob sie in einer festen Beziehung lebten oder nicht. Während sich Singles vor allem für das andere Geschlecht interessierten, blieb der Blick bei in einer Partnerschaft lebenden Probanden vor allem an Gesichtern von Geschlechtsgenossen hängen, beobachteten die Forscher.

 

Wer einen Partner finden möchte, richtet seine Aufmerksamkeit sehr schnell und automatisch zu attraktiven Individuen des anderen Geschlechts, erklärt Maner diesen Zusammenhang. Sind wir hingegen in einer festen Beziehung, passiert dasselbe bei schönen Menschen unseres eigenen Geschlechtes, da wir diese als Konkurrenten empfinden. Dies ist verstärkt der Fall, wenn wir uns Sorgen um die Treue unseres Partners machen, konnten die Forscher zudem in einem der Versuche zeigen.

 

Jon Maner (Staatsuniversität von Florida in Tallahassee) et al.: Journal of Personality and Social Psychology, Band 93, Ausgabe 3, Seite 389

 

ddp/wissenschaft.de – Tobias Becker

04.09.2007 - Psychologie

Brautschau à la Steinzeit

Forscher: Die Partnerwahl folgt immer noch den gleichen Regeln wie vor Tausenden von Jahren

Bei der Partnerwahl gelten nach wie vor Regeln aus der Steinzeit – auch wenn die Selbsteinschätzung der meisten Menschen inzwischen eine völlig andere ist: Männer interessiert bei Frauen vor allem gutes Aussehen, während Frauen auf Sicherheit und einen hohen Status Wert legen. Das folgern Wissenschaftler aus einer Studie an knapp fünfzig Münchnern, die an einem "Speed Dating" teilgenommen hatten. Vor der Veranstaltung, bei denen sich Dutzende potenzielle Paare zu Kurzgesprächen von jeweils einigen Minuten treffen, hatten die Forscher die Teilnehmer zu ihren Kriterien bei der Partnerwahl befragt. Diese Kriterien bestätigten sich jedoch beim Dating keineswegs, berichten die Forscher.

Vor dem Dating hatten die Männer angegeben, eine Frau zu suchen, die ihnen vom Status und vom Aussehen her ebenbürtig ist. Auch die Frauen gaben an, bezüglich Optik und Status eher ein Spiegelbild ihrer selbst zu suchen als den Traummann, zu dem sie aufschauen können. Nach den Treffen hatten die Teilnehmer in Fragebögen auszuwählen, welchen Mann oder welche Frau sie ein zweites Mal treffen wollten.

 

Das Ergebnis entsprach keineswegs den zuvor angegebenen Kriterien, stellten die Forscher fest. Vielmehr schien die Partnerwahl nach einem Schema abzulaufen, das nach Ansicht von Entwicklungspsychologen ähnlich bereits in der Steinzeit galt: Männer legen Wert auf Attraktivität, da diese auf gute Gene der Frau schließen lässt. Frauen suchen bei Männern hingegen eine Kombination von gutem Aussehen, hohem Status und großer Fürsorglichkeit. Das stellte sicher, dass die Frau und ihr potenzieller Nachwuchs später gut versorgt sind. Frauen berücksichtigen in dieser Auswahl, wie attraktiv sie sich selbst einschätzen, und versuchen, eine dementsprechend möglichst gute Wahl zu treffen, erklären die Forscher.

 

Wieviel wählerischer die Frauen bei ihrer Auswahl sind, zeigte sich darin, dass sie nur jeden dritten Mann nochmals treffen wollten, während die Männer bei jeder zweiten Frau an einem weiteren Date interessiert waren. Das decke sich mit Ergebnissen früherer Studien, nach denen sich Männer Frauen oberhalb einer gewissen unbewussten Attraktivitäts-Grenze generell als potenzielle Partnerinnen vorstellen können, so die Forscher. In weiteren Studien mit Teilnehmern von Speed Datings wollen sie nun die Kriterien der Partnerwahl noch genauer untersuchen.

 

Peter Todd (Universität von Indiana, Bloomington) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0705290104

 

ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald

29.08.2007 - Biologie

Was Männer von jüngeren Frauen haben

Die Zahl der Kinder hängt bei Paaren auch vom Altersunterschied ab

Österreichische Wissenschaftler glauben entdeckt zu haben, warum Männer jüngere Frauen und Frauen ältere Männer als Partner bevorzugen: Es verbessert ihre jeweiligen Chancen auf Kinder. Die Wahrscheinlichkeit, möglichst viel Nachwuchs zu bekommen, ist nämlich bei Frauen dann am größten, wenn ihr Partner etwa vier Jahre älter ist als sie, zeigt die Auswertung einer Datensammlung von mehr als 11.000 Männern und Frauen. Für Männer ist der Fortpflanzungserfolg hingegen mit einer um sechs Jahre jüngeren Partnerin maximal. Warum gerade Beziehungen mit diesem Altersunterschied die fruchtbarsten sind, können die Forscher allerdings nicht sagen.

Männer und Frauen wählen ihre Partner nach unterschiedlichen Gesichtpunkten aus, erklären die Forscher: Frauen suchen bei Männern – mehr oder weniger unbewusst – vor allem ein gesichertes Einkommen und einen hohen gesellschaftlichen Status, während Männer primär eine attraktive äußere Erscheinung wollen. Das spiegele sich in der weiblichen Vorliebe für ältere Männer genauso wider wie in der männlichen Neigung zu jüngeren Frauen, die in praktisch allen Kulturen zu finden sei. Ob dieses Faible für bestimmte Altersstufen aus Sicht der Evolution jedoch tatsächlich einen Vorteil bringt, sei bislang nicht bekannt, so die Wissenschaftler.

 

Um das zu prüfen, durchforsteten die Forscher die Daten von 5.623 Männern und 5.999 Frauen, die zwischen 1945 und 1955 in Schweden geboren waren, und erfassten jeweils die Anzahl der Kinder, das Alter zum Geburtszeitpunkt der Kinder sowie das Alter des Partners. Ausgewertet wurden schließlich die Daten von Männern und Frauen getrennt. Das Ergebnis: Es gab in beiden Fällen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Altersunterschied der Partner und der Anzahl der Kinder. Männer hatten umso weniger Nachwuchs, je älter ihre Partnerin im Vergleich zu ihnen selbst war. Optimal war ein Abstand von knapp sechs Jahren. War die Frau noch jünger, fielen die Chancen auf Kinder wieder. Bei Frauen sah die Kurve ähnlich aus, wobei der Altersunterschied mit der maximalen Nachwuchswahrscheinlichkeit hier bei etwa vier Jahren lag.

 

In der Realität komme ein Altersunterschied von sechs Jahren allerdings eher selten vor, berichten die Forscher. So wählen Männer nach früheren Erhebungen im Mittel Frauen, die nur etwa zweieinhalb Jahre jünger sind als sie selbst. Für interessant halten die Wissenschaftler besonders die Daten derjenigen Probanden, deren Partnerschaft nach dem ersten Kind auseinander ging: Sie entschieden sich anschließend durchgehend für jüngere Partner – möglicherweise, um ihren eigenen Fruchtbarkeitsverlust durch das zunehmende Alter zu kompensieren.

 

Martin Fieder und Susanne Huber (Universität Wien) et al.: Biology Letters, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rsbl.2007.0324

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

13.03.2007 - Psychologie

Ansprechender Hüftschwung

Studie: Bewegungen tragen stark zur Attraktivität eines Menschen bei

Sexappeal lässt sich nicht auf Körpermaße wie breite Schultern oder eine Wespentaille reduzieren: Sich mit femininem Hüftschwung bewegende Frauen wirken attraktiver als solche, die machohaft ihre Arme bewegen, haben amerikanische Forscher in Tests mit geschlechtslosen Trickfilmfiguren gezeigt. Nach den Ergebnissen ist die Wahrnehmung von Attraktivität komplexer als bisher angenommen, denn den sozialen Informationen kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Ein Mensch wirkt demnach besonders attraktiv, wenn seine Bewegungen und sein Verhalten zu seinem Äußeren und zu seinem biologischen Geschlecht passen.

In einer Studie beurteilten freiwillige Teilnehmer die Attraktivität von computeranimierten Trickfilmfiguren. Die schlichten, menschenähnlichen Charaktere waren nicht als Frauen oder Männer zu identifizieren und unterschieden sich lediglich im Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang und in ihrer Art, sich zu bewegen. Als attraktiv bewerteten die Probanden einerseits Figuren mit enger Taille und breiter Hüfte, die sie beim Gehen seitlich schwangen, und andererseits Figuren mit gleichem Taillen- und Hüftumfang, die in stolzem Gang die Schultern vor- und rückwärts bewegten.

 

In vielen westlichen Gesellschaften werden Frauen mit Wespentaille von Männern bevorzugt, wie frühere Forschungsarbeiten zeigten. Dieses Verhalten hat sich einer Hypothese zufolge in der Evolutionsgeschichte herausgebildet, weil die Körperform auf Gesundheit und Fruchtbarkeit der Frau hinweise. Das Schönheitsideal gilt jedoch nicht in allen Kulturkreisen, weshalb die Theorie stets umstritten war. Kerri Johnson und Louis Tassinary zeigen nun, dass sich Ideale nicht mit einfachen Formeln wie dem Taillen-Hüft-Verhältnis messen lassen. Zur Attraktivität trage auch bei, sich den kulturellen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit entsprechend zu verhalten, sagen die Wissenschaftler.

 

Kerri Johnson (Universität New York) und Louis Tassinary (A&M-Universität, College Station): PNAS, Bd. 104, S. 5246

 

ddp/wissenschaft.de – Fabio Bergamin

 

17.01.2007 - Psychologie

Wie ein Lächeln die Konkurrenz verschärft

Weibliches Interesse macht Männer für andere Frauen attraktiver

Wenn ein Mann von einer Frau angelächelt wird, erhöht das seine Attraktivität für andere Frauen. Gleichzeitig setzt dieses Lächeln seinen Wert in den Augen anderer Männer herab, haben schwedische Psychologen in einer Studie mit 56 Freiwilligen gezeigt. Demnach gibt es auch beim Menschen das, was Forscher "Kopieren bei der Partnerwahl" nennen – ein Effekt, der bereits aus dem Tierreich bekannt ist, denn auch bei Zebrafinken, Wachteln und einigen Fischarten verbessert das Interesse eines Weibchens die Chancen eines Männchens.

Um zu untersuchen, ob soziale Faktoren einen Einfluss auf die Attraktivität potenzieller Partner haben, entschieden sich die Forscher für einen Test mit Blicken als Signal für eine vorhandene Vorliebe – schließlich vermitteln Blicke bei menschlichen Sozialkontakten einen Großteil der Informationen, so ihre Erklärung. Sie ließen also ihre je 28 weiblichen und männlichen Probanden Porträtfotos von jungen Männern ansehen und deren Attraktivität beurteilen. Anschließend bekamen die Testteilnehmer die gleichen Bilder vorgesetzt, wobei diesmal ein Frauengesicht einem der Gesichter zugewandt war und dabei entweder lächelte oder eine ernste Miene zeigte. Im letzten Teil der Studie sollten die Probanden dann noch einmal die Attraktivität der Gesichter einschätzen.

 

Das Ergebnis: Die Gesichter, die von der Frau angelächelt worden waren, machten auf der Attraktivitätsskala der weiblichen Probandinnen im Vergleich zu vorher einige Punkte gut, während sie auf der Skala der männlichen Teilnehmer deutlich verloren. Der ernste Blick der Frau hatte dagegen genau den umgekehrten Effekt – er machte die Gesichter für die Frauen weniger anziehend und für die Männer attraktiver.

 

Frauen werten also das Interesse einer Geschlechtsgenossin als Zeichen dafür, dass der entsprechende Mann begehrenswert sein muss und übertragen das auf ihre eigene Einschätzung, erklären die Forscher. Männer nehmen dieses gesteigerte weibliche Interesse ebenfalls wahr und betrachten das Objekt der Begierde folgerichtig als stärkere Konkurrenz, was wiederum die Attraktivität eines solchen Mannes in ihren Augen herabsetzt.

 

Die Wissenschaftler vermuten, dass das Interesse einer anderen Frau die sonst für die Partnerwahl herangezogenen Signale wie Anzeichen für Gesundheit oder Hinweise auf gute Gene ergänzt. Das sei besonders dann sinnvoll, wenn die Unterschiede zwischen potenziellen Partnern nicht sehr ausgeprägt sind oder es sehr viel Zeit und Energie kosten würde, die jeweiligen Qualitäten genauer unter die Lupe zu nehmen, so die Forscher.

 

Benedict Jones (University of Aberdeen) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2006.0205

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

10.01.2007 - Psychologie

Was Frauen immer schon begehrenswert machte

Studie: Eine schmale Taille ist ein zeitloses Kennzeichen weiblicher Schönheit

Schönheit liegt wohl doch nicht nur im Auge des Betrachters: Eine schmale Taille gilt schon seit Jahrhunderten als Zeichen weiblicher Schönheit, unabhängig von kulturellen Unterschieden. Das sagen amerikanische Wissenschaftler, die englische, indische und chinesische Literatur aus mehreren Jahrhunderten analysiert haben. In allen Quellen wurde die schlanke Taille übereinstimmend als schön bezeichnet, auch wenn sich die Schilderungen weiblicher Attraktivität sonst nicht immer deckten. Damit haben die alten Schriftsteller intuitiv ein Merkmal von Gesundheit und Fruchtbarkeit beschrieben, erklären die Forscher.

Für Sozialwissenschaftler ist die Beurteilung von Schönheit abhängig von subjektiven Vorlieben und kulturellen Standards. Das sehen Vertreter der so genannten evolutionären Psychologie anders, die das menschliche Denken und Verhalten mithilfe der Evolutionsgeschichte des Menschen erklären. Für sie ist Schönheit ein Zeichen für Gesundheit und Fruchtbarkeit, das dementsprechend universelle Geltung haben sollte.

 

Um diese Theorie zu untermauern, durchforsteten die Psychologen nun die englische Literatur des 16. bis 18. Jahrhunderts nach Beschreibungen des weiblichen Körpers und konzentrierten sich dabei auf die Taille. Der Taillenumfang ist nämlich das einzige sichtbare Merkmal einer Frau, das nach modernem medizinischen Wissen verlässliche Aussagen über Gesundheit und Fruchtbarkeit vermittelt: Zuviel Fett am Bauch ist nicht nur ein Risikofaktor für Herzkrankheiten oder Diabetes, es verrät auch unabhängig vom Körpergewicht einen niedrigen Östrogenspiegel.

 

Drei Körperteile wurden in der Literatur besonders oft als schön beschrieben, fanden die Forscher: die Brüste, die Taille und die Schenkel. Während es bei den Brüsten allerdings mehr auf die Form als die Größe ankam, priesen die Dichter immer nur schlanke Taillen. Obwohl auch oft mollige Frauen verehrt wurden, entdeckten die Psychologen keine einzige Erwähnung eines großen Taillenumfangs.

 

Um die allgemeine Gültigkeit dieser Präferenzen zu überprüfen, analysierten die Wissenschaftler auch alte indische und chinesische Literatur aus den ersten Jahrhunderten nach Christus. Trotz kultureller Unterschiede in der Beurteilung weiblicher Attraktivität wurden auch in diesen Dichtungen immer nur schmale Taillen als schön beschrieben. Für die Autoren ist diese Übereinstimmung ein eindeutiger Hinweis auf ein allgemeines Verständnis von Schönheit. "Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei alte Kulturen dasselbe Schönheitsmerkmal allein durch Zufall hervorheben, ist äußerst klein", vermerken sie.

Devendra Singh (Universität von Texas, Austin) et al.: Proceedings of The Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1098/rspb.2006.0239

 

13.11.2006 - Psychologie

Unterschiede machen treu

Studie: Je unterschiedlicher das Immunsystem eines Paares, desto geringer ist die Neigung zum Fremdgehen

Frauen neigen weniger zum Fremdgehen, wenn sich das Immunsystem ihres Partners deutlich von ihrem eigenen unterscheidet: Je unterschiedlicher die Gene, die das Immunsystem bestimmen, desto stärker fühlen sie sich vom eigenen Partner sexuell angezogen und desto seltener gehen sie fremd. Das hat ein Team aus amerikanischen Psychologen und Biologen jetzt herausgefunden.

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler 48 Paare, die in einer festen Beziehung lebten. Alle Teilnehmer gaben eine Speichelprobe ab, aus der die genetischen Informationen über das Immunsystem gewonnen wurden. Außerdem beantworteten sie in Fragebögen, wie sexuell attraktiv sie ihren derzeitigen Partner fanden und wie zufrieden sie mit dem Sex in der Beziehung waren. Beide Partner gaben außerdem an, wieviele Seitensprünge sie während der Beziehung hatten und wie stark sie sich trotz Partnerschaft auch zu anderen hingezogen fühlten. Diese Fragebögen wurden zu drei Zeitpunkten beantwortet: einmal zu Beginn der Studie, einmal während der fruchtbaren und einmal während der unfruchtbaren Tage der Frau.

 

Waren die immunbezogenen Gene der beiden Partner ähnlicher, waren die Frauen weniger zufrieden mit dem Sex in der Beziehung und gingen öfter fremd, ergab die Untersuchung. Dieser Zusammenhang galt unabhängig von der Einstellung, die die Frauen generell zu Seitensprüngen hatten. Frauen mit ähnlichem Immunsystem wie ihr Partner fühlten sich außerdem mehr zu anderen Männern hingezogen als Frauen in Partnerschaften mit unähnlichem Immunsystem. Dies war insbesondere während der fruchtbaren Tage der Fall.

 

Ein ähnliches Phänomen sei bereits aus dem Tierreich bekannt, schreiben die Forscher: Auch Mäuse, Vögel und Fische suchen sich bevorzugt Partner aus, die genetisch wenig mit ihnen übereinstimmen. Biologisch gesehen könnte dies dazu dienen, Inzucht zu verhindern und besonders fitte Nachkommen hervorzubringen, zum Beispiel mit einem besonders guten Immunsystem. Interessanterweise hatte in der aktuellen Studie die Ähnlichkeit der Gene auf die männlichen Partner keinerlei Einfluss. Dies könnte eine Folge davon sein, dass Frauen während der Evolution mehr Zeit damit verbrachten, den Nachwuchs aufzuziehen. Daher könnten gerade sie besondere Fähigkeiten entwickelt haben, um genetische Vorteile für ihre Nachkommen zu sichern, vermuten die Forscher.

 

Christine Garver-Apgar (Universität von New Mexico, Albuquerque) et al.: Psychological Science, Bd. 17, S. 830

 

ddp/wissenschaft.de – Christine Amrhein

24.08.2006 - Psychologie

Urteil im Schnellverfahren

Menschen bewerten fremde Gesichter schon in Sekundenbruchteilen

Menschen müssen Fremden nur eine zehntel Sekunde lang ins Gesicht blicken, um sich ein Bild ihres Charakters zu machen. Das haben amerikanische Psychologen gezeigt, indem sie Studenten Bilder von fremden Gesichtern beurteilen ließen. Die für den ersten Eindruck nötige Zeitspanne war dabei so kurz, dass es sich bei der Bewertung um ein rein intuitives Urteil handeln muss, schließen die Forscher. Trotzdem war die Einschätzung verblüffend genau: Selbst nach einer längeren Betrachtung der Gesichter verfeinerten die Probanden lediglich ihr Urteil, veränderten es aber nicht grundsätzlich.

Die 117 Studienteilnehmer sollten insgesamt 66 Gesichter beurteilen, die für unterschiedlich lange Zeitspannen auf einem Monitor erschienen. Dazu wurden die Probanden in fünf Gruppen eingeteilt, von denen jede eine andere Eigenschaft der Gesichter bewerten sollte. So mussten die Studenten beispielsweise entscheiden, ob die gezeigte Person attraktiv, sympathisch, vertrauenswürdig, kompetent oder aggressiv war oder nicht. Anschließend sollten die Probanden angeben, wie überzeugt sie von ihrer Bewertung waren.

 

Das Ergebnis: Für die grundsätzliche Beurteilung der verschiedenen Eigenschaften spielte es keine Rolle, ob die Probanden das Bild nur 100 Millisekunden lang gesehen hatten oder eine ganze Sekunde. Zusätzliche Zeit führte allerdings dazu, dass die Studenten sicherer wurden, das richtige Urteil getroffen zu haben. Auch konnten sie Nuancen besser erfassen als in den kürzeren Zeitspannen. Besonders schnell erkannten die Teilnehmer, ob eine Person vertrauenswürdig war oder nicht, schreiben die Forscher.

 

Das lässt sich ihrer Ansicht nach auf die frühe Entwicklung des Menschen zurückführen: Damals sei es für das Überleben extrem wichtig gewesen, Freunde und Feinde möglichst schnell zu erkennen. Aus diesem Grund entwickelte sich ein System, das die Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit ermöglicht, ohne dass sich das viel langsamere logische Denken einschalten musste. Welche Strukturen oder Eigenschaften eines Gesichts den schnellen Urteilen zugrunde liegen, wissen die Forscher bislang noch nicht. Das müsse nun in einer weiteren Studie geprüft werden, kommentieren sie.

 

Janine Willis, Alex Todorov (Princeton-University): Psychological Science, Bd. 17, S. 592

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

14.06.2006 - Gesundheit

Kurven im Wechsel der Jahreszeiten

Hormonschwankungen verändern die weibliche Körperform im Lauf des Jahres

Wie ausgeprägt die Kurven einer Frau sind, hängt nicht zuletzt von der Jahreszeit ab: Die Verteilung des Körperfetts im Lauf eines Jahres verändert sich, haben kanadische Forscher entdeckt. So wandert Fett, das sich im Frühjahr auf den Hüften befindet, im Lauf des Sommers und des Herbstes in Richtung Taille und verwischt dabei die typisch weiblichen Konturen. Verantwortlich dafür sind nach den Ergebnissen der Wissenschaftler Schwankungen des Testosteronspiegels, der im Herbst deutlich höher liegt als im Frühjahr. Ob diese Figurveränderungen jedoch ausgeprägt genug sind, um ins Auge zu fallen, sei eher zweifelhaft, schreiben die Forscher.

Für ihre Studie untersuchten Sari van Anders und ihr Team Speichelproben von 220 Frauen und 127 Männern auf das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Außerdem bestimmten die Forscher bei den weiblichen Probanden das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang. Je größer dieses Verhältnis dabei ist, desto weniger ausgeprägt sind die typisch weiblichen Rundungen mit schmaler Taille und runden Hüften.

 

Das Ergebnis: Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen war der Testosteronspiegel im Herbst am höchsten und im Frühjahr am niedrigsten. Parallel dazu veränderte sich auch das Taillen-Hüft-Verhältnis bei den Frauen, entdeckten die Forscher. Im Frühjahr war es am kleinsten und nahm dann im Lauf des Sommers stetig zu, bis es im Herbst seinen höchsten Wert erreichte. Demnach erscheinen Frauen mit ihren ausgeprägteren Kurven im Frühling am weiblichsten und im Herbst am wenigsten weiblich.

 

Da es bereits in früheren Studien Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Taillen-Hüft-Verhältnis und der Attraktivität einer Frau gegeben habe, sei es wahrscheinlich, dass die Frauen daher im Frühjahr attraktiver wirkten als im Herbst, erklären die Forscher. Auch wurden kurvige Figuren in verschiedenen Untersuchungen mit einem besseren Gesundheitszustand und einer besseren Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Ob die Veränderungen der Figur während der Jahreszeiten jedoch tatsächlich von Männern bewusst wahrgenommen würden oder ob sie einen unbewussten Einfluss ausüben, können die Forscher noch nicht sagen. Sie wollen nun untersuchen, ob auch andere Eigenschaften wie das Verhalten oder die geistige Leistungsfähigkeit von den jahreszeitlichen Testosteronschwankungen beeinflusst werden.

 

Sari van Anders (Simon-Fraser-Universität, Burnaby) et al.: Psychoneuroendocrinology (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1016/j.psyneuen.2006.03.002)

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel Körper

24.05.2006 - Psychologie

Was eine schlechte Kindheit mit Frauengesichtern anstellt

Studie: Stress in jungen Jahren macht weniger attraktiv und maskuliner

Frauen aus zerrütteten Elternhäusern ist die schwere Kindheit auch mit Anfang zwanzig noch ins Gesicht geschrieben: Sie wirken weniger attraktiv, weniger gesund und maskuliner als Altersgenossinnen, die in einem intakten Elternhaus aufgewachsen sind. Das haben britische Psychologen in Tests mit mehr als zweihundert Studentinnen gezeigt. Der Stress durch häufigen Streit in der Familie präge das Aussehen ebenso wie hormonelle und genetische Faktoren, erklären die Forscher.

Die Wissenschaftler fotografierten für ihre Untersuchung insgesamt 219 Psychologiestudentinnen und befragten sie nach ihrer Kindheit. Unter anderem wollten die Forscher wissen, ob und wann die Eltern sich getrennt hatten und ob es häufig Streit oder andere Schwierigkeiten in der Familie gegeben hatte. Aus den Teilnehmerinnen wählten die Forscher anschließend die 15 Probandinnen mit dem harmonischsten Elternhaus aus. Die zweite Gruppe bildeten die 15 Teilnehmerinnen, bei denen es am häufigsten Streit gegeben hatte. Als dritte Gruppe wählten die Forscher ebenfalls 15 Probandinnen aus, bei denen sich die Eltern schon vor der Pubertät der Mädchen getrennt hatten. Die 15 Fotos jeder Gruppe überlagerten die Forscher auf elektronischem Weg zu einem einzigen Portrait und ließen dieses von knapp fünfzig zufällig ausgewählten Versuchspersonen beurteilen.

 

Die Betrachter stuften die Attraktivität des Portraits, das aus den Fotos der Frauen aus glücklichem Elternhaus zusammengesetzt war, als am höchsten ein. Dieses Gesicht wirkte zudem am gesündesten und am wenigsten maskulin. Hingegen wirkte das Portrait der Frauen, die in einem Elternhaus mit viel Streit aufgewachsen waren, am wenigsten attraktiv, weniger gesund und am maskulinsten. Das Bild aus den Fotos der Frauen getrennt lebender Eltern lag in der Beurteilung in den drei Kategorien etwa dazwischen.

 

Jahrelanger Stress in der Familie beeinträchtige nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Aussehen, erklären die Wissenschaftler die Ergebnisse. Hier spiele nicht nur das Stresshormon Cortisol eine Rolle, sondern auch die Tatsache, dass verkrachte Familien häufig generell einen ungesünderen Lebensstil pflegen. Auch genetische Faktoren könnten hinter den Ergebnissen stehen, glauben die Forscher: Töchter besonders maskuliner Männer, die häufig auch schlechtere Familienväter sind, tragen ebenfalls bevorzugt maskuline Züge.

 

Lynda Boothroyd (Universität von St. Andrews) und David Perrett (Universität von St. Andrews ): Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2006.3579

 

ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald Aussehen

 

Im Folgenden finden Sie Links zu deutschsprachigen Forschern und Instituten, die sich schwerpunktmäßig mit Attraktivitätsforschung beschäftigen.

 

Karl Grammer

Karl Grammer ist wohl der international bekannteste deutschsprachige Attraktivitätsforscher. Er leitet (zusammen mit Irenäus Eibl-Eibesfeldt) das Ludwig Boltzmann Institute for Urban Ethology in Wien und befasst sich - aus strikt soziobiologischer Perspektive - schwerpunktmäßig mit der Rolle von Attraktivität im menschlichen Paarungsverhalten. Karl Grammer ist der Autor des Buches „Signale der Liebe“ (siehe Bücherliste).

 

Ronald Henss

Ronald Henss arbeitete bis 2004 an der Abteilung für Psychologie der Universität des Saarlandes. Zusammen mit Karl Grammer ist er einer der Pioniere der deutschsprachigen Attraktivitätsforschung und wohl der weltweit beste Kenner in Sachen Urteilerübereinstimmung (der jedoch international recht wenig wahrgenommen wurde, da seine Bücher (siehe Bücherliste) und ein großer Teil seiner Forschungsarbeiten auf Deutsch publiziert wurden).

 

Manfred Hasssebrauck

Manfred Hassebrauck ist Professor für Sozialpsychologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Er beschäftigt sich mit Fragen der Urteilerübereinstimmung, Kontexteffekten und anderen Bedingtheiten des Attraktivitätsurteils sowie mit Fragen der Partnerwahl (siehe auch Bücherliste)

 

Martin Gründl

Martin Gründl ist Psychologe an der Universität Regensburg und Experte im „Morphen“ von Gesichtern. Er ist einer der Autoren der Studie Beautycheck, die sich mit der Frage nach den „Zutaten“ zur Attraktivität von Gesichtern, insbesondere Durchschnittlichkeit, Symmetrie und Babyface beschäftigt.

 

Johannes Hönekopp

Johannes Hönekopp ist Psychologe an der Technischen Universität Chemnitz und beschäftigt sich mit Fragen der Urteilerübereinstimmung, Symmetrie und der Wirkung pränataler Geschlechtshormone auf Attraktivitätswahrnehmung und sexuelles Verhalten.

 

Thomas Jacobsen

Thomas Jacobsen ist Psychologe an der Universität Leipzig und beschäftigt sich mit der Frage, was in unserem Hirn vor sich geht, wenn wir „Reize“ als schön empfinden. Im Mittelpunkt seines Interesses steht dabei die Ästhetik von Kunst und Musik, aber auch (zusammen mit seiner Mitarbeiterin Lea Höfel) das menschliche Gesicht.

 

Eckart Voland

Eckart Voland war ursprünglich Primatenforscher und ist heute Professor für „Philosophie der Grundlagenwissenschaften“ am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft an der Universität Gießen. Er beschäftigt sich sehr intensiv mit dem Handicap-Prinzip („Angeber haben mehr vom Leben“, siehe Bücherliste), sowie mit der sog. „Großmütter-Hypothese“.

 

Bernhard Fink

Bernhard Fink ist Humanbiologe und Psychologe und arbeitet heute an der „Göttinger Soziobiologie“. Der ehemalige Mitarbeiter von Karl Grammer am Institut für Humanökologie interessiert sich schwerpunktmäßig für Fragen von Symmetrie, sexuellem Dimorphismus und der Wirkung pränataler Hormone.

 

Lars Penke

Lars Penke ist Psychologe an der Humboldt Universität Berlin. Schwerpunkt seiner Forschungen sind evolutionspsychologische Fragen, hauptsächlich zu Partnerwahl und Partnerschaft.

 

Tobias Greitemeyer

Tobias Greitemeyer arbeitet am Department Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Auswirkung von Attraktivität auf die Partnerwahl.

 

Alexander Pashos

Alexander Pashos ist Anthropologe an der Abteilung für Humanbiologie und Anthropologie an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich mit Geschlechtsunterschieden bei den Partnerwahlkriterien.

 

 

 

 

 

 

 

23.03.2007 - Psychologie

Was Gesichtssilhouetten aussagen

Forscher: Geschlecht und Alter sind in der Seitenansicht zu erkennen

In Schattenbildern von Gesichtern stecken genügend Informationen, um das Geschlecht oder das Alter eines Menschen zu erkennen. Das haben amerikanische Psychologen in Tests mit Schattenbildern herausgefunden. Das Seitenprofil ist laut den Wissenschaftlern auch aussagekräftig genug, um die Attraktivität des Gegenübers zu bestimmen. Allerdings sind Gesichter von Männern einfacher zu identifizieren als die von Frauen.

Bei Schattenrissen des Gesichts lassen sich Geschlecht und Alter erkennen. Hier ist das Profil Goethes zu sehen. Bild: Wikipedia

Die Psychologen legten 260 Probanden Gesichtssilhouetten verschiedener Menschen vor und baten die Teilnehmer, deren Geschlecht, Alter und Attraktivität zu bestimmen. Die Seitenprofile waren schwarzweiß und ohne Graustufen abgebildet und reichten jeweils von der Stirn bis zum Kinn. Silhouetten von Männergesichtern konnten die Probanden in mehr als vier von fünf Fällen als solche erkennen, die Trefferquote bei Frauengesichtern lag jedoch nur unwesentlich über der Zufallswahrscheinlichkeit.

 

Dass es den Teilnehmern leichter fiel, Gesichter von Männern zu erkennen, führen die Wissenschaftler einerseits darauf zurück, dass die Gesichtsprofile ohne Frisuren abgebildet waren und ein kahler Kopf viel eher mit einem Mann in Verbindung gebracht wird. Anderseits konnten die Wissenschaftler aber auch die Vermutung bestätigen, wonach die Gesichtsunterschiede bei Männern größer sind als bei Frauen und prägnantere Gesichter einfacher zu erkennen sind.

 

In fast sieben von zehn Fällen schätzten die Probanden auch das Alter mit einer Genauigkeit von zehn Jahren richtig. Tendenziell lagen die Schätzungen allerdings vor allem bei Profilen von jüngeren Menschen zu hoch. Bei der Gesichtserkennung spielten Formen eine wichtige Rolle, schreibt Davidenko. Menschen nähmen die Silhouette auf ähnliche Weise wahr und verarbeiteten sie im Gehirn wie andere Gesichtsmerkmale wie etwa Augen, Nase und Mund.

 

Nicolas Davidenko (Stanford-Universität): Journal of Vision, Bd. 7, Nr. 4, Artikel 6

 

ddp/wissenschaft.de – Fabio Bergamin

 

10.05.2006 - Psychologie

Wonach Frauen Männer aussuchen

Frauen erkennen schon bei einem Blick in das Gesicht eines Mannes, ob er Interesse an Kindern hat oder nicht. Diese unbewusste Beurteilung der Vaterqualitäten prägt die männliche Attraktivität stärker als bislang angenommen, haben amerikanische Psychologen in einer Studie nachgewiesen: Je höher die Frauen das Interesse an Kindern einschätzten, desto attraktiver erschien ihnen der Mann als Langzeitpartner. Umgekehrt bevorzugten die Frauen als Partner für eine kurze Affäre eher Männer, die einen hohen Testosteronspiegel hatten – und auch den konnten sie den Männern am Gesicht ablesen.

Vom Standpunkt der Evolution aus betrachtet spielen für die Wahl des richtigen Partners zwei Faktoren eine Rolle – die Qualität der Gene und die Bereitschaft, sich um den Nachwuchs zu kümmern. Als Maß für die Qualität der genetischen Ausstattung gilt dabei der Testosteronspiegel, da er direkt Rückschlüsse auf die Qualität des Immunsystems zulässt. Da Testosteron außerdem die männlichen Gesichtszüge prägt, kann dieser Faktor relativ leicht beurteilt werden: Je maskuliner ein männliches Gesicht wirkt, desto höher ist die Hormonkonzentration. Ob einem Mann jedoch auch die Vaterqualitäten ins Gesicht geschrieben stehen, war bislang unklar.

 

Um das zu testen, zeigten die Forscher um James Roney nun 39 Männern Bilder von Kinder- und Erwachsenengesichtern und ließen sie entscheiden, welches Bild sie mehr ansprach. Anschließend nahmen die Wissenschaftler Speichelproben für eine Testosteronmessung und fertigten Digitalfotos der Teilnehmer an. Diese Bilder legten sie dann 29 Frauen vor und baten sie, verschiedene Eigenschaften der abgebildeten Männer auf einer Skala von 1 bis 7 zu beurteilen, darunter "wirkt maskulin", "mag Kinder" und "ist freundlich". In einer zweiten Runde sollten die Frauen zusätzlich einschätzen, welcher der Männer sie für eine kurze Affäre interessieren würde und welcher eher für einer langfristige Beziehung.

 

Die Frauen konnten die Kinderfreundlichkeit der Männer überraschend gut bewerten, berichten die Forscher. Auch die gemessenen Testosteronspiegel und die Beurteilung, wie maskulin ein Gesicht wirkt, stimmten sehr gut überein. Beide Faktoren beeinflussten die Attraktivität der Gesichter, allerdings in entgegengesetzten Richtungen: Kinderliebe machte eine Mann attraktiv für eine Langzeitbeziehung und ein hoher Testosteronspiegel für eine kurze Affäre. Hormonstatus und Kinderliebe spiegeln sich also beide im Gesicht eines Mannes wider und können unabhängig voneinander beurteilt werden, schließen die Forscher. Sie wollen nun untersuchen, welche Gesichtszüge genau das Interesse an Kindern verraten.

 

James Roney (Universität von Kalifornien, Santa Barbara) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2006.3569

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

09.08.2007 - Gesundheit

Dick und dick gesellt sich gern

Auch der Körperfettanteil beeinflusst die Partnerwahl

Neben vielen anderen Faktoren beeinflusst auch das Körperfett die Partnerwahl: Wie schottische Forscher berichten, neigen übergewichtige Menschen eher zu dicken Partnern, bei dünnen ist es umgekehrt. Das zeigen Körperfettmessungen bei 42 Schotten und ihren Ehefrauen. Eine Anziehungskraft zwischen übergewichtigen Menschen könnte ein Grund dafür sein, dass sich Übergewicht in der Gesellschaft immer schneller ausbreitet, schreiben die Wissenschaftler.

Bei ihren Berechnungen berücksichtigen die Forscher eine Reihe möglicher Störfaktoren. So können sie ausschließen, dass das Alter, die soziale Herkunft oder das gemeinsame Umfeld der Ehepartner für den beobachteten Zusammenhang zwischen Körperfettmasse und Partnerwahl verantwortlich ist. Darüber hinaus benutzten Studienleiter John Speakman und sein Team ein Messverfahren, das im Gegensatz zum sogenannten Body-Mass-Index (BMI) direkt die Fettmasse im Körper bestimmt.

 

Auf welchem Wege das Gewicht die Partnerwahl beeinflusst, können die Forscher nicht erklären. Speakman vermutet, dass Übergewichtige die gleichen Interessen und Freizeitbeschäftigungen haben und deshalb häufiger Menschen begegnen, die ebenfalls zu dick sind. Vorangegangene Studien zum Zusammenhang zwischen Gewicht oder BMI und der Partnerwahl waren bislang zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Ebenso umstritten ist, ob die Bevorzugung gleichgewichtiger Partner zur Ausbreitung von Fettsucht beigetragen hat. Übergewichtige Menschen vererben häufig auch ihren Kindern die Veranlagung zum Übergewicht – so die Hypothese der Forscher.

 

Das erklärt aber noch nicht die sprunghafte Ausbreitung von Fettsucht, wie sie seit wenigen Jahrzehnten zu beobachten ist. Dabei ist zu beachten, dass die meisten Menschen heutzutage schon im Teenageralter übergewichtig werden. Erst diese Entwicklung ermöglicht es Singles überhaupt, bei der Partnerwahl auf das Gewicht zu achten. In den 1940er und 50er Jahren hingegen heirateten die meisten Paare bereits sehr jung und nahmen typischerweise erst nach der Hochzeit zu.

 

John Speakman (Rowett Research Institute in Aberdeen) et al.: American Journal of Clinical Nutrition, Bd. 86, Nr. 2, S. 316

 

ddp/wissenschaft.de – Larissa Kessner

30.11.2005 - Biologie

Warum die Anfälligkeit für Geisteskrankheiten sexy macht

Kreativität bei schizotypen Persönlichkeiten macht bei der Partnersuche erfolgreich

Bei Künstlern liegen Genie und Wahnsinn ungewöhnlich nah bei einander – und genau das verleiht ihnen einen außergewöhnlichen Sexappeal. Das schließen zwei britische Psychologen aus einer Studie, in der sie den Zusammenhang zwischen dem Schizophrenierisiko, der Kreativität und dem Erfolg bei der Partnersuche analysiert haben. Ihr Fazit: Genau die Charakterzüge, die einen Menschen anfällig für Schizophrenie machen, erhöhen auch sein kreatives Potenzial, und das garantiert wiederum einen größeren Erfolg beim anderen Geschlecht.

Ausgangspunkt der Studie war ein Effekt namens Darwinsches Paradoxon: Eine Krankheit wie Schizophrenie sollte eigentlich ein evolutionärer Nachteil sein und im Lauf der Zeit verschwinden – schließlich beeinträchtigt sie das gesamte Leben der Betroffenen, die häufig völlig den Bezug zur Wirklichkeit verlieren, unter Wahnvorstellungen leiden und sich sozial zurückziehen. Tatsächlich tritt Schizophrenie jedoch weltweit auf und betrifft nach Schätzung von Experten etwa ein Prozent der Bevölkerung. Nach der Evolutionstheorie muss demnach die Veranlagung für diese Krankheit mit einer anderen Eigenschaft gekoppelt sein, die dem Betroffenen einen deutlichen Vorteil verschafft.

 

Dieser Vorteil könnte die große Kreativität sein, die häufig bei so genannten schizotypen Persönlichkeiten zu finden ist, vermuteten die Forscher. Solche Menschen zeigen einige, jedoch nicht alle Kennzeichen eines schizophrenen Charakters, wie ungewöhnliche Denkstrukturen und sehr impulsives und rücksichtsloses Verhalten – Eigenschaften, die Kreativität begünstigen können. Um diese These zu testen, ließen die Psychologen insgesamt 425 professionelle Kunstschaffende, Hobby-Künstler und eher unkreative Freiwillige einen Fragebogen ausfüllen. Darin wurde nicht nur die Persönlichkeit des Probanden und das Ausmaß seines kreativen Schaffens, sondern auch sein Erfolg beim anderen Geschlecht analysiert.

Das Ergebnis: Je kreativer ein Teilnehmer war, desto ausgeprägter waren seine schizotypen Charaktereigenschaften – und desto reger war sein Liebesleben. So hatten die kreativsten Künstler beispielsweise im Schnitt bereits deutlich mehr Partner gehabt als ihre unkreativen Altersgenossen. Das galt sowohl für die befragten Frauen als auch für die Männer, schreiben die Forscher. Offenbar ist Kreativität demnach ein entscheidender Faktor bei der Partnerwahl und wiegt die Nachteile, die durch die größere Anfälligkeit für Schizophrenie entstehen, mehr als auf.

Daniel Nettle (Universität von Newcastle) & Helen Keenoo (Open University, Milton Keynes): Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2005.3349)

 

 

05.09.2007 - Genforschung

Warum Schizophrenie noch nicht ausgestorben ist

Forscher finden Anzeichen einer positiven Selektion bei Genen, die das Risiko für die Krankheit erhöhen

Die Veranlagung für Schizophrenie ist eine Art Nebenwirkung, die mit der Entwicklung der geistigen Fähigkeiten des Menschen einhergeht. Das zeigt eine Studie, in der ein internationales Forscherteam einen direkten Einfluss der Evolution auf drei Risikogene für Schizophrenie nachweisen konnte. Da die Krankheit selbst keinen Überlebensvorteil bietet, sondern die Chancen auf Nachwuchs sogar vermindert, muss die Veranlagung mit anderen Fähigkeiten oder Eigenschaften gekoppelt sein, die diesen Nachteil mehr als wettmachen. Nur so lasse sich erklären, dass die Schizophrenie entgegen den Regeln der Evolutionstheorie weltweit immer noch sehr häufig ist, schreiben die Wissenschaftler.

Schizophrenie ist eine psychische Krankheit, die weltweit etwa bei einem Prozent der Bevölkerung auftritt und mit schweren Halluzinationen, Wahnvorstellungen, kognitiven Problemen und unkontrollierbaren Gefühlszuständen einhergeht. Wie sie genau entsteht, wissen Mediziner noch nicht. Klar ist nur, dass es eine genetische Komponente gibt, die nicht auf einem, sondern auf vielen verschiedenen Genen beruht. Vom Standpunkt der Evolutionstheorie aus betrachtet, ist vor allem die Häufigkeit ein Paradoxon: Eine Krankheit, die die Betroffenen derartig stark beeinträchtigt, sollte im Lauf der Entwicklung eigentlich verschwinden – schließlich haben die Kranken im Durchschnitt weniger Nachkommen, so dass die krankmachenden Gene immer seltener werden.

 

Das ist jedoch nicht der Fall – im Gegenteil: Zumindest einige der Risikogene scheinen sich im Lauf der Evolution ausgebreitet und stabilisiert zu haben, konnten die Wissenschaftler zeigen. Die Forscher hatten die Struktur, die Häufigkeit und die Veränderungsrate von Genen, die schon in früheren Studien mit Schizophrenie in Verbindung gebracht worden waren, mit anderen Erbgutabschnitten verglichen. Dabei zeigte sich, dass besonders drei Gene namens DISC1, Dysbindin und Neuregulin eindeutige Spuren einer Selektion zeigten. Demnach müssen sie sich nach klassischem Verständnis also entweder selbst positiv für den Träger ausgewirkt haben, oder sie sind eben mit anderen Genen gekoppelt, die einen Vorteil bieten und damit den Nachteil der Schizophrenie-Veranlagung ausgleichen.

 

Alle drei Gene beeinflussen die Struktur des Gehirns, und zwar vor allem die Hirnregionen, die sich während der menschlichen Evolution am meisten verändert haben, erklären die Forscher. Vermutlich gibt es also eine Kopplung zwischen ihnen und solchen Erbgutbereichen, die Kreativität, geistige Flexibilität und Fantasie prägen. Ähnliche Zusammenhänge waren auch in früheren Arbeiten bereits gezeigt worden. Die Wissenschaftler wollen diese Verbindung nun genauer untersuchen und damit auch mehr über die genauen Ursachen und mögliche Therapien der Krankheit herausfinden.

22.05.2006 - Psychologie

Rätselhafte Gestik

Körpersprache ist für schizophrene Menschen unverständlich

Schizophreniepatienten können die Körpersprache von anderen Menschen nur sehr schlecht interpretieren. Das gilt selbst dann, wenn die Persönlichkeitsstörung mit Medikamenten behandelt wird, haben amerikanische Forscher entdeckt. So waren Betroffene beispielsweise nicht in der Lage, bestimmte Bewegungen einer Emotion zuzuordnen oder ein Gefühl an der Körperhaltung eines Menschen zu erkennen. Zusammen mit dem Unvermögen, Gesichtsausdrücke zu deuten, könnte dieser Mangel dafür verantwortlich sein, dass Menschen mit Schizophrenie so häufig Probleme in ihrem sozialen Umfeld haben, glauben die Forscher.

Schizophrenie ist eine psychische Störung, die alle Aspekte der Persönlichkeit betrifft. Sie ist meist durch Halluzinationen, Realitätsverlust und motorische sowie emotionale Störungen gekennzeichnet. Schizophrene Menschen haben fast immer ein extrem eingeschränktes Sozialleben, da ihnen häufig die Fähigkeit fehlt, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Zum Teil lassen sich diese Schwierigkeiten damit erklären, dass die Betroffenen dem Gesichtsausdruck ihres Gegenübers nicht genug Aufmerksamkeit schenken und ihn deswegen nicht interpretieren können.

 

Doch nicht nur die Mimik, auch die Gestik anderer ist für Menschen mit Schizophrenie häufig ein Rätsel, haben Bigelow und seine Kollegen nun in ihrer Studie nachgewiesen. So zeigten sie 14 gesunden und 20 an Schizophrenie leidenden Freiwilligen Videos von stilisierten menschlichen Bewegungen und baten die Probanden zu beurteilen, ob die Bewegung Freude oder Trauer ausdrückt. Während die gesunden Teilnehmer keine Probleme mit dieser Aufgabe hatten, konnten die Schizophreniepatienten die Frage nicht korrekt beantworten. Auch bei der Interpretation komplexerer Szenen gelang es ihnen nicht, aus der Körperhaltung Glück, Ärger oder Angst herauszulesen.

 

Die interessanteste Frage, die sich aus diesen Ergebnissen ergebe, sei die, ob Menschen mit Schizophrenie das Erkennen von Körperhaltungen und anderen sozialen Hinweisen lernen können, kommentieren die Psychologen. Möglicherweise könnte beispielsweise die Funktion der bei Schizophrenie nicht korrekt arbeitenden Hirnregionen von anderen Bereichen des Gehirns übernommen werden, spekuliert Studienleiter Sergio Paradiso. Auch müsse als nächstes untersucht werden, ob es Medikamente gibt, die dieses Defizit beheben oder zumindest vermindern könnten. Die bisher verwendeten Wirkstoffe sind dazu nicht in der Lage.

 

Sergio Paradiso (University of Iowa, Iowa City) et al.: Schizophrenia Research, Bd. 83, S. 257

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel Schizophrenie

11.12.2007 - Anthropologie

Warum Pygmäen klein sind

Studie: Ein verkürztes Wachstum entstand als Folge eines insgesamt beschleunigten Lebens

Bei den oft auch als Pygmäen bezeichneten kleinwüchsigen Menschen in Afrika, Asien und Neu-Guinea ist die geringe Körpergröße nicht etwa eine Anpassung an das Leben im dichten Urwald. Es ist für sie vielmehr von Vorteil, früh ausgewachsen zu sein und Nachkommen hervorbringen zu können, da ihre Sterblichkeit extrem hoch ist. Das haben britische Wissenschaftler bei einer Analyse von Körpergröße, Fruchtbarkeit und Lebenserwartung von Angehörigen verschiedener kleinwüchsiger Stämme herausgefunden.

Die Kleinwüchsigkeit einiger Völker ist nach Ansicht von Forschern eine evolutionäre Nebenwirkung . Bild: Rodolph Schlaepfer

In der geringen Körpergröße dieser Menschen, bei denen Männer durchschnittlich höchstens 1,55 Meter groß werden, sahen Wissenschaftler bisher eine Anpassung an das Leben im Dickicht des Urwalds und an die Fähigkeit, Hungerperioden zu überstehen und der feuchten Hitze zu trotzen. Diese positiven Faktoren seien jedoch nur ein Beiprodukt der Evolution, erklären die Wissenschaftler nun, denn die wahre Ursache der Kleinwüchsigkeit liege in der extrem hohen Sterblichkeit. So haben Volksgruppen wie die auf den Philippinen beheimateten Aeta nur Lebenserwartungen zwischen 16 und 25 Jahren. Die Massai und Turkana in Ostafrika, die sich durch große Körpergrößen auszeichnen, werden dagegen im Durchschnitt etwa 40 Jahre alt, argumentieren die Forscher um Migliano.

 

Dieser Unterschied schlägt sich im Wachstum nieder: Zwar unterscheidet sich das Größenwachstum in den ersten Jahren bei den Aeta kaum von dem der afrikanischen Volksgruppen, doch während bei den Aeta das Wachstum mit zwölf Jahren weitgehend abgeschlossen ist, wachsen die Massai und Turkana drei bis vier Jahre weiter und werden aus diesem Grund weitaus größer.

 

Das frühere Ende des Wachstums bringt eine schnellere körperliche Reife mit sich, konnten die Wissenschaftler zeigen. So waren bei den Aeta die Frauen am fruchtbarsten, die mit 15 Jahren ihr erstes Kind zur Welt brachten – ein im Vergleich zu anderen, ebenfalls sehr ursprünglich lebenden Volksgruppen extrem niedriges Alter. Laut den Forschern spricht dies dafür, dass bei der Entwicklung dieses Körpermerkmals nicht die geringe Körpergröße an sich einen evolutionären Vorteil bot, sondern das frühe Ende des Wachstums. Die Lebensspanne zwischen Geburt und Tod sei für diese Menschen so kurz, dass sie ein beschleunigtes Leben führten und daher früher zu wachsen aufhörten, schreiben die Wissenschaftler.

 

Andrea Migliano (Universität Cambridge) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1073/pnas.0708024105

 

ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald

 

02.11.2005 - Psychologie

Sicherer Blick für Hormone

Weibliche Geschlechtshormone machen Frauen attraktiv

Frauen mit hohen Werten weiblicher Sexualhormone wirken femininer, gesünder und attraktiver. Das haben britische Wissenschaftler in Tests mit Männern und Frauen gezeigt. Benutzt eine Frau jedoch Make-Up, so hat der Hormonspiegel keinen messbaren Einfluss mehr auf ihre Attraktivität.

Die Forscher hatten für ihre Tests die Gesichter von 56 jungen Frauen fotografiert und deren Werte der Sexualhormone Progesteron und Östrogen bestimmt. 15 Frauen und 14 Männer hatten anhand der Bilder zu beurteilen, wie attraktiv, gesund und feminin die Frauen wirkten. Hierbei erreichten die Frauen mit hohen Östrogenspiegeln deutlich bessere Bewertungen – unabhängig davon, ob sie von Männern oder Frauen beurteilt wurden. Der Wert des Hormons Progesteron hatten hingegen nur einen geringen Einfluss.

 

Bei den Frauen, die beim Fotoshooting ein Make-Up aufgetragen hatten, konnten die Forscher jedoch keinen Zusammenhang zwischen dem Hormonspiegel und der Attraktivität und Gesundheit beobachten. Das Erscheinungsbild der Haut wirke sich wohl besonders stark auf die Einschätzung der Attraktivität und Gesundheit aus, erklären die Wissenschafter.

 

Für einen weiteren Test setzten die Forscher aus den Bildern der zehn Frauen mit den höchsten Hormonspiegeln und den zehn mit den niedrigsten Werten jeweils ein Foto zusammen, das also eine Art Mittelwert dieser Gesichter bildete. Obwohl beide Bilder sich auf den ersten Blick sehr ähneln, wirkte das aus den Frauengesichtern mit den hohen Hormonspiegeln zusammengesetzte Bild auf die Probanden deutlich attraktiver als das andere Bild. Der Mensch habe in seiner Evolutionsgeschichte offenbar gelernt, schon mit einem Blick ins Gesicht auf den hormonellen Zustand einer Frau und damit auf ihre mögliche Reproduktionsfähigkeit zu schließen, erklären die Wissenschaftler ihre Ergebnisse.

 

Law Smith (St. Andrew University) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, doi 10.1098/rspb.2005.3296.

 

ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald Hormone

 

19.01.2001 - Gesundheit

Mit weniger Östrogen sind Frauen besser räumlich orientiert

 

Auch beim räumlichen Vorstellungsvermögen mischt der weibliche Monatszyklus mit. Das berichten Forscher der Ruhr-Universität Bochum in "Behavioral Neuroscience".

 

Zwölf junge Frauen mit regelmäßigem Zyklus haben die Wissenschaftler sechs Wochen lang untersucht: Dabei mussten die Teilnehmerinnen drei Tests für räumliche Vorstellung lösen. Begleitend wurde ihnen in dreitägigen Intervallen die Hormone Östrogen, Progesteron, Testosteron, Gelbkörperhormon und das Follikel stimulierende Hormon im Blut gemessen.

 

Die Forscher stellten fest, dass Testosteron einen starken positiven Einfluss auf die räumliche Orientierung hatte, Östrogen dagegen wirkte sich negativ aus. Während der Periode, mit weniger Östrogen, war die räumliche Einschätzung besser als in der Mitte des Zyklus. ("Behavioral Neuroscience", 2000, Vol.114, No.6, Seite 1245-1250)

 

Kirsten Lindloff

 

22.08.2007 - Psychologie

Frauen beherrschen den Markt

Der weibliche Ortssinn für Essbares ist besser ausgeprägt als der männliche

Da Frauen in der Steinzeit für das Sammeln von Wildpflanzen zuständig waren, können sie Obst und Gemüse auch beim Einkaufen besser wiederfinden. Das schließen amerikanische Forscher aus Untersuchungen auf einem großen Wochenmarkt. Obwohl Männer meist einen besseren Orientierungssinn haben, konnten sich die beobachteten Frauen häufiger an die Position von bestimmten Lebensmitteln erinnern als die männlichen Versuchsteilnehmer.

Entgegen aller Vorurteile können sich Männer nicht grundsätzlich besser orientieren als Frauen. Wenn es um den Standort von Obst und Gemüse auf einem großen Wochenmarkt geht, haben Frauen klare Vorteile. Bild: Dungodung, wikipedia.org

Die Forscher baten 86 Wochenmarktbesucher, sechs Verkaufsstände in einer bestimmten Reihenfolge aufzusuchen. An jedem Stand durften sie ein bestimmtes pflanzliches Lebensmittel probieren und bewerten. Erst anschließend erfuhren sie, dass die Forscher bei den Versuchen das räumliche Orientierungsvermögen testen wollten: Die Freiwilligen sollten von der Mitte der Markthalle aus bestimmen, wo sie welches Nahrungsmittel probiert hatten. Die gut vierzig Frauen schnitten dabei besser ab als die Männer – und zwar unabhängig davon, wie gut sich die einzelnen Teilnehmer bereits auf dem Markt auskannten.

 

Bei früheren Orientierungsversuchen mit anderen Dingen als Lebensmitteln hatten bislang meist Männer besser abgeschnitten. Die nun veröffentlichten Ergebnisse lassen deshalb vermuten, dass das räumliche Gedächtnis auch von der Art der Orientierungspunkte abhängt, so die Forscher. Obst, Gemüse und andere Saisonware aktivierten bei Frauen das räumliche Gedächtnis.

 

Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen haben sich vermutlich im Laufe der Evolution entwickelt. In der Zeit der Jäger und Sammler mussten die Männer in der Lage sein, einem Tier über weite Strecken zu folgen und anschließend mit der Beute den Weg zurückzufinden. Für Frauen war es hingegen von Vorteil, wenn sie sich die Lage von Nahrungsquellen wie Bäumen oder Beerensträuchern merken konnten.

 

Als weiteren Beleg für diese Hypothese werten die Forscher die Tatsache, dass bei ihrer Studie die Orientierungsfähigkeit der Teilnehmer auch von der Qualität der Nahrungsmittel abhing. Je mehr Kalorien ein Lebensmittel enthielt, desto besser konnten sich die Freiwilligen erinnern, wo sie es probiert hatten. Dieser Effekt zeigte sich sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

 

Joshua New (Yale-Universität, New Haven) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Veröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2007.0826

 

ddp/wissenschaft.de – Larissa Kessner

06.06.2006 - Psychologie

Wie man(n) auffällt

Ärgerliche Männergesichter stechen aus einer Menge am stärksten hervor

Wütende Männer fallen selbst in einer Menschenmenge auf: Von allen Gesichtsausdrücken ziehen aggressive männliche Gesichter am schnellsten die Aufmerksamkeit von Beobachtern auf sich, hat ein australisch-amerikanisches Forscherteam nachgewiesen. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen, wobei der Effekt jedoch bei Männern stärker ausgeprägt ist. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich diese Fähigkeit im Lauf der menschlichen Evolution entwickelt hat, um potenzielle Bedrohungen möglichst schnell wahrnehmen zu können.

Als soziale Wesen haben Menschen spezielle Mechanismen entwickelt, um Gesichter und Gesichtsausdrücke zu erkennen. Daraus können sie wichtige Informationen ableiten, die ihnen im täglichen Umgang mit ihren Mitmenschen helfen. So ist es beispielsweise wichtig, Zorn und Ärger sehr schnell im Gesicht des Gegenübers zu erkennen, um Konflikte zu vermeiden. Um zu testen, ob ein ärgerlicher Gesichtsausdruck tatsächlich schneller erkannt wird als weniger bedrohliche Mienen, zeigten die Forscher um Mark Williams vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) 78 Männern und 78 Frauen Bilder von Gesichtern mit unterschiedlichen emotionalen Ausdrücken. Darunter waren sowohl Männer- als auch Frauengesichter, die einen neutralen Ausdruck oder Ärger, Angst, Abscheu, Glück, Trauer oder Überraschung zeigten.

 

Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Probanden erkannten ärgerliche Männergesichter von allen gezeigten Gesichtern am schnellsten, wobei die Frauen jedoch langsamer waren als die Männer, zeigte die Auswertung. Auch spielte es für die Teilnehmer keine Rolle, wieviele Gesichter insgesamt zu sehen waren – sie erkannten die wütenden Männergesichter immer gleich schnell. Ärgerliche Frauengesichter wurden dagegen zwar auch schneller entdeckt als Gesichter mit anderen Ausdrücken, sie stachen jedoch nicht so stark aus einer größeren Anzahl Bilder hervor wie die Männergesichter.

Vom Standpunkt der Evolution aus betrachtet ist ein solches Aggressions-Frühwarnsystem durchaus sinnvoll, schreiben die Forscher: Da Männer im Allgemeinen größer sind als Frauen und auch mehr Körperkraft besitzen, stellen sie eher eine Bedrohung dar, und je schneller diese Bedrohung erkannt wird, desto größer sind die eigenen Überlebenschancen. Aufgrund der unterschiedlichen sozialen Aufgaben, die die beiden Geschlechter in der Frühzeit der Menschheit zu erfüllen hatten, war das Erkennen einer solchen Gefahrensituation für Männer wichtiger als für Frauen. Daher habe sie bei ihnen auch die Wahrnehmung stärker beeinflusst, so die Wissenschaftler. Frauen sind hingegen besser darin, andere emotionale Gesichtsausdrücke zu erkennen, weil diese in ihrem sozialen Leben eine größere Rolle spielten, erklären die Forscher.

 

Mark Williams (Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge) et al.: Current Biology (Bd. 16, S. 402)

 

 

04.06.2007 - Psychologie

Ärger hilft Logik

Studie: Ärger kann zu rationalerem Denken führen

Ärger führt bei Menschen nicht immer zu irrationalem Verhalten: Sie können bisweilen sogar klarere Gedanken fassen und rationaler entscheiden, als wenn sie einer Situation neutral gegenüber stehen, haben amerikanische Psychologen herausgefunden. Diese überraschende Erkenntnis trifft allerdings nur dann zu, wenn mit dem Ärger kein überschießender Emotionsausbruch einhergeht. Das schließen die Forscher aus einem Versuch, in dem sie mehrere hundert Studenten ihrer Universität ärgerten und anschließend untersuchten, ob diese für rationale Argumentationen noch zugänglich waren. Ärger erhöhte eher die analytischen Entscheidungskompetenzen der Studenten, ergab die Auswertung.

Die Forscher versetzten in mehreren Untersuchungsrunden rund 200 Studenten in einen Zustand des Ärgerns. Dazu ließen sie die Probanden beispielsweise über ihre Zukunftspläne schreiben und bewerteten diese etwa als uninteressant oder langweilig. In verschiedenen Zwischenstadien der Tests mussten die Teilnehmer immer wieder in psychologischen Fragebögen ihren Gemütszustand benennen. Dabei zeigte sich, dass für die Studenten der Verriss ihrer Lebenspläne richtig ärgerlich war. Anschließend bekamen sie zur Beurteilung zwei Texte über den lockeren Umgang von Studenten mit Geld. Ein Text erging sich in Klischees und war eher oberflächlich, der andere hatte eine stringentere Argumentationskette.

 

Die verärgerten Studenten konnten die Qualität der Information und Argumentation besser unterscheiden als Kommilitonen, die nicht mit Ärger "geimpft" wurden. Ärger kann Menschen demzufolge dazu veranlassen, gründlicher und rationaler eine Situation zu bewerten, schließen die Forscher. In weiteren Tests zeigten sie, dass das Ergebnis nicht der Erfahrung widerspricht, Ärger führe zu falscher Risikoeinschätzung oder erhöhe die Aggressionsbereitschaft. Letzteres treffe immer dann zu, wenn der Ärger stark emotional aufgeladen sei und als Folge davon Kurzschlussreaktionen verursache, erklären sie. Haben Verärgerte hingegen ihre Emotionen im Griff, so können ihre Reaktionen zur Versöhnung oder Rache durchaus auf wohlbedachten, rationalen Überlegungen beruhen.

 

Wesley Moons & Diane Mackie (Universität von Kalifornien, Santa Barbara): Personality and Social Psychology Bulletin, Bd. 33, S. 706

 

ddp/wissenschaft.de – Martin Schäfer

07.09.2006 - Psychologie

Ein scharfer Verstand blickt in die Leere

Forscher: Wer volle Konzentrationsfähigkeit benötigt, sollte sein Gegenüber nicht anschauen

Ins Leere zu starren, stärkt das Denkvermögen. Wer dagegen beim Lösen von Denkaufgaben in ein Gesicht schaut, kann sich schlechter konzentrieren. Das haben britische Forscher in einer Studie an dreißig Probanden nachgewiesen. Vor allem die emotionalen Informationen in Gesichtern lenkten die Aufmerksamkeit ab.

Für die Untersuchungen lösten die Probanden mathematische Aufgaben, während sie stets den Blick von dem Fragenden abwendeten. Den Forschern zufolge erhöhte sich so die Fähigkeit der Probanden erheblich, die Aufgaben richtig zu lösen, als wenn sie das Gegenüber betrachteten. In ein Gesicht zu blicken und dabei von 100 in Siebener-Schritten rückwärts zu zählen, bereitete den Versuchsteinehmern beispielsweise beträchtliche Probleme. Die Kombination von geistiger Arbeit und emotionalen Eindrücken versetzte einige Probanden so in Stress, dass sie sogar in Schweiß ausbrachen. Am stärksten schwitzten Männer unter den Teilnehmern, die in ein weibliches Gesicht blicken sollten, sagt die Leiterin des Forscherteams Gwyneth Doherty-Sneddon von der Universität in Sterling.

 

Der Wissenschaftlerin zufolge sollten Sätze wie: "Sehen Sie mich an, wenn ich mit Ihnen rede" der Vergangenheit angehören. Lehrer müssten ihre Schüler eher dazu auffordern, ihren Blick ins Leere schweifen zu lassen, wenn sie nachdenken sollen. Doherty-Sneddon sagt: "Wenn meine Kinder mich anstarren, weiß ich, dass sie sich gerade nicht konzentrieren."

 

Nature, Onlinedienst

 

ddp/wissenschaft.de – Martin Vieweg

 

07.04.2007 - Psychologie

Die Kultur der Gesichtsausdrücke

Menschen fernöstlicher Kulturen achten beim Gegenüber auf die Augen

Welche Emotionen ein Gesicht ausdrückt, beurteilen Menschen aus westlichen Kulturen vor allem nach dem Mund. Menschen aus Kulturen wie beispielsweise Japan, in denen Gefühle traditionell kaum gezeigt werden, achten hingegen mehr auf die Augen. Das hat ein internationales Forscherteam in Tests mit Probanden aus den USA und Japan herausgefunden.

Die Forscher zeigten den Probanden in ihren Tests Darstellungen von Gesichtern und Fotos realer Menschen. Sie konnten die Bilder dabei am Computer so manipulieren, dass die Münder und die Augen unterschiedliche Gefühle ausdrückten. Die japanischen Probanden achteten viel stärker auf die Augen als ihre amerikanischen Kollegen, ergab die Auswertung. Bei den Amerikanern war hingegen der Mund das wichtigere Kriterium für den Gefühlsausdruck.

 

"In den USA, wo es üblich ist, Emotionen offen zu zeigen, ist dieser Fokus auf den Mund durchaus sinnvoll", erläutert Studienleiter Takahiko Masuda die Ergebnisse. Schließlich sei der Mund das ausdrucksvollste Merkmal eines menschlichen Gesichts. Bei den nach außen hin weniger emotionalen Japanern blieben lediglich die Augen als subtiles Ausdrucksmittel für Gefühle, erklärt der Wissenschaftler. Die Ergebnisse legten zudem nahe, dass Japaner eher als Amerikaner in der Lage sind, gespielte Emotionen wie beispielsweise ein falsches Lächeln zu erkennen, denn der Ausdruck des Mundes lässt sich leichter kontrollieren als der der Augen.

 

Der kulturelle Unterschied in der Beurteilung von Gesichtsausdrücken spiegelt sich sogar in den so genannten Emoticons wieder – jener Smileys und anderen aus Doppelpunkten, Strichpunkten, Klammern und sonstigen Satzzeichen zusammengesetzten Gesichtern, mit denen E-Mail-Schreiber Gefühle ausdrücken: Während in den USA wie in der gesamten westlichen Welt das Smiley-Zeichen :-) für ein fröhliches Gesicht steht, gilt dafür in Japan das Zeichen ^_^. Traurigkeit wird in Japan mit dem Zeichen ;-; symbolisiert, während dafür im Westen das Zeichen :-( steht.

 

Takahiko Masuda (Universität von Alberta, Edmonton) et al.: Journal of Experimental Social Psychology, Bd. 43, S. 303

 

ddp/wisschaft.de – Ulrich Dewald

16.08.2007 - Psychologie

Warum für Europäer alle Asiaten so ähnlich aussehen

Der Mensch nimmt Gesichter von Mitgliedern fremder Gruppen ungenauer wahr

Amerikanische Wissenschaftler haben entdeckt, warum Menschen mit einer anderen Hautfarbe so schwer auseinanderzuhalten sind: Dahinter steckt eine grundsätzliche Neigung, die Mitmenschen unbewusst in zwei verschiedene Kategorien einzuteilen – "eigen" und "fremd". Gesichter von Mitgliedern der eigenen Gruppe werden dabei prinzipiell genauer wahrgenommen als die von Angehörigen einer fremden Gruppe. Dieser Effekt zeigt sich unabhängig von der Art der Gruppe, ob sie nun durch ein gemeinsames Hobby oder die Zugehörigkeit zu einer Familie zustande kommt, oder eben auf einer gemeinsamen Hautfarbe basieren.

Für viele Europäer sehen alle Asiaten gleich aus. Das gilt allerdings auch umgekehrt. Bild: Nordisk familjebok, wikipedia.org

Genauso wie für Europäer alle Asiaten gleich aussehen, haben auch Asiaten Schwierigkeiten, weiße Menschen voneinander zu unterscheiden. Bisher wurde dieser Effekt auf eine fehlende Gewöhnung zurückgeführt: Da die meisten im täglichen Leben hauptsächlich Menschen mit ihrer eigenen Hautfarbe begegnen, sind sie es einfach nicht gewöhnt, fremdartig aussehende Gesichter zu sehen und zu erkennen, so die These. Immer mehr Forscher glauben mittlerweile jedoch, dass dem Phänomen noch ein weiterer Mechanismus zugrundeliegen muss. Ihre Vermutung: Die Schwierigkeiten mit andersartigen Gesichtern sind nur eine Erscheinungsform eines umfassenderen Prinzips, das Menschen grundsätzlich zwischen "eigen" und "fremd" unterscheiden lässt.

 

Um das zu testen, entwarfen Studienleiter Michael Bernstein und seine Kollegen nun ein Szenario, in der ausschließlich die Gruppenzugehörigkeit und nicht der Grad der Gewöhnung variierte: Sie zeigten insgesamt 99 Freiwilligen Fotos von fremden Gesichtern, die die gleiche Hautfarbe hatten wie sie selbst. Von der Hälfte der Abgebildeten behaupteten die Forscher, sie würden die gleiche Universität besuchen wie die Testteilnehmer, während die anderen angeblich Angehörige einer fremden Hochschule waren. Tatsächlich konnten sich die Probanden die Gesichter ihrer vermeintlichen Kommilitonen besser merken als die der anderen, zeigte die Auswertung. Der Effekt war sogar dann messbar, wenn es sich um vollkommen künstliche Gruppen auf der Basis eines fingierten Persönlichkeitstest handelte, so die Forscher.

 

Auch ohne Gewöhnungseffekt reicht das Gruppengefühl allein also bereits aus, um die Gesichtserkennung zu beeinflussen, schließen die Forscher. Sie vermuten, dass in dem Moment, in dem das Gegenüber als Mitglied der eigenen Gruppe identifiziert wird, ein automatisches Gesichtserkennungsprogramm anläuft, das bei Angehörigen fremder Gruppen nicht reagiert. Zudem konzentrieren sich Menschen bei fremdartigen Gesichtern möglicherweise eher auf die Merkmale der fremden Kategorie als auf die individuellen Kennzeichen. Im täglichen Leben spielen wahrscheinlich beide Effekte, die soziale Kategorisierung und die Gewöhnung, eine Rolle – zu welchen Anteilen, müsse nun untersucht werden, so die Forscher.

Michael Bernstein (Miami University, Oxford) et al.: Psychological Science, Bd. 18, Nr. 8, S. 706

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

20.10.2004 - Biologie

Weniger Söhne für Alleinerziehende

Forscherin: Partnerschaft der Eltern beeinflusst Geschlechterverhältnis der Kinder

Zusammenlebende Elternpaare bekommen im Durchschnitt mehr Söhne als getrennt lebende, bei denen sich nur ein Elternteil um den Nachwuchs kümmert. Das ist das Ergebnis einer statistischen Studie der amerikanischen Ökonomin Karen Norberg, die bei mehr als 86.000 Geburten das Geschlechterverhältnis des Nachwuchses und die Lebenssituation der Eltern verglich. Damit sei erstmals gezeigt worden, dass familiäre Verhältnisse einen Einfluss auf das Geschlecht der Nachkommen haben können, schreibt Norberg in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2004.2857).

Während der vergangenen Jahre hat sich das Verhältnis der Geburten von Jungen und Mädchen in den Industrienationen deutlich verändert – es werden immer weniger Jungen geboren. Einige Faktoren, die das Geschlechterverhältnis zugunsten von Mädchen beeinflussen, sind eine schlechte Versorgung oder Untergewicht der Mutter, emotionaler oder physischer Stress und der Einfluss verschiedener Chemikalien.

 

Doch auch die Beziehung zwischen den Eltern könnte eine Rolle spielen, entdeckte Karen Norberg vom Nationalen Büro für ökonomische Forschung bei der Auswertung der Daten von vier großen Studien, in denen insgesamt 86.000 Geburten in mehr als 61.000 Familien untersucht worden waren. Dabei fand sie einen kleinen, aber deutlichen Unterschied im Verhältnis von Jungen- und Mädchengeburten zwischen Paaren, bei denen sich beide Eltern um die Kinder gekümmert hatten und Paaren, bei denen nur ein Elternteil die Betreuung übernommen hatte. Besonders ausgeprägt war dieser Unterschied bei Elternteilen mit mehreren Kindern, die bei deren Empfängnis in unterschiedlichen Familienverhältnissen gelebt hatten: Eine stabile Partnerschaft erhöhte die Wahrscheinlichkeit für einen Sohn um 14 Prozent.

 

Mögliche Gründe für diesen Unterschied könnten nach Ansicht von Norberg eine Veränderung im hormonellen Zustand oder auch die im Durchschnitt häufigeren sexuellen Kontakte in einer Partnerschaft sein. Solche Veränderungen seien möglicherweise ein Signal dafür, dass zur Betreuung des Nachwuchses ein Vater zur Verfügung stehe und daher männliche Kinder, deren Aufzucht aus Sicht der Evolution als aufwändiger gilt, mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich großgezogen werden können. Die steigende Anzahl Alleinerziehender während der vergangenen Jahre könnte demnach die Ursache dafür sein, dass im gleichen Zeitraum die Zahl der neugeborenen Jungen gesunken sei, schreibt Norberg.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel Geburtenrate

17.12.2005 - Medizin

Was lange währt, wird eher ein Sohn

Viele vergebliche Zeugungsversuche erhöhen die Chance auf männlichen Nachwuchs

Je später es bei einem Paar mit Kinderwunsch mit der ersehnten Schwangerschaft klappt, desto eher wird es ein Sohn: Pro Jahr vergeblicher Zeugungsversuche steigt die Wahrscheinlichkeit für männlichen Nachwuchs um fast vier Prozentpunkte an, entdeckten niederländische Wissenschaftler.

Die Forscher werteten für ihre Studien Daten von rund 5.300 niederländischen Frauen aus. 500 davon hatten länger als ein Jahr versucht, mit ihrem Partner ein Kind zu zeugen, einige davon sogar bis zu drei Jahre. Die Frauen, bei denen die Empfängnis schließlich doch auf natürlichem Weg klappte, bekamen häufiger Söhne als Töchter, entdeckten die Forscher. Dagegen zeigte das Geschlechterverhältnis bei den Nachkommen der Frauen, die nur mit medizinischer Hilfe schwanger geworden waren, keine Auffälligkeiten.

 

Die Ursache dieses unerwarteten Zusammenhanges sehen die Forscher in der Zähigkeit des Gebärmutterschleims: Je zäher er ist, desto schwieriger ist es für eine Samenzelle, die Eizelle zu erreichen – und je länger dauert es, bis die Frau schwanger wird. Spermien mit einem männlichen Y-Chromosom bewegen sich im zähen Schleim jedoch schneller als die, die ein weibliches X-Chromosom tragen. Aus diesem Grund sind Kinder von Frauen mit Problemen bei der Empfängnis auch eher Jungen, so die Wissenschaftler.

 

Wegen der besseren Beweglichkeit der Y-Spermien im Körper der Frau ist auch bei problemlosen Schwangerschaften die Wahrscheinlichkeit, einen Jungen zu empfangen, etwas größer als die für ein Mädchen: Auf 49 geborene Mädchen kommen 51 Jungen.

 

Luc Smits (Universität von Maastricht) et al.: British Medical Journal, Bd. 331, S. 1437

 

ddp/wissenschaft.de – Martin Schäfer Schwangerschaft

01.09.2004 - Psychologie

Ähnlichkeit macht nicht begehrenswert

Menschen finden Gesichter von Menschen gleichen Geschlechts besonders attraktiv, wenn deren Züge den eigenen ähneln. Bei Gesichtern des anderen Geschlechts legen sie dagegen keinen Wert auf Ähnlichkeit. Das hat die kanadische Psychologin Lisa DeBruine von der McMaster-Universität in Hamilton herausgefunden. Sie beschreibt ihre Studie in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2004.2824).

DeBruine ließ bei ihrer Studie 112 Probanden die Attraktivität von Gesichtern bewerten, die zum Teil so verändert waren, dass sie den eigenen Gesichtern der Testpersonen ähnelten. Eine solche Veränderung erhöhte deutlich die Attraktivität von Gesichtern des gleichen Geschlechts, fand die Psychologin heraus. Sie hatte jedoch überhaupt keinen Einfluss darauf, wie anziehend die Probanden Gesichter des anderen Geschlechts fanden.

 

Diese Bevorzugung habe sich wahrscheinlich im Lauf der Evolution entwickelt, da Ähnlichkeit ein Hinweis auf eine potenzielle Verwandtschaft sei, schließt DeBruine. Eine solche Verwandtschaft sei beim Knüpfen sozialer Kontakte ein sehr positiver Faktor gewesen, da sie ein harmonisches Zusammenleben garantiert habe. Bei der Partnerwahl war sie dagegen vollkommen unerwünscht, da der Nachwuchs enger Verwandter schwere Defizite haben kann. Daher habe sich die fehlende Anziehungskraft eines potenziellen Partners mit ähnlichen Gesichtszügen wahrscheinlich als Schutzmechanismus vor inzestuösen Beziehungen entwickelt, schreibt die Psychologin.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel

19.09.2007 - Anthropologie

Warum auch Großmütter evolutionär eine Daseinsberechtigung haben

Großmütter kümmerten sich um ihre Enkelkinder und sicherten so deren überleben

Großmütter trugen in der Frühzeit des Menschen durch ihre Fürsorge für die Enkel zum Überleben der Gruppe bei. Datenmaterial zu dieser These liefern nun britische Forscher, die Lebensgeschichten von Familien aus zwei Dörfern in Gambia verfolgten und schauten, wie die Großmütter dort das Leben ihrer Enkelkinder beeinflussten. Die Ergebnisse könnten die unter Evolutionsbiologen häufig gestellte Frage beantworten, warum Frauen auch nach der Menopause noch weiterleben, obwohl sie sich gar nicht mehr fortpflanzen können.

Die Forscher werteten Daten von 5.500 Menschen aus Gambia aus den Jahren 1950 bis 1975 aus. Deren Lebensbedingungen entsprachen etwa den Bedingungen zu der Zeit in der Evolutionsgeschichte des Menschen, als sich das lange Leben von Frauen nach der Menopause durchsetzte, erklären die Forscher. Da 1975 in einem der Dörfer in Gambia ein Krankenhaus eingerichtet wurde, was zum Überleben von wesentlich mehr Kindern führte, wurden spätere Daten nicht mehr in die Auswertung miteinbezogen. Zwar war vor allem die Mutter wichtig für das Überleben ihrer Kinder, doch auch die Großmutter mütterlicherseits trug zu deren Überleben bei. Im Gegensatz dazu hatte weder der Vater, andere Geschwister noch die Großmutter väterlicherseits statistisch merklichen Einfluss auf die Lebenserwartung der Kinder.

 

Würden Frauen erst in späteren Jahren in die Wechseljahre kommen, könnten sie zwar länger Nachwuchs in die Welt setzen. Gleichzeitig verringerte das aber die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder mit einer Großmutter aufwachsen, erklären die Wissenschaftler. Nach ihren Berechnungen wurden 58 Prozent der Kinder in Gambia von einer Großmutter betreut, nur 16 Prozent aber wären dies gewesen, wenn die Menopause erst mit 65 Jahren einsetzte.

 

Allerdings war der Einfluss der Großmütter auf das Überleben ihrer Enkelkinder kleiner als erwartet, so die Forscher. Damit sich das lange Leben nach der Menopause durchsetzen konnte, müssten noch weitere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Ausschlaggebend aber sei, dass die Enkelkinder von der Betreuung durch die Großmütter profitierten. Außerdem sorge die Menopause dafür, dass Mütter dann keine Kinder mehr bekommen, wenn die Gefahr zu groß sei, dass sie kurz nach der Geburt wegen ihres hohen Alters sterben und ihre Kinder deswegen auf sich allein gestellt sind.

 

Daryl Shanley (Universität von Newcastle) et al.: Proceedings of the Royal Society B, DOI: 10.1098/rspb.2007.1028

 

ddp/wissenschaft.de – Anja Basters

27.12.2007 - Psychologie

Wer Omas und Opas liebste Enkel sind

Großeltern ziehen die Kinder ihrer Töchter vor

Großeltern mütterlicherseits bemühen sich stärker um den Kontakt zu ihren Enkeln als Großeltern väterlicherseits. Das haben Forscher aus Großbritannien und Belgien herausgefunden, als sie die beim Besuch der Enkel zurückgelegten Wegstrecken miteinander verglichen. Wichtig für den Sozialkontakt sei demnach, ob die Verwandtschaft über die Mutter oder den Vater besteht, schließen die Wissenschaftler aus den Untersuchungen mit mehr als 800 Großeltern.

Psychologische Gründe spielen bei diesen Unterschieden in der Fürsorge nach Ansicht der Forscher eine wichtige Rolle. So können Mütter immer davon ausgehen, dass sie mit ihren Kindern und Enkelkindern verwandt sind, während Väter niemals ganz sicher sein können, ob sie tatsächlich die biologischen Väter sind. Genauso sicher können sich auch die Großmütter mütterlicherseits sein, was vermutlich die mit größerer Bereitwilligkeit zurückgelegten Wege zu den Enkelkindern erklärt.

 

Von Großeltern, die in bis zu 30 Kilometer Entfernung zu ihren Enkeln lebten, hatten 30 Prozent der mütterlichen Seite pro Woche mindestens mehrmaligen wenn nicht sogar täglichen Kontakt zu ihren Enkeln. 25 Prozent der Großväter mütterlicherseits besuchten ihre Enkel in ähnlichen Abständen. Dagegen machten sich die Großeltern väterlicherseits beim Besuch ihrer Sprösslinge rar: Im Mittel statteten nur etwa 15 Prozent der Großeltern von der Vaterseite ihren Enkeln pro Woche einen Besuch ab.

 

Thomas Pollet (Universität in Newcastle) et al.: Evolutionary Psychology, Band 5, S. 832

 

ddp/wissenschaft.de – Christina Taraschewski

10.05.2005 - Gesundheit

Was die Großmutter mit der Zuckerkrankheit des Enkels zu tun hat

Studie: Schlechte Ernährung während der Schwangerschaft wirkt sich noch in der übernächsten Generation negativ aus

Das Risiko für Typ-2-Diabetes wird möglicherweise von der Großmutter mitbestimmt, legen Untersuchungen an Ratten nahe: Hat sich die Großmutter während der Schwangerschaft oder der Stillzeit nicht ausreichend ernährt, haben ihre Enkel ungewöhnlich häufig Probleme mit dem Zuckerstoffwechsel. Besonders der weibliche Nachwuchs der zweiten Generation leidet unter Stoffwechselstörungen wie der so genannten Insulinresistenz, einem Risikofaktor und frühen Merkmal für Diabetes vom Typ 2.

Schon aus früheren Studien ist bekannt, dass eine schlechte Versorgung im Mutterleib oder kurz nach der Geburt sowohl bei Tieren als auch beim Menschen das Risiko erhöht, später im Leben verschiedene chronische Krankheiten zu entwickeln. Bei den meisten dieser Erkrankungen, darunter Fettleibigkeit und Diabetes, spielt der Zuckerstoffwechsel eine zentrale Rolle. Da solche Stoffwechselstörungen auch über mehrere Generationen vererbt werden können, untersuchten die Forscher um Elena Zambrano aus Mexico-City die Frage, ob sich eine Mangelernährung während der Schwangerschaft auch über die nächste Generation hinaus negativ auswirkt.

 

Dazu reduzierten die Forscher im Futter trächtiger Ratten den Eiweißanteil um die Hälfte. Wie erwartet war der Nachwuchs dieser Tiere im Vergleich zu dem normal ernährter Mütter kleiner und leichter. Dieser Effekt zeigte sich jedoch auch in der zweiten Generation: Obwohl die Nachkommen der Testratten während ihrer eigenen Schwangerschaften mit ausgewogener Kost ernährt wurden, war auch ihr Nachwuchs untergewichtig, entdeckten die Forscher. Außerdem reagierten die Enkel der ursprünglichen Generation entweder zu stark oder zu schwach auf Insulin – ein deutliches Zeichen dafür, dass ihr Zuckerstoffwechsel nicht korrekt arbeitete.

 

Auch wenn es beim Menschen bislang keine Hinweise auf einen solchen Zusammenhang gibt, halten die Forscher einen ähnlichen Generationeneinfluss für wahrscheinlich. Ihrer Ansicht nach unterstreichen die Ergebnisse außerdem, wie wichtig eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft ist. Weitere Untersuchungen sollen nun den direkten Zusammenhang zwischen einer Mangelernährung und dem Stoffwechsel der nächsten Generationen bestätigen.

 

Elena Zambrano (Salvador-Zubirán-Forschungsinstitut, Mexiko-City) et al.: Journal of Physiology, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1113/jphysiol.2005.086462

 

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel

Diabetes

05.01.2006 - Genforschung

Was Väter und Großväter ihren Nachkommen mitgeben

Auch bei Männern können sich Einflüsse des Lebensstils auf Söhne und Enkel auswirken

Männer beeinflussen durch ihren Lebensstil nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die ihrer Söhne und sogar die ihrer Enkel. Darauf deuten nach Ansicht eines schwedisch-britischen Forscherteams die Ergebnisse zweier großer Studien hin. So haben Väter, die sehr früh mit dem Rauchen begonnen haben, überdurchschnittlich dicke Söhne, aber normalgewichtige Töchter. Auch eine Hungerperiode in der Jugend kann den männlichen Nachkommen einen Stempel aufdrücken: Die Enkel von Männern, die im Alter von etwa 10 Jahren hungerten, haben eine ungewöhnlich hohe Lebenserwartung. Einen solchen Effekt über mehrere Generationen kannten Wissenschaftler bislang nur aus der weiblichen Linie, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist".

Marcus Pembrey vom University College in London und seine schwedischen Kollegen analysierten für ihre Untersuchung die Daten einer groß angelegten britischen Studie an Eltern und Kindern aus den 90er Jahren und historische Berichte aus einer abgelegenen schwedischen Region. In beiden Fällen fanden die Forscher einen Zusammenhang zwischen der Lebensweise eines Mannes vor seiner Pubertät und der Gesundheit seiner Nachkommen: Frühes Rauchen beeinflusste das Gewicht der Söhne und frühes Hungern die Lebensspanne der Enkel.

 

Dass der Lebensstil von Müttern und Großmüttern einen Einfluss auf ihre weiblichen Nachkommen haben kann, war bereits aus früheren Studien bekannt. Die neuen Ergebnisse seien jedoch der erste Hinweis auf eine Vererbung solcher Gesundheitseffekte über die männliche Linie, kommentieren die Forscher. Verantwortlich dafür sind ihrer Ansicht nach so genannte epigenetische Veränderungen des Erbguts: Im Lauf des Lebens werden an die Erbsubstanz verschiedene chemische Schalter und Kontrollmoleküle angelagert, die ganze Abschnitte dauerhaft aktivieren oder auch stilllegen können. Die Folgen dieser Veränderungen sind vielfältig und können von einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten bis zum Ausbruch einer Krebserkrankung reichen.

 

Die neuen Ergebnisse legen nun nahe, dass solche Modifikationen entgegen bisheriger Annahmen von Generation zu Generation weitergegeben werden können, so die Forscher. Sollte sich diese Annahme bestätigen, hätten epigenetische Faktoren einen weit größeren Einfluss auf die öffentliche Gesundheit als bislang vermutet. Möglicherweise könne sogar die extreme Zunahme an Übergewichtigen und Diabetesfällen darauf zurückgeführt werden, kommentiert der Epigenetiker Rob Waterland die Ergebnisse.

 

New Scientist, 7. Januar, S. 10

 

13.12.2007 - Biologie

Warum Schwangere nicht umkippen

US-Forscher haben entdeckt, warum schwangere Frauen nicht vornüberfallen: Um die Belastungen einer Schwangerschaft besser ausgleichen zu können, hat sich die Wirbelsäule bei Männern und Frauen unterschiedlich entwickelt. Das geht aus einer Untersuchung von amerikanischen Anthropologen hervor. Demnach ist die typische S-Kurvenform namens Lordose im Lendenwirbelbereich bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern. Schwangere Frauen profitieren von dieser stärkeren Krümmung der Wirbelsäule, weil andernfalls durch das zusätzliche Gewicht des heranwachsenden Kindes an der Vorderseite verstärkt Belastungen auf die Rückenmuskeln entstehen würden.

Durch eine Schwangerschaft nimmt das Gewicht des weiblichen Rumpfes um etwa 31 Prozent zu und der Schwerpunkt verlagert sich nach vorne. Dieses Ungleichgewicht kann zwar durch Muskeln im unteren Rücken ausgeglichen werden, dadurch entstehen jedoch häufig Müdigkeit und Rückenschmerzen, erklären die Forscher. Um diese Probleme zu minimieren, verlagern schwangere Frauen ihren Schwerpunkt, in dem sie sich im Stehen nach hinten lehnen, entdeckten die Wissenschaftler bei Untersuchungen an 19 schwangeren Frauen. Erleichtert wird diese Haltung dadurch, dass die drei letzten Lendenwirbel der Frau stärker nach außen gekippt sind und so zu einer stärkeren Biegung der Wirbelsäule führen. Im männlichen Lendenwirbelbereich sind nur die letzten zwei Wirbel derart gekippt. Gleichzeitig macht die Form der Wirbel die Wirbelsäule flexibler. So können die Frauen trotz veränderter Schwerpunktlage eine stabile aufrechte Haltung bewahren, erklären die Forscher.

 

Fossile Wirbel eines frühen Vorfahren des Menschen, dem Australopithecus, zeigen ähnliche Anpassungen wie beim heutigen Menschen. Wahrscheinlich halfen die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Wirbel den Frauen schon vor mindestens zwei Millionen Jahren: "Ohne diese Anpassung wäre eine Schwangerschaft eine schwere Last für die Wirbelsäule. Neben Schmerzen und Erschöpfung wäre sie wahrscheinlich bei der Nahrungssuche und bei der Flucht vor Feinden hinderlich gewesen", erklärt die Anthropologin Liza Shapiro, eine der beteiligten Wissenschaftler. Bei Schimpansen gibt es keinen solchen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Lendenwirbeln. Die Anpassung muss daher mit der Entwicklung des aufrechten Gangs einhergegangen sein.

 

Daniel Lieberman (Harvard-Universität in Cambridge) et al.: Nature, Bd. 450, S. 1075

 

ddp/wissenschaft.de – Christina Taraschewski

 

16.01.2007 - Natur

Warum es keine Riesenlöwen gibt

Britische Biologen haben herausgefunden, warum Raubtiere wie Löwen und Bären nicht so groß werden wie Elefanten: Ab einem Gewicht von etwas mehr als einer Tonne ist es für die Tiere nicht mehr möglich, die Bilanz zwischen aufgenommener und benötigter Energie auszugleichen. Sobald die Räuber nämlich größere Beutetiere jagen, um ihren Kalorienbedarf zu decken, benötigen sie auch mehr Energie, um ihren Körper für die Jagd in Bewegung zu setzen. Je größer sie dabei werden, desto schwieriger wird es, dieses Dilemma zu lösen. Aus diesem Grund sind sehr viel mehr Arten großer Raubtiere in der Vergangenheit ausgestorben als kleinere.

Ausgangpunkt der neuen Studie war die Beobachtung, dass es unter den Raubtieren zwei Gruppen gibt: Kleine Vertreter mit einem Gewicht von weniger als fünfzehn bis zwanzig Kilogramm jagen fast ausschließlich sehr kleine Beutetiere, deren Gewicht weit unter ihrem eigenen liegt. Größere Räuber mit einem Gewicht von mehr als zwanzig Kilogramm bevorzugen dagegen Beutetiere mit einem Gewicht, das ihrem eigenen ähnelt.

 

Um das zu verstehen, stellten die Forscher eine einfache Energiebilanz auf: Die Energie, die ein Raubtier täglich benötigt, setzt sich aus der in Ruhephasen verbrauchten und der bei der Jagd aufgewendeten Energie zusammen. Die Größen dieser Werte hängen vom Körpergewicht, dem Stoffwechsel und der Durchschnittsgeschwindigkeit bei der täglichen Bewegung ab. Zur Verfügung steht den Räubern dagegen die Energie, die dem Kaloriengehalt aller erbeuteten Tiere entspricht. Als die Biologen diese Rechnung auswerteten, erhielten sie eine Kurve, in denen sich die beiden Gruppen widerspiegelten: Bis zu einem Körpergewicht von 14,5 Kilogramm ist die Energiebilanz günstiger, wenn die Tiere ständig sozusagen im Vorbeigehen kleine Beutetiere einfangen. Bei größeren Raubtieren kehren sich die Verhältnisse jedoch um, und der höhere Energiebedarf kann nur noch nur das aufwändige Jagen großer Beutetiere gedeckt werden.

 

Tiere wie Luchse oder Schakale, deren Gewicht genau im Übergangsbereich liegt, können beide Taktiken nutzen, schreiben die Forscher. Doch auch die Grenzen dieser Strategien zeigten ihre Daten: Oberhalb eines Gewichts von 1.100 Kilogramm wird der für die Jagd benötigte Energieaufwand so groß, dass die Tiere ihn auch mit großen Beutetieren nicht mehr decken können. Aus diesem Grund sind große Raubtiere wie Eisbären und Löwen auch stärker vom Aussterben bedroht als kleine – sie können Veränderungen in der Zusammensetzung ihrer Beutetiere nur sehr schlecht ausgleichen und reagieren daher empfindlicher, so die Wissenschaftler.

Die errechneten Werte erklärten auch, warum selbst die größten Raubtiere aller Zeiten – der Säbelzahntiger, das Urraubtier Megistotherium und der fast eine Tonne wiegende Kurznasenbär – ein bestimmtes Gewicht nicht überschritten, berichten die Forscher. Doch auch unterhalb dieses Maximalgewichts müssen große Raubtiere Einschränkungen in Kauf nehmen: Löwen etwa sparen Energie, indem sie viel Zeit in Ruhe verbringen, und Eisbären legen immer wieder kurze Schlafphasen ein.

 

 

14.01.2004 - Physik

Die Formel der Kurven

Körpervolumen, Beinlänge, Taille und Hüfte bestimmen Attraktivität weiblicher Körper

Das Geheimnis attraktiver weiblicher Körper lässt sich in einer einzigen trockenen mathematische Formel fassen. Das Körpervolumen geteilt durch das Quadrat der Körpergröße vom Boden bis zum Kinn gibt demnach schon beim ersten Blick Auskunft darüber, wie fruchtbar und gesund - und damit attraktiv - eine Frau ist, sagen chinesische Wissenschaftler. Beim zweiten Blick entscheidet dann das Verhältnis anderer Körperproportionen. Die Forscher stellen ihre Thesen in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences vor (Online-Vorabveröffentlichung vom 14. Januar).

Jintu Fan und Kollegen von der polytechnischen Universität in Hong Kong scannten die Körper von 31 Frauen mit den unterschiedlichsten Figuren. Anschließend sollten

29 junge Männer und 25 junge Frauen die Attraktivität der Körper auf einer Skala von 1 bis 9 beurteilen. Bei der mathematischen Auswertung der Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass nicht Größe oder Gewicht selbst, sondern die Verhältnisse von beispielsweise Taillen- zu Hüftumfang oder Gesamtgröße zu Beinlänge die Attraktivität der Frauen bestimmten.

 

Der eigentlich entscheidende Faktor, so die Forscher, sei der so genannte Body-Mass-Index (BMI). Zu seiner Ermittlung wird das Gewicht durch das Quadrat der Körpergröße geteilt. Der attraktivste BMI sei auch der, bei dem Frauen sehr fit und gesund seien, schreiben die Wissenschaftler. Da jedoch kein Mensch den BMI alleine durch Hinschauen berechnen könne, müssten offensichtlichere Merkmale und Verhältnisse einen Körper attraktiv erscheinen lassen.

 

Wichtigster, aber nicht allein bestimmender Faktor ist demnach das Verhältnis des Körpervolumens zur Körpergröße. Zusätzlich würden jedoch auch Taillenumfang, Hüftform und Beinlänge eine Rolle spielen, geben die Forscher zu: Ein röhrenförmiger Körper könne zwar ein günstiges Volumen-zu-Größe-Verhältnis haben, sei aber niemals so attraktiv wie ein wohlgerundeter Frauenkörper.

 

ddp/bdw – Ilka Lehnen-Beyel

 

14.12.2005 - Biologie

Warum Menschenkinder so langsam wachsen

Das Wachstumsmuster ermöglicht es den Eltern, ihre Nachkommen ausreichend zu versorgen

Die typische Wachstumskurve eines Kindes mit langsamem Größerwerden in jungen Jahren und einem Wachstumsschub in der Pubertät hilft den Eltern, die Kinder optimal mit Nahrung zu versorgen. Das haben zwei amerikanische Forscher am Beispiel von zwei Jäger- und Sammlerkulturen nachgewiesen. Nur beim menschlichen Wachstumsmodell stimmt demnach die Kosten-Nutzen-Rechnung auch dann, wenn Eltern von ihnen abhängige Nachkommen verköstigen müssen.

Das Wachstum des Menschen unterscheidet sich von dem aller anderen Primaten: Menschenkinder wachsen in der Zeit zwischen dem Abstillen und dem Einsetzen der Pubertät im Verhältnis sehr langsam und erreichen dann in einem Wachstumsschub relativ schnell ihre endgültige Größe. Während dieses verzögerten Wachstums müssen die Eltern genügend Nahrungsenergie besonders für das Gehirnwachstum und das Erlernen verschiedener Fähigkeiten bereitstellen, die sich später in erhöhter Produktivität auszahlen - was lange Abhängigkeit des Nachwuchses für die Eltern zu einer Belastung macht.

 

Das ungewöhnliche Wachstumsmuster hat sich wahrscheinlich im Lauf der Evolution entwickelt, um diese Kosten zu minimieren, glauben die Forscher. Sie berechneten, wie viele Kalorien Eltern in ihren Nachwuchs investieren müssen und verglichen dabei die Kosten-Nutzen-Rechnung bei unterschiedlichen Wachstumskurven: der typisch menschlichen, einer linearen, in der der Nachwuchs immer gleich schnell wächst, und einer schimpansenartigen, bei der es sehr früh bereits einen Wachstumsschub gibt. Das Ergebnis: Die menschliche Wachstumskurve ist eindeutig die, bei der die Eltern die meiste Energie sparen. Abhängig von der Kindersterblichkeit und der Fruchtbarkeit müssten Eltern bei einem linearen Wachstum mit bis zu 6 Prozent und bei einem schimpansenähnlichen mit bis zu 44 Prozent mehr Energiebedarf ihrer Kinder rechnen.

Beim Menschen mit seiner aufwändigen und komplexen Jagdstrategie zahlt es sich nicht aus, sehr früh sehr groß zu sein, schreiben die Forscher. Ein größeres Gehirn und längere Zeit zum Lernen seien dagegen sehr von Vorteil. Sie vermuten, dass sich die menschliche Wachstumskurve im Lauf der Evolution als optimal für die Kombination dieser Bedingung mit einer maximalen Fruchtbarkeit erwiesen hat. Diese Theorie werde beispielsweise dadurch gestützt, dass sich in Hungerperioden das Wachstum noch länger verzögere und der pubertäre Schub noch ausgeprägter sei als bei ausreichender Nahrungszufuhr.

 

Michael Gurven (Universität von Kalifornien, Santa Barbara) & Robert Walker (Universität von New Mexico, Albuquerque): Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2005.3380)